Kindheit

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Ingeborg BM

Mitglied
die tage gehen
ohne gewicht
hin und wieder verbrennt
mohn in den gärten
hin und wieder löscht
der winter wiesen und wege
in den nächten wandere ich
durch das dunkle gestrüpp der zimmer
in der küche die großmutter
reicht mir milch
die schmeckt nach vanille und butt
sie hütet die brüder wie lämmer
spinnt wolle zu fäden
die wärmen und halten die welt
in der stube die mutter
weht durch die türen wie schnee
deckt alles zu
den frühling
den sommer
den vater
der schläft nicht weit
in den zweigen der zeder
ich öffne das fenster
gegen morgen
hör ich ihn singen
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo Ingeborg BM, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von Franka

Redakteur in diesem Forum
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Ingeborg,

was für ein Einstand!

Ich habe nur eine kleine Anmerkung: Das zweite "hin und wieder" würde ich rausnehmen, das ist m.E. nicht nötig.

Ansonsten bin ich begeistert!

Liebe Grüße
Manfred
 

Walther

Mitglied
willkommen,

lb Ingeborg,

ein guter einstand! hier ist auch der angesprochene vers libre zu finden!

wir lesen uns.

lg W.
 

Ingeborg BM

Mitglied
Lieber Manfred,

dankeschön für Deinen poitiven Kommentar. Es freut mich sehr, dass Dir mein erstes, hier eingestelltes Gedicht gefällt. Dankeschön auch für Deinen Hinweis. In dem Gedicht gibt es zwei Jahreszeiten, Sommer und Winter. In der Kindheit habe ich es so empfunden, dass sie kommen und gehen ohne sich in den vorbeiziehenden Jahren groß zu unterscheiden. Die Tage und die Jahre vergingen, ohne dass etwas Gewichtiges passierte. Dennoch gab es natürlich diesen Wechsel, mal blühte der Mohn und mal war alles mit Schnee bedeckt. Für das "mal" steht im Gedicht das "hin und wieder". ich würde es gerne stehen lassen, weil sonst der Gegensatz nicht so herauskommt.

Liebe Grüße

Ingeborg
 

revilo

Mitglied
......Dieses Gedicht kommt ohne pompöse Metapern aus, ist schlicht, aber doch voller Inhalt und trotzdem verständlich...so und nicht anders geht Lyrik......

Glückwunsch.....LG revilo
 

Der Andere

Mitglied
ich kann mich nur anschließen:
das ist sprachlich-rhythmisch eines der stärksten gedichte, die ich auf der lupe in letzter zeit las.

hier gibt es wirklich STIMME!

ich würde nichts ändern. auch nicht das zweite hin und wieder streichen. es ist rhythmisch. es vollzieht die iteration und sagt sie gleichzeitig aus usf.
 

anbas

Mitglied
Na, wenn das kein Einstand ist ...

... "Kindheit" läuft auf der Startseite derzeit als "Das beste Lyrik-Werk aus 2 Wochen" und hat es außerdem auf Anhieb in die Bestenliste geschafft ...


Hallo Ingeborg,

Glückwunsch! Und auch von mir ein herzliches Willkommen in der Leselupe.

Bin sehr gespannt auf das, was da noch so von Dir kommt.

Liebe Grüße

Andreas
 

Ingeborg BM

Mitglied
Lieber Andreas,

ich freue mich sehr. Im Moment bin ich sehr beschäftigt und komme nicht dazu, noch weitere Gedichte einzustellen. Aber in einigen Tage werden sie folgen. Wir wissen ja alle, dass einem immer eigentlich nur eine Handvoll Gedichte wirklich gur gelingen. Aber ich hoffe, die anderen werden auch nicht ganz daneben sein und ein wenig Gefallen finden.

Liebe Grüße

Ingeborg
 

anbas

Mitglied
Nun ja - in der Leselupe sollte es ja vor allem um die Textarbeit und nicht ums Schaulaufen gehen ;).

Wer weiß, vielleicht kann mikt Unterstützung anderer das eine oder andere Werk noch gewinnen.

Außerdem ist man als Autor - je nach Perönlichkeit - entweder sein größter Kritiker oder sein größter Fan :D. In beiden Fällen können die Reaktionen der Kollegen auch einem die Chance geben, die eigene Sichtweise etwas zu ändern. Mir und auch anderen hier in de LL ist es schon häufiger passiert, dass Texte, die man selber für richtig gut hielt, durchfielen, und andere, bei denen man ülange überlegt hatte, ob man sie überhaupt einstellen sollte, plötzlich der große Renner wurden.

Liebe Grüße

Andreas
 



 
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