Ist Helfen noch in Mode?

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Aurora

Mitglied
Ist Helfen noch in Mode?

Und wieder hab ich's nicht geseh'n;
Lass Omas mit den Taschen steh'n,
Helf Mama nicht mit dem Gedeck -
Es lebt sich leichter, sieht man weg!

Der Kranke bringt sich selbst ins Grab,
Der braucht ja keine Hilfe, n e i n!
Und sollt' er doch zu retten sein,
So holt ihn schon ein Blaulicht ab.

Was – Ich? Wieso nicht e r da vorn?
Ein Mensch, der hilft, der find' sich schon -
Das fordert schier der gute Ton!
Nur bin halt i c h nicht zu gebor'n...

Zufrieden ich durchs Leben geh,
Bis m i r einmal die Haxe bricht.
Den Helfer such ich, find ihn: nicht!
Erst jetzt die Ignoranz ich seh.

Ach, pfeif doch auf den Modetick -
Ja, ich werd helfen: D a s ist schick!
Denn will ich nicht ein Tier nur sein,
Lass ich die Menschen nicht allein.
 

Aurora

Mitglied
Ist Helfen noch in Mode?

Und wieder hab ich's nicht geseh'n;
Lass Omas mit den Taschen steh'n,
Helf Mama nicht mit dem Gedeck -
Es lebt sich leichter, sieht man weg!

Der Kranke bringt sich selbst ins Grab,
Der braucht ja keine Hilfe, n e i n!
Und sollt' er doch zu retten sein,
So holt ihn schon ein Blaulicht ab.

Nein, ich hab leider keine Zeit.
Doch irgendjemand find' sich schon -
Das fordert schier der gute Ton!
Ich wär grundsätzlich auch bereit...

Nur heute hab ich schon was vor...
Und plötzlich mir die Haxe bricht!
Den Helfer such ich, find ihn: nicht!
Mein Gott, was war ich für ein Thor!

Ach, pfeif doch auf den Modetick -
Ja, ich werd helfen: D a s ist schick!
Denn will ich selbst kein Arschloch sein,
Lass ich die Meinen nicht allein.
 

Aurora

Mitglied
Kommt hin, was du gesagt hast. Mir hat es auch hier und da noch nicht ganz gefallen - in diesem Sinne: Merci!
 
P

Pelikan

Gast
Hallo, Aurora, engagierte Gedichte finde ich gut,obwohl
diese heutzutage auch nicht mehr in Mode sind.Im Großen und Ganzen finde ich dieses Gedicht schon gelungen, dennoch, es läßt sich immer etwas verschlimmbessern ;)
Elisionen sind nicht immer nötig so zum Beispiel in der ersten Strophe:

1. Strophe

Und wieder hab ich nichts gesehen;
Lass Omas mit den Taschen stehen,
Helf Mama nicht mit dem Gedeck -
Es lebt sich leichter, sieht man weg!


In der zweiten Strophe behauptest Du, ein Kranker braucht keine Hilfe.Er braucht natürlich welche, daher solltest
Du vielleicht betonen, dass er Deine nicht braucht/kriegt:

2. Strophe

Der Kranke bringt sich selbst ins Grab.
Dem meine Hilfe? Ich sag n e i n!
Und sollte er zu retten sein,
So holt ihn schon ein Blaulicht ab.


Die 4. Strophe könnte man auch ein wenig ändern

4. Strophe

Nur, heute hab ich schon was vor...
Als plötzlich mir die Haxe bricht,
Such ich nach Hilfe, find sie nicht!
Mein Gott, was war ich für ein Thor!

(schreibt man Thor nich ohne h?)

In der letzten Strophe scheint mir ein Gedankenfehler zu sein.
Du schreibst "Lass ich die Meinen nicht allein".
Das ist für mich eine Beschränkung auf Personen die Dir wichtig sind, sprich einem "nicht Deinen" möchtest Du keine Hilfe angedeihen lassen? Sollte man nicht jedem behilflich sein, der Hilfe braucht?
Auch diese Strophe ließe sich ein wenig ändern.

5. Strophe

Jetzt pfeif ich auf den Modetick -
Ja!ich will helfen, find das schick!
Denn möcht ich selbst kein Arschloch sein,
Lass ich den Nächsten nicht allein.



mit lieben Grüßen, Pelikan :)
 



 
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