Komplexe(-)Dichtung

Ein seichtes Wort, ein Mißgeschick,
sie finden alles. Gnadenlos!
Ein Satz zu dünn, ein Bild zu dick,
und schon rollt die Lawine los.

Zur Strafe wollen sie mich plagen
und treten mir den Geist zu Brei.
Mein letztes Stündlein hat geschlagen,
kein Zweifel mehr: gleich ists vorbei.

Ich seh ihn schon herniedersausen,
den Hammer, blank, und voller Grausen
frag ich mich, womit ich das
verdient hab, und vor Angst ganz blass
schließ ich die Äugelein.
Zuletzt bleibt eins nur offen:
solls wirklich das gewesen sein?
Vergebens alles, Müh und Hoffen?

Doch was nutzt dieser Gedanke
bei dem Sprunge von der Planke?
Was bringt das ganze Denken,
wenn sie mich ruchlos henken?
Wär mein Schädel hart wie Stahl,
könnt ich vielleicht dies überleben,
so bleibt mir nur die letzte Wahl,
dem Schicksal treu mich zu ergeben.

Während sie dem Blutrausch fröhnen,
muss ich laut und innig stöhnen;
die haben ihren groben Spaß
und ich, ich beiß dafür ins Gras.

Ade Du Welt, ich fand mich mutig,
sie wissen ja nicht, was sie tun,
die Wunde wird nun ziemlich blutig
und ich werd frei in Frieden ruhn.
 
S

Sanne Benz

Gast
hallo martin,
resignierst du?
wegen was..wenn..vor wem..weswegen?
der text hört sich sehr hoffnungslos an..aber gut geschrieben,find ICH zumindest..
bin nicht dahinter gekommen..was dich dazu bewog..
lg
sanne
 
Hi Sanne,

Deine Sorge rührt mich, aber Du mußt Dir keine Sorgen machen. Das Gedicht ist nicht erlebter Verzweiflung entsprungen. Ich hätte es wohl treffender in die Rubrik Satire oder Ironie in Poesie gestellt.

Lieben Gruß, Martin
 
S

Sanne Benz

Gast
hallo martin,
ich habe wohl gesehen,worunter es steht..aber ich habe einfach mal,weil du im text in ICH-form schriebst..DICH dann angesprochen..
habs schon verstanden :))
lg
sanne
 



 
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