"Da ist ein Landeplatz!", rief Ghouler, der Kommandeur des mit drei Leuten besetzten Raumschiffs.
Er deutete auf die Autobahnbrücke, die frei in der Landschaft stand, weil dem Kreis vorzeitig das Geld zum Bauen ausgegangen war.
Nach der Landung löste sich Vielfraß als erster aus den Gurten. "Was für ein niedlicher kleiner Planet. Das bedeutet geringe Schwerkraft. Dann haben die Einheimischen schwache Muskeln und zartes Fleisch!“
Fanck erhob sich als zweiter. Er war nervös. Er bekam immer, wenn Vielfraß von seinem ewigen Hunger redete, selber Appetit- und zwar auf Vielfraß! Vielleicht lag es auch einfach daran, daß des hier so klein und eng war. Ihr Heimatplanet war nie überbevölkert gewesen, denn immer wenn es eng wurde, fraß man die Schwachen.
Fanck litt unter einem besonders starken kannibalischen Trieb; zu seiner Beunruhigung verspürte er ihn auch gegenüber Gleichstarken, was wider die Natur war.
Ghouler öffnete er die Tür und sprang ins Freie. Aus Versehen sprang er viel zu weit. Fanck sprang sogar noch weiter. Den größten Sprung aber machte Vielfraß. Grinsend landete er auf einem Terraner, der gerade seinen Kampfhund spazieren führte. Das Tier schnappte nach Vielfraß, aber dessen Bein war viel zu hart. Jaulend lief der Hund davon.
"Bist du der ... Yeti?", fragte der Mensch.
Vielfraß wußte nicht, was er davon halten sollte, daß der Terraner die Zähne fletschte, aber was der konnte, konnte er schon lange. Er drückte noch stärker mit seinem Fuß auf den Brustkorb seines Opfers und entblößte seine Schneidezähne.
Prompt machte der Mensch sich in die Hose. Ein penetranter Geruch stieg auf, und der helle Jeansstoff färbte sich gelb.
"Guckt mal!", rief Vielfraß begeistert, "die Terraner gibt es sogar mit Senf!"
Ghouler war als erster bei Vielfraß. Er schnüffelte und gab Vielfraß
Recht. "Ja, der ist sogar schon gewürzt. Aber ich rieche noch was- das Gegenteil von Sauerstoff!" Er wies auf zwei Fabrikschlote. "Die verbreiten einen Cocktail, der für Atmer äußerst schädlich ist!"
Inzwischen war auch Fanck bei Vielfraß. "Ja, diese Gase sind nur für
Tekler gesund- oder für anderes, was Gärung als Lebensgrundlage hat."
Vielfraß spannte unwillkürlich beide Beine an und zerquetschte Jupp Meier aus Versehen.
"Jetzt sehe ich, wohin die Tekler wollen!", rief Ghouler.
Er wies auf die Fabrik. " Die Schornsteine da drüben vernichten, was sie vernichtet- Sauerstoff!"
Er wandte sich zum Raumgleiter. Seine Kameraden folgten ihm.
Sie flogen die Schornsteine an.
Dann sahen sie die Gestalten an den Schornsteinen, auf deren Fahne „Greenpeace“ zu lesen war.
"Da sind sie!", rief Fankh hysterisch. "Die Tekler! Waffen bereit! Die machen sich breit, vernichten allen Sauerstoff, verdrängen die Menschen und errichten hier einen neuen Stützpunkt! Dreck muß weg!“
"Aber die klettern ja garnicht weiter", sagte Vielfraß. "Die hängen
da bloß rum. Die haben sogar Laken mitgebracht, um übernachten zu können! So blöd können doch nur Terraner sein!"
Ghouler zoomte auf die Gestalten.
Eine Gruppe von Journalisten beobachtete, wie die Aktivisten von Greenpeace ihre Plakate anbrachten. Der Raumgleiter war für sie ebenso unsichtbar wie für das irdische Radar. In etlichen Äonen interstellarem Krieg hatten die außerirdische Militärtechnologie ihre Methoden der Tarnung perfektioniert.
"Pflücken wir uns einen!", rief Vielfraß.
"Das einzige Problem ist die Tarnung", sagte Ghouler. "Wenn wir eine Luke öffnen, muß der Bordcomputer zehnmal soviel rechnen, um alles weiterhin perfekt zu verspiegeln. Stürzt das Betriebssystem dabei ab, stürzen wir auch ab.", sagte Fankh.
Wenige Sekunden später öffnete ein erschrockener Umwelt-Aktivist die Augen. "Was war das?", fragte er. Dann wurde ihm bewußt, daß er sich nicht mehr an den Schornstein, sondern an eine Raumschiffwand klammerte.
Die drei sahen ihn stumm und regunglos an.
Plötzlich ging ein Rütteln durch den Gleiter.
"Wir haben ein Problem in den Embedded Systems!", rief Ghouler.
"Ich wußte doch gleich, daß wir die Luke nicht hätten öffnen dürfen!", kreischte Fankh. "Jetzt ist feiner Staub in die Ritzen dieser alten Kiste gedrungen! Wir haben Sand im Getriebe!"
Unglücklicherweise befand sich der Gleiter gerade über einem der Schornsteine und fiel hinein. An Bord kam es zu einem nicht sofort lokalisierbaren Schmorbrand, der schließlich die Aussenwände zum Glühen brachte.
In nie gekannter Panik schoß Fankh aus Versehen eine der Bordwaffen ab. Das war das Ende.
Alle Umwelt-Aktivisten starben, als die Schornsteine zusammenfielen.
Die Tekler krochen aus ihren Verstecken und legten zur Erholung für eine Weile ihre Schutzanzüge ab. Der Sauerstoff war vernichtet und sie wußten, sie hatten dadurch jetzt eine neue Heimat gefunden.
ENDE
Er deutete auf die Autobahnbrücke, die frei in der Landschaft stand, weil dem Kreis vorzeitig das Geld zum Bauen ausgegangen war.
Nach der Landung löste sich Vielfraß als erster aus den Gurten. "Was für ein niedlicher kleiner Planet. Das bedeutet geringe Schwerkraft. Dann haben die Einheimischen schwache Muskeln und zartes Fleisch!“
Fanck erhob sich als zweiter. Er war nervös. Er bekam immer, wenn Vielfraß von seinem ewigen Hunger redete, selber Appetit- und zwar auf Vielfraß! Vielleicht lag es auch einfach daran, daß des hier so klein und eng war. Ihr Heimatplanet war nie überbevölkert gewesen, denn immer wenn es eng wurde, fraß man die Schwachen.
Fanck litt unter einem besonders starken kannibalischen Trieb; zu seiner Beunruhigung verspürte er ihn auch gegenüber Gleichstarken, was wider die Natur war.
Ghouler öffnete er die Tür und sprang ins Freie. Aus Versehen sprang er viel zu weit. Fanck sprang sogar noch weiter. Den größten Sprung aber machte Vielfraß. Grinsend landete er auf einem Terraner, der gerade seinen Kampfhund spazieren führte. Das Tier schnappte nach Vielfraß, aber dessen Bein war viel zu hart. Jaulend lief der Hund davon.
"Bist du der ... Yeti?", fragte der Mensch.
Vielfraß wußte nicht, was er davon halten sollte, daß der Terraner die Zähne fletschte, aber was der konnte, konnte er schon lange. Er drückte noch stärker mit seinem Fuß auf den Brustkorb seines Opfers und entblößte seine Schneidezähne.
Prompt machte der Mensch sich in die Hose. Ein penetranter Geruch stieg auf, und der helle Jeansstoff färbte sich gelb.
"Guckt mal!", rief Vielfraß begeistert, "die Terraner gibt es sogar mit Senf!"
Ghouler war als erster bei Vielfraß. Er schnüffelte und gab Vielfraß
Recht. "Ja, der ist sogar schon gewürzt. Aber ich rieche noch was- das Gegenteil von Sauerstoff!" Er wies auf zwei Fabrikschlote. "Die verbreiten einen Cocktail, der für Atmer äußerst schädlich ist!"
Inzwischen war auch Fanck bei Vielfraß. "Ja, diese Gase sind nur für
Tekler gesund- oder für anderes, was Gärung als Lebensgrundlage hat."
Vielfraß spannte unwillkürlich beide Beine an und zerquetschte Jupp Meier aus Versehen.
"Jetzt sehe ich, wohin die Tekler wollen!", rief Ghouler.
Er wies auf die Fabrik. " Die Schornsteine da drüben vernichten, was sie vernichtet- Sauerstoff!"
Er wandte sich zum Raumgleiter. Seine Kameraden folgten ihm.
Sie flogen die Schornsteine an.
Dann sahen sie die Gestalten an den Schornsteinen, auf deren Fahne „Greenpeace“ zu lesen war.
"Da sind sie!", rief Fankh hysterisch. "Die Tekler! Waffen bereit! Die machen sich breit, vernichten allen Sauerstoff, verdrängen die Menschen und errichten hier einen neuen Stützpunkt! Dreck muß weg!“
"Aber die klettern ja garnicht weiter", sagte Vielfraß. "Die hängen
da bloß rum. Die haben sogar Laken mitgebracht, um übernachten zu können! So blöd können doch nur Terraner sein!"
Ghouler zoomte auf die Gestalten.
Eine Gruppe von Journalisten beobachtete, wie die Aktivisten von Greenpeace ihre Plakate anbrachten. Der Raumgleiter war für sie ebenso unsichtbar wie für das irdische Radar. In etlichen Äonen interstellarem Krieg hatten die außerirdische Militärtechnologie ihre Methoden der Tarnung perfektioniert.
"Pflücken wir uns einen!", rief Vielfraß.
"Das einzige Problem ist die Tarnung", sagte Ghouler. "Wenn wir eine Luke öffnen, muß der Bordcomputer zehnmal soviel rechnen, um alles weiterhin perfekt zu verspiegeln. Stürzt das Betriebssystem dabei ab, stürzen wir auch ab.", sagte Fankh.
Wenige Sekunden später öffnete ein erschrockener Umwelt-Aktivist die Augen. "Was war das?", fragte er. Dann wurde ihm bewußt, daß er sich nicht mehr an den Schornstein, sondern an eine Raumschiffwand klammerte.
Die drei sahen ihn stumm und regunglos an.
Plötzlich ging ein Rütteln durch den Gleiter.
"Wir haben ein Problem in den Embedded Systems!", rief Ghouler.
"Ich wußte doch gleich, daß wir die Luke nicht hätten öffnen dürfen!", kreischte Fankh. "Jetzt ist feiner Staub in die Ritzen dieser alten Kiste gedrungen! Wir haben Sand im Getriebe!"
Unglücklicherweise befand sich der Gleiter gerade über einem der Schornsteine und fiel hinein. An Bord kam es zu einem nicht sofort lokalisierbaren Schmorbrand, der schließlich die Aussenwände zum Glühen brachte.
In nie gekannter Panik schoß Fankh aus Versehen eine der Bordwaffen ab. Das war das Ende.
Alle Umwelt-Aktivisten starben, als die Schornsteine zusammenfielen.
Die Tekler krochen aus ihren Verstecken und legten zur Erholung für eine Weile ihre Schutzanzüge ab. Der Sauerstoff war vernichtet und sie wußten, sie hatten dadurch jetzt eine neue Heimat gefunden.
ENDE