pleistoneun
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Die Straßen waren menschenleergefegt. Dort, wo sonst rege Betriebsamkeit herrschte, war es angehm still. Ein Ort, der keinen Puls hatte. Er stieg aus seinem Sportwagen und sog tief die stickig-feuchte Luft, die um die gottverlassenen Häuserschluchten schwappte, ein. Unter seinen Schuhen knirschte kristalliner Sand, der hier und dort an schattigen Stellen mit dem Wind ein Tänzchen wagte. Er stapfte über den großen Platz zu der kleinen Kapelle. Hier, am vereinbarten Treffpunkt, würde es wohl zum Duell kommen. Seine Uhr zeigte 19:02 Uhr, schon zwei Minuten drüber. Durch die Sonnenbrille erkannte er zwei Gestalten, nur Umrisse, schwarz, schemenhaft. Sie kamen schnell auf ihn zu. Unsicher nahm er die Sonnenbrille ab und sah nun die zornigen Gesichter der beiden Männer, die ihn von beiden Seiten an den Armen packten und durch eine Tür ins Freie zerrten, wo das gleißende Licht ihm in den Augen brannte. Blind vor Licht und Wut raffte er sich an einer Plakatwand auf, auf der gerade der neueste Kinofilm angepriesen wurde. Auch unser Freund wollte diesen Film sehen, aber doch nicht ohne zu zahlen! Tz tz tz.