Kleiner Fluss (gelöscht)

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Rhea_Gift

Mitglied
Gefällt mir echt gut! Tolle Bilder! Etwas überladen auf den ersten Blick, aber wenn man es öfters liest, toll kombiniert!

Liebe Grüße, Rhea
 
L

Lotte Werther

Gast
An lapismont

Dieser lyrische Text ist mir nach mehrmaliger Lektüre erst einmal sympathisch.
Ein rührendes Geständnis der Hilflosigkeit des Gefühls, angesichts der Stärke und Kraft des anderen.
Aber auch das Erkennen der Gefahr des Verschlucktwerdens, des Untergangs im Willen des anderen.

Um dies bildhaft zu machen, braucht es Übersteigerungen, Metaphern, die du, lapismont, aneinanderreihst.
Ziemlich viele sind es, aber ich finde, es ist noch erträglich für den Leser.
Auch habe ich den Eindruck, dass der Text spontan geschrieben wurde, aus einem im Augenblick des Niederschreibens noch sehr lebendigen Gefühl heraus, das auch ziemlich ungefiltert einfloss in die Worte.

Vielleicht kannst du es jetzt, nach Monaten der Abklärung, ein wenig kürzen.

Ich würde die wiederholten Worte streichen wie doch, Herz, Leben.
Und ich würde ein wenig auf den Rhythmus achten.

Schöne Bilder, die sich mir einprägten sind der kleine Fluss, der sich ins Meer stürzt.
Und auch die Worte als Todesboten ließen mich innehalten und darüber grübeln.

Die Verse, die den Vergleich der Geliebten mit einem fernen Gipfel darstellen und das Lamento um das versickernde Leben würde ich ganz streichen.

Die lyrische Aussage verliert keine Kraft dadurch.

Das Lesen und Nachdenken darüber war es mir wert.

Lotte Werther
 
Erkläre mir den Regen,
das Licht, den kleinen Vogel
und erkläre mir den Tod.
Ich stürze in den Abgrund
Deiner Worte,
dieser Todesboten.
Schuldlos falle ich;
ich will nicht fallen,
Hilf mir bitte!

Doch ich helfe Dir
und meine Hände aus der Tiefe
erreichen Dich.
Ich weine Trauer in mein Herz.
Du bist mein Schutz
doch Deine Waffen
sind hier
bei uns ( oder zwischenuns?)
hinter dem Schild aus Nähe
und sie verwüsten mein Herz

(dieser Abschnitt verwirrt etwas)

ein kleiner Fluss
der sich in das Meer stürzt,

lap ich würde den letzten Satz so schreiben, um den lesefluss deines gedichtes so stimmig zu halten. ich lese liebende verzweiflung, ein liebendes sich anklammern...
viel weichheit kommt rüber.
auch frauen sind zarte wesen und keine monster, in ihren ängsten sicher genauso zerstörerisch wie jedes andere lebewesen auch.
gruß heike
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Neue Version

Ich habe den Text umgearbeitet, ihm einiges von seinem Monologcharakter geraubt:

Kleiner Fluss

Erkläre mir den Regen,
das Licht, den kleinen Vogel,
ihren Tod.

In den Abgrund
Deiner Worte falle ich;
Todesboten.

Sie verwüsten mein Herz.
Es ist so gross,
Dich ganz zu fassen,
doch du bleibst nicht darin.

Du tanzt mit Schwertern,
in Deinen Augen
schau ich Kampf.

Ich bin fast nur noch Du -
ein kleiner Fluss
der in das Meer sich stürzt.

Deine Nähe ist ein Schild.
Es schützt mich nicht vor Dir,
es hält mich fern.

Nur das Salz
in meinem Mund
erinnert mich der Tränen.


Letztendlich ist es nicht leicht, diesen Text sinnvoll umzuschreiben, da er sehr fest in mir verankert ist.

cu
lap
 
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