Kehrtwende

2,00 Stern(e) 3 Bewertungen

Sina

Mitglied
Was hat sie nur eingepackt? Wackersteine? Schnaubend hievte Ben den Koffer ins Taxi. „Was hast’n da Alles drin? Der wiegt ja Tonnen.“ „Ich wusste nicht, dass ich nach einem Tag wieder abreise.“ Ayla stöckelte um das Taxi herum. „Stimmt." Hinter der Gardine stehend sah seine Mutter ihnen nach ohne zu winken.

„Zum Flughafenhotel.“ Ben war ebenso eingeschnappt, wie sie. „Du kannst bleiben. Es gibt eine Jugendherberge in Hamburg.“ Ayla überschlug ihre Reisekasse. Es würde nicht reichen. „Ich kann mir das nicht leisten.“ Enttäuscht musterte Ayla die an ihnen vorbeiziehenden Bungalows.
„Ich habe mir das mit Dir so schön vorgestellt.“
„Ich weiß, Ayla. Nächsten Sommer klappt’s.“
„Ich glaube nicht, dass Deine Eltern es sich bis dahin anders überlegen.“ Ayla presste ihre Lippen aufeinander. „Du lebst bei Deinen Eltern. Das verstehe ich.“
„Ich dachte nicht, dass sie das so eng sehen.“
„Schieb ihnen nicht den schwarzen Peter zu.“ Ayla legte die Stirn in Falten. Ben schob die Verantwortung ab, statt sich bei ihr zu entschuldigen. Das schmerzte.
„Ich will nach Hause.“
Ben suchte den Blickkontakt im Innenspiegel. Ayla schaute an ihm vorbei.
„Schlaf eine Nacht drüber. Morgen sieht es besser Aus.“ Bens ermutigend gemeinte Wore klangen lahm.
„Eine Nacht, Ben.“ Ayla sah an der Fassade des auf der anderen Straßenseite liegenden Hotels hinauf. Es gefiel ihr nicht.
“Morgen fliege ich.“ Ben bezahlte das Taxi.„Das Hotel - ich finde, es scheußlich.“
„Eine Nacht wird es schon gehen. Die Jugendherberge ist gemütlicher und bezahlbar.“ Ben fand sich nicht damit ab, dass Ayla zurück nach Tokio flog.
„Wie sagt man in Deutschland? Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht? Da ist echt was dran.“ Dem anfahrenden Taxi ausweichend strebte Ben dem Hotel zu.
„Ben! Jetzt wart‘ doch auf mich.“ Hupen ignorierend lief Ayla Ben hinterher. Entsetzt beobachtete Ben den auf Ayla zu rasenden Kleinbus. „Ayla, Nein!“ Kreischende Bremsen und sein eigener Aufschrei rissen ihn aus der Schockstarre. Den Koffer loslassend rannte er los.
Für Sekunden traf Aylas Blick den Fahrers des Kleinbusses, bevor Ben sie von der Straße zerrte.
„Oh, Gott, wie furchtbar. Der Kleinbus.... wenn Du nicht gewesen wärst.“ Zitternd barg Ayla sich an Bens Brust.
„Ich bin froh, dass ich da war, Ayla.“ Behutsam strich Ben über Aylas Haare, bis deren Angst sich legte.“
„Das kann nicht wahr sein.“ Sich von Ben lösend beugte Ayla sich über den geöffneten Koffer zu ihren Füßen. „Laß mich.“ Mit fahrigen Bewegungen sammelte sie den verstreuten Krempel zusammen.
„Ich helf‘ Dir. Ist kein Problem.“
„Und ob das Eins ist. Der hätte mich beinahe totgefahren! Du hast gesehen, dass er nicht gebremst hat.“ Ausgestandene Angst ließ Aylas Stimme überschnappen. Mehrmals strich sie sich Haare aus dem Gesicht.
„Du hast Glück gehabt, Ayla. Warum jetzt noch Anzeige erstatten?“ Achtlos warf Ben einen ihrer Schuhe in den Koffer..
„Du willst ihn davon kommen lassen? Sieht Dir ähnlich.“ Der Koffer ächzte, als Ben den Deckel zudrückte.
„Was brächte eine Anzeige, Ayla? Es kostet uns nur Zeit.“ Der Schnappverschluss rastete ein endlich ein. Ayla legte ihren Kopf schräg. „Du hast das Kennzeichen nicht, oder?“
Ben zupfte am Ärmel seiner Jacke.
„Dir geht es gut, Ayla.“ Als ob er sich in der Situation ein Kennzeichen merken könnte!
„Ich bin Durcheinander.“ Ayla stapfte durch die gläserne Eingangstür und knallte ihre Tasche auf den Tresen. „Entschuldigung.Ich bin stinkendsauer.“ Errötend funkelte Ayla Ben an, der ein Grinsen unterdrückte. Er fand es süß, wie sie die Worte verwechselte.
„Stinksauer.“ Ihr aus der Verlegenheit helfend händigte der Rezeptionist einen Zimmerschlüssel aus
.“Ist ja noch mal gut gegangen.“ Ben sprach wie zu einem Kind, was Ayla in Rage brachte.
„Ich bin zu Tode erschrocken, meine Sachen sind Durcheinander und wir Streiten uns. Das nennst Du gut?“
„Verdammt,Ayla. Ich will nicht, dass wir im Streit auseinandergehen.“ Mit einem Tritt feuerte Ben den viel zu schweren Koffer gegen den Tresen.
„Du hast Deine Eltern überrumpelt. Mich lässt Du glauben, sie freuten sich auf mich? Das geht echt nicht.“ Aylas Augen sprühten Funken. Unwillkürlich zog Ben den Kopf ein.
„Ich dachte, sie freuen sich über Dein Kommen. Du solltest Dich willkommen fühlen.“ Mit geöffneten Handflächen trat Ben einen Schritt auf Ayla zu.“Entschuldigung, Ayla. Bitte verzeih mir.“ Sichtlich zerknirscht ließ Ben die Hände sinken. Verblüfft zog er die Augenbrauen in die Höhe. Ayla lächelte ihn an! Die zwischen ihnen stehende Lüge war nicht wichtig. Sie liebte ihn!
„Komm, her, Du Blödmann. Ich liebe Dich.“
„Ich Dich auch, Hexe und Du hast Recht: Ich bin ein Blödmann.“ Ben zog Ayla in seine Arme. Als sie einander küssten, war Ben sicher, dass Ayla ihm sein Verhaltten nicht länger nachtrug. „Ich will nicht, dass Du abreist.“ Ben zögerte den Abschied hinaus.
„Geh schon.“ Eine Hand auf Bens Brust legend, schob Ayla ihn leicht an und Ben ging. Morgen würde er einen Weg finden, mit ihr die Ferien zu verbringen.
 

molly

Mitglied
Hi, Sina,

zunächst solltest Du die Rechtschreibfehler entfernen und die "gedrechselten Sätze" umschreiben:

Was hat sie nur eingepackt? Wackersteine? Schnaubend hievte Ben den Koffer ins Taxi. „Was hast’n da [strike]A[/strike]alles drin? Der wiegt ja Tonnen.“ „Ich wusste nicht, dass ich nach einem Tag wieder abreise.“ Ayla stöckelte um das Taxi herum. „Stimmt."
*
Hinter der Gardine stehend sah seine Mutter ihnen nach ohne zu winken.
*Dieser Satz wirkt auf mich gedrechselt, warum schreibst Du nicht einfach:

Seine Mutter stand hinter der Gardine, winkte ihnen jedoch nicht nach.

Die ganze Geschichte ist für mich nicht glaubwürdig. Ayla aus Japan, besucht Ben. Der sorgt nicht einmal für eine richtige Übernachtungsgelegenheit. Er wohnt bei seinen Eltern,die Ayla nicht mit offenen Armen aufgenommen haben. Ayla kann nicht bei Bens Eltern übernachten, sie soll in die Jugendherberge!!

So lieblos sollte doch der Besuch einer Freundin nicht vorbereitet werden.

Wo hat Ben Ayla kennen gelernt? Ich meine, einen Flug von 11 Stunden nimmt man nicht in Kauf, um gleich am nächsten Tag wieder zurück zu fliegen. Noch dazu mit wenig Geld.

Ich hoffe, Du bist jetzt nicht zu sehr enttäuscht. Mach daraus eine glaubwürdige Geschichte.

Viele Grüße

molly
 

Marker

Mitglied
Hallo Sina,

Das "du", "Dein(e)" und "dich" in den Dialogen schreibt man nicht gross (Ausnahme Hoeflichkeitsformen: Sie, Ihnen ...)

LG, Marker
 

Sina

Mitglied
@Marker:
Darauf falle ich immer wieder rein. Zu meiner Zeit, als ich Schreiben gelernt habe, schrieb man das "Du" und "Dir" etc. in Briefen und in der wörtlichen Rede groß- und das empfinde ich noch immer als richtig. Für mich sieht es falsch aus, wenn's klein geschrieben ist, auch wenn es heute als noch so richtig betrachtet und gelehrt wird.

@Molly: Den "gedrechselten" Satz zu ändern - den Vorschlag nehme ich gerne auf. Die Vorgeschichte der Beiden ist für den Konflikt nicht wichtig. Kurzgeschichten bieten nur einen winzigen Ausschnitt aus dem Leben der Protagonisten und bieten weder Raum für Erklärungen der Vorgeschichte noch für Rückblenden.
 

Sina

Mitglied
Ich verstehe nicht ganz, warum die Geschichte nicht glaubwürdig sein soll. Glaubst Du nicht, dass Menschen so unreif sein können, wie Ben, der eine Einladung ausgesprochen hat ohne vorher zu klären,ob seine Eltern überhaupt einverstanden sind?
Oder ist es nicht zu glauben, dass Ayla im Vertrauen auf eine Einladung davon ausgeht, keine Kosten für die Übernachtungen einplanen zu müssen?

Beides kommt vor.

Natürlich könnte Ben den Besuch Aylas besser vorbereitet haben so er ein reiferer Mensch wäre, oder Ayla könnte mehr Geld mit sich führen, so sie weniger vertrauensselig wäre,
- aber dann hätte ich eine langweilige Geschichte ohne Konflikt, die nicht erzählt werden bräuchte.
 

Sina

Mitglied
Was hat sie nur eingepackt? Wackersteine? Schnaubend hievte Ben den Koffer ins Taxi. „Was hast’n da Alles drin? Der wiegt ja Tonnen.“ „Ich wusste nicht, dass ich nach einem Tag wieder abreise.“ Ayla stöckelte um das Taxi herum. „Stimmt." Seine Mutter stand hinter der Gardine. Sie winkte ihnen nicht einmal zum Abschied.
„Zum Flughafenhotel.“ Ben war ebenso eingeschnappt, wie sie. „Du kannst bleiben. Es gibt eine Jugendherberge in Hamburg.“ Ayla überschlug ihre Reisekasse. Es würde nicht reichen. „Ich kann mir das nicht leisten.“ Enttäuscht musterte Ayla die an ihnen vorbeiziehenden Bungalows.
„Ich habe mir das mit dir so schön vorgestellt.“
„Ich weiß, Ayla. Nächsten Sommer klappt’s.“
„Ich glaube nicht, dass deine Eltern es sich bis dahin anders überlegen.“ Ayla presste ihre Lippen aufeinander. „Du lebst bei deinen Eltern. Das verstehe ich.“
„Ich dachte nicht, dass sie das so eng sehen.“
„Schieb ihnen nicht den schwarzen Peter zu.“ Ayla legte die Stirn in Falten. Ben schob die Verantwortung ab, statt sich bei ihr zu entschuldigen. Das schmerzte.
„Ich will nach Hause.“
Ben suchte den Blickkontakt im Innenspiegel. Ayla schaute an ihm vorbei.
„Schlaf eine Nacht drüber. Morgen sieht es besser Aus.“ Bens ermutigend gemeinte Wore klangen lahm.
„Eine Nacht, Ben.“ Ayla sah an der Fassade des auf der anderen Straßenseite liegenden Hotels hinauf. Es gefiel ihr nicht.
“Morgen fliege ich.“ Ben bezahlte das Taxi.„Das Hotel - ich finde, es scheußlich.“
„Eine Nacht wird es schon gehen. Die Jugendherberge ist gemütlicher und bezahlbar.“ Ben fand sich nicht damit ab, dass Ayla zurück nach Tokio flog.
„Wie sagt man in Deutschland? Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht? Da ist echt was dran.“ Dem anfahrenden Taxi ausweichend strebte Ben dem Hotel zu.
„Ben! Jetzt wart‘ doch auf mich.“ Hupen ignorierend lief Ayla Ben hinterher. Entsetzt beobachtete Ben den auf Ayla zu rasenden Kleinbus. „Ayla, Nein!“ Kreischende Bremsen und sein eigener Aufschrei rissen ihn aus der Schockstarre. Den Koffer loslassend rannte er los.
Für Sekunden traf Aylas Blick den Fahrers des Kleinbusses, bevor Ben sie von der Straße zerrte.
„Oh, Gott, wie furchtbar. Der Kleinbus.... wenn du nicht gewesen wärst.“ Zitternd barg Ayla sich an Bens Brust.
„Ich bin froh, dass ich da war, Ayla.“ Behutsam strich Ben über Aylas Haare, bis deren Angst sich legte.“
„Das kann nicht wahr sein.“ Sich von Ben lösend beugte Ayla sich über den geöffneten Koffer zu ihren Füßen. „Laß mich.“ Mit fahrigen Bewegungen sammelte sie den verstreuten Krempel zusammen.
„Ich helf‘ dir. Ist kein Problem.“
„Und ob das Eins ist. Der hätte mich beinahe totgefahren! Du hast gesehen, dass er nicht gebremst hat.“ Ausgestandene Angst ließ Aylas Stimme überschnappen. Mehrmals strich sie sich Haare aus dem Gesicht.
„Du hast Glück gehabt, Ayla. Warum jetzt noch Anzeige erstatten?“ Achtlos warf Ben einen ihrer Schuhe in den Koffer..
„Du willst ihn davon kommen lassen? Sieht dir ähnlich.“ Der Koffer ächzte, als Ben den Deckel zudrückte.
„Was brächte eine Anzeige, Ayla? Es kostet uns nur Zeit.“ Der Schnappverschluss rastete ein endlich ein. Ayla legte ihren Kopf schräg. „Du hast das Kennzeichen nicht, oder?“
Ben zupfte am Ärmel seiner Jacke.
„Dir geht es gut, Ayla.“ Als ob er sich in der Situation ein Kennzeichen merken könnte!
„Ich bin Durcheinander.“ Ayla stapfte durch die gläserne Eingangstür und knallte ihre Tasche auf den Tresen. „Entschuldigung.Ich bin stinkendsauer.“ Errötend funkelte Ayla Ben an, der ein Grinsen unterdrückte. Er fand es süß, wie sie die Worte verwechselte.
„Stinksauer.“ Ihr aus der Verlegenheit helfend händigte der Rezeptionist einen Zimmerschlüssel aus
.“Ist ja noch mal gut gegangen.“ Ben sprach wie zu einem Kind, was Ayla in Rage brachte.
„Ich bin zu Tode erschrocken, meine Sachen sind Durcheinander und wir Streiten uns. Das nennst du gut?“
„Verdammt,Ayla. Ich will nicht, dass wir im Streit auseinandergehen.“ Mit einem Tritt feuerte Ben den viel zu schweren Koffer gegen den Tresen.
„Du hast deine Eltern überrumpelt. Mich lässt du glauben, sie freuten sich auf mich? Das geht echt nicht.“ Aylas Augen sprühten Funken. Unwillkürlich zog Ben den Kopf ein.
„Ich dachte, sie freuen sich über dein Kommen. Du solltest dich willkommen fühlen.“ Mit geöffneten Handflächen trat Ben einen Schritt auf Ayla zu.“Entschuldigung, Ayla. Bitte verzeih mir.“ Sichtlich zerknirscht ließ Ben die Hände sinken. Verblüfft zog er die Augenbrauen in die Höhe. Ayla lächelte ihn an! Die zwischen ihnen stehende Lüge war nicht wichtig. Sie liebte ihn!
„Komm, her, du Blödmann. Ich liebe dich.“
„Ich dich auch, Hexe und du hast Recht: Ich bin ein Blödmann.“ Ben zog Ayla in seine Arme. Als sie einander küssten, war Ben sicher, dass Ayla ihm sein Verhaltten nicht länger nachtrug. „Ich will nicht, dass du abreist.“ Ben zögerte den Abschied hinaus.
„Geh schon.“ Eine Hand auf Bens Brust legend, schob Ayla ihn leicht an und Ben ging. Morgen würde er einen Weg finden, mit ihr die Ferien zu verbringen.
 



 
Oben Unten