Konsequent einsam ?

pilgrim969

Mitglied
Konsequent einsam ?

Wieviel Zeit werd ich noch verbringen
auf der Suche nach dem perfekten Widerpart zu mir,
wo magst du wohl sein,
welchen Weg als nächstes gehn,
werd ich dir schon begegnen morgen an meiner Tür.
Hab ich dann endlich das Gefühl
ich hätte dich gefunden,
so seh ich dann,
daß du nicht auf der Suche warst nach mir.

Fühl mich nur als Hälfte meiner selbst
such mein Ganzes zu werden,
und nicht bloß was gefällt.
So frag ich mich, bin ich am End
zu wählerisch,
oder einfach konsequent ?


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aus Gedanken (1994 - 1997)
 

Feder

Mitglied
Der kleine Unterschied

Warum stelle ich nur plötzlich fest, dass ich nicht die Form der Werke, die du schreibst, beurteile, sondern immer nur den Sinn?
Der Sinn ist immer der, der mich anspricht. Er gleich so oft den Fragen, die ich mir stelle.

Auf ew'ger Suche nach dem Gegenstück?
Ich wünsche dir, dass du es findest,
recht bald, ich wünsch dir Glück!

Lb. Gruß,
Feder
 

pilgrim969

Mitglied
Obiges Gedicht ist entstanden aus der Frage, ob ich zu wählerisch bin.
Gestellt hat diese mir eine ehemalige Freundin, und diese Frage war nicht einmal bezogen auf sie selbst.

Vielleicht bin ich wählerisch. In anderen meiner Gedichte bringe ich auch zum Ausdruck,
dass bei Gefühlen für mich nur eines gelten kann Ganz oder gar nicht!

Dieses Gedicht ist etwa 95' entstanden - und ich bin noch immer auf der Suche ...
 

Feder

Mitglied
Ganz oder gar nicht ... so sehe ich das auch. Wählerisch darf man nicht mehr sein, wenn man sich über sein Gefühl klar ist.

Lb. Gruß,
Feder
 

Feder

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Das macht mich nachdenklich ...

weil es mir vor kurzem noch vorgeworfen wurde.
Ich wollte eine eindeutige Antwort, ein "ganz oder gar nicht" ein klares "Ja" und kein "mal sehen".
So weiß ich, was du meinst. Das Netz mit doppeltem Boden haben wollen ... und das Gefühl kommt dabei heraus, als wäre man in ein Loch gefallen, wenn statt des Netzes nur Seile sichtbar sind. Werden sie allein Halt geben ...?

Lb. Gruß,
Feder
 

pilgrim969

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Vielleicht nicht ...
vielleicht muss man mal ein klein wenig tiefer fallen,
aber schliesslich glaube ich, dass man sich aus jedem Loch
wieder emporziehen kann (habe auch ich schon erlebt und geschafft)
und vielleicht gibt es dann beim nächsten mal ein enges Netz das einen hält
Vielleicht ...
 

Feder

Mitglied
... hoffentlich

Einmal habe ich es geschafft, das Seil zu fassen und mir einen Kokon gebastelt, der stabil genug schien, Halt zu geben. Doch er war so dicht, dass kein Licht mehr hineindrang, über Jahre. Dann, vor ein paar Monaten, als ich ins Licht wollte und ging, sah ich, was ich nicht für möglich hielt, die zweite Chance. Bei dem Gespräch über die Zukunft reichte mir die Antwort nicht, die kam. Ich sah die Seile und daneben tiefen Abgrund. Wie oft kann man sich fallen lassen und wie oft wird man nicht die Hoffnung darauf verlieren, dass man aufgefangen wird? Wie tief kann man überhaupt fallen? Die Frage stellt sich mir.

Lb. Gruß,
Feder
 

pilgrim969

Mitglied
Diese Frage stellen sich viele, die im Begriff zu fallen sind - oder schon gefallen sind
Und die Antworten wird jeder für sich alleine finden müssen.
Denn es hängt sehr davon ab wie stark ein Mensch an sich selber und seine Gefühle glaubt
Manche werden die Hoffnung nie verlieren, auch wenn sie unentwegt fallen,
andere verlieren diese schon beim erten oder zweiten Mal
Und wie tief man fällt? - In sich nur so weit wie man es selber zulässt,
die Grenze dafür liegt auch nur in uns selbst. Kein anderer kann das wirklich beeinflussen
 

Feder

Mitglied
Und das ist bei mir im Moment

der Fall (während ich schreibe, fällt mir auf, wie sehr es in die Situation paßt). Ich denke zu fallen und bin doch irgendwie im schwerelosen Zustand, weil ich versuche, zu mir selbst zu finden. Mein Umfeld beschreibt mich als Herzmensch und ich weiß, dass der personifizierte bin. Stets habe ich mich fallen lassen im Gefühl, weil ich es sonst nie so tief hätte empfinden können. Dies wird wohl auch immer so sein. Das es nicht gut gehen könnte, weist die Zeit. Das ist das einzige Risiko dabei. Auf mein Gefühl vertrauen? Ja, auch das konnte ich immer. Nur: im Moment warnt es mich ...

Gruß,
Feder
 

pilgrim969

Mitglied
Re: Und das ist bei mir im Moment

Warnen, zweifeln ...
Das beweist doch nur, dass man doch nicht ganz blind vertraut.
Dass man doch nicht sich so ungehemmt fallen lässt und Dinge sieht, die es gar nicht gibt -
oder auch nicht sieht, die aber eigentlich da sind.
Der Wert der eigenen Gefühle muss immer an erster Stelle stehen, aber nicht dazu führen, dass man sich selbst vergisst.
Klingt vielleicht ein wenig seltsam - seinen Gefühlen oberste Priorität geben und sich selbst dabei vergessen -
aber ich denke, dass man ein klein wenig Vernunft - und in Wirklichkeit ist auch diese selbst ja auch ein Teil unseres Gefühls -
in sein Leben mit einbeziehen muss.
 

Feder

Mitglied
Ich weiß, was du meinst: das Bauchgefühl - der sichere Instinkt für irgend etwas - die warnende Stimme im Zweifel. Darauf konnte ich mich immer verlassen. Sie ist nicht die Lösung aller Dinge, aber sie ist richtungsweisend ... sie spricht meist im Duett; Kopf und Herz sind verbunden und geben Laut ...
 

pilgrim969

Mitglied
Das eine kann eben ohne das andere nicht sein
Ähnlich dem Gefühl wenn man einen Partner findet
Sicher ändern sich von Zeit zu Zeit die Gewichte und man wird auch am andern immer wieder die Dinge anders werten
Und vielleicht läßt man auch manchmal seinen Kopf ohne sein Herz sprechen und umgekehrt.
Doch auf Dauer würde der andere dabei verkümmern, weshalb es nur funktionieren kann,
wenn sich unterm Strich ein ausgewogenes Wechselspiel ergiebt
 

Feder

Mitglied
Auch das ist richtig - so lange keiner von beiden das Seil lockert ... Es kann passieren, dass man eines ständigen Tauziehens (Kampfes) müde wird, vor allem, wenn einseitig gekämpft wird. Vielleicht ist man am Ende dann selbst derjenige, der ohne Vorwarnung los läßt, weil der Sinn verloren geht; die Mitte zu suchen ...
 



 
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