Jagd.trieb

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Walther

Mitglied
Jagd.trieb


Es sprang das Reh durch die besagten Lappen,
Die Jagd war auf, der Wald gefüllt mit Laut.
Die feste Burg dort war auf Sand gebaut,
Der weiße Schimmel glich dem schwarzen Rappen.

Wer hatte Sterbenden ins Aug geschaut,
Genau, wenn sich die letzten Stränge kappen?
Man konnte mit dem Trieb durchs Dickicht tappen.
Der Jägerstand war günstig aufgebaut:

Das Ziel ganz fest im Blick, das Wildschwein raste
Mit Kind und Kegel durch die Lichtung,
Wo früh am Morgen noch das Damwild graste.

Sie wechselten in wilder Fahrt die Richtung,
Als Kimme übers Korn sich grade phaste:
Was blieb wars Warten auf die nächste Sichtung.
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Walther,

manche deiner Sonette haben einen sehr aktuellen Bezug, jedenfalls für mich. Beim:
Sie wechselten in wilder Fahrt die Richtung,
Als Kimme übers Korn sich grade phaste:
Was blieb wars Warten auf die nächste Sichtung.
musste ich schon arg :D .

Lachende Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Lb. Heidrun,

in der Tat haben alle meine Gedichte einen aktuellen Anlaß. Diese hier auch.

Über welche menschliche Eigenschaft es eine Parabel ist, dieses Rätsel sei dem Leser zu Lösung überlassen. :)

Danke für Eintrag und Wertung.

LG W.
 

Walther

Mitglied
Jagd.trieb


Es sprang das Reh durch die besagten Lappen,
Die Jagd war auf, der Wald gefüllt mit Laut.
Die feste Burg dort war auf Sand gebaut,
Der weiße Schimmel glich dem schwarzen Rappen.

Wer hatte Sterbenden ins Aug geschaut,
Genau, wenn sich die letzten Stränge kappen?
Man konnte mit dem Trieb durchs Dickicht tappen.
Der Jägerstand war günstig aufgebaut:

Das Ziel ganz fest im Blick, das Wildschwein raste
Mit Kind und Kegel durch dieselbe Lichtung,
Wo früh am Morgen noch das Damwild graste.

Sie wechselten in wilder Fahrt die Richtung,
Als Kimme übers Korn sich grade phaste:
Was blieb wars Warten auf die nächste Sichtung.
 



 
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