König Laurins Mantel

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helmut ganze

Mitglied
König Laurins Mantel

Kommst Fremder Du an jenen Ort,
wo Mauerunlust einstmals den Palast uns kürte,
so findest Du heut` nicht mehr einen Stein
von dem, was ehedem beim Volke zur Verklärung führte.

Wo spinnenfingergleich sich eben
noch letzte Treppentürme in den nackten Himmel trieben,
ist nun von diesem Traum aus Stahl und Glas
und aus Beton nur öde Wüstenei geblieben.

Nur dann, wenn Du kein Fremder bist
und gehst am neuerbauten Schloss vorbei an irgend einem spät`ren Morgen,
nimmst Du phantomgleich des Palastes Silhouette wahr,
durch König Laurins Mantel schemenhaft verborgen.

Heidenau, den 21. 04. 2009
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Helmut!

Diesmal ist es dir gelungen, ein gesellschaftspolitisches Thema so zu verpacken, dass es "poetisch" an die Leser kommt.

Die Idee mit König Laurins Mantel finde ich originell, auch den Hinwendung zu "Wanderer, kommst du nach Sparta" erscheint mir in deinem Zusammenhang passend.

Tatsächlich sehe ich den Palast der Republik unter dem blauen Mantel hervorblitzen ...

Gut gemacht.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Heidrun,

deine Meinung zu meinem Gedicht bedeutet mir sehr viel. Besten Dank auch dafür.
Manchmal kommt die Idee zu einem Gedicht plötzlich und über Nacht, so dass man gleich mitschreiben muss.

l.g.
Helmut
 



 
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