Konturenlos

kata

Mitglied
Zahm war ihr Bild im buntgerahmten Spiegel
sie mochte wohlriechende Blumen und das alberne Lachen
Nun bringt ein verabscheuter Wind
ihren bleiernen Schleier in Wirrnis
Gestöhne ist ihr nicht erlaubt und
keine zwei Tränen glitzern unter dem Trauerflor
Vor dem offenen Grab steht sie im Duft des Weihrauchs
vertummt erstarrt und makellos wie ein kostbares Gemälde

Entzweigerissen wie ein transparentes Spinnennetz
umherziehen die eindringlichen Gefühle von Stein zu Stein
unbekannt die entfärbten Namen die darauf weilen
in verhextem Atem des imperatorischen Todes verweht
und in entfernten Erinnerungen zärtlich eingehalten
Die Straßen beklemmend leer gezeichnet und nicht regt sich
die Schatten des Würgers zu bezwingen nur ein Wunsch
Nichts ist von Dauer in dieser universalen Zeit
in der kein Anfang und kein Ende sich schwingen läßt
nur diese deformierte Stille von Trauermacht bewölkert

Wie leer das ist, ein facettenloser Spiegel
in dem sie nicht mehr zu erspähen ist
Das Gesicht wie durch Nebel vernarbt
und in die drakonischen Falten plissiert
als ob nie ein Lächeln ihn verzaubert hätte
Wenn das Leben mit dem Tode duelliert
zeigt sich ein aschfahles Gesicht des Siegers
 

Yamana

Mitglied
hallo kata,
habe dein gedicht mit interesse gelesen. du vermagst einen ton anzuschlagen, dessen klang mich interessiert: ich würde es so bezeichnen: so ein gewisses art-deco, jugendstil, fin-de-siecle gefühl stellt sich da ein.
ok. nun kommt das problem: ich kann dem text in vielem einfach nicht folgen. da kannst du dran arbeiten, das spürt man, da kommt was gutes raus: ich hab mal versuchsweise einfach die wackeligen teile unterstrichen; es stimmt da etwas grundsätzlich nicht, ich denke du findest da selber möglichkeiten; mal stimmt ein bild nicht, mal die grammatik, mal ist es ein blosses historisierendes 'raunen', schau mal, was du dazu meinst:

Zahm war ihr Bild im buntgerahmten Spiegel
sie mochte wohlriechende Blumen und das alberne Lachen
Nun bringt ein verabscheuter Wind
ihren bleiernen Schleier in Wirrnis
Gestöhne ist ihr nicht erlaubt und
keine zwei Tränen glitzern unter dem Trauerflor
Vor dem offenen Grab steht sie im Duft des Weihrauchs
verstummt erstarrt und makellos wie ein kostbares Gemälde

Entzweigerissen wie ein transparentes Spinnennetz
umherziehen die eindringlichen Gefühle von Stein zu Stein
unbekannt die entfärbten Namen die darauf weilen
in verhextem Atem des imperatorischen Todes verweht
und in entfernten Erinnerungen zärtlich eingehalten
Die Straßen beklemmend leer gezeichnet und nicht regt sich
die Schatten des Würgers zu bezwingen nur ein Wunsch
Nichts ist von Dauer in dieser universalen Zeit
in der kein Anfang und kein Ende sich schwingen läßt
nur diese deformierte Stille von Trauermacht bewölkt

Wie leer das ist, ein facettenloser Spiegel
in dem sie nicht mehr zu erspähen ist
Das Gesicht wie durch Nebel vernarbt
und in die drakonischen Falten plissiert
als ob nie ein Lächeln ihn verzaubert hätte
Wenn das Leben mit dem Tode duelliert
zeigt sich ein aschfahles Gesicht des Siegers
wünsche dir spass beim bearbeiten,
gruss
yamana
 

kata

Mitglied
Liebe Jamana,

habe Einiges verändert und hoffe, daß es sich jetzt besser lesen läßt:

Zahm war ihr Bild im buntgerahmten Spiegel
sie mochte Blumen und das alberne Lachen
Nun bringt ein verabscheuter Wind
ihren bleiernen Schleier in Unordnung
Dem Wehgeschrei in ihr gehorcht sie nicht und
keine zwei Tränen glitzern unter dem Trauerflor
Vor dem offenen Grab steht sie im Weihrauchduft
verstummt und makellos wie ein kostbares Gemälde
und nimmt aufgezwungenen Abschied vom aufgelösten Leben

Entzweigerissen wie ein durchsichtiges Spinnennetz
wandern die Gefühle von Stein zu Stein umher
Unbekannt die entfärbten Namen die darauf weilen
im vermoderten Atem des Todes verweht
und in entfernten Erinnerungen zärtlich gehalten
Die Straßen sind leer gezeichnet und nicht regt sich
Betrübnis des Verlustes zu besiegen nur ein Wunsch
Gar nichts ist von Dauer in dieser unbestimmten Zeit
in der kein Anfang und kein Ende sich erahnen läßt
nur diese deformierte Stille von Trauermacht bevölkert

Wie leer er ist, ein facettenloser Spiegel
in dem sie nicht mehr zu erspähen ist
Das Gesicht vom unbändigen Schmerz vernarbt
und in den drakonischen Falten plissiert
als ob nie ein Lächeln ihn verzaubert hätte
Wenn das Leben mit dem Tode ringt
zeigt sich das aschfahle Gesicht des Siegers


Danke dir
Lieben Gruß
Kata
 



 
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