Josefine träumt

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Butterblume

Mitglied
Hinterm Haus von Ewald Müller
in dem kleinen Gartenteich,
legt Priscilla grad behutsam
tausend Eier Grasfroschlaich.

Unterm Schilf, sehr gut verborgen
liegen sie jetzt dicht an dicht,
sehen aus wie Zuckerperlen
mit umhüllter Glibberschicht.

Eins davon ist Josefine,
weiß nicht was sie werden soll,
schaut hinauf zum blauen Himmel:
"Vogel sein, das wäre toll"

Schaut hinunter in die Tiefe
sieht viel Leben unter sich
und begehrlich klingt die Stimme:
"Wär so gern ein großer Fisch"

Träumend liegt sie in der Blase
will mal dies sein und mal das
und kommt schließlich zum Ergebnis,
Grasfrosch sein, das wär ein Spass.
 

gareth

Mitglied
Ein hübsches Gedicht, Butterblume :eek:)

Ein Hinweis dazu:

Der Schluss eines Gedichtes ist immer von besonderer Bedeutung. Es kann sich dort z.B. ein gedanklicher Kreis in für den Leser befriedigender Weise schließen oder sich ein dramatischer Höhepunkt oder ein happy end ereignen u.v.a.m.

Der letzte Vers ist deshalb m.E. schwächer als die vorhergehenden, weil der letzte Wunsch des kleinen Laicheis, ein Grasfrosch zu werden, zwar ein großes Glück für das Ei ist, es aber noch viel schöner wäre, wenn es, wie beim Vogel- und beim Fischwunsch, einen nachvollziehbaren äußeren oder inneren Anlass für diese Umbesinnung gegeben hätte.

Hat mir aber trotzdem gut gefallen.

Grüße
gareth
 

Butterblume

Mitglied
Hallo Gareth,
ich danke dir für deinen lieben Kommentar. Hab auch schon überlegt ob ich dazwischen noch einen Vers klemme mit noch anderen Möglichkeiten und dann die Erleuchtung gerne Grasfrosch zu sein. Mal sehen, vielleicht fällt mir noch was ein.
lg
Butterblume
 

gareth

Mitglied
...wie eben so eine Kirchenmaus mit einem Grasfrosch sprachlich verwandt ist, Sta.tor.


ganz entfernte Grüße
von gareth

der immer wieder staunt, was man alles an den Haaren herbeiziehen kann
 

asphaltfee

Mitglied
ähnlicher stil

hi butterblume, hi sta.tor,


stimmt, ich hab sie beide gelesen. euer stil ist nicht ganz unähnlich... gefallen tut er mir da wie dort!!!

ich lese aus beiden texten einen ähnlich liebevollen blick auf die welt und die vermeintlich kleinen (aber sooo wichtigen!) dinge! und wo ähnlich gedacht wird, wird anscheinend auch ähnlich ausgedrückt in wort und wortbild. ich finds auch immer spannend und irgendwie schön, wenn ich auf jemanden stoße, der sich ähnlich ausdrückt wie ich. immerhin habt ihr beide ja auch einen durchaus individuellen stil jeweils. da sind solche gemeinsamkeiten dann eben doch etwas besonderes.

dann lass ich mal mein "gefällt mir sehr" und "gern gelesen" für euch beide hier!!! (sta.tor, entschuldige bitte meine "faulheit", ok?)

lieben gruß,

asphaltfee
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
gareth, Du liest scheinbar nicht ganz Vorurteilsfrei, was ich Dir in dieser hitzigen Wettstreitphase, wo pushen oberstes Gebot ist, mal nachsehe. Nein ich meinte es wirklich so, wie geschrieben. Hättest Du Dir die kleine Mühe gemacht es zu überprüfen, wärst Du nun genau so klug wie die nette Asphaltfee.
Ihr noch einen schönen Dank.

Vg Thomas
 

Butterblume

Mitglied
Hallo Sta.tor,
ach ja,hab mal grade eben deins gelesen auf deinen hinweis
hin. stimmt irgendwie. ach, wie nett! da hatten zwei
eine erstaunlich ähnliche idee. mir gefällt deins auch
recht gut!!
liebe Grüße
Butterblume
 

gareth

Mitglied
hallo Sta.tor
ich bin und lese natürlich so vorurteilsfrei und objektiv wie eh und je :eek:)

und selbstverständlich hab ich hab dein Gedicht erst gelesen, bevor ich geantwortet habe.

und meine Meinung dazu ist eben, dass diejenige Art von "entfernter sprachlicher Verwandtschaft", die ich in beiden erkennen kann, so weit verbreitet ist auf der Leselupe, dass ich deinen Hinweis auf das spezielle Kirchenmausgedicht nicht nachvollziehen kann. Ich muss zugeben, dass ich deinen Kommentar auch als unausgesprochenen Plagiatsvorwurf gedeutet habe, was eine Fehlinterpretation sein kann. Da Dir aber sowohl asphaltfee, als auch Butterblume selbst in der Zwischenzeit ja bereits zugestimmt haben, ist m.E. auch das geregelt.

Gruß
gareth

p.s. was das pushen angeht, so sehe ich auch, dass das offenbar für einige unter uns das Gebot der Stunde ist. Mich kannst Du da als altmodische Ausnahme leichten Herzens außen vor lassen.
 



 
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