Kitzbühl

anemone

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„Es wird nie vorbei sein, auch wenn wir uns trennen, weil sich unsre Herzen nie vergessen können, kommen graue Wolken“......
„Guck dir das an!“ staunte Birgit „hier gibt es noch eine echt alte Musik-Box“ Sie sah sich diese altmodische Erfindung an. Auch die Platten waren noch aus der guten alten Zeit. In der Bahnhofsgaststätte schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Sie hatten noch Aufenthalt in diesem Nest und wollten die Zeit nutzen, um einen warmen Kakao zu trinken.
„Wenn ein Schiff vorüber fährt, fährt mit ihm die Sehnsucht....“trällert es immer noch aus dem Blechkasten.
Sie warteten auf die Gruppenleiterin ihrer Jugendgruppe, die die Fahrkarten hatte. Mit ihr zusammen sollte die Fahrt bis Kitzbühl gehen. Doch es sah ganz so aus, als wenn sie aus diesem Ort nicht mehr heraus kämen.
Es wurde langsam Zeit, dass sich die Gruppenleiterin blicken ließ. Die Mädchen überlegten schon: „Was, wenn sie nicht kommt? Was, wenn sie mit einem Freund auf und davon ist?“
“Wir werden trotzdem fahren“ beschlossen sie. „Auch ohne Fahrkarten, sie wird uns nicht davon abhalten!“ ihre Entschlüsse standen fest.
Es war noch ein weiter Weg bis Kitzbühl und die Mädchen alle im Alter von 17 bis 23 Jahren wollten auf gar keinen Fall auf diese Reise verzichten. Sie begaben sich auf den Bahnhof. Beim Hinausgehen trällerte die Musikbox „Oh komm bald wieder.....“

Sie stürmten ins Abteil, welches ganz allein nur für sie reserviert zu sein schien und machten es sich gemütlich. Die 5 Mädel hofften noch immer auf das Erscheinen ihrer Gruppenleiterin in letzter Minute.
Doch der Zug rollte schon, wie dumm! Sie mussten jetzt zusehen, wie sie sich bis Kitzbühl durchschlugen. Aber keiner von ihnen machte sich darüber ernsthaft Gedanken. Sie saßen warm und packten Süßigkeiten und Obst aus, legten die Beine hoch und genossen die Fahrt.
Fortsetzung
 

anemone

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2. Folge

Ihre Ruhe hielt jedoch leider nicht lange an. Schon nach kurzer Fahrt stand der Schaffner in der Abteiltüre und was dieser Mann von ihnen wollte, war ihnen nur allzu deutlich bewusst. Er wollte die Fahrscheine sehen, und zwar von allen 5 Damen. Zunächst rückte Carola die schriftliche Bestellung der Fahrscheine heraus, das einzige, was sie an Unterlagen dabei hatten.
Damit allein wollte der Schaffner sich allerdings nicht zufrieden geben. Seine erste Handlung war, die Damen aus dem gemütlichen Abteil hinauszubefördern. Es war ein 1. Klasse-Abteil und diese Vergünstigung stand den Fünfen ganz sicher nicht zu.
Sie ergriffen also ihre Koffer und zogen anstandslos in die Richtung, die man ihnen zuwies. Dieses 2. Klasse-Abteil war zwar weniger angenehm, doch auch dort ließ es sich aushalten.
Nun ging es noch darum, den Schaffner davon zu überzeugen, dass die Fahrkarten bezahlt seien um nicht am nächsten Bahnhof wieder aussteigen zu müssen. Na, zunächst ging er mit der Bestellung davon und das bedeutete zunächst für sie „Weiterfahrt“.
Irgendwann kam der Schaffner dann mit der freudigen Nachricht: „Die Weiterfahrt war gesichert!“ Es gab da einen Sonderzug von einer Reisegesellschaft, die die 5 Damen mitnahmen. Sollte denn jetzt die Reise ohne nennenswerte Zwischenfälle weitergehen? Sie konnten es nicht so recht glauben. Doch es schien tatsächlich so zu sein.
 



 
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