Jugendliche Schwierigkeiten beim Feuerspeien

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Vera-Lena

Mitglied
Jugendliche Schwierigkeiten
beim Feuerspeien


Talabwärts stürzt das Drachenkind,
versucht, dem Unheil zu entfliehn,
die Nase juckt, es eilt geschwind,
die Flammen hofft es hoch zu ziehn
bis es am Fluss dort unten dann,
wo ihm viel Wasser zu Gebot,
so recht von Herzen niesen kann:
Hatschiiii, gebannt ist nun die Not.

Ja, manchen Wald hat plötzlich schon
sein Feuer heftig angefacht,
und seine Freunde ihn zum Lohn
darob gehörig ausgelacht.

So eine Drachenpubertät
ist lästig, stetig durch das Land
trägt einen Eimer früh bis spät
der Drachenjunge in der Hand.
Mal speit er Feuer und mal nicht,
wie machen das die Großen bloß,
die wissen, wie hervor es bricht,
da geht’s nie von alleine los.


Ach, eben wollte er als Reimer
sich sprachgewandt dem Mädchen nahn,
wär da bloß nicht der doofe Eimer,
und dann fing’s noch zu jucken an.
Das Drachenmädchen Kunigunde
erweckt in ihm die Feuersbrunst.
Wann endlich naht die Liebesstunde,
vertauscht die Glut in blauen Dunst,
um nicht das Mädchen zu erschrecken,
und auch in ihr die Lieb zu wecken.
 

Herr Müller

Mitglied
Bei Deinem Drachen

bleibt nichts angebrannt.
Wunderbare Idee mit dem Drachen in der Pubertät.
Ich stelle mir nur vor, ich wäre ein Drachen und das mit meinem jetzigen Heuschnupfen. Da wär fast alles in meiner Umgebung angebrannt. :)
 
K

Klopfstock

Gast
Liebe Vera-Lena,
auch ich finde, daß es eine ausgezeichnete Idee ist,
die Pubertät eines Drachen. Gerade das Feuer ist etwas, was immer unkontrolliert entfacht werden kann und ich finde es paßt wunderbar zur menschlichen Pubertät, denn auch der Mensch brennt unkontrolliert in solcher Zeit und weiß oft nicht zu "löschen" - Sehnsüchte brennen, die Verliebtheit brennt, viele brennen von zu Hause durch mit ihrer ersten großen Liebe;)
Das kann schon eine feurige Zeit sein.
Du hast es mal wieder ganz wunderbar in Reime gefaßt
und eine sehr liebenswerte Geschichte gezaubert,
über die ich schmunzeln mußte:D
Übrigens, die Vorstellung vom Heuschnupfen des Drachen
finde ich auch sehr spaßig - bei diesem Pollenflug;)

Wünsche Dir noch einen schönen Abend
und sende ganz liebe Grüße
 

Vera-Lena

Mitglied
Das Feuer

Liebe Irene,

das freut mich, daß Dir der halbreife Feuerspeiende gefällt. Irgendwann hat er es ja einmal geschafft und versteht ein bißchen besser, wie das Alles so geht. Aber, wenn er erst mal so richtig erwachsen ist, bleibt noch genug Mühe übrig, um mit dem Feuer zurecht zu kommen, wie unser Forum: "Liebe und Erotik" immer wieder beweist, nur daß die Leute da nicht mehr mit Eimern herumlaufen, aber manchmal würden sie die, glaube ich, auch benötigen, mich immer eingeschlossen. :)) :)) :))

Danke für Deine positive Antwort! Ich war mir ziemlich unsicher, ob das so das Richtige ist.

Dir noch einen wunderschönen Abend. :))
Ganz liebe Grüße Vera-Lena
 
M

mako

Gast
...und irgendwann kräuselt nur noch Rauch aus der Nase des gereiften Drachens und er denkt wehmütig zurück an die Zeit als das Feuer noch unkontrolliert brannte, lichterloh...

Hallo, Vera-Lena,

ein Gedicht zum Schmunzeln, gefällt mir sehr. :)

Gruss
Mako
 

Schakim

Mitglied
Liebe Vera-Lena, guten Morgen!

Du hast eine tolle Drachengeschichte verdichtet!

Ich wünsche Dir einen schönen Tag und sende Dir viele Grüsse!
Schakim
 

Vera-Lena

Mitglied
nur noch Rauch

Lieber mako,

so kann man es natürlich auch sehen. Ja, ich weiß nicht, welche inneren Werte sich ein Drachen bis dahin erworben haben muß, um dann auch noch glücklich sein zu können. Das wäre dann wieder ein neues Gedicht.
Danke für Deine witzige Antwort!:))
Einen schönen Tag wünsche ich Dir.
Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Da hier gerade von Drachenkindern die Rede ist, wollte ich meinen pubertären Drachenjungen auch noch einmal vorstellen.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Mir gefällt es auch gut. Es gibt aber eine Stelle, mit der ich nicht klar komme:
Ja, manchen Wald hat plötzlich schon
sein Feuer heftig angefacht,
[red]und seine Freunde [blue](haben)[/blue] ihn zum Lohn[/red]
darob gehörig ausgelacht.
Es ist schwierig zu verstehen, weil der Zusammenhang nicht leicht erkennbar ist. Man muss das "haben" in Gedanken ergänzen.

Es gibt sicher eine Lösung hierfür. Beispiel "Die Freunde haben ihn zum Lohn ..."

Viele Grüße von Bernd
 

Vera-Lena

Mitglied
Jugendliche Schwierigkeiten
beim Feuerspeien


Talabwärts stürzt das Drachenkind,
versucht, dem Unheil zu entfliehn,
die Nase juckt, es eilt geschwind,
die Flammen hofft es hoch zu ziehn
bis es am Fluss dort unten dann,
wo ihm viel Wasser zu Gebot,
so recht von Herzen niesen kann:
Hatschiiii, gebannt ist nun die Not.

Ja, manchen Wald hat plötzlich schon
sein Feuer heftig angefacht,
die Freunde haben ihn zum Lohn
darob gehörig ausgelacht.

So eine Drachenpubertät
ist lästig, stetig durch das Land
trägt einen Eimer früh bis spät
der Drachenjunge in der Hand.
Mal speit er Feuer und mal nicht,
wie machen das die Großen bloß,
die wissen, wie hervor es bricht,
da geht’s nie von alleine los.


Ach, eben wollte er als Reimer
sich sprachgewandt dem Mädchen nahn,
wär da bloß nicht der doofe Eimer,
und dann fing’s noch zu jucken an.
Das Drachenmädchen Kunigunde
erweckt in ihm die Feuersbrunst.
Wann endlich naht die Liebesstunde,
vertauscht die Glut in blauen Dunst,
um nicht das Mädchen zu erschrecken,
und auch in ihr die Lieb zu wecken.
 

Vera-Lena

Mitglied
Jugendliche Schwierigkeiten
beim Feuerspeien


Talabwärts stürzt das Drachenkind,
versucht, dem Unheil zu entfliehn,
die Nase juckt, es eilt geschwind,
die Flammen hofft es hoch zu ziehn
bis es am Fluss dort unten dann,
wo ihm viel Wasser zu Gebot,
so recht von Herzen niesen kann:
Hatschiiii, gebannt ist nun die Not.

Ja, manchen Wald hat plötzlich schon
sein Feuer heftig angefacht,
die Freunde haben ihn zum Lohn
darob gehörig ausgelacht.

So eine Drachenpubertät
ist lästig, stetig durch das Land
trägt einen Eimer früh bis spät
der Drachenjunge in der Hand.
Mal speit er Feuer und mal nicht,
wie machen das die Großen bloß,
die wissen, wie hervor es bricht,
da geht’s nie von alleine los.


Ach, eben wollte er als Reimer
sich sprachgewandt dem Mädchen nahn,
wär da bloß nicht der doofe Eimer,
und dann fing’s noch zu jucken an.
Das Drachenmädchen Kunigunde
erweckt in ihm die Feuersbrunst,
doch gab es keine Liebesstunde,
sie blieb erstickt in blauem Dunst.
Und Kunigunde flog von dannen:
"Du kleiner Mann musst noch ermannen!"
 



 
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