Kinderwunsch

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Moni

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An einem Ostermontagabend kam ich auf diese Welt. Damit erfüllte sich der sehnliche Wunsch meiner Mutter nach einem eigenen Kind, sowie nach einem kleinen Mädchen. Sie hatte nach fünf Ehejahren auf diesen Augenblick gewartet. Mein Vater wollte eigentlich keine Kinder. Meine Mutter musste wohl viel Überzeugungsarbeit leisten. Er hatte seine eigene Einstellung, geprägt durch Kindheit, Lehre, Krieg und Gefangenschaft. Er tat sich schwer mit dem Gedanken an eigene Nachkommen. Er wollte sich das Kind leisten können, es sollte es besser haben als er. Im Sommer vor meiner Geburt zogen meine Eltern in die Stadt. Mein Vater arbeitete schon seit vier Jahren hier. Die Zeit war also günstig. Das Kind konnte entstehen. Am besten ein Junge mit Namen Hartmut. Auf die Welt kam eine kleine dunkelhaarige Tochter. Das Gesicht meines Vaters kann ich mir lebhaft vorstellen. Meine Mutter hat mir erzählt, dass er mich eine kleine schwarze Hexe genannt hat. Na ja, ich kann es ihm heute nicht mehr übel nehmen. Auf meine Naturhaarfarbe dunkelbraun bin ich heute noch stolz, wenn auch Silber sich mit darunter mischt. Meiner Mutter hat diese Aussage nicht gefallen. Ja, damit musste er nun leben. Umtausch ausgeschlossen, keine Rückgabe möglich! Heute ist er froh, dass er eine Tochter hat. Nur reden können wir nicht. Er mag keine Diskussionen. Bei ihm hat nur einer recht. Aber da wäre er mit einem Sohn nicht besser dran gewesen.
 



 
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