Klagelied des verlorenen Dichters

Antilope

Mitglied
Was soll ich nur schreiben?
Es fällt mir nichts ein.
Zwar laß' ich meine Gedanken treiben
Bekomm' sie doch nicht in Verse hinein.

Ich lese Gedichte von Rittern und Rosen,
Von Traurigkeit, Schicksal und Glück
Von Orchideen, Frühling und Herbstzeitlosen
Doch nichts kommt in neuer Reimform zurück.

Gedichte, Balladen, egal welcher Sorte
Von Freude, vom Winter, von Liebe und Schmerz -
Der Dichter packt alles in wenige Worte
Und rührt damit manchem Leser ans Herz.

Ach, ich mag mich nicht plagen, noch mühen
werd doch kein bedeutender Schreiberling sein.
Hinaus auf die Wiese, wo Blumen blühen!
Dort lieg ich, trink Sonne in mich hinein.
 
S

Sohn des Rhein

Gast
Hallo Antilope,

Die ersten beiden Zeilen stehen rhythmisch etwas verloren da, die könnte man vielleicht so auffüllen, dass sie rhythmisch passen. Der Rest des Gedichtes ist allerdings sehr gut. Schön dargestellt, die mühsame Arbeit, Schönes zu schaffen, und dann das unmittelbare Erleben, Empfinden der Schönheit- Sehr guter Gedanke, sehr gut umgesetzt! Erinnert mich ein wenig an Whitman, der erst dem gelehrten Astronomen zuhörte, und danach direkt die Schönheit der Sterne betrachtete.

Viele Grüsse,
Sohn des Rhein
 

mc poetry

Mitglied
hi,

ich muss dem sohn des rheines widersprechen:

die ersten beiden zeilen sind reduktionistisch,
von klassischer schlichtheit, erinnert mich an
irgendwas bekanntes, nur faellt's mir nicht ein.
daraus entwickelt sich dann das gedicht.

ich habe zu dem thema mal folgendes
gedichtet:

Metagedicht

Dichten um des Dichtens willen,
damit will ich nun beginnen,
aufzuschreiben, was ich weiss:
kochen macht das Wasser heiss!

Worte um der Worte wegen,
keinen Zweck dabei bestreben,
fragt Ihr was ich sagen mag?
Der Sinn mir auf der Zunge lag!

ciao und viel spass in der sonne,
michael (geht jetz auch heim oder
raus)
 

Antilope

Mitglied
Hallo, mc poetry: da muß ICH dir wiedersprechen.Daß die ersten Zeilen holpern, war mir auch schon aufgefallen. . .
Ist nicht zu übersehen.Da hat der Sohn des Rhein völlig recht.
Ich wollts überarbeiten, aber es gibt ja ne Neuerung. . .grr

Jedenfalls sollte die erste Strophe dann so heißen:

Was soll ich nur schreiben?
Es fällt mir nichts ein.
Zwar laß ich mich in Gedanken treiben
Bekomm' sie doch nicht in Verse hinein.

Ich weiß,eine supi-geniale Änderung ist es auch nicht,aber. . .

Übrigens, falls hier irgendwem was nicht gefällt: Seid immer ehrlich.Ich bin offen für Kritik.


Gruß, Antilope
 

mc poetry

Mitglied
hallo antilope,

wie waere es denn mit:

Was soll ich nur schreiben?
Mir fällt ja nichts ein.
Lasse zwar meine Gedanken treiben,
bringe sie aber in Verse nicht rein.


hier wird die harmonie in den
versen zwar erkauft durch das
umgangssprachliche "rein", aber
umgangssprache ist allemal angebracht ob
der lusigkeit des themas.

ciao und viele gruesse von
michael
 

Chrissie

Mitglied
lusigkeit des themas

lusig das thema
loosig das thema
thema geloost?

So komme ich über einen Tippfehler zur Quintessenz.
Form ist wichtig, Thema auch.
Es gibt rein formalistische Lyrik, nicht aber hier. Inhaltlich wird nichts rübergebracht.

M.E. ein Anfänger-Übungsgedicht.
Es stellt sich die Frage nach dem warum, wenn ich 1. kein Thema und 2. keinen Plan (keine Form) habe.

Sorry für meine harten Worte, dies ist meine subjektive Meinung und ich hoffe, dass als positiver ein Lerneffekt für Dich dabei 'rüberkommt.

Liebe Grüße
Chrissie
 

Antilope

Mitglied
Es IST ein Anfänger-Übungsgedicht. . .
Aber irgendwomit muß man doch irgendwann anfangen.
Oder?
"Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen."

Ciao,
Antilope
 

Chrissie

Mitglied
Da schließe ich mich Flammarion an.
Wenn es das ist, für das ich es erachtete ist es doch in Ordnung.
Wollte Dich nicht entmutigen.
Ich schreibe schon so lange und bin immer noch kein Meister...

Liebe Grüße
Chrissie
 



 
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