Kim kommt in die Schule

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Annette Paul

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Kim ist schon groß. In einem Monat wird sie sechs Jahre alt. Im Kindergarten gehört sie zur Schulgruppe. Fünf Kinder kommen in diesem Jahr zur Schule. Jutta lässt sie schon schwierige Sachen basteln. Jutta ist ihre Erzieherin.
Heute geht Kim nicht in den Kindergarten. Heute geht sie mit Mama in die Schule. Ängstlich hält Kim sich an Mamas Hand fest. Sie war noch nie in der Schule. Es ist ein ganz großes Haus. An den Fenstern hängen Bilder wie im Kindergarten. Kim schaut neugierig durch ein Fenster. Im Raum sitzen viele Kinder an Tischen und malen Bilder.
Kim betritt mit Mama die Schule. Sie gehen durch einen langen Flur. Am Ende stehen Stühle. Da sitzen bereits Mütter und Väter mit ihren Kindern. Mama setzt sich dazu. Kim sieht sich um. Vor dem Fenster stehen Schaukästen mit Holzautos und Holzbooten.
„Die haben die Kinder gebastelt“, sagt Mama.
Kim läuft zu den Glaskästen. Sie schaut und staunt. So etwas möchte sie auch bauen.
Lange warten sie. Kim langweilt sich. Endlich sind sie dran. Mama spricht mit einer Frau. Die Frau schreibt Namen, Straße und Hausnummer auf. Dann schaut sie hoch.
„In welchen Kindergarten gehst du?“, fragt sie Kim.
Kim traut sich nicht zu antworten. Die Frau lächelt Kim freundlich an. Sie sieht nett aus.
„Regenbogenkinder“, flüstert Kim ganz leise.
„Regenbogenkindergarten. Da war mein Sohn auch“, sagt die Frau und schreibt es auf.
Dann dürfen Kim und Mama wieder gehen.
„Hat das lange gedauert.“ Mama schaut auf ihre Uhr. „Da muss ich etwas kochen, was schnell geht.“
„Nudeln“, schlägt Kim vor.
„Gut, heute gibt es Nudeln.“
Wochen später gehen sie wieder zur Schule. Diesmal will die Schulärztin Kim untersuchen. Kim hat am Morgen deswegen extra geduscht und ihren neuen Pulli angezogen.
Die Ärztin wiegt und misst sie. Kim muss laufen und hüpfen und sich nach vorne beugen. Sie muss sich ein Ohr zuhalten und die Ärztin flüstert ein Wort. Kim wiederholt es laut. Zum Schluss muss Kim erzählen, was sie auf Tafeln sieht. Die Untersuchung ist fast so wie bei ihrem Kinderarzt.
„Na, dann kannst du im Sommer zur Schule gehen“, sagt die Ärztin zum Abschied.
Am folgenden Samstag kauft Kim mit Mama und Papa ein. Sie gehen in ein großes Kaufhaus. Dort suchen sie die Ranzen. Ganz viele Ranzen stehen da. Kim ist verwirrt. Sie kann sich nicht entscheiden. Schließlich nimmt Papa jeden Ranzen in die Hand und fragt, ob sie ihn mag oder nicht. Die, die Kim nicht leiden kann, stellt er sofort wieder zurück. Die anderen stehen vor Kim auf dem Fußboden.
Jetzt sind es nur noch vier. Kim schaut sie sich gründlich an. Zwei darf Papa wieder weglegen. Jetzt muss sie sich nur noch zwischen einen Ranzen mit Drachen und einen mit Pferden entscheiden. Welchen soll sie nehmen?
„Wir kaufen erst einmal die anderen Sachen. Dann kommen wir wieder zurück“, schlägt Mama vor. Sie gehen in die Schreibwarenabteilung. Mama hat eine lange Liste von der Schule bekommen. Sie kaufen Buntstifte, Wachsmalkreiden, einen Tuschkasten, Mappen und Hefte.
„Ist das alles?“, fragt Papa.
Mama kontrolliert noch einmal den Zettel, dann nickt sie.
„Nur der Ranzen fehlt“, sagt sie.
Sie gehen zurück. Papa holt sofort die beiden Ranzen aus dem Regal. Kim schaut von einem zum anderen.
„Den da!“ Sie zeigt auf den mit den Pferden.
„Wirklich?“, fragt Mama.
„Ja.“
„Dann bezahlen wir ihn.“ Papa nimmt ihn und marschiert zur Kasse.
Stolz trägt Kim ihn nach Hause.

Kurz vor den Ferien gehen Mama und Papa zum ersten Elternabend in die Schule. Oma passt auf Kim auf. Sie spielen zusammen bis Kim müde ist. Dann geht Kim ins Bett. Oma setzt sich auf die Bettkante und liest ihr vor.
Am nächsten Morgen sagt Mama beim Frühstück: „Du darfst in der nächsten Woche einen Vormittag in die Schule gehen und deine Lehrerin und deine Klasse kennenlernen.“
„Kommt Annalena auch?“, fragt Kim. Annalena ist ihre beste Freundin.
„Ja, Annalena kommt auch. Ihr seid in einer Klasse. Eure Lehrerin heißt Frau Schiller und ist sehr nett.“ Mama packt Kims Kindergartenfrühstück ein.
„Hast du sie schon gesehen?“, fragt Kim.
„Ja, sie hat uns gestern einiges über die Schule erzählt.“

Neugierig gehen Kim und Annalena in der nächsten Woche in die Schule. Mama bringt sie hin. Sie bleibt mit den anderen Müttern auf dem Schulhof stehen und wartet. Kim und Annalena gehen in den Klassenraum. Kim bleibt stehen und schaut sich um. Annalena geht durch den Raum. An den Wänden hängen Bilder. Auf dem Fensterbrett stehen Blumentöpfe mit Sonnenblumen. Quer durch den Raum ist eine Schnur gespannt, an der hängen gebastelte Vögel. In einer Ecke steht ein Sofa. Annalena setzt sich darauf. Daneben ist ein Regal mit Büchern und Spiele. Es ist fast so wie im Kindergarten.
„Guten Morgen! Ich bin Frau Schiller“, sagt eine junge Frau. Sie sieht nett aus. „Ich habe Namensschilder gemacht, damit ich euch nicht verwechsele. So viele Namen kann ich mir nicht sofort merken. Ich lese die Namen vor. Ihr meldet euch, wenn ihr euren Namen hört. Jan.“
„Ja.“
Frau Schiller geht zu einem großen Jungen und hängt ihm ein Herz aus Pappe um.
„Setzt dich, bitte.“
So bekommt jedes Kind ein Namensschild umgehängt und setzt sich dann. Kim sitzt neben Annalena.
Frau Schiller stellt zwei Handpuppen vor und spielt ihnen ein kleines Stück vor. Alle schauen gespannt zu. Ganz leise ist es. Dann bringt Frau Schiller ihnen noch ein Lied bei.
„Bringt bitte zur Einschulung eure Namensschilder mit. Wir sehen uns nach den Sommerferien. Ich freue mich schon auf euch“, sagt Frau Schiller zum Abschied. An der Tür gibt sie jedem Kind noch eine Einladung. Kim findet Frau Schiller sehr nett. Sie freut sich auf die Schule.
Kim betrachtet die Einladung. Es ist eine Schultüte. Vorne steht Kim darauf. Ihren Namen kann Kim schon lesen. Sie klappt sie auf. Drinnen steht etwas geschrieben, das kann Kim nicht lesen.
Zu Hause liest Mama es Kim vor:

„Liebe Kim,
am Samstag, den 5. August, ist dein erster Schultag. Er beginnt um 10 Uhr mit einer kleinen Feier in der Aula.
Anschließend gehst du mit deiner Lehrerin Frau Schiller in die Klasse 1b. Wir freuen uns auf dich!
Viele Grüße
deine Johanna.“

In den nächsten Wochen übt Mama mit Kim den Schulweg. Immer wieder gehen sie ihn. Mama achtet streng darauf, dass Kim am Zebrastreifen über die Straße geht. Dort bleibt sie am Straßenrand stehen und schaut zweimal in beide Richtungen nach Autos. Erst wenn sie keins sieht und hört, darf sie über die Straße laufen. Kurz vor der Einschulung muss Kim vorausgehen. Mama folgt ihr weit hinten.
„Gut gemacht“, lobt Mama hinterher. „Jetzt bist du schulreif. Du kannst den Weg allein gehen.“

An dem großen Tag sind Oma und Opa ganz früh da. Oma findet Kims neues Kleid hübsch. Opa bewundert ihren Ranzen.
„So einen hätte ich früher auch gerne gehabt“, sagt er.
Gemeinsam gehen sie zur Schule. Kim geht immer ein paar Schritte vornweg. Weil sie den Weg zeigen muss, und weil sie aufgeregt ist.
In der Schule sind ganz viele Leute. Die Aula ist schon voll.
„Du musst nach vorne“, sagt Mama.
„Komm mit“, fordert Kim sie auf.
„Das geht nicht, die vordersten Reihen sind für die Schulanfänger.“
Kim will nicht allein nach vorne gehen. Mama schaut sich um. Nirgendwo sieht sie Annalena. Aber zum Glück geht gerade Lisa vorbei. Lisa ist mit Kim in die gleiche Kindergartengruppe gegangen.
„Hallo Lisa! Kim, geh doch mit Lisa nach vorne. Ihr könnt euch doch nebeneinander setzen“, schlägt Mama vor.
Hand in Hand gehen Kim und Lisa nach vorne. Lisa setzt sich in die erste Reihe. Kim setzt sich neben sie.
Kim schaut sich nach Mama um. Aber sie sieht sie nicht. Die Aula ist jetzt ganz voll. Hinter den Stuhlreihen stehen sogar noch Eltern. Wie gut, dass sie neben Lisa sitzt.
Ein Mann begrüßt die Kinder und Eltern. Dann singen Kinder auf der Bühne. Andere Kinder führen ein Stück auf. Zum Schluss tanzen sie.
„Ich rufe eure Namen auf. Hört gut zu und kommt nach vorne, wenn ich euch rufe. Anschließend geht ihr mit eurer Lehrerin in euer Klassenzimmer.“
Kim hört gespannt zu. Lisa wird aufgerufen und andere. Die vorderen Reihen sind schon fast leer. Annalena steht schon bei Frau Schiller. Endlich ist Kim an der Reihe.
Gemeinsam gehen sie in ihr Klassenzimmer. Jetzt hängen keine Bilder mehr an der Wand. Der Raum sieht ganz anders aus. Kim und Annalena setzen sich auf die ersten freien Stühle. Sie sitzen ganz hinten vor der Tür.
Frau Schiller erzählt ihnen eine Geschichte. Dann verteilt sie große Blätter. Und sie malen einen großen Kreis. Alle Farben ihrer Wachsmalkreiden sollen sie ausprobieren und hinein malen. Der Kreis wird ganz bunt. Zum Schluss singen sie das Lied, das sie beim Probeunterricht gelernt haben.
„Für heute haben wir genug gelernt. Ihr dürft nach Hause gehen. Ich freue mich auf Montag“, sagt Frau Schiller.
Schnell laufen die Kinder nach draußen. Kim hüpft zu Mama und Papa. Mama hält eine Schultüte in der Hand.
„Für unser großes Schulkind“, sagt sie und gibt Kim die Tüte.
Stolz trägt Kim die Schultüte und ihren Ranzen nach Hause.
 

molly

Mitglied
Hallo Annette,

eine Einschulung ist meistens mit viel Vorbereitungen und Aufregungen verbunden.
Ich finde Deine Geschichte etwas zu langatmig, hat auch viele unnötige Füllwörter.
Hier ein Beispiel:

""In der Schule sind [blue]ganz viele Leute[/blue]. [blue]Die Aula ist schon voll.[/blue]
„Du musst nach vorne“, sagt Mama.
„Komm mit“, fordert Kim sie auf.
„Das geht nicht, die vordersten Reihen sind für die Schulanfänger.“
Kim will nicht allein nach vorne gehen. Mama schaut sich um. Nirgendwo sieht sie Annalena. Aber zum Glück geht gerade Lisa vorbei. [strike]Lisa[/strike]Sie ist mit Kim in die gleiche Kindergartengruppe gegangen.
„Hallo Lisa! Kim, geh doch mit Lisa nach vorne. Ihr könnt euch doch nebeneinander setzen“, schlägt Mama vor.
Hand in Hand gehen Kim und Lisa nach vorne und setzen sich in die erste Reihe
Kim schaut sich nach Mama um. Aber sie sieht sie nicht. [blue]Die Aula ist jetzt ganz voll. [/blue]

Und wer ist Johanna, von der Kim die Einladung bekommt?

Viele Grüße

von molly
 

Annette Paul

Mitglied
Kim ist schon groß. In einem Monat wird sie sechs Jahre alt. Im Kindergarten gehört sie zur Schulgruppe. Fünf Kinder kommen im Sommer zur Schule. Jutta lässt sie schwierige Sachen basteln. Jutta ist ihre Erzieherin.
Heute geht Kim nicht in den Kindergarten. Heute geht sie mit Mama in die Schule. Ängstlich hält Kim sich an Mamas Hand fest. Sie war noch nie in der Schule. Es ist ein ganz großes Haus. An den Fenstern hängen Bilder wie im Kindergarten. Kim schaut neugierig durch ein Fenster. Im Raum sitzen viele Kinder an Tischen und malen Bilder.
Kim betritt mit Mama das Gebäude. Sie gehen durch einen langen Flur. Am Ende warten bereits Mütter und Väter mit ihren Kindern. Mama setzt sich zu ihnen. Kim sieht sich um. An der Wand stehen Schaukästen mit Holzautos und Holzbooten.
„Die haben die Schüler gebastelt“, sagt Mama.
Kim läuft zu den Glaskästen. Sie schaut und staunt. So etwas möchte sie auch bauen.
Um die Wartezeit zu verkürzen, liest Mama ihr vor, bis sie alle mitgebrachten Bücher durchhaben. Danach langweilt sich Kim. Endlich sind sie dran. Mama spricht mit einer Frau. Die Frau schreibt Namen, Straße und Hausnummer auf. „In welchen Kindergarten gehst du?“, fragt sie Kim.
Kim traut sich nicht zu antworten. Die Frau lächelt Kim freundlich an. Sie sieht nett aus.
„Regenbogenkinder“, flüstert Kim ganz leise.
„Regenbogenkindergarten. Da war mein Sohn auch“, sagt die Frau und schreibt es auf.
Anschließend dürfen Kim und Mama gehen.
„Hat das lange gedauert.“ Mama blickt auf ihre Uhr. „Da muss ich etwas kochen, was schnell geht.“
„Nudeln“, schlägt Kim vor.
Damit ist Mama einverstanden.
Wochen später gehen sie wieder zur Schule. Diesmal will die Schulärztin Kim untersuchen. Kim hat am Morgen deswegen extra geduscht und ihren neuen Pulli angezogen.
Die Ärztin wiegt und misst sie. Kim muss laufen und hüpfen und sich nach vorne beugen. Sie muss sich ein Ohr zuhalten und die Ärztin flüstert ein Wort. Kim wiederholt es laut. Zum Schluss muss Kim erzählen, was sie auf Tafeln sieht. Die Untersuchung ist fast so wie bei ihrem Kinderarzt.
„Im Sommer kannst du zur Schule gehen“, sagt die Ärztin zum Abschied.
Am folgenden Samstag kauft Kim mit Mama und Papa ein. Sie gehen in ein großes Kaufhaus. Dort suchen sie die Schultaschen. Ganz viele Ranzen stehen da. Kim ist verwirrt. Sie kann sich nicht entscheiden. Schließlich nimmt Papa jeden Ranzen in die Hand und fragt, ob sie ihn mag oder nicht. Die, die Kim nicht leiden kann, stellt er zurück. Die anderen stehen vor Kim auf dem Fußboden.
Jetzt sind es nur noch vier. Kim schaut sie sich gründlich an. Zwei darf Papa wieder weglegen. Kim kann sich nicht zwischen einen Ranzen mit Drachen und einen mit Pferden entscheiden.
„Wir besorgen erst einmal die anderen Sachen“, schlägt Mama vor. Sie suchen die Schreibwarenabteilung auf. Mama hat eine lange Liste von der Schule bekommen. Sie kaufen Buntstifte, Wachsmalkreiden, einen Tuschkasten, Mappen und Hefte.
„Ist das alles?“, fragt Papa.
Mama kontrolliert den Zettel. „Nur der Ranzen fehlt“, sagt sie.
Sie gehen zurück. Papa holt sofort die beiden Schultaschen aus dem Regal. Kim schaut von einem zum anderen.
„Den da!“ Sie zeigt auf den mit den Pferden.
Papa nimmt ihn und marschiert zur Kasse.
Stolz trägt Kim ihn nach Hause.

Kurz vor den Ferien gehen Mama und Papa zum ersten Elternabend in die Schule. Oma passt auf Kim auf. Sie spielen zusammen bis Kim müde ist. Dann geht Kim ins Bett. Oma setzt sich auf die Bettkante und liest ihr vor.
Am Morgen sagt Mama beim Frühstück: „Du darfst einen Vormittag in die Schule gehen und deine Lehrerin und deine Klasse kennenlernen.“
„Kommt Annalena auch?“, fragt Kim. Annalena ist ihre beste Freundin.
„Ja, Annalena kommt auch. Ihr seid in einer Klasse. Eure Lehrerin heißt Frau Schiller und ist sehr nett.“ Mama packt Kims Kindergartenfrühstück ein.
„Hast du sie schon gesehen?“, fragt Kim.
„Ja, sie hat uns gestern einiges über die Schule erzählt.“

Neugierig gehen Kim und Annalena in der nächsten Woche in die Schule. Mama bringt sie hin. Sie wartet mit den anderen Müttern auf dem Schulhof. Kim und Annalena gehen in den Klassenraum. Kim bleibt bei der Tür stehen und schaut sich um. Annalena geht durch den Raum. An den Wänden hängen Bilder. Auf dem Fensterbrett stehen Blumentöpfe mit Sonnenblumen. Quer durch den Raum ist eine Schnur gespannt, an der hängen gebastelte Vögel. In einer Ecke steht ein Sofa. Annalena setzt sich darauf. Daneben ist ein Regal mit Büchern und Spiele. Es ist fast so wie im Kindergarten.
„Guten Morgen! Ich bin Frau Schiller“, sagt eine junge Frau. Sie sieht nett aus. „Ich habe Namensschilder gemacht, damit ich euch nicht verwechsele. So viele Namen kann ich mir nicht sofort merken. Ich lese sie vor. Ihr meldet euch, wenn ihr euren Namen hört. Jan.“
„Ja.“
Frau Schiller geht zu einem großen Jungen und hängt ihm ein Herz aus Pappe um.
„Setzt dich, bitte.“
So bekommt jedes Kind ein Schild umgehängt und setzt sich. Kim sitzt neben Annalena.
Frau Schiller stellt zwei Handpuppen vor und spielt ihnen ein kleines Stück vor. Alle schauen gespannt zu. Ganz leise ist es. Dann bringt Frau Schiller ihnen ein Lied bei.
„Bringt bitte zur Einschulung eure Namensschilder mit. Wir sehen uns nach den Sommerferien. Ich freue mich auf euch“, sagt Frau Schiller zum Abschied. An der Tür gibt sie jedem Kind eine Einladung, die haben Kinder aus der dritten Klasse geschrieben. Kim findet Frau Schiller sehr nett. Sie freut sich auf die Schule.
Kim betrachtet die Einladung. Es ist eine Schultüte. Vorne steht Kim darauf. Ihren Namen kann Kim schon lesen. Sie klappt sie auf. Drinnen steht etwas geschrieben, das kann Kim nicht lesen.
Zu Hause liest Mama es Kim vor:

„Liebe Kim,
am Samstag, den 5. August, ist dein erster Schultag. Er beginnt um 10 Uhr mit einer Feier in der Aula.
Anschließend gehst du mit deiner Lehrerin, Frau Schiller, in die Klasse 1b. Wir freuen uns auf dich!
Viele Grüße
deine Johanna“

In den nächsten Wochen übt Mama mit Kim den Schulweg. Immer wieder gehen sie ihn. Mama achtet streng darauf, dass Kim am Zebrastreifen über die Straße geht. Dort bleibt sie am Straßenrand stehen und schaut zweimal in beide Richtungen nach Autos. Erst wenn sie keins sieht und hört, darf sie über die Straße laufen. Kurz vor der Einschulung muss Kim vorausgehen. Mama folgt ihr weit hinten.
„Gut gemacht“, lobt Mama hinterher. „Jetzt bist du schulreif. Du kannst den Weg allein gehen.“

An dem großen Tag sind Oma und Opa früh da. Oma findet Kims neues Kleid hübsch. Opa bewundert ihren Ranzen.
„So einen hätte ich als Kind auch gerne gehabt“, sagt er.
Gemeinsam gehen sie zur Schule. Kim läuft ein paar Schritte vornweg. Weil sie den Weg zeigen muss, und weil sie aufgeregt ist.
In der Schulaula sind sehr viele Leute.
„Du musst nach vorne“, sagt Mama.
„Komm mit“, fordert Kim sie auf.
„Das geht nicht, die vordersten Reihen sind für die Schulanfänger.“
Kim will nicht allein nach vorne gehen. Mama schaut sich um. Nirgendwo sieht sie Annalena. Zum Glück geht gerade Lisa vorbei. Sie ist mit Kim in die gleiche Kindergartengruppe gegangen.
„Kim, geh mit Lisa“, schlägt Mama vor.
Hand in Hand gehen Kim und Lisa zur ersten Reihe und setzen sich.
Kim schaut sich nach Mama um. Aber sie findet sie in der Menschenmenge nicht. Wie gut, dass sie neben Lisa sitzt.
Ein Mann begrüßt die Schulanfänger und Eltern. Danach singen Kinder auf der Bühne. Andere Kinder führen ein Stück auf. Zum Schluss tanzen sie.
„Kommt bitte zu mir, wenn ich euch rufe. Anschließend geht ihr mit eurer Lehrerin in euer Klassenzimmer.“
Kim hört gespannt zu. Lisa wird aufgerufen und andere. Die vorderen Plätze sind fast leer. Annalena steht bei Frau Schiller. Endlich ist Kim an der Reihe.
Gemeinsam gehen sie in ihr Klassenzimmer. Jetzt hängen keine Bilder mehr an der Wand. Der Raum sieht anders aus. Kim und Annalena setzen sich auf die ersten freien Stühle hinten vor der Tür.
Frau Schiller erzählt ihnen eine Geschichte. Dann verteilt sie Blätter. Darauf malen sie einen großen Kreis. Alle Farben ihrer Wachsmalkreiden sollen sie ausprobieren. Der Kreis wird ganz bunt. Zum Schluss singen sie das Lied, das sie beim Probeunterricht gelernt haben.
„Für heute haben wir genug gelernt. Ihr dürft nach Hause gehen. Ich freue mich auf Montag“, sagt Frau Schiller.
Schnell laufen die Kinder nach draußen. Kim hüpft zu Mama und Papa. Mama hält eine Schultüte in der Hand.
„Für unser großes Schulkind“, sagt sie und gibt Kim die Tüte.
Stolz trägt Kim die Schultüte und ihren Ranzen nach Hause.
 

Annette Paul

Mitglied
Hallo Molly,
danke für das Lesen und die Tipps. Ich habe versucht, die Geschichte etwas zu kürzen und die Füllwörter zu streichen. Johanna ist eine Drittklässlerin, sie hat die Einladung geschrieben.
Liebe Grüße
Annette
 

molly

Mitglied
Liebe Annette,

Deine Geschichte richtet sich vor allem an schüchterne Kinder, die vor einem neuen Lebensabschnitt stehen: Schule. Schritt für Schritt erfährt jedes Kind, was auf es zu kommt. Dadurch wird schon einmal Unsicherheit abgebaut. Es gibt natürlich auch Kinder, die das nicht so genau erklärt brauchen, aber es gibt eben auch die zurückhaltenden, vorsichtigen Menschlein.

Spät, aber gern gelesen.

Viele Grüße

molly
 



 
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