Krieg und Frieden

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Kerensa

Mitglied
Krieg und Frieden


In den Zeiten des Friedens...

gibt es keine Grenzen,
öffnen wir uns – schrankenlos

verfassen wir keine Resolutionen
bestimmen uns selbst – ahnungslos

brauchen wir keine Schutzanzüge,
liefern wir uns aus – bedingungslos

nutzen wir nicht die Waffen des Leids,
die Bomben der Zerstörung - hemmungslos

in den Zeiten des Friedens...


In den Zeiten des Kriegs – jedoch...

sind unsere Grenzen längst festgelegt,
lassen wir sie von den Soldaten des Ichs bewachen – kompromisslos

rüsten wir auf zu unserer Verteidigung,
erteilen unseren Truppen den Marschbefehl – erbarmungslos

schicken wir Aufklärungsflugzeuge ins plötzliche Feindesland,
wollen das Fremde auskundschaften – gnadenlos

werfen wir die Granaten des Unverstands,
treffen unsere unerbittlichen Präzisionsgewehre jedes Ziel – endlos

In den Zeiten des Kriegs...

IMMER WIEDER SPIELEN WIR KRIEG UND FRIEDEN
WIE ALLE ANDEREN, die WIR verachten
 
M

margot

Gast
nachdenkenswert.
wenn wir doch alle immer wieder betonen, daß wir
frieden wollen - wie und warum kann krieg geschehen?
immer wieder. vor unser aller augen.
das verstehe ich nicht.
ganz einfach: ich verstehe es nicht.
jeder von uns besitzt nur sein eigenes kleines menschen-
leben, und viele von uns tragen die verantwortung für ihre kinder und kindeskinder, die sie in die welt setzten.
warum lassen wir das geschehen?
für die aufrechterhaltung unseres wohlstands?
warum?
ich sehe nur krieg. in unseren herzen herrscht der
krieg, den wir erst gewinnen müssen, um ehrlich
für den frieden der welt zu demonstrieren ...

gruß
ralph
 

Kerensa

Mitglied
Kriege

Ja, Ralph, genauso sehe ich das auch. Und diese Kriege beziehen sich für mich auch auf die LL, s. Plauderecke!!!
LG
Kerensa
 
M

margot

Gast
kerensa, da finden kriege statt, die niemandem an leib
und leben gehen. gegensätzliche meinungen werden
mit sprachlichen mitteln ausgekämpft. das mutet zum teil
ziemlich - wie soll ich sagen - dumm an. aber das sind
die kriege, die wir sogar tagtäglich führen müssen,
um die kriege von wirklichen morden und verletzungen
weitgehendst zu vermeiden. ein sprachlicher friede
begünstigt die kriege - ja, die sprache wird von demagogen
und machthabern instrumentalisiert. so weit dürfen wir
es nicht kommen lassen. drum müssen wir der sprache der
herrschenden und der böswilligen mutig mit unserer
sprache der ethik und verständigung entgegentreten.

(das mag aus meinem munde lachhaft klingen. aber ich meine
das so.)

ralph
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
In den Zeiten des Kriegs...

IMMER WIEDER SPIELEN WIR KRIEG UND FRIEDEN
WIE ALLE ANDEREN, die WIR verachten
Hallo kerensa,

Ja! Leider ist es so. Wir (wir?) sind in einer Maschinerie und können außer Mitläufertum oder politischer Möchte-Aber-Doch-Mal-Irgendwas-Sagen-Zwangsjacke gar nichts mehr von uns geben. Richtig.
Schlimm, dass wir (wenn wir nicht betroffen sind) auf andere mehr als salopp (aber schon fast traditionell) mit dem Finger zeigen, verwerflich eigentlich!

Gut, Deine Aussage!
 
R

Rote Socke

Gast
Ja, kerensa,
Dein Text regt zum Nachdenken an und man mag es kaum glauben, ich gehe konform mit margot.

Ich selbst verzettele mich leicht in Erklärungsversuchen des WARUM! Logisch gibt es logische Erklärungen, aber Deine Worte führen auch hin, mal wieder andere Überlegungen anzustreben. Und deswegen bewerte ich positiv.

Und zeders Kommentar lenkt in die gleiche nachdenkenswerte Richtung.

Schöne Grüße
Socke
 



 
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