Karriere (gelöscht)

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Wipfel

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Ich finde den Text gelungen - mit dem Wissen, dass er keine Chance hat. Ich erinnere einen ähnlichen Text, der in Klagenfurt einmal gelesen wurde: die Juri war konsterniert...

Das ist das Manko in der Literatur: die wirtschaftende Berufswelt bleibt außen vor. Mal eine Büro-Geschichte, vielleicht ein Chef-trifft-Sekritärin-Buch.

Philatelisten würden freundlich urteilen. Das waren noch Zeiten! Als das Wünschen noch half und Briefmarken noch anzulecken waren. Aber von denen gibt es fast keine mehr. Von beiden nicht.

Grüße von wipfel
 
Hallo Wipfel,
danke für die Zustimmung.
Wie du sicherlich nachgerechnet hast, spielt der Text in der Zukunft, wo ja alles bekanntlich schlechter wird, weil sich manchmal die Vergangenheit wiederholt. Die Philatelisten dürfen sich also noch auf was gefasst machen.
Viele Grüße
GH
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo GH,

MM war von Beruf Handelsvertreter für Spaten, Schaufeln und Spitzhacken. Er bekommt einen Termin bei Nolte & Bock weil er die Frau des Einkaufsdirektors in einer Situation fotografiert hat, in der sie nicht hätte sein sollen...? :confused:
Was der Operator mit den kalkweissen Maschinen (kalkweisses Blech auf vier Stuemmelfuessen) tut, wollte mir auch nicht in den Kopf...
Ich weiss nicht so genau, worum es hier geht. Versteh wohl nicht viel von Marketing..
 
Hallo Ji,
Erpressung. MM erpresst den Einkaufsdirektor. Und weil in der Marktwirtschaft Erpressung ein gängiges, gern angewandtes Vorgehen ist, reagiert der Einkaufsdirektor gelassen. Er kennt sich aus und anerkennt die Seelenverwandtschaft mit MM. Man begegnet sich auf Augenhöhe. (Allerdings muss der Schein der Unangreifbarkeit gewahrt werden. Deswegen das Abschieden des Fehltritts auf die Schwiegertochter.)

In einer Satire können (oder müssen vielleicht sogar) die Bilder sich von der Realität abheben. Die literarischen Bilder dienen nicht einer sachlichen Beschreibung, sondern der Offenlegung von Stimmungen und Gefühlen, die von der Realität erzeugt werden. In „Lieber Harald“ hast du das genau so gemacht.
In „Karriere“ versuchten wir, das absurd alptraumhafte unseres Wirtschaftslebens durchschimmern zu lassen. Entsprechend die Bilder. Den großen, lärmenden Saal mit den Einkäufern gibt es zwar nicht (mehr) real, dafür aber als Metapher auf die Entmachtung des Individuums. Der Kontrast zum sich anschließenden, stillen Maschinensaal soll dies verdeutlichen durch die Umkehr des Bildes. Mach dir keine Gedanken über die Funktion der Maschinen. Die kennen wir auch nicht. Wahrscheinlich kennt sie nicht mal der einsame, hilflose Operator, der ohne Werkzeug und ohne Möglichkeit, auf die schalterlosen Geräte einzuwirken, so tut, als hätte er noch irgendeine Kontrolle. Ein Alptraumbild eben. Der Mensch heute (vielleicht aber auch zu allen Zeiten).
So ungefähr haben wir uns das gedacht.
Viele Grüße und vielen Dank für dein Interesse
GH
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo GH,

Jetzt nach Deiner Erklätung hab ich den Text nochmal gelesen.
Wenigstens hab ich ihn jetzt verstanden...
(sorry...)
 
Hallo Onivido,
freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.
Ist denn in der LL so vieles schwer zu verstehen? Allzu viel konnte ich hier bisher noch nicht lesen.
VG - GH
 

onivido

Mitglied
Hallo Gelbe Huehner,
ich habe ein sehr einfaches Gemuet und wenig Phantasie. Da faellt es mir schwer viele der Texte zu interpretieren.
Hoffentlich bin ich da alleine.
Beste Gruesse///Onivido
 
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