Krieg oder Frieden

3,50 Stern(e) 4 Bewertungen

george

Mitglied
Ich denke, das hast Du gut getroffen, Vera-Lena. Aggression kommt sehr oft aus Angst, aus dem bewußten oder unbewußten Gefühl unterlegen zu sein, nicht etwa aus innerer Größe, Stärke oder dem Gefühl der Überlegenheit. Wenn zur Aggression dann noch die fehlende Kommunikation, die fehlende gemeinsame Sprache (gut dargestellt am Beispiel Schlange/Mensch) dazu kommt, dann kann die Situation schwierig werden.

Sauber dargestellt.
Grüsse
 

Vera-Lena

Mitglied
Escalation

Hallo, Mikasch,

Danke für deine Antwort! Um zur Deescalation zu gelangen, ist dieser Text nicht hilfreich. Nein, der hier dargestellte Gedanke ist nur nützlich, wenn er am Beginn eines möglichen Konfliktes seine Wirkung entfalten kann. Sind die Dinge erst einmal ins Rollen gekommen, ist es für eine solche schlichte Überlegung leider zu spät. Darum ist es gut, immer wieder die eigene Motivation zu überprüfen, bevor man handelt. Mir dies wieder selbst ins Gedächtnis zu holen, war mir wichtig bei diesem Text. Denn was will man alles wieder gut machen, wenn man erst einmal unbedacht eine Lawine los getreten hat?

Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir.:))))
Liebe Grüsse Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Erläuterung

Lieber george,

danke für deinen erläuternden Kommentar!

Auch Dir ein schönes Wochenende.:)))))
Liebe Grüsse Vera-Lena
 

george

Mitglied
Mikasch, KHI,

um die Schlange herum gibt es verdammt viel Gegend! Ich muß ja nicht unbedingt dort gehen, wo die Schlange ist. Warum auf dem eigenen Weg bestehen? Schlangen leben in ihrer Welt, wir in unserer. Manchmal überkreuzen sie sich. Dann gilt es eben, rechtzeitig zu stoppen, sich eventuell zurück zu ziehen und einen anderen Weg zu gehen. Es geht selten ums Prinzip. Es ist nur eine Schlange!

Natürlich gibt es nicht den Schutz, daß die (menschliche) Schlange ihr Mütchen nicht doch noch kühlen will. Nicht jede Schlange ist schließlich intelligent. Dann könnte man sich fragen, ob es sich lohnt, eine Schlange totzuschlagen. Bevor man die Schlange traf, war die Welt ja auch in Ordnung. Dumme Schlangen leben eh' nicht lange. Außerdem haben die meisten Schlangen bei uns sowieso kein wirkliches Gift. Auch wenn sie so tun. Und für wirkliche Bisse von giftigen Schlangen gibt's Gegenmittel, Psychiater, Rechtsanwälte und Gerichte.

Grüsse
 

Vera-Lena

Mitglied
das reicht nie

Liebe kaffeehausintellektuelle,

es reicht nie, sich zu sagen, ich habe jetzt keine Angst. Deshalb wird die Angst nicht verschwinden. Mir scheint es wichtig, meine Motivation zu überprüfen, warum ich etwas tue. Und wenn herauskommt, dass ich Angst habe, dann sage ich mir, wenn ein zeitlicher Aufschub überhaupt möglich ist, überlege ganz genau, was Du jetzt tun willst, denn die Angst ist der allerschlechteste Ratgeber. Und dann frage ich vielleicht jemanden, der mein Vertrauen hat und sich mit der gerade anstehenden Problematik vielleicht auskennt und überlege mir die Sache nach diesem Gespräch noch einmal.

Was die Schlangen betrifft, so lautet der Rat von Experten, sich nicht zu bewegen, um der Schlange keine "Angst" also keine Abwehrreaktion einzuflößen.

Wenig Angst im Leben zu haben ist das Ergebnis glücklicher Umstände in der Kindheit (vielleicht), aber auch zielgerichteter Übungen über viele, viele Jahre als Erwachsener. Ein erstrebenswerter Zustand, aber wer erreicht den schon?

Liebe Grüsse Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Gegenmittel

Ja george, du hast Recht, sowohl direkt betrachtet als auch im übertragnen Sinne, gibt es Gegenmittel.
Als Kind bin ich mal im Riesengebirge einer Kreuzotter begegnet, die machte sich aber durch ein Geräusch bemerkbar, so dass wir alle fliehen konnten. Aber dort gab es natürlich jederzeit das Gegenmittel, weil man ja wusste, dass diese Tiere dort zu Hause sind.

Liebe Grüsse Vera-Lena
 
M

Mikasch

Gast
vera lena, george

Hallo. Es geht doch hier nicht um Schlangen, welche
ich als Lebewesen sehr schätze - sondern es geht um Vera
Lenas in Gedicht ausgedrücktem Bild einer möglichen
Konfrontation zwischen Lebewesen aller Kategorien.
In der Hauptsache Konfrontation zwischen Menschen.
Denn anders kann ich den Titel "Krieg oder Frieden"
nicht verstehen.
Vera Lena schilderte sehr gut eine mögliche Tugend,
um sich eine weitere Eskalation von emotionalen Konflikten
zu sparen - die bis zum "Schlangenbiß" führen könnten.
Allerdings bemängelte ich, daß dies nur ein winziger
Aspekt der Gewaltreduktion und Konfliktbewältigung
darstellen kann. s.o.
Das Ganze erscheint mir zu sehr märchenhaft. Dort dürfen
Taschentücher gereicht werden ...
 
M

Mikasch

Gast
vera lena

Was die Taschentücher betrifft, dachte ich an gewisse
us-amerikanische Kinoschnulzen, in denen die Hauptprotagonisten im Sinne deines Gedichtes sentimental
trotz großer, kaum überwindlicher Differenzen zusammen-
kommen. Ich gebe zu - das hat was. Und ich vergoß auch
schon manche Träne im Kinosaal. Denn sind wir in der
Tiefe unserer Herzen nicht alle furchtbar harmoniebe-
dürftig?

Vera Lena, ist es nun ein Aspekt oder eine fundamentale
Angelegenheit ...?
 
M

Mikasch

Gast
vera lena

Vergessen wir die Begriffsklauberei. Dein Gedicht
ist gut verständlich und sollte allen Australien-
urlaubern ans Herz gelegt werden.
 
W

WindindenHaaren

Gast
Liebe Vera-Lena. Ich hab ein Problem. Zum einen gefällt mir der Text wie die Idee gut. Ja, richtig gut. Aber als ich ihn dachte - also denkerisch erschloss, da kam das Problem:
"Tötest du mich, so töte ich dich." Das kann ja nicht funktionieren. Denn wenn ich getötet werde (z.B. von der Schlange), dann kann ich sie nicht mehr töten. Es müsste, um richtig zu sein, umformuliert werden, da Tote nicht mehr töten können. Also die Absicht, die Angst müsste anders aufgegriffen werden, wenn die gute Textidee in sich stimmig bleiben soll. Ich weiss zwar, dass es umgangssprachlich in der allgemeinen Ungenauigkeit nicht so ernst gesehen wird und weiss natürlich auch, was Du sagen wolltest - aber der Text und die Idee ist eigentlich zu gut, um so stehen zu bleiben. Meine ich. Beim "weichen" ergibt sich das Problem übrigens nicht, da stimmt es durchaus!!

(Aber ich weiss, wie ätzend Umformulierungen sein können - oftmals auch kaum möglich...)
Soll also nur eine Anregung sein.
Gruß
Chi
 

Vera-Lena

Mitglied
Logik

Liebe WindindenHaaren,

danke für Deine Antwort und Deine Beschäftigung mit dem Text!
Ich denke gerade das ist eines der Kennzeichen von Angst, dass sie die Logik teilweise ausser Kraft setzt, und man selbst merkt es noch nicht einmal. Deswegen sollte dieser Satz genauso stehen bleiben. Was meinst Du?

Liebe Grüsse Vera-Lena
 
W

WindindenHaaren

Gast
Wenn du (oder der Leser) es von dieser Warte aus siehst, dann hast du recht und es sollte so bleiben (nur konnte ich das nicht voraussetzen....) Psychologisch ist es eine Wirklichkeit, dass man in Situationen der Angst unter Umständen tatsächlich nicht nicht mehr klar denken kann.
Das "Ich oder Du"-Denken mag ja noch funktionieren, nur eben, wenn Du mich tötest, dann töte ich dich geht in der Reihenfolge einfach nicht... - sondern nur: "wenn du mich zu töten versuchst, werde ich versuchen, dich zu töten oder unschädlich zu machen..." - Das allerdings braucht erst eine lyrische Übersetzung!
Dein Text ist trotzdem schön... Die Reaktionen zeigen es zu recht. Lass ihn einfach...
Gruß
Chi
 



 
Oben Unten