Kafka

2,80 Stern(e) 4 Bewertungen
H

Haki

Gast
Hallo neo,

zunächst einmal wird es dich sicherlich freuen, dass hier ein anonymer Werter deine ersten guten Punkte vergeben hat.
Ich hoffe, das fördert deine Motivation nach den eher niederschmetternden Reaktionen auf deine vorherigen Werke.
Zum Gedicht:

Es gefällt mir durchaus, dein kleiner Text.

Ein paar Anmerkungen habe ich aber dann doch:

Ich finde das "jämmerlich" in Vers 3 kann gesrichen werden. Es zerstört m.E. ein wenig vom Rhythmus deines Gedichtes. Der Inhalt des Adjektivs wird ohnehin durch die Grundstimmung des Textes und durch die "Widerhaken" transportiert. Lass da dem Leser ein wenig mehr Raum.

Außerdem hapert es in meinen Augen and er Stelle

"niedermetzelnd,
ergötzend am blut ,"

Denn: Dass sie niedermetzeln wird bereits durch "schlachten mich" ausgedrückt.
Desweiteren willst du ja mithilfe des "ergötzend" klar machen, dass es wie in Raserei und unersättlich geschieht.
Daher würde ich "ergötzend am Blut" streichen und ein neues Adjektiv, das in die selbe Richtung geht hinter "schlachten mich" setzen.
Das fände ich persönlich besser.

Das ist dann aber auch alles.
Man erkennt wahrlich dein Bemühen, die Vorschläge seitens Prosa und nofrank(brutaler zu werden und mehr auf die kacke zu hauen..:)..) umzusetzen und die Verbesserung ist deutlich erkennbar.

Nicht nur am Gedicht, sondern eben auch an dieser anonymen Wertung...

Liebe Grüße,
Haki
 

neo

Mitglied
Kafka

wie schlachtmesser,
die widerhaken meines eigenen
jämmerlichen verstandes,
selbst geschmiedet im
dreckigen kerker der irrgänge .
die eigenen hände,
ergötzend am eigenen blut ,
schlachten mich zwischen den
niederschmetternden echos
meiner schreie

meine seele , ein bastard der hure,
die sich leben nennt.
 

Walther

Mitglied
Lb. Neo,
mir ist nicht klar, was Deine drastischen Worte, deren Zweck ich nicht zu durchschauen vermag, mit Kafka zu tun hat.
Danke für die Erläuterung.
Gruß W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hallo,

ja, walters frage ist schon berechtigt.

@haki: von splattercore hat hier keiner gesprochen :rolleyes:


grüße
nofrank
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo neo,

Du bist also der Neue, dann herzlich willkommen!


(Deine ersten hier vorgestellten Gedichte erinnern mich in ihrer sperrigen Art tatsächlich an das "Anecken" von Neulingen in Gruppen; mit all den dynamischen Randerscheinungen :)

Dieses Gedicht ist zweifelsohne das bemerkenswerteste. Der Titel ist ein Leserfänger - gewagt - und da sehe ich die Schwäche: wehe, er hält nicht, was er verspricht.

Meine persönliche Meinung dazu? Das Gedicht hängt mit diesem Titel noch zu 60% in der Luft. Das kann schnell kippen. Dennoch finde ich es ausgesprochen lesenswert!

Lieben Gruß

Elke
 

neo

Mitglied
Erstmla Danke für die Bewertungen. Diese sind ja diesesmal deutlich besser ausgefallen als zuvor.

Also am Namen hapert es.Ich versuche zu erklären , warum ich es Kafka genannt habe.
Versucht man Kafkas Werke zu interpretieren, dann gibt es dafür sicherlich mehrere Möglichkeiten, die auch verschiedene Deutungen liefern. Und eine Deutung verschiedener Werke ist sicherlich die Unmöglichkeit des Erreichens seiner Hoffnungen oder gar mit dem Leben überhaupt in Einklang zu kommen. (widerhaken meines verstandes, die eigenen hände, selbtsgeschmiedet)
Dieses Thema durchzieht viele Fragmente und Erzählungen.
Ich hab es natürlich etwas extrem dargestellt , doch liegt das wohl in meiner künstlerischen Freiheit derer ich mir bewusst bin und die ich mir weiterhin nehmen werde. Trotzdem bin ich weiterhin sehr dankbar für konstruktive Kritik.
 

Duisburger

Mitglied
Versucht man Kafkas Werke zu interpretieren, dann gibt es dafür sicherlich mehrere Möglichkeiten, die auch verschiedene Deutungen liefern. Und eine Deutung verschiedener Werke ist sicherlich die Unmöglichkeit des Erreichens seiner Hoffnungen oder gar mit dem Leben überhaupt in Einklang zu kommen. (widerhaken meines verstandes, die eigenen hände, selbtsgeschmiedet)
Gut, aber das erklärt den Titel nicht, denn anstatt "Kafka" hätte man mehrere andere Lyriker anführen können, welche die gleichen Kriterien erfüllen. Ausser bei bestimmten japanischen Gedichtformen ist der Titel in einem Gedicht eng mit dem restlichen Werk verknüpft. Lese ich Kafka, so erwarte ich Zeilen, die es mir ermöglichen, zu diesem einen inneren Bezug herzustellen.
Gerade das ist hier nicht der Fall.
Mit dem Werk ansich kann ich weniger anfangen, da ich meine, das hier mit der "Direktheit" und "Brutalität" übertrieben wurde. Auch lässt mich so etwas fragend zurück, auch wenn es sich wichtig und schlüssig anhört.
wie schlachtmesser,
die widerhaken
meines eigenen
jämmerlichen verstandes,
Seit wann haben Schlachtmesser Widerhaken? Sollte es eine Methaper sein, so verstehe ich sie nicht.
Noch eine Bemerkung. Komma und Punkt direkt hinter das Wort, dann ein Leerzeichen und das nächste Wort.

lg
Duisburger
 

neo

Mitglied
1.Ich sage nicht das schlachtmesser widerhaken besitzen , sondern dass die widerhaken meines eigenen verstandes wie schlachtmesser sind. ich denke , dass dies deutlich ist.

2. Sicherlich gibt es Autoren , die dieses Thema ebenfalls beschreieben , aber eben auch Kafka oder gerade Kafka,
und deswegen habe ich es auch so genannt

3.
Ausser bei bestimmten japanischen Gedichtformen ist der Titel in einem Gedicht eng mit dem restlichen Werk verknüpft
Sagt das Gott? Nein also wirklich , ich habe mir die Freiheit genommen dieses Gedicht nach einem meiner Lieblingsautoren zu bennen

Trotzdem danke , und trotzdem bin ich weiterhin dankbar für konstruktive Kritik. Den Namen werde ich aber nicht ändern
 

neo

Mitglied
Ach Duisburger, das war doch mehr im Scherz gesagt. Jedoch bin ich nun wirklich kein Freund von absolutierten Grundsätzen, nach denen ich mich richten muss
 

Duisburger

Mitglied
Für Scherze gibt es Smilies, nicht wahr? Daran kann man den Scherz erkennen. So kommt mir die Antwort nur bockig vor.
Jedoch bin ich nun wirklich kein Freund von absolutierten Grundsätzen, nach denen ich mich richten muss
Du musst dich nach gar nichts richten. Wenn ich jedoch ein Buch kaufe mit dem Titel "Die Nonne und der Metzger" und es geht hernach weder um das Eine noch das Andere, dann sollte man sein Werk doch besser "Titellos" nennen. Sonst weckt man beim Leser Erwartungen, die nicht erfüllt werden (können).
Und das ist selten gut.

Duisburger
 
B

Beba

Gast
Hi Duisburger,

Seit wann haben Schlachtmesser Widerhaken? Sollte es eine Methaper sein, so verstehe ich sie nicht.
Noch eine Bemerkung. Komma und Punkt direkt hinter das Wort, dann ein Leerzeichen und das nächste Wort.
Metapher! Ansonsten stimme ich dir hier in der Sache zu. Aber: wer Rechtschreibung und Zeichensetzung kritisiert, sollte vorsichtig sein! ;)

Ciao,
Bernd
 

Duisburger

Mitglied
Jo, hast recht Bernd.
Ich hatte ja auch nur die Zeichensetzung kritisiert. Bei der Rechtschreibung brauche ich zumindest bei meinen eigenen Werken mindestens fünf Korrekturläufe, bis ich den Text fehlerfrei habe.
Beim Kommentieren nehme ich mir die Zeit nicht, obwohl ich es eigentlich tun sollte. :rolleyes: :D

lg
Duisburger
 



 
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