Kreuzweg

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K R E U Z W E G + G E W Z U E R K
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Gehe barfuß
durch Niemandsland
als Fremder unter Fremden
unsichtbar wie Feenstaub
tief im Mantel verborgen


Und knie nieder
am Wegesrand
mit heimlicher Gebärde
drei Samen fallen aus der Hand
hinab in dunkle Erde


Das Kleinste
das ich fand am Weg
schläft nun in diesem Feld
still liebkost`s Verlorenes
das Letzte liegt daneben.


Und schleiche leis und unbemerkt
den Weg nach Compostella
das Letzte wird das Erste sein
das Kleinste wird ein Baum.


2004​
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

gefällt mir gut, gerade auch mit diesem bildhaften "Titel".
Wie findest Du das?
lG
Stoffel


K
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KREUZWEGGEWZUERK
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hallo stoffel

gefällt mir gut - vielleicht würde ich noch ein plus zwischen die wege machen, damit die übersichtlichkeit erhalten bleibt,


(so etwa)

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K R E U Z W E G + G E W Z U E R K
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aber dazu muss ich den beitrag wieder löschen und dein kommentar wäre verschwunden.

also hebe ich einfach es als idee auf.

vielen dank für den vorschlag und deinen kommentar. freut mich, dass es dir gefallen hat.

grüße
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

das mit dem Kreuzchen dazwischen ist super!
Wieso musst du löschen??
Du veränderst doch den Originaltext mit "edit/delete" und musst nichts löschen.

hm....

lG
Stoffel
 

Vera-Lena

Mitglied
Atmosphäre

Liebe bayrische Löwin,

Deinen Text empfinde ich als atmospährisch dicht. Der Weg, der eigentlich ein Weg zu sich selbst sein sollte, kann nur gegangen werden, wenn man die guten Dinge aussät, die beim Heimkehren dann schon gekeimt sind und eine Unterstützung geben, mit den guten Dingen weiter zu machen. Auch das Du des Verlorenen gedenkst, spricht mich sehr an.
Für mich ist das ein Text, der durch das "Nichtbenannte" seine Wirkung entfaltet.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 
S

Stoffel

Gast
wow..

das wirkt echt bombastisch. Bin zwar nicht gläubig, in herkömmlichem Sinne, aber es beeindruckt mich, im Zusammenhang von Bild und Text.

lG
Stoffel
 
liebe vera-lena,

hab dank für deinen kommentar und deine auseinandersetzung mit dem inhalt.

ist wohl, nicht wahr?

ich persönlich mag texte und gedichte, die durch das schildern der atmophäre ein genaues bild zeichnen können von dem zustand oder der stimmung des autors oder des protagonisten. und ich finde, das macht jede art von künstlerischem schaffen aus, auch in einem bild. und so versuche ich, bilder zu machen mit meinen worten, die anderen erzählen können, wovon ich rede.

es ist wahr, es ist atmosphärisch sehr dicht und ich freue mich über dein erspüren.

hab dank!
 
gemeinschaftswerk

du hast recht, liebe stoffel,

es wirkt...

und hat mit religion im herkömmlichen sinne dort ja auch nix zu tun.

hast mit erfolg dazu beigetragen - merci.
 
S

Stoffel

Gast
nee du..

"Gemeinschaftswerk" nicht...*smile*
is wie n Komma, dass ich da reingesetzt hab, das fehlte.
Ja, Recht hast...hat damit nix zu tun..es ist so..viel-umfassend:)

Fein.

lG
Stoffel
 
L

Lotte Werther

Gast
An freifrau von löwe

Als Erstes ist mir der Titel ziemlich egal, was die Kreuzform angeht, denn im Falle eines schwachen Inhalts rettet er auch nichts mehr.

Nur um Mißverständnisse auszuschließen: dieses Gedicht ist natürlich nicht schwach. Es ist schön.

Es hat etwas Mystisches und vor allem hat es konkrete Bilder. Ich sehe das Ich des Gedichts in jeder Strophe in der jeweiligen Situation.
Die Sprache ist stimmig, von "barfuß gehen, niederknien, leise schleichen, schläft, still" - alles Begriffe, die weder laut sind noch sich aufdrängen.

Ich bin eine Haltlose, eine die keinen Glauben hat, wie in Penelope beschrieben. Und in diesem Kontext lese ich dein Gedicht wie ein Gebet. Es rührt mich tief an.

Die Bildersprache und Stimmung bringen mich in die Nähe von Rilke, den ich liebe.

Lotte Werther
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Lotte,

wenns Dir so gefällt, frage ich mal, wieso es Dir Schwierigkeiten bereitet zu sagen, daß es eine gute Idee ist, mit der Einleitung (dem Kreuz)??

Stoffel
 
danke liebe lotte,

wie gesagt, ich glaub, ich hab was elementares begriffen. manchmal helfen einem leute und wissen gar nicht, was sie da eigentlich tun - smile.

geklickt hat es, als du rilke erwähntest... und bilder.
 
Und knie nieder
am Wegesrand
mit heimlicher G[blue]ebärde[/blue]
drei Samen fallen aus der Hand
hinab in dunkle [blue]Erde[/[/blue]center]


liebe freifrau
du scheinst einen lyrischen hochflug zu haben. ich habe schon einiges von dir gelesen, aber diese letzten werke übertreffen vermutlich deine bestleistung. was mir auffiel ist, das du im obigen vers einen sprechklang = einen reim drin hast, was sich aber von den anderen fersen unterscheidet.
die benotungen sprechen für sich.
heike​
 



 
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