Kratz mich weg

Ein Nichts wird bleiben

Kratz mich ab
von den Wänden,
auf die ich starrte
in einsamen Nächten.

Kratz mich weg
von Pflastersteinen
auf denen ich lief
an einsamen Tagen.

Kratz mich ab
von all den Spiegeln
die hier aufgehängt
in die ich traurig blickte.

Kratz auch weg
meinen Namen
von dem Klingelschild
an der Tür die deine ist.

Kratz mich raus
aus all den Bildern
auf denen du fehlst
weil nun auf ihren bist.

Kratz mich weg
Nichts wird bleiben
ausser dein eigner Dreck
unter den Fingernägeln.

es tut sehr weh das zu lesen,
aber es ist auch sehr gutgeschrieben
man spürt in den wenigen worten eine absolute intensität.
das macht dieses werk so hockkarätig.

heike

Hallo Sanne,

was hälst du von
Kratz mich ab
von den Wänden,
auf die ich starrte
in einsamen Nächten.

Kratz mich weg
von Pflastersteinen
auf denen ich lief
an einsamen Tagen.

Kratz mich ab
von all den Spiegeln
die hier aufgehängt
in die ich traurig blickte.

Kratz auch weg
meinen Namen
von dem Klingelschild
an der Tür die deine ist.

Kratz mich raus
aus all den Bildern
auf denen du fehlst
weil auf ihren nun bist.

Kratz mich weg
Nichts wird bleiben
[red]außer der Dreck[/red]
unter deinen Fingenägeln


Spontane Eingebung mit der ich dich überfallen will. Ein etwas verschärfteres Ende für einen gefühlsstarken Text.

Gruß
Sandra

Jo Sandra,

da ist ja genau das eigentlich, was ich sagen wollte. (dazu muss man die Finger desjenigen kennen)
Ist immer wieder schön, wie sehr Du in mich abtauchen kannst.
Hab aber noch eins drauf.
(Hätte ich es so geschrieben, wie vorgelegt, dann wäre ICH ja der Dreck gewesen)

Danke dafür

lG
Susanne

Stimmt!


So, ist richtig

Es macht immer wieder Spaß in deine Texte zu tauchen.

LG
Sandra

Moment- ist da noch was verdreht?
Kratz mich raus
aus all den Bildern
auf denen du fehlst
weil [red]du[/red] auf ihren nun bist.

hm..

meinst Du das "Du" ist super wichtig?
Es ist doch klar, dass es "Du" ist.
"ihren" ..die Bilder der anderen.
(mags ja gern immer weniger*smile*)

Sonst gefällt es mir selbst sehr jetzt.
Danke Euch

lG
Sanne

Hi Sanne, eigentlich dürfte ich hier nicht mehr schreiben, weil es nichts mehr an Textarbeit zu leisten gibt. Das Gedicht macht einerseits traurig, wenn man bedenkt, wieviel oder hier eher wenig doch von einer Beziehung bleibt. Andererseits spricht auch eine Portion Trotz (o.ä.) aus den Zeilen. Durch die Wiederholung "Kratz mich ab", "Kratz mich weg" hört es sich an, als käme "aber ganz weg kriegst du mich nie". Eigentlich hinterläßt man ja immer irgendeine Spur, so hauchfein sie auch sein möge.
Das "Du" (vorletzte Strophe) muß nicht sein, denke ich.
Hier hätte ich noch einen Vorschlag:
"Kratz mich weg
Nichts wird bleiben
ausser [strike]dein eigner [/strike]Dreck
unter [strike]den[/strike][blue]deinen[/blue] Fingernägeln".

Nur so ein Gefühl. LG Iris

liebe IKT,

ich bewundere oft Deinen Blick fürs Wesentliche, ich muss an Sandra dabei denken, Ihr habt so gutes Gefühl/Gespür.

Du hast Recht mit dem was Du schreibst.

Gerade denk ich auch dran...dass etwas bleibt. Da kann einer noch so viel kratzen, selbst die Nägel säubern. Es wird was bleiben.*smile*

Wie vorher schon, ist es so...wenn ich das SO abändere, dann sieht es so aus, als ob das lyrische Ich..den Dreck hinterlässt.
Drum sträube ich mich so.

Aber ich denk nochmal nach.

Ganz lieben Dank an Dich
lG
Susanne

etwas verwirrt

Kratz mich raus
aus all den Bildern
auf denen du fehlst

weil auf ihren nun bist, ist ein wenig komisches deutsch.
Oder, lese ich komisch? Schöner wäre:

Kratz mich raus
aus all den Bildern
auf denen du fehlst
und nun auf ihren bist.

Kann mich auch irren. Gruß Viola

etwas verwirrt

Kratz mich raus
aus all den Bildern
auf denen du fehlst

weil auf ihren nun bist, ist ein wenig komisches deutsch.
Oder, lese ich komisch? Schöner wäre:

Kratz mich raus
aus all den Bildern
auf denen du fehlst
und nun auf ihren bist. Oder: weil du auf ihren bist

Kann mich auch irren. Gruß Viola

guten Morgen vivi,

habe die eine Zeile etwas verändert.
Danke Dir
lG
Susanne