Katzengedicht

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Mehltau

Eine sanfte Katze
die sich aus dem Buschwerk schiebt
in der Seide des Sommers,
Schmetterlinge im Blick
und den Stein der Weisen in den Pupillen

Sie kennt die Mysterien des Pharaos
sie selbst begleitete ihn zu den Sternen
sie weiß um die Ganzheit des Seins
und Trauer bedeutet ihr nichts

Das göttliche Tier liegt im Glanz
seiner ungetrübten Liebe
es belauert mich wie eine fette Maus
ich rühre mich nicht
Stillstand
der wie Mehltau über mir liegt
und mich verschnürt wie eine Mumie

und nun
schlägt die Glocke dreimal
nachdrücklich und unmißverständlich
dann folgt ein gewaltiger Wasserfall
bronzenen Geläuts


28.08.02
 



 
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