Kommunismus kommt!

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palandun

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Berlin

Wie gestern bekannt wurde, kehrt der Kommunismus nach Deutschland zurück. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi präsentierte gestern den Vergnügungspark „Ostberlin - Park zur Volkserbauung“.

An den ersten Tagen stellte sich heraus, dass der Trabi-Scouter sich bei der Bevölkerung besonderer Beliebheit erfreute. Besonders Spitzensportler hingegen interessierten sich mehr für die Anabolikaprobe, bei der 5 verschiedene Präperate blind verkostet wurden.

Das Stasiaktenlabyrinth, dessen Ausgang mit den Akten Helmut Kohls gepflastert wurde, löste hingegen Langeweile bei den Besuchern aus. Es wurden schon Überlegungen bei den Betreibern angestellt, das Labyrinth aktueller zu gestalten.

Für die Kinder gibt es besondere Attraktionen wie Wettbespitzeln oder lustige Ratespiele mit durchaus hohem Niveau. Welcher Jugendliche weiss heute noch, dass Oskar Lafontaine nicht in der SED war? Der Aktionslust der Jugendlichen wird durch handwerkliche Möglichkeiten Rechnung getragen, keiner der jungen Besucher möchte ohne seine handgepresste Erich Honecker-Gedächtnismünze gehen.

Im Freizeitpark-Shop werden günstig Puzzlespiele „Ich bastle mir meinen Kommunismus“ und das Bauklotz-Set „Hier baue ich mir meine eigene Mauer“ angeboten.

Der Eintrittspreise beträgt für Erwachsene 1 Euro pro km, den sie westlich vom Vergnügungspark wohnen, östlich wohnende zahlen nichts, Kinder die Hälfte. Gysi dazu: „Kommunismus konnte immer nur mit westlichen Geldern finanziert werden.“

Mit der Spreegurkenproduktionsanlagenaustellungseröffnung am nächsten Dienstag soll zum ersten Mal die Besucherzahl von 10 Besuchern am Tag überschritten werden.
 
Ist schon ganz nett, deine Satire. So, Oscar war also nicht in der SED? Naja, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du dich nicht wirklich mit den Grundgedanken des Kommunismus beschäftigt hast. Den hat es nämlich nie gegeben und ich finde die Bezeichnung "rot angestrichene Faschisten" für die SED Regierung ziemlich treffend. Ich kann dir versichern, dass Marx niemals einen solchen Terrorstaat haben wollte. Und ich selbst bin durchaus kein Kommunist, auch kein echter (ich bin noch viel schlimmer...).
Andererseits machst du dich ja auch über den SED Staatskapitalismus lustig und in so fern ist deine Satire auch ganz gelungen. Aber irgendwie bezweifle ich doch, dass Oscar Lafontaine einer dieser Kommunisten war/ist/wasauchimmer. Der ist einfach linksliberal, sicherlich kein fehlerloser Mensch, aber wir wollen es mal nicht übertreiben. Und sogar Gregor Gysi dürfte als DDR Bürgerrechtler nicht ganz so schlimm sein. Also, tut mir leid, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass deine Satire, obwohl eine solche natürlich auch überspitzt sein soll, dennoch ein bischen schwarz-weiß Malerei ist. Klingt einfach alles, als wäre der Erzähler so der typische konservative CSU-Wähler. Meine ich nicht beleidigend, kommt mir aber so vor.
 
Hallo paladun,

es liest sich ganz flott, aber es geht nicht um Kommunismus, sondern um Realsozialismus.

In diesem Sinne: Der Kommunismus kann nicht zurückkehren, weil er nie da war - das haben auch die DDR-Funktionäre nie behauptet. Man war aus Staatssicht bestenfalls auf dem Weg, der über den realen Sozialismus führte.

Aber diese Nostalgiespielwiese hat was Humorvolles.

Beste Grüße

Monfou
 

Montgelas

Mitglied
hallo palandun,

satire will durch überzeichnung von erscheinungen wesentliches freilegen.
in deinem text werden aber
nur alte klischees wiedergekäut.



montgelas
 

gareth

Mitglied
Hallo palandun,

ich sehe es leider auch wie Montgelas. Deinen Attraktionen fehlt einfach das Überraschende und witzige. Sie sind vorherseh- und sagbar. Es ist keine wirkliche Satire. Du zählst Möglichkeiten auf, von der wohl jede einzelne als Grundlage zu einem satirischen Text dienen könnte, aber das ist dir nach meiner Meinung nicht gelungen. Ich verweise dich aber, nach diesem subjektiven Urteil, an Monfous Kommentar, der den Humor in deinem Beitrag sehen kann.

Grüße
gareth
 



 
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