Kita-Streik

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DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die Kindergärtnerinnen, Verzeihung Erzieherinnen meiner Tochter streiken. Nun schon in der dritten Woche. Das ist unerhört, denn nun muss ich mich selbst um mein Kind kümmern! Selbst! Sie verstehen natürlich nicht, was das heißt, ständig ein dreijähriges Kind an der Backe zu haben. Meine Tochter ist Einzelkind. Also braucht sie andere Kinder zum Spielen. Hat sie jetzt nicht, jetzt hat sie nur mich, ihre Mutter. Außerdem muss ich ARBEITEN. Verstehen Sie? Ich meine jetzt nicht die Hausarbeit, die ja auch Arbeit heißt, aber keine ist. Ich finde, Wäsche waschen, falten, bügeln, putzen, kochen, aufräumen und einkaufen kann ja jede Doofe, aber dafür habe nicht studiert. Gut, das Kind wollte ich schon, schließlich will frau ja nicht das wichtigste biologische Ereignis ihres Lebens verpassen. Ein Mal reicht dann aber auch. Also, die Hausarbeit, die keine ist, da sie ja auch nicht bezahlt wird. Deshalb bin ich damals sechs Wochen nach der Geburt meiner Tochter wieder richtig arbeiten gegangen. Gestillt habe ich eh nicht und mit Tagesmutter, Oma und so weiter lief das gut, bis mein Sonnenschein mit einem Jahr in die Kita kam. Ganztags natürlich.

Aber jetzt läuft es echt Scheiße. Zuerst ist Oma noch eingesprungen, aber "Kind, bitte nicht mehr als drei Tage, ich hab ja auch noch was anderes vor!" und die Nachbarin hat sich meiner Tochter erbarmt. Dann gab es eine Elterniniative, da nahm mal eine Hausfrau diverse Kinder und ich geb zu, ich war froh, dass diese Hausfrauen nicht richtig arbeiten. Aber jetzt in der dritten Woche wird's echt schwierig mit der Unterbringung. Also hab ich erstmal Resturlaub genommen und mich selbst um mein Kind gekümmert.

Mann, noch nie in meinem Leben hab ich so viel gearbeitet wie jetzt! Frühstück machen, aufräumen, Kind anziehen, wieder ausziehen, weil es sich vollgemacht hat - sie nässt jetzt leider wieder ein, seitdem sie nicht mehr in die Kita geht - Wäsche waschen, Kind bespaßen, Mittagessen kochen - also da hab ich es mir gestern einfach gemacht und bin mit ihr in ein Möbelhaus gegangen, da kann man auch essen und das Kind im Bällebad abgeben, puh! - und nachmittags auf den Spielplatz, danach dreckiges Kind wieder umziehen, abends wieder Essen machen und Kind baden. Nee, bin danach fertig und häng nur noch vor der Glotze ab.

Wird höchste Zeit, dass die Kita wieder öffnet. Dass sich die Erzieherinnen auch mit ihrem aktuellen Gehalt zufrieden geben. Sind doch nur Kinder. Arbeit mit Kindern. Naja, meine ist wichtiger. Forschung! Aber wie gesagt, die müssen jetzt auf mich verzichten. Irgendwann muss ich meine Tochter mitnehmen. Weiß sonst keine Lösung.

Wie machen Sie das eigentlich??


P.S. Bevor Sie fragen: Meinen Mann können Sie vergessen. Der hat einen noch viel wichtigeren Job als ich. Der kann sich nie um die Tochter kümmern.
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo DocSchneider!

Das witzige an diesem Text finde ich das Temperament, dass Du dieser erzählenden Frau einhauchst, die ich mir während ihres Ausbruches gut vorstellen kann. Lass sie doch mal berlinern...

Leider ist das Kita Problem wohl ein sehr grosses, für alle Frauen, die nicht wissen wohin...
Wie ich das mache? Ick hab keene Kinder...
Lieben Gruss!
Ji
 

Asfariel

Mitglied
Hallo Doc.

Da hast du dir einen sehr schönen Text aus den Ärmeln geschüttelt. Viele Mütter (und wohl auch Väter) werden sich wohl in einer ähnlichen "Notsituation" befinden. Alles in allem gefällt mir dieser Beitrag sehr, sehr gut.

Was Fehler betrifft ... ich habe mich ehrlicherweise nur sehr schnell und oberflächlich mit deinem Text beschäftigt ... das Wetter ist schön und der Griller ruft. Auf die Schnelle ist mir aber diese Kleinigkeit ins Auge gestochen:

Gut, das Kind wollte ich schon, schließlich will [blue]Frau[/blue] ja nicht das wichtigste biologische Ereignis ihres Lebens verpassen.
Einen Ratschlag zur Lösung dieses Dilemmas habe ich aber vielleicht dann doch noch ... wie wäre es mit einem zweiten Kind? Dann hätte das Erste ja einen Spielkameraden. :D

Schönen Abend wünsche ich noch.

Grüße, Tom
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Ji Rina, berlinern kann ich ja gar nicht ... aber das mit dem Dialekt ist ein interessanter Gedanke. Mal sehen. Ich tue mich generell aber schwer damit, weil diese Sprache dann absolut authentisch sein muss.

Danke auch für die Wertung!

LG DS
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Vielen Dank Asfrail, aus dem Ärmel geschüttelt stimmt, und das "frau" ist die Entsprechung zu "man", deshalb so geschrieben.

Der Text enthält noch eine böse Ebene, ich weiß nicht, ob sie Dir klar geworden ist. Danke für die Wertung!

LG DS
 

Galaxius

Mitglied
Hallo
Auch mir hat der Text gefallen.
Aber hättest du nicht noch, sozusagen als "Fazit" mit einfließen lassen können, dass die Protagonistin gemerkt hat, was Erzieher so leisten?
Die gute ist ja schon mit einem Kind am Ende ihrer Kraft. Erzieher/innen kümmern sich jeden Tag um wenigstens 20 bis 25 fremde Kinder.
Gerade die Erzieherinnen, die sich um die Eingewöhnung der ein- und zweijährigen kümmern, haben die Situation, die die Protagonistin in den Wahnsinn treibt, gleich 8 bis 10 mal.
Und das für ein "Gehalt" für das die meisten ihren wichtigen Job keine halbe Stunde machen würden.
Und die Männer haben ja einen noch viel wichtigeren Job.

Zum Glück hast du das als Satire geschrieben.
Sonst müsste ich mich ja noch richtig echauffieren.
 

molly

Mitglied
Hallo Doc,

"aber dafür habe [blue]ich[/blue] nicht studiert".

"Dann gab es eine Elterniniative, da nahm mal eine Hausfrau diverse Kinder und ich geb zu, ich war froh, dass diese Hausfrauen nicht richtig arbeiten."
Und:
"Gut, das Kind wollte ich schon, schließlich will frau ja nicht das wichtigste biologische Ereignis ihres Lebens verpassen."
Satire pur!

Hausfrauen sollten auch mal streiken ;)

Eine Ausbildung zur Erzieherin dauert 4 Jahre, und der Beruf ist nicht nur einfach ein Job, sondern eine Aufgabe. Selbst wenn die Kleinen alle Zuhause sind, kann kaum eine Erzieherin gleich in den Feierabend Modus fallen, die Kleinen mit ihren Sorgen und Freuden beschäftigen sie immer noch. Gedanken kann man eben nicht schnell wegstellen wie ein Reagenzglas. Erzieherinnen sollten mehr Lohn erhalten!

Ein wichtiger Text, auch für Erzieherinnen und Hausfrauen! Vielen Dank, Doc!


Liebe Grüße

molly
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die Kindergärtnerinnen, Verzeihung Erzieherinnen meiner Tochter streiken. Nun schon in der dritten Woche. Das ist unerhört, denn nun muss ich mich selbst um mein Kind kümmern! Selbst! Sie verstehen natürlich nicht, was das heißt, ständig ein dreijähriges Kind an der Backe zu haben. Meine Tochter ist Einzelkind. Also braucht sie andere Kinder zum Spielen. Hat sie jetzt nicht, jetzt hat sie nur mich, ihre Mutter. Außerdem muss ich ARBEITEN. Verstehen Sie? Ich meine jetzt nicht die Hausarbeit, die ja auch Arbeit heißt, aber keine ist. Ich finde, Wäsche waschen, falten, bügeln, putzen, kochen, aufräumen und einkaufen kann ja jede Doofe, aber dafür habe ich nicht studiert. Gut, das Kind wollte ich schon, schließlich will frau ja nicht das wichtigste biologische Ereignis ihres Lebens verpassen. Ein Mal reicht dann aber auch. Also, die Hausarbeit, die keine ist, da sie ja auch nicht bezahlt wird. Deshalb bin ich damals sechs Wochen nach der Geburt meiner Tochter wieder richtig arbeiten gegangen. Gestillt habe ich eh nicht und mit Tagesmutter, Oma und so weiter lief das gut, bis mein Sonnenschein mit einem Jahr in die Kita kam. Ganztags natürlich.

Aber jetzt läuft es echt Scheiße. Zuerst ist Oma noch eingesprungen, aber "Kind, bitte nicht mehr als drei Tage, ich hab ja auch noch was anderes vor!" und die Nachbarin hat sich meiner Tochter erbarmt. Dann gab es eine Elterniniative, da nahm mal eine Hausfrau diverse Kinder und ich geb zu, ich war froh, dass diese Hausfrauen nicht richtig arbeiten. Aber jetzt in der dritten Woche wird's echt schwierig mit der Unterbringung. Also hab ich erstmal Resturlaub genommen und mich selbst um mein Kind gekümmert.

Mann, noch nie in meinem Leben hab ich so viel gearbeitet wie jetzt! Frühstück machen, aufräumen, Kind anziehen, wieder ausziehen, weil es sich vollgemacht hat - sie nässt jetzt leider wieder ein, seitdem sie nicht mehr in die Kita geht - Wäsche waschen, Kind bespaßen, Mittagessen kochen - also da hab ich es mir gestern einfach gemacht und bin mit ihr in ein Möbelhaus gegangen, da kann man auch essen und das Kind im Bällebad abgeben, puh! - und nachmittags auf den Spielplatz, danach dreckiges Kind wieder umziehen, abends wieder Essen machen und Kind baden. Nee, bin danach fertig und häng nur noch vor der Glotze ab.

Wird höchste Zeit, dass die Kita wieder öffnet. Dass sich die Erzieherinnen auch mit ihrem aktuellen Gehalt zufrieden geben. Sind doch nur Kinder. Arbeit mit Kindern. Naja, meine ist wichtiger. Forschung! Aber wie gesagt, die müssen jetzt auf mich verzichten. Irgendwann muss ich meine Tochter mitnehmen. Weiß sonst keine Lösung.

Wie machen Sie das eigentlich??


P.S. Bevor Sie fragen: Meinen Mann können Sie vergessen. Der hat einen noch viel wichtigeren Job als ich. Der kann sich nie um die Tochter kümmern.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Galaxius,

freut mich, dass Dir der Text auch gefällt. Du schreibst:

[blue]Aber hättest du nicht noch, sozusagen als "Fazit" mit einfließen lassen können, dass die Protagonistin gemerkt hat, was Erzieher so leisten?[/blue]

Nein, das konnte ich nicht, denn das ist das Wesen der Satire: Spitz und schmerzhaft wühlen. Der Leser erkennt, worum es geht - hoffentlich - der Prot nicht!!

LG DS
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Molly,

danke für das "ich", habe es verbessert. Der Text bricht eine Lanze für Hausfrauen und Erzieherinnen ( und ihre männlichen Kollegen!), das hast Du richtig erkannt.

Und das Wort "Arbeit" spielt auch noch eine Rolle ...

LG DS
 

Hagen

Mitglied
Hallo hochverehrte Frau Doktor,

erst nach der Lektüre Deines Textes habe ich erfahren, was mir als kleines Kind entgangen ist. Kita war für mich immer ein Fremdwort (Jahrgang 1948), meine Eltern hatten auch immer sehr viel zu tun und haben mich in einen Laufstall gesteckt, in dem ich aus purer Langeweile, denn die Leselupe gab es damals noch nicht, und lesen konnte ich auch noch nicht, meine Windeln selbst gewaschen habe. Weil ich das nicht ordentlich genug gemacht habe, bin ich von meinem Vater verkloppt worden.
Möglicherweise habe ich deshalb heute diverse Macken, dass ich mich weigere zu korrigieren z.B., aber ansonsten ging’s mir wie Ina Müller, die Du sicherlich auch kennst.
Aber Deine Satire hat mich auf die Idee gebracht, mal hart über dieses Phänomen nachzudenken.

Küss die Hand verehrte Frau Doktor,
wir lesen uns!

yours Hagen

_______________________
Ich höre, und vergesse.
Ich sehe, und erinnere.
Ich schreibe, und verstehe.

(Sehr frei nach Konfuzius)
 
Hallo Doc

Ein an und für sich ernstes Thema, das aber so auf die Spitze getrieben, köstlich zu lesen ist.

Das P.S. tut sein übriges dazu.

Der "Wert" der Arbeit... die Gesellschaft misst ihn (noch immer) in verschiedenen Massen.

Viele Grüsse

Claudia
 

rothsten

Mitglied
Hallöchen,

gut beobachtete Realsatire. Auf der einen Seite wird die mangelnde Wertschätzung der Erzieherarbeit gezeichnet, auf der anderen Seite die Überforderung an die heutige Müttergeneration: frau soll gut ausgebildet sein und arbeiten, Kinder bekommen und erziehen, alles im Leben mitnehmen, dabei aber auch nebenbei den Haushalt machen. Und bitte nicht altern - geht gar nicht!

Ich finde hier keine Unschlüssigkeiten, sondern eine gut gemachte Collage zur aktuellen Streik-Debatte.

Als Mann kann ich Dich aber trösten - wir fühlen uns auch überfordert. Früher war alles besser: Die Frau zog die Kinder groß, während der Mann auf der Arbeit den wichtigen Dingen des Lebens nachging. Abends brachte die Frau dem Mann Pantoffeln, die Zeitung, ein Bier und die Pfeife an den Sessel, und kurz danach servierte sie das warme Essen voller Fett, Laktose und ohne Salat, dafür aber mit viel Geschmack. Die Sprache war klar und verständlich dank des Fehlens von Gender Mainstreaming, die Rechtslage für jeden fair und verbindlich: Wollte eine Frau einen Vertrag unterschreiben, musste der Mann es genehmigen.

Was waren das für Zeiten! Was ist bloß passiert?

Danke an die 68er-Generation,
danke Alice Schwarzer,
danke an die Grünen.

:D

Satirische Grüße zurück ;),
rothsten
 

Ilona B

Mitglied
Hallo Doc,
echt herrlich. Ich hab mich köstlich amüsiert. :D

Ich befürchte Deine Aussagen, von Dir satirisch gemeint,
Gut, das Kind wollte ich schon, schließlich will frau ja nicht das wichtigste biologische Ereignis ihres Lebens verpassen. Ein Mal reicht dann aber auch.
Bevor Sie fragen: Meinen Mann können Sie vergessen. Der hat einen noch viel wichtigeren Job als ich. Der kann sich nie um die Tochter kümmern.
meinen einige Menschen vollkommen ernst.
Ich kenne zum Beispiel ein Pärchen, die eine 40-Stunden-Woche haben, Mittelstand und keine Kinder, die eine Putzfrau beschäftigen. Begründung: Sie bräuchten ihre Freizeit, um ihren Job gut zu machen und der Stundenlohn für eine Hilfe wäre weseltlich geringer als ihr eigener.
Herzliche Grüße Ilona
 
Hallo Doc,

ein aktuelles Thema. Ich sehe folgende Phasen bzw. Ebenen:
1) Deine Ich-Erzählerin (die ich natürlich nicht einfach mit dir identifizieren will) ist eine taffe, erfolgreiche Frau. Sie findet ihren Job wichtig, dagegen die Arbeit einer Hausfrau oder einer Erzieherin eher unbedeutende, leichte Tätigkeiten: „Das bisschen Haushalt macht sich von allein …“
Ihre Position ist allerdings so überspitzt, dass man schon hier eine Satire annehmen muss, dass du zeigen willst, wie ignorant manche Business-Frau ist. Und der Text steht ja auch nicht umsonst in der Kategorie „Satire“.

2) Durch den Streik lernt die Erzählerin kennen, was es heißt, sich selbst um ihr Kind zu kümmern und Hausarbeit zu machen. Das ist ihr lästig und anstrengend.

3) Man könnte denken, die Protagonistin relativiert nun ihre Anfangsaussage, dass Hausfrauen – und Erziehungsarbeit quasi Hobbyarbeiten sind. Tut sie aber nicht. Jedenfalls den Erzieherinnen gegenüber beharrt sie darauf, dass deren Arbeit nicht ganz ernst zu nehmen ist: „sind doch nur Kinder“.
Ich denke, du willst zeigen, dass manche Erfolgsfrauen unbelehrbar sind, trotz besserem Wissen an ihren Vorurteilen festhalten.

Aber wo deine Position als Doc ist, bin ich mir doch nicht ganz sicher. Man bzw. erst recht frau mit Kind kann sich ja – bei allem Verständnis für Erzieherinnen – doch berechtigt darüber aufregen, dass hier ein wochenlanger Streik knallhart durchgezogen wird, ohne Rücksicht auf Kinder und Eltern.

Auf jeden Fall ein Text, der anstiftet, über die verschiedenen Positionen nachzudenken und sie zu kontrastieren. Und er ist ironisch verflochten, so dass der Leser (jedenfalls ich) nicht so genau weiß, was die Botschaft ist. Aber das gefällt mir gerade, dass nicht allzu platt eine Position durchgezogen wird, sondern ein Spiel auf verschiedenen Ebenen stattfindet.

Viele Grüße
Stefan
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Hagen, der Jahrgang 48 war der härteste, das war die neue Generation nach dem Krieg - sie brauchte keinen neuen in Form eines Alltagskrieges um Kitabetreuung usw. Erstaunlich, dass Du schon Windeln waschen konntest. Welche Erleichterung für Deine Mutter! (Und Deinen Vater!) Aber verrate, wie Du sie weiß bekommen hast. Wahrscheinlich eine Million Mal gespült. :)

Ich grüße Dich amüsiert und übrigens - der Laufstall wird in der modernen Pädagogik immer noch eingesetzt. Zu Recht.

Hallo Claudia Rainbow, vielen Dank für den positiven Kommentar! Das Thema ist tatsächlich bitter ernst. Schade, dass die vielen kleinen Kinder noch nicht so gut reden können. Ihre Meinung wäre interessant ...


Hallo Ilona, leider sind einige Aussagen tatsächlich in der Realität vorhanden. Vor allem - frau ist schwanger und danach kommt sofort die Aussage, wann sie wieder arbeiten geht. Planung ist alles. Pech, dass das Leben einem manchmal einen Strich durch die Rechnung macht.


Dank und Gruß an alle, DS
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Tja rothsten, freue mich erstmal, dass Du am Text nichts auszusetzen hast! :) Das ergiebige Thema verlangt keine Recherche, sondern nur ein bisschen Beobachtungsgabe, ganz recht.

Sonst war eben früher alles besser. Klare Rollenverteilung, kein Theater um Kinderbetreuung, weil die Frau sowieso zu Hause war. Kein Problem, wenn jemand früher Schule aus hatte oder so. Mann kam abends nach Hause, Kinder mussten raus, Eltern ungestört plaudernd, dann TV, Ruhe und Frieden, denn die Kinder waren ja längst im Bett, nachdem sie wohlerzogen Gute Nacht gesagt hatten.

Aber dann kam Alice - oder so ähnlich. Früher war eben auch mehr Lametta!!!!
:)

Frau will heute alles, Mann will heute trotzdem immer noch alles, Kind darf nichts, ab in die Kita, die Alten ins Heim - aber glücklich ist niemand.


Satirischer Gruß zurück,

DS
 

rothsten

Mitglied
Wir sollten Roboter erfinden, die die Kinder erziehen und versorgen. Die Erwachsenen dürfen ein paar Jahre Spaß haben, mit 60 werden sie dann per staatlicher Anordnung allesamt erschossen. Die Grabpflege machen dann wieder Roboter.

Das wäre mein Reformvorschlag, der alle Probleme der Bildungs-, Familien- Pflege- und Rentenpolitik auf einmal löste. Ich werde eine Partei gründen, die könnt ihr dann wählen. Ihr Name: SACK! (Spaß für Alle, Christen und Keinen.

Euer Bundeskanzler in spe,
rothsten
 
Hallo DocSchneider,

eine banale Ansicht, auf banale Weise überzeugend umgesetzt. Allerdings, für mich, ohne ein überzeugendes Fazit (Was der Geschichte als Satire vielleicht auch abträglich sein könnte, aber wer soll hier angesprochen werden, Bildzeitungsleser?). Den besten Ansatz finde ich: nässt sich wieder ein.
Das Bild von einer Familie ist heute nicht selten ein gesellschaftlich erzeugtes Klischee. Heiraten, Kinder bekommen und dann erfüllen sich die naiven Vorstellungen vom Glück. Diesen Menschen fehlt es häufig an einem grundsätzlichen Bezug zu Kindern und Faszination für ihr Wesen. Sobald man mit der Realität konfrontiert wird, wird das Ganze zu einer Belastung und einem Verwaltungsakt.

sanfte Grüße

Norbert
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Tja Norbert,

Du hast alles richtig erfasst. Kinder als Verwaltungsakt und Belastung, die es gilt zu betreuen. Dass es das Normalste von der Welt ist, sich selbst um seinen Nachwuchs zu kümmern, geht uns ja inzwischen völlig ab.

Fazit gibt es deshalb keines, weil das eine gesellschaftliche Entwicklung ist, deren Ende nicht abzusehen ist.

Bildzeitungsleser werden nicht angesprochen, da muss ich Dir widersprechen. Dann hätte der Text nur aus "Wir sind Kita" bestanden.

:)

LG DS
 



 
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