LIEBESBRIEFE

LIEBESBRIEFE
LIEBESBRIEFE




Wo ich gehe - du!
Wo ich stehe- Du!
Nur du, wieder du, immer du!
(...)Ergehts mir gut - du!
Wenn´s mir weh tut - du!

Martin Buber
I
ICH: SAG GELIEBTE WARUM TUT ES SO WEH:
"Es treiben mich brennende Lebensgewalten,
Gefühle, die ich nicht zügeln kann,
Und Gedanken, die sich zur Form gestalten
Fallen mich wie Wölfe an!"
DU: KOMM GELIEBTER SEI IN MIR DIE GANZE NACHT
so tief du kannst bewegt im traum dann süß
und still/ komm geliebter sei immer bei mir
und sing mir ein lied und pfeif es
zwischen den zähnen, komm geliebter
sprich mit ihr sei scharf mal mit der zunge
drück dein gesicht fest an mein gras
das dunkel grünt wenn/ es in mir ganz heftig regnet
komm geliebter sprich dich aus mit ihr
komm küsse sie ganz süß
in allen sprachen dieser welt
komm küss

ICH: Ich antworte dir, und bleibe in diesem Rätselton jauchzender Melancholie, an dich bis zum Abgrund gebunden, verbunden, als wäre es der Ursprung selbst, die Quelle. Unfaßbar mit unseren Begriffen, tief gespannt über diese Kluft, die uns jetzt vom Alltag trennt, als wäre dieses so dämmernde Jetzt tagheller als der hellste Stern, der Kerzenschein ein Lichtüberfall, der die Konturen des Gefühls so mit dunkler vibrie-render Stimmung einfärbt, heraushebt aus dem Schein, der diese Welt ist, und die Augen blendet, daß Blindheit den meisten dann erscheint, als wäre es Licht.

Ein Weh des Erinnerns, das taucht auch hier tief ein, schmeckt bitter auf der Zunge ...

DU: KOMM ÜBER MICH WIE EIN
sommergewitter... unheildrohend stark, voller wärme und kraft so
unglaublich reinigend und befreiend...
ich sende dir hier/ mich in jedem wort....

Doch verzeih', wenn ich wein',
Denn ich kann's noch gar nicht fassen,
Du wirst mich nicht verlassen.
Am Horizont erscheint das Licht,
Das sich in meinen Augen bricht,
Auf meinem Weg, das weiß ich genau,
Gibt es ab heute kein tristes Grau,
Und auch keine Kälte,
Denn der Weg den ich wählte,
Brachte schon zu viel Leid mit sich,
Doch schließlich brachte er für mich,
Das größte Glück auf Erden :

Dich

ICH: ES IST DU BIST UND SUCHST MICH SAMMELND AUF, du neues Kommen aus dem Strom der Zeit: ein Chock
ich weiß noch nicht
wo ich dich finden soll, fast
wars der Tod, der mich erinnern ließ:
er ists er sucht mich sammelnd auf
hiazyntenes NachtGeschlecht
so sehn´ ich mich nach dir und zittre schon
die Haut ist heiß die Lippen beben
wartend auf den Ausgang aus der festen Welt
als Schmerz und in Gedanken ruh ich schon
mit heißem Kopf in deinem schwarzen Gras
und koste deinen Schoß

Es ist du bist du suchst mich sammelnd auf
es tut schon wieder weh
wenn diese Schmetterlinge die nur brennen wollen
heut wieder fliegen saugen heftig dröhnen daß wir lieben
müssen wie zum Glück Verdammte
die schon jetzt den Tod dort an den Füßen wie Erkannte sehn
weil er dabei ist: Immer: wir uns doch einmal trennen müssen

Es ist du bist ein Wunder: wirklich da du suchst
mich sammelnd auf : oh küssen küssen küssen
Haut an Haut und Haar an Haar geborgen warm noch heute Liebste
laß es zu ich laß es zu InEins zu sein auf Platons Hochseil
nicht erfunden/ du und ich und ich und du so stammeln wir:
wir haben uns gefunden/ das Echo: finden finden
findest du?


SOLLS WIEDER HEISSEN: EWIG DEIN,
die schöne Lüge flüstert uns
die Zeit ist um doch wir sind bei uns
und alle guten Geister kommen mit:
Es ist du bist du suchst mich sammelnd auf
ich bin schon trunken hier von jedem Wort
das uns den Leib durchglüht entflammt
dein Mund spricht schon mit meinem Menschen Pflanzer
wo weint ein Kind, wo heult ein Toter der ein Kind war:
einmal und nie wieder!


DU: warst bei mir, in mir,
Wie noch nie zuvor gekannt,
So weit von mir und doch,
Zwei Schatten an der Wand.

Ich rieche Deine Haut,
Mit jedem Atemzug,
Spür deine Hitze in und an mir,
Und unsere Leidenschaft ist jetzt ein wildes Tier


UND DOCH WEIST DU MICH SCHON ZURÜCK,
Laß mich in dich,
Geliebter sprich,
Nicht von uns nur als Trug und Schein,
Wehr Dich nicht laß uns einfach sein.
 



 
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