Silberstern
Mitglied
Vielleicht hätte ich den Sonnenuntergang vor dem Fenster wahrgenommen, wenn nicht dichte Rauchschwaden den Blick abgelenkt hätten. Und doch, während leises Blubbern mein Ohr fast streichelt, sehe ich dort etwas. Licht und Schatten. Wolken und scheinbar endlosen Himmel. Doch da ist etwas anderes. Etwas Tieferes, Weiteres. Und das ist nicht da draussen vor dem Fenster. Dort ist die Abbildung. Das Ebenbild. Aber die Quelle ist in mir. Und so sehen meine Augen in einem schon fast physikalischen Vorgang. Lichtphotonen treffen auf meine Netzhaut, verändern die chemische Struktur und lösen einen elektrischen Impuls aus, der von meinem Gehirn als Farbe, Form, Gestalt....und eigentlich auch als Tatsache decodiert wird. Doch es ist nicht der Spiegel, in dem ich mich sehe. Nur in mir selbst kann ich mich sehen. Auch eine Tatsache, doch diese nehme ich wahr. Es ist eine Erkenntnis. Und wie immer stimmt sie mich auf sonderbare Weise glücklich. Genüßlich stosse ich den Rauch aus.
Heute bin ich irgendwie in der Stimmung und denke weiter. Über den Rauch der so vor mir dahinschwebt und sich langsam auflöst. Seine chemischen Stoffe, die meinem Bewußtsein auf eine ganz naturwissenschaftlich ferne Art und Weise neu dimensionieren. Wie kann das möglich sein? Stoffe sind nicht das, was sie sind und lösen sich auf wie der Rauch, wenn man sie nur lange genug betrachtet. Die Konsequenz des Stofflichen bzw. Nicht-Stofflichen, also dessen Sein im Sein, das unter Abzug des Scheins sich selbst genügt, und damit mehr ist, als man wahrnehmen kann.
Der alte Logiker bricht durch und gibt zu verstehen, daß das eigene Selbst, was auch immer darunter verstanden wird, eine Art Substrat des stofflichen Körpers ist. Ich finde den Spiegel im Spiegel des Stofflichen meines Seins im Schein...und lehne mich zurück. Niemand dem ich das erzählen könnte, niemand der das versteht, so wie ich es nicht beschreiben könnte, und so lausche ich mir selbst und bin froh, einen Zuhörer gefunden zu haben.
Sonnenuntergänge sind so wundervoll nichtssagend bedeutsam.
Ein weiteres ungezähltes Mal entweicht dieser süßliche Rauch meinen Lungen. Bezug habe ich zu beidem nicht mehr. Meine Sinne sind nur noch das, was sie sind. Werkzeuge, die mich Orientierung in einer Welt finden lassen, deren Realität für mich schon längst abstrakt und in den Systemen meiner eigenen Realität zu einem Suggerat ohne Inhalt verkommen sind. Ich wehre mich gegen Allmachtsphantasien, durch alles und jedes hindurchblicken zu können. Mir wird klar, klarer als man das vielleicht objektiv vermuten könnte, daß es eine urmenschliche Angst ist, die mich davon abhält. Dieses Nichts voller Allem dahinter scheint nicht für mich als Stofflichem konzipiert. SCHEINT. Verdammt. Ich komme in einen Konflikt meines eigenen Seins im Schein des Scheins meines Seins. Der Kreis schliesst sich nicht. Sackgasse. Ich brauche Rauch, um mich zu füllen. Wo ist die Welt, die keine und doch die Einzige ist?
Zurückgeworfen bin ich auf meine Seele, ohne zu wissen, was das ist. Ich spüre ganz deutlich diesen Ort, es ist ein Tor, ein Portal zum Anderswo. Nicht räumlich. Nicht zeitlich. Ein Wurmloch der Möglichkeit selbst. Absolutes Geschehenlassen. Ich grinse über das ganze Gesicht bei dem Gedanken, in diesen Fluß einzutauchen. Ich möchte hineinspringen, doch ich halte mich selbst fest. Mein Bewußtsein wird zur unbesiegbaren Festung dessen, was ich bekämpfen möchte. Ich bin gefangen. Festgehalten im eigenen Bewußtsein meines Bewußtseins, das schon lange aus Möglichkeiten gewählt hat. Widerstand heisst Bedrohung heisst Kampf bis zuletzt heisst – nein, nicht Selbstaufgabe- Selbstaufopferung. Für etwas anderes, das nicht ich bin. Wieder kein Kreis im Schein, der Sein erzeugt. Ich bin machtlos gegen das Nichts, das ich nicht füllen kann, weil ich es nicht kann. Mit Schrecken stelle ich fest: Mein Bewußtsein ist ein Werkzeug, und ich gebrauche es als Waffe gegen alles, mich und mein Selbst. Für eine Sicherheit, die es nicht gibt. Ein Kampf um nichts. Scheinbar. Das Nichts. Die Möglichkeit.
Der Schein hält mich gefangen. Auch im Spiegel meines Spiegels.
Und da kehrt mein Bewußtsein zurück. Mein wirkliches, scheinbar reales von dieser Welt, und beruhigt mich. Und ich bin ehrlich, es beruhigt mich, da es gutheisst, daß ich nicht kämpfe, wo ein Kampf alles andere als ein Kampf wäre. Ohne Gewinner und Verlierer.
Doch ich fühle mich als Verlierer.
Der Rauch hilft mir zu vergessen.
Und so löst sich das Paradox.
Ich liebe es, das zu zerstören, was es nicht im meinem eigenen Kampf zu erreichen gilt.
Ich liebe es, dort Mauern niederzureissen, wo ich sie mir selbst erschaffen habe.
Ich liebe es, in dem Schein zu existieren, das ich nicht sein kann.
Jeder saugt für sich allein.
Heute bin ich irgendwie in der Stimmung und denke weiter. Über den Rauch der so vor mir dahinschwebt und sich langsam auflöst. Seine chemischen Stoffe, die meinem Bewußtsein auf eine ganz naturwissenschaftlich ferne Art und Weise neu dimensionieren. Wie kann das möglich sein? Stoffe sind nicht das, was sie sind und lösen sich auf wie der Rauch, wenn man sie nur lange genug betrachtet. Die Konsequenz des Stofflichen bzw. Nicht-Stofflichen, also dessen Sein im Sein, das unter Abzug des Scheins sich selbst genügt, und damit mehr ist, als man wahrnehmen kann.
Der alte Logiker bricht durch und gibt zu verstehen, daß das eigene Selbst, was auch immer darunter verstanden wird, eine Art Substrat des stofflichen Körpers ist. Ich finde den Spiegel im Spiegel des Stofflichen meines Seins im Schein...und lehne mich zurück. Niemand dem ich das erzählen könnte, niemand der das versteht, so wie ich es nicht beschreiben könnte, und so lausche ich mir selbst und bin froh, einen Zuhörer gefunden zu haben.
Sonnenuntergänge sind so wundervoll nichtssagend bedeutsam.
Ein weiteres ungezähltes Mal entweicht dieser süßliche Rauch meinen Lungen. Bezug habe ich zu beidem nicht mehr. Meine Sinne sind nur noch das, was sie sind. Werkzeuge, die mich Orientierung in einer Welt finden lassen, deren Realität für mich schon längst abstrakt und in den Systemen meiner eigenen Realität zu einem Suggerat ohne Inhalt verkommen sind. Ich wehre mich gegen Allmachtsphantasien, durch alles und jedes hindurchblicken zu können. Mir wird klar, klarer als man das vielleicht objektiv vermuten könnte, daß es eine urmenschliche Angst ist, die mich davon abhält. Dieses Nichts voller Allem dahinter scheint nicht für mich als Stofflichem konzipiert. SCHEINT. Verdammt. Ich komme in einen Konflikt meines eigenen Seins im Schein des Scheins meines Seins. Der Kreis schliesst sich nicht. Sackgasse. Ich brauche Rauch, um mich zu füllen. Wo ist die Welt, die keine und doch die Einzige ist?
Zurückgeworfen bin ich auf meine Seele, ohne zu wissen, was das ist. Ich spüre ganz deutlich diesen Ort, es ist ein Tor, ein Portal zum Anderswo. Nicht räumlich. Nicht zeitlich. Ein Wurmloch der Möglichkeit selbst. Absolutes Geschehenlassen. Ich grinse über das ganze Gesicht bei dem Gedanken, in diesen Fluß einzutauchen. Ich möchte hineinspringen, doch ich halte mich selbst fest. Mein Bewußtsein wird zur unbesiegbaren Festung dessen, was ich bekämpfen möchte. Ich bin gefangen. Festgehalten im eigenen Bewußtsein meines Bewußtseins, das schon lange aus Möglichkeiten gewählt hat. Widerstand heisst Bedrohung heisst Kampf bis zuletzt heisst – nein, nicht Selbstaufgabe- Selbstaufopferung. Für etwas anderes, das nicht ich bin. Wieder kein Kreis im Schein, der Sein erzeugt. Ich bin machtlos gegen das Nichts, das ich nicht füllen kann, weil ich es nicht kann. Mit Schrecken stelle ich fest: Mein Bewußtsein ist ein Werkzeug, und ich gebrauche es als Waffe gegen alles, mich und mein Selbst. Für eine Sicherheit, die es nicht gibt. Ein Kampf um nichts. Scheinbar. Das Nichts. Die Möglichkeit.
Der Schein hält mich gefangen. Auch im Spiegel meines Spiegels.
Und da kehrt mein Bewußtsein zurück. Mein wirkliches, scheinbar reales von dieser Welt, und beruhigt mich. Und ich bin ehrlich, es beruhigt mich, da es gutheisst, daß ich nicht kämpfe, wo ein Kampf alles andere als ein Kampf wäre. Ohne Gewinner und Verlierer.
Doch ich fühle mich als Verlierer.
Der Rauch hilft mir zu vergessen.
Und so löst sich das Paradox.
Ich liebe es, das zu zerstören, was es nicht im meinem eigenen Kampf zu erreichen gilt.
Ich liebe es, dort Mauern niederzureissen, wo ich sie mir selbst erschaffen habe.
Ich liebe es, in dem Schein zu existieren, das ich nicht sein kann.
Jeder saugt für sich allein.