Laiwandts Abenteuer

3,00 Stern(e) 1 Stimme

Dorian

Mitglied
X. Rad des Schicksals

Prolog

In Europa gibt es einen ganzen Arsch voll Städte, die einander gleichen.
Verstehen sie mich nicht falsch, keine Stadt ist wie die andere, aber wenn man nach draußen geht, in die Außenbezirke, oder die Teile, die nicht für Touristen bestimmt sind, dann findet man Ausländerviertel, Bezirke für die sozial Benachteiligten und so weiter. Schließlich kann nicht jede Stadt aus Prunkbauten, Stadtmauern, Sehenswürdigkeiten und Verkaufsständen bestehen.
Nehmen wir Wien.
Komisch, in Wien spielt auch die Geschichte, die ich ihnen erzählen will.
Nehmen wir den fünften Bezirk.
Nicht, dass der Bezirk besonders von Ausländern überlaufen wäre, das nicht. Aber man trifft schon den einen oder anderen, wenn man sich dort umschaut. Schauen wir uns jetzt mal die Ramperstorffergasse an. Dort gibt es nämlich einen Chinesen, der mittags ein Buffett anbietet: All you can eat für sieben Euro, Getränke extra. Find ich eine geile Sache. Vor allem die süß-saure Suppe und die gebratene Ente.
Wenn man von dem Chinesen die Strasse überquert und ein paar Minuten geht, dann kommt man zu einem Hauseingang mit einem Haufen Klingeln und auf einer dieser Klingeln steht:

Laiwandt
Privatdetektiv

Jetzt wollen wir einmal Hubschrauber spielen und uns von der Strassenebene direkt in den zweiten Stock begeben. Dadurch sehen wir natürlich nur die Fassade, also bewegen wir uns seitlich an dem sehr hübschen, weiblichen und auch sehr nackten Menschen vorbei zu Fenster Nummer drei und werfen einen Blick in mein Büro.
Ich würde jetzt gern sagen, dass es ganz, ganz viele Bücher und eine Violine beinhaltet, sowie eine scharfe Sekretärin und Pfeifenrauch durch den das Sonnenlicht angemessen gemessene Streifen wirft, aber das wäre eine Lüge.
Stattdessen steht dort nur ein Schreibtisch mit einem Computer und der ist noch nicht einmal eingeschaltet. Parkettboden, weil der war schon verlegt, und ein Klo mit Dusche. Oder umgekehrt. Aber das kann man auf den ersten Blick natürlich nicht sehen. Genauso wenig wie den kleinen Raum, den ich manchmal zum übernachten benutze, wenn ich nächtens länger hier bleibe, weil ein Fall mich beschäftigt.
Aber es gibt ein „aber“.
Weil hinter dem Schreibtisch sitzt jemand. Auf meinem Drehsessel, der gar nicht mal so billig war. Genaugenommen war das Ding das Teuerste, was ich mir jemals zugelegt habe. Es gibt jedoch einen kleinen Trost: Derjenige, der auf meinem Sessel sitzt hat seinen Kopf auf meinen Schreibtisch gelegt und Blut quillt daraus hervor. Derjenige, der auf meinem Sessel sitzt, ist tot. Sehr sogar.
Das ist aber nicht das „aber“.
Denn derjenige, dessen Blut mir gerade die Tischplatte versaut, das bin ich.
Das nenn ich ein „aber“.
Jetzt werden Sie, lieber Leser, natürlich viele Fragen haben, die je nach Temperament und individueller Bildung ausfallen, die sich aber ganz leicht in einem Wort zusammenfassen lassen. Nämlich: „Hä?“
Zur Beantwortung dieser Proto-Frage muss ich ein bisschen weiter ausholen.
Das war nämlich so. Ich habe mich vor einigen Jahren selbstständig gemacht und dieses Detektiv-Büro eröffnet. Am Anfang war natürlich tote Hose, ich habe nur ein oder zwei entlaufene Haustiere gefunden und einen untreuen Ehemann beschattet, was ziemlich frustrierend war, denn ich bin ein guter Detektiv.
Aber dann kam eines Tages ein Mann namens Lebensaft in mein Büro und wollte, dass ich einen praktizierenden Odin-Priester für ihn ausfindig mache. Das Ansinnen schien mir zu dem Zeitpunkt eher... lächerlich, aber gut gezahlt hat er, also habe ich auch nicht viele Fragen gestellt und, nach mehreren Wochen ziemlich aufreibender Arbeit, Erfolg gehabt.
Danach hörte mein Telefon nicht mehr auf zu klingeln. Plötzlich wollte jeder aus der recht umfangreichen okkulten Gemeinde Wiens meine Dienste in Anspruch nehmen. Natürlich war ich zuerst verärgert und wollte davon nichts wissen, aber dann hat man mir ein Angebot gemacht, das abzulehnen Wahnsinn gewesen wäre und auch da war ich erfolgreich. Das Resultat war nicht nur, dass außer meinem Telefon auch mein Mail-Server bald überlastet war, sondern auch, dass ich an bestimmte Dinge angefangen habe zu glauben.
Und obwohl einem solche Sachen eine Mörderangst einjagen können, habe ich nicht aufgehört in diesen Fällen zu ermitteln. Über zweieinhalb Jahre hinweg war ich erfolgreich.
Das Endergebnis liegt auf meinem Schreibtisch und blutet.
Aber fangen wir am Anfang an...

Kapitel 1: I.Der Magier

Laiwandt legte das Döner-Sandwich auf seinen Schreibtisch und zog den Mantel aus. Er hatte vor eine kleine Mittagspause zu machen, während der er unwichtige E-Mails ausforschte und löschte und allerlei Papierkram erledigte. Er nahm sein Handy aus der Manteltasche und stöpselte das Kabel zum USB-Anschluss ein, um auch auf relevante Daten auf dem Mobiltelefon zugreifen zu können. Wie ein braver Fernsehdetektiv hatte er früher zu fortschrittliche Technologie verabscheut, aber nachdem er mitbekommen hatte, dass Technologie nicht nur die Arbeit erleichterte, sondern dass es ohne sie kaum noch ging, hatte er - nach sorgfältiger Überprüfung seines Kontostandes - alles nötige veranlasst. Zum Glück kannte er jemanden, der seine Homepage für einen Spottpreis gestaltet und ihn in die Grundzüge der Wunder des Informationszeitalters eingeführt hatte.
Roland war sein Name und Laiwandt kannte ihn seit gut fünfundzwanzig Jahren, jedoch hatte er andere Wege der Ausbildung beschritten und während Laiwandt sich mit Spurensuche und Täterpsychologie beschäftigte, war Roland zu einem Computer- und Internetexperten geworden.
Laiwandt hätte heute eigentlich eine ruhige Kugel schieben können, wenn da nicht dieser Fall gewesen wäre, den er unvorsichtigerweise vorschnell angenommen hatte.
Eine junge Frau war der unumstößlichen Meinung, dass ein Geist ihre Wohnung mit ihr teilte. Da sie aber eine von den jungen Frauen mit extrem schwarzen Haaren, roten Lippen, bleicher Haut und einer Vorliebe für Tätowierungen von gewissen Symbolen war, zeigte sie Interesse an dem Geist. Sie wollte nicht, dass Laiwandt den Geist exorzierte, denn das ging über seine Kenntnisse hinaus, wie er ihr auch unmissverständlich klargemacht hatte. Nein, sie wollte, dass Laiwandt herausfand, wer der Geist einst gewesen war. Auf seine Frage, wie er das denn anstellen sollte, sagte sie nur: „Was weiß ich? Sie sind der Detektiv.“
Folglich verbrachte Laiwandt seine Zeit mit Nachforschungen. Wer waren die Vormieter? Waren in der letzten Zeit Leute in der Wohnung gestorben? Wie alt war das Gebäude? Wie weit musste man zurückgehen, um einen Todesfall zu finden?
Als sich herausstellte, dass das Gebäude in der Zwischenkriegszeit erbaut worden war, atmete Laiwandt erleichtert auf. In dieser Stadt war es auch gut möglich, dass hier jemand vor zweihundert Jahren oder so getötet worden war. Dann fand Laiwandt heraus, dass das Haus während des Zweiten Weltkrieges bombardiert worden war. Siebenunddreißig Leute waren dabei umgekommen, aber die Schäden waren nicht so stark gewesen, dass man das Gebäude nicht renovieren konnte.
Als er seiner Klientin die Ergebnisse in einem Zwischenbericht vortrug, eröffnete ihm diese, dass sie nebenbei noch andere Experten eingeschaltet hatte. Sie waren der Meinung, dass die Seele, dieser Geist, weit älter war. Er musste viel früher gestorben sein, spätestens im neunzehnten Jahrhundert. Sie hatte arrangiert, dass Laiwandt und die beiden anderen Spezialisten – eine Exorzistin und ein Astronom, soweit Laiwandt wusste – ihre Erkenntnisse online austauschen konnten, um eine möglichst fundierte Analyse abgeben zu können.
In Laiwandts Augen war das alles Zeitverschwendung, aber die Klientin zahlte gut und pünktlich. Sein deduktiver Verstand hatte sich natürlich auch mit der Kundin auseinandergesetzt, was in den meisten Fällen unumgänglich war und sozusagen automatisch geschah.
Zuerst hatte er gedacht, dass sie die Tochter einer reichen Familie war, die sich – angeödet wie sie war – dazu entschlossen hatte Papas Kohle auf möglichst einfallsreiche und sinnfreie Weise auf den Kopf zu hauen. Aber die Art wie sie andere eingeschaltet und Laiwandt mit ihnen vernetzt hatte, um „Eckdaten zu sammeln und eine tatsachenbasierende Analyse auszuarbeiten“, wie sie es ausdrückte, weckte in Laiwandt den Verdacht, dass sie selbst im Berufsleben das Geld erworben hatte, das sie nun so freigiebig unter die Leute brachte.
Seine letzten Zweifel wurden an diesem Nachmittag beseitigt, als sie bei ihrem dritten persönlichen Treffen in einem Cafehaus in der Innenstadt in einem Armani-Kostüm und angemessen geschminkt auftauchte. So sehr Laiwandt sich auch bemühte, es war ihm nicht möglich, die Tätowierungen, die ihm beim ersten und auch beim zweiten Treffen so sehr ins Auge gestochen waren, wiederzufinden.
„Frau Wanzenböck“, sagte Laiwandt, „sind Sie sicher, dass sie die Untersuchungen fortführen wollen? Das muss doch Unmengen Geld kosten und, ganz ehrlich, ich bin nicht sicher, ob ich zu einem Ergebnis kommen werde.“
„Zerbrechen Sie sich nicht meinen Kopf, Herr Laiwandt“, antwortete sie. „Es kann ja sein, dass sie zweifeln, aber meine Experten – und da bin ich mit ihnen einer Meinung – sind zuversichtlich, was Ihre Erfolgsaussichten angeht.“
„Das ist schön zu hören“, sagte Laiwandt zweifelnd. „Aber mir wäre wohler dabei, wenn... wie soll ich sagen...“
„Fahren Sie einfach mit dem fort, was Sie gerade machen“, sagte Frau Wanzenböck und winkte dem Kellner, der sich sofort in Bewegung setzte. „Ich muss Sie jetzt leider alleine lassen, ich habe noch einen Termin in einer halben Stunde. Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden.“
Sie bezahlte für beide, stand auf und blickte Laiwandt an.
„Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Laiwandt“, sagte Frau Wanzenböck und lächelte das erste Mal, seit Laiwandt sie kannte. „Auch wenn Sie versuchen würden diese Ermittlungen nicht durchzuführen, Sie könnten gar nicht anders. Sie können auch nur Erfolg haben. Es ist Ihr Schicksal. Auf Wiedersehen.“
Frau Wanzenböck drehte sich um und ging davon. Laiwandt, der sich fühlte wie bestellt und nicht abgeholt, ließ sich in seinem Sessel zurückfallen und seufzte. Recht war ihm diese Sache eigentlich nicht, aber wenn sie es so wollte...
Er holte sein Mobiltelefon hervor und rief den Organizer auf. Vielleicht wartete ja jemand dringend auf seinen Anruf. Roland hatte eine E-Mail geschickt: Die neue Homepage war soeben online gegangen. Laiwandt zuckte die Schultern und stand auf. So sehr interessierte ihn die ganze Technik auch wieder nicht.
Als er das Cafe verlassen wollte, stieß Laiwandt mit einem Mann zusammen, der sich höflich entschuldigte.
„Moment“, sagte der Mann. „Sind Sie nicht der Privatdetektiv Laiwandt? Sie habe ich gesucht. Gestatten, Sandtner.“

Sandtner bestand darauf Laiwandt ein Stück des Weges zu dessen Wagen zu begleiten, um ihm seine Absichten erklären zu können.
„Ich“, sagte Sandtner mit Inbrunst, „bin ein Magier.“ Wenn er erwartet hatte, dass Laiwandt beeindruckt oder auch nur überrascht war, so hatte er sich getäuscht.
„Verstehen Sie“, fuhr er fort, „ich bin kein Bühnenkünstler mit Kartentricks und durchzusägenden Jungfrauen. Ich habe tatsächlich echte magische Kräfte. Und ich möchte einerseits Ihre Hilfe und Ihnen andererseits meine Hilfe anbieten. Was sagen Sie?“
„Ich sage, wenn Sie tatsächlich magische Kräfte haben, dann beweisen Sie es“, antwortete Laiwandt, der allmählich genug hatte. „Teleportieren Sie sich nach Italien und bringen Sie mir ein großes Eis mit.“
„Nun, das geht natürlich über meine Kräfte.“ Sandtner lächelte. „Aber ich kann folgendes tun...“
„Sehen Sie, davon rede ich. Andauernd laufen mir Leute über den Weg, die mich davon überzeugen wollen, dass es Geister gibt, oder dass sie zaubern können, aber wenn man sie nach Beweisen fragt...“
Sandtner schnippte mit den Fingern.
...es war, als ob Laiwandt geblinzelt hätte. Der einzige grobe Unterschied bestand darin, dass er sich plötzlich nicht mehr dort befand, wo er vor einem Augenschlag noch gewesen war. Er stand zusammen mit Sandtner neben seinem Auto, das ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anzusehen schien.
„Teleportation funktioniert bei mir nur auf Kurzstreckenbasis... noch“, sagte Sandtner fröhlich. „Aber ich bin neu im Geschäft und muss noch viel lernen. Und genau dabei sollen Sie mir helfen.“
„Ich... ich... ich...“, stotterte Laiwandt.
Dann begann sein Hirn zu arbeiten. Irgendein Trick musste dahinterstecken, Hypnose vermutlich. Verstohlen warf Laiwandt einen Blick auf seine Uhr. Nein, die Zeitspanne, die inzwischen vergangen war, war einfach zu kurz. Aber er würde diesem Sandtner schon noch auf die Schliche kommen. In der Zwischenzeit...
„Steigen sie ein, Herr Sandtner“, sagte Laiwandt und betätigte den Knopf für das automatische Entriegeln der Wagentüren. „Wir fahren jetzt in mein Büro und unterhalten uns ausführlich. Übrigens, woher haben sie gewusst, wo mein Auto steht?“

Die Sache mit dem Auto war ganz einfach, wie Sandtner betonte. Er hatte sich im Internet über Privatdetektive schlau gemacht und war auf Laiwandts Homepage gestoßen. Dass Roland anscheinend diverse Fotos – unter anderem auch eines von Laiwandts Wagen – auf der Seite untergebracht hatte erweckte in Laiwandt leichten Unmut.
Dass er selbst nie daran gedacht hatte, sich die Homepage genauer anzusehen ärgerte ihn sogar noch mehr.
Aber nachdem er sich die neue Seite, die vor etwa einer Stunde online gegangen war, angesehen hatte, war er von heiligem Zorn erfüllt.
Für den Moment jedoch war da noch jemand, um den er sich kümmern musste.
„Herr Sandtner, ich glaube Ihnen nicht, dass Sie ein Zauberer sind...“
„Magier, bitte.“
„...was auch immer. Ich glaube, dass Sie vorhin einen Trick angewendet haben, um mir einen Streich zu spielen, oder was weiß ich. Ihre Motivation ist mir nicht ganz klar, aber ich werde auf jeden Fall herausfinden, wie Sie das gemacht haben.“
„Ich habe Ihnen bereits gesagt, wie ich das gemacht habe“, sagte Sandtner und ein kleines Lächeln blitzte auf. „Jetzt ist es meine Aufgabe, Sie davon zu überzeugen, dass das alles der Wahrheit entspricht. Und ich finde, das geht am besten, wenn ich Ihnen für die nächste Zeit bei Ihren Fällen zur Hand gehe.“
„Gut, ja.“, antwortete Laiwandt. „Genau. Wenn es Ihnen um Geld geht, Herr Sandtner, ich habe keines. Ich finde dieser Streich ist weit genug gegangen. Was, verdammt noch mal, wollen Sie eigentlich von mir?“
„Ich will Ihnen zur Hand gehen. Ich will meine Fähigkeiten ausloten und verbessern. Und – und ich finde, das sollten sie wissen – ich will kein Geld von Ihnen. Im Gegenteil, ich stamme aus einer wohlhabenden Familie und brauche kein Geld. Ich bewerbe mich hier nicht um einen Job, schließlich habe ich keine Ahnung von Ihrer Arbeit. Aber ich glaube, wenn ich Ihnen bei Ihrer Arbeit helfe, kann ich lernen meine eigene zu verstehen.“
Laiwandt war überrascht, wie ernsthaft Sandtner plötzlich geworden war. Irgend etwas an dem Mann war, trotz seines Äußeren, glaubhaft. Sandtner sah durchaus so aus, als ob er aus einer reichen Familie stammen konnte, zumindest war er so gekleidet und seine Uhr kostete mehr als Laiwandts Jahresmiete für das Büro. Er war mittelgroß und auch ansonsten ziemlich durchschnittlich – nicht fett, nicht dünn, nicht hübsch, nicht hässlich -, aber gerade das machte seine hervorstechendste Eigenschaft aus. Wer konnte schon von sich behaupten, völlig durchschnittlich auszusehen? Wenn Sandtner nicht log und tatsächlich zaubern konnte... nun, dann war es wohl das, was ihn über- oder eher außerdurchschnittlich machte. Laiwandt fasste einen Entschluss.
„Nun gut, Herr Sandtner“, sagte er. „Nehmen wir mal an, ich glaube Ihnen. Wollen Sie mir beweisen, dass Sie ein echter Zauberer sind? Dann kommen Sie mit.“
Laiwandt ging mit Sandtner auf die Straße und bedeutete ihm, sich in sein Auto zu setzen. In sein quietschgelbes amerikanisches Schlachtschiff von einem Auto, das es Sandtner so leicht gemacht hatte, es auf der Strasse wiederzuerkennen, nachdem er das Foto im Internet gesehen hatte. Das Aussehen wirkte natürlich zusammen mit dem Wunschkennzeichen: W-LEIWAND 1.

Kapitel 2: V.Der Hierophant

Natürlich war Laiwandt nicht davon überzeugt, dass Sandtner ein Magier war, aber das schien diesen nicht weiter zu stören. Sobald das Gespräch auf seine Zauberkünste kam war Sandtner die Selbstsicherheit in Person. Laiwandt hatte vor, ihn soweit zu bringen, dass er seine Kräfte ein weiteres Mal einsetzen musste und dabei natürlich versagte. Vielleicht würde Sandtner selbst trotzdem noch an seine Kräfte glauben, aber Laiwandt hätte dann zumindest eine Grundlage, um den Quälgeist loszuwerden.
Laiwandt holte sein unverzichtbares Mobiltelefon hervor und wählte eine Nummer.
„Es ist aber sehr leichtsinnig, während des Autofahrens zu telefonieren“, warf Sandtner ein.
„Ach, seien Sie still. Hallo? Ja... Hören Sie, ich muss Sie um Zugang zu Ihrer Wohnung bitten... Am besten sofort... Ach? Sehr gut. Vielleicht melde ich mich heute noch mit guten Nachrichten... Danke sehr. Auf Wiederhören.“
Laiwandt legte auf und verstaute das Handy wieder.
Etwa zwanzig Minuten später kamen er und Sandtner an der nicht gerade als schäbig zu bezeichnenden Behausung von Petra Wanzenböck an. Laiwandt wusste, dass sie nicht zu Hause war, aber am Telefon hatte sie ihm mitgeteilt, dass Ihre Putzfrau anwesend war und sie hereinlassen würde. Das Gebäude war riesig und vormals eine Villa gewesen, jetzt teilten sich sechs Parteien die Wohnungen die nachträglich ausgebaut worden waren, aber Frau Wanzenböck residierte alleine im Erdgeschoss. Laiwandt trat näher und klingelte.
„Ja?“, sagte jemand durch die Gegensprechanlage.
„Grüß Gott, mein Name ist Laiwandt. Frau Wanzenböck hat uns vorangemeldet.“
„Sofort.“
Der Türöffner summte und Laiwandt stieß die Tür auf.
„Folgen Sie mir und seien Sie am besten still“, wies er Sandtner an.
„Frau Wanzenbeck mir gesagt, Sie kennen gucken iberall“, sagte die Putzfrau, als sie die Wohnung betraten.
„Danke sehr“, antwortete Laiwandt. „Wir werden wahrscheinlich eh nicht lange bleiben.“
Die Wohnung war riesig mit sehr hohen Decken und äußerst modern eingerichtet, soweit Laiwandt das beurteilen konnte, trotzdem fehlte es ihr nicht an nobler Gemütlichkeit. Die Farben waren in hellem Beige gehalten und die Möbel entweder weiß, schwarz oder verchromt. Hier zu wohnen hätte Laiwandt soviel Spaß gemacht wie eine Wurzelbehandlung.
„Äh, was tun wir hier?“, fragte Sandtner.
„Hier wohnt eine Klientin von mir“, gab Laiwandt zurück. „Ein Geist teilt diese Wohnung mit Ihr, sagt sie. Ich hätte gerne, dass Sie irgendwas über den Geist herausfinden.“
„Und wie soll ich das machen?“
„Mit den Worten von Frau Wanzenböck: ‚Was weiß ich? Sie sind der Magier.’ Spüren Sie Präsenzen auf oder unterhalten Sie sich mit den Zimmerpflanzen. Ich werde es mir derweil auf der Couch gemütlich machen. Learning by doing, wie man so schön sagt.“
Laiwandt fläzte sich auf die Couch, während Sandtner begann, langsam durch den Raum zu gehen und sich umzusehen.
„Wissen Sie was?“, fragte er nach einiger Zeit. „Ihr Auto passt zu Ihnen.“
„Blödsinn“, antwortete Laiwandt ziemlich gereizt. „Soviel rauche ich gar nicht.“
„Das meine ich nicht“, winkte Sandtner ab. „Ich meine auch nicht die Farbe oder das Fabrikat. Ich will darauf hinaus, dass Ihre Matritzen zusammenpassen.“
„Genau. Sie haben also einen Bauplan meines Wagens studiert. Und weil Sie schon dabei waren, haben Sie sich meinen auch gleich geben lassen. Oder wie?“
„Natürlich nicht.“ Sandtner war jetzt sehr ernsthaft. „Jeder Mensch hat eine Art Aura, ein Gewebe von Kraftlinien, das ihn umgibt. Es repräsentiert die Grundzüge seines Charakters, den Zustand seines Geistes, seine derzeitige Stimmung... solche Sachen. Diese Aura nennt man Matrix. Auch Tiere und Pflanzen haben eine Matrix, und auch – man höre und staune – Dinge. Vor allem komplizierte Dinge, Sachen die von jemandem hergestellt wurden, der sich dabei Mühe gegeben hat, der sich etwas dabei gedacht hat, oder von jemanden, der diese Arbeit gerne gemacht hat. Man findet nur selten Autos, die eine Matrix haben, da sie von vielen verschiedenen Menschen und auch von Maschinen hergestellt werden. Aber manche ältere Wagen haben diese Aura, man könnte fast sagen, Sie entwickeln eine eigene Persönlichkeit.“
„Ja? Nehmen wir mal an, dem wäre so“, sagte Laiwandt mit aller Skepsis, die er in seine Stimme legen konnte. Er wollte nicht in einer Welt leben, in der Autos eine Persönlichkeit haben konnten. „Was hat das mit mir zu tun? Ich habe den Wagen nicht gebaut und ich habe ihn auch nicht gekauft. Er wurde mir als Honorarersatz vor etwa einem Jahr überschrieben.“
„Tatsächlich? Sie haben den Wagen nicht gekauft? Interessant. Hier haben wir vielleicht ein Beispiel von korrespondierenden Matritzen.“ Sandtner schien aufgeregt. „Wissen Sie, es gibt eine Theorie darüber, dass ein Mensch und ein Gegenstand ihre Matritzen angleichen können, wenn eine Art von Affinität entsteht. Übrigens auch Menschen und Tiere, Sie wissen schon, so wie bei Leuten, die mit der Zeit anfangen so wie Ihre Haustiere auszusehen.“
„Sie reden einen unglaublichen Scheiß daher, wissen Sie das? Dieses Auto wurde mir vor einem Jahr von einem dankbaren Klienten geschenkt, auf dessen Konto gehen auch Fabrikat, Farbe und vor allem das Nummernschild. Ich würde mir doch nie so einen Bezinfresser zulegen. Der Mann ist Zuhälter, und...“
„Halt“, rief Sandtner. „Da ist etwas. Kommen Sie mal her.“
Laiwandt stand auf und ging zu Sandtner hinüber, der fasziniert zu einem Punkt in einer Ecke in der Nähe der Decke starrte.
„Ich sehe nichts“, sagte Laiwandt.
„Ich weiß ja nicht, ob sie normalerweise Auren sehen können“, antwortete Sandtner. „Denn das ist es, was ich da sehe: den Rückstand einer Aura.“
„Sie meinen Reste? Angenommen es gibt diese Matritzen tatsächlich – was ich nicht für eine Minute glaube - ,heißt das dann, dass wir dauernd was davon in der Gegend verstreuen ?“
„Nein, nein. Aber wenn jemand oder etwas sich oft an einem Ort aufhält, dann hinterlässt das Spuren. Man könnte sagen, die bereits vorhandene Hintergrundstrahlung passt sich einer oft anwesenden Matrix gerne an, und mit der Zeit... bleibt sie so.“
„Wissen Sie, je mehr Sie in diesem pseudowissenschaftlichen Kauderwelsch mit mir reden, desto weniger bin ich geneigt Ihnen zu glauben“, sagte Laiwandt noch gereizter als sonst. „Ich will Ihnen was verraten: Ich hatte schon mit Magiern zu tun – echten Magiern. Ich habe gesehen, wozu solche Leute fähig sind und kein einziger hat so geschwollen dahergeredet wie Sie. Wenn Sie mir also beweisen wollen...“
„Hören Sie“, unterbrach Sandtner. „Noch ist die Magie keine exakte Wissenschaft, aber ich bin bereit eine daraus zu machen. Ich habe Physik studiert, was glauben Sie wie mir zumute war, als ich das erste Mal meine Kräfte in Aktion erlebt habe? Aber um Sie zufriedenzustellen... sehen Sie den Behälter für die Stifte da drüben?“
Auf einem Schreibtisch in der Nähe stand ein hölzerner Behälter, der mehrere Kugelschreiber enthielt. Jeder davon kostete soviel wie Laiwandts Anzug.
„Ja, wieso?“
„Passen sie auf.“
Sandtner streckte eine Hand aus und atmete tief ein. Der Behälter stand einfach nur da und tat so, als ob ihn die ganze Sache nichts anginge. Dann...
...ein Kugelschreiber hob sich langsam, zögernd aus dem Becher und richtete seine zitternde Spitze beinahe zögerlich auf Sandtner. Dann schoss er los und landete sicher in Sandtners Hand.
„Genügt das?“
„Hm, könnte ein Trick sein“, antwortete Laiwandt, dessen für logisches Denken zuständige Gehirnregionen verzweifelt nach einer Erklärung suchten. „Nylonschnüre vielleicht, oder einfache Telekinese...“
„Sie verdammter, sturer...“
Laiwandt hatte Sandtner noch nie erbost gesehen und obwohl er ihn eigentlich nicht für aufbrausend hielt, kannte er ihn auch noch nicht sehr lange. Manchmal hatte Laiwandt diese Wirkung auf Menschen.
Die Türe ging auf und wieder zu, ohne das jemand hindurchgegangen war. Ein Blatt Papier auf dem Schreibtisch knüllte sich von selbst zusammen und fing Feuer. Ein kleiner Läufer drehte sich mehrmals um die eigene Achse.
„Der Name Ihrer Großmutter ist Erika, sie haben leichte Schmerzen im rechten Knie und in Wirklichkeit mögen Sie Ihr Auto. Sie... Sie haben ihm sogar einen Namen gegeben“, sagte Sandtner schwer atmend.
„Sie sollten lieber aufpassen, wenn sie etwas anzünden“, sagte Laiwandt, der zum Schreibtisch hinübergestürzt war, um das Feuer auszuklopfen. „Wie gesagt, das sind alles keine Anzeichen für echte Magie. Es gibt Aufzeichnungen über Poltergeistphänomene, Psychokinetiker, Feuerteufel, Esper und so weiter. Wenn Sie Psychokinetiker sind, sind Sie zwar der stärkste, der mir bis jetzt über den Weg gelaufen ist, aber das will nicht viel heißen. Ich bin nicht ganz sicher, wie ich die Skala anlegen soll. Echte Magie... ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Es hat durchaus auch mit farbigen Energieblitzen und leuchtenden Augen zu tun. Wenn man sie sieht erkennt man sie.“
Laiwandt hatte das Feuer ausgeklopft und drehte sich um.
„Und sie haben also Physik studiert?“
„Ja.“
„Das finde ich überraschend. War Ihnen damals sehr langweilig?“
„Herr Laiwandt?“
„Ja?“
„Also erstens: Ihr Ärmel brennt“, meinte Sandtner nun wieder ganz ruhig. „Und zweitens: Die Matrix die ich gesehen habe ist alt und sie kommt regelmäßig hierher. Täglich, würde ich sagen, und zwar nachts. Ich möchte Ihnen also vorschlagen heute nacht wiederzukommen und mich mitzunehmen. Vielleicht kann ich mit dem Geist Kontakt aufnehmen.“
Laiwandt hatte den Ärmel mit dem Inhalt einer Blumenvase gelöscht und versuchte nun die Spuren der Verwüstung zu beseitigen.
„Wenn Ihnen das gelänge“, sagte er, „dann würde ich glauben, dass sie zaubern können. Dann wäre es mir auch eine Freude, weiterhin mit Ihnen zusammenzuarbeiten. In der Zwischenzeit sollten Sie mir helfen hier Ordnung zu schaffen, dann fahren wir in mein Büro, damit ich mich umziehen kann und dann gehen wir erst mal was essen.“
„Sehr gerne“, sagte Sandtner. „Sie sollten aber folgendes nicht vergessen: Ich bin noch sehr unerfahren im Magiergewerbe, sofern man das so bezeichnen kann. Wie Sie sich erinnern werden, war das auch einer der Gründe, warum ich Sie aufgesucht habe. Das heißt, es kann sein, dass ich heute keinen Erfolg haben werde. In diesem Fall möchte ich es trotzdem weiterhin versuchen, solange bis ich Erfolg habe. Ist das in Ordnung für Sie?“
„Machen Sie sich keine Sorgen über ungelegte Eier“, antwortete Laiwandt. „Was können Sie mir sonst noch über den Geist sagen?“
„Nicht viel“, sagte Sandtner. „Er ist – oder besser war – männlich. Und er ist ziemlich verzweifelt, aber ich nehme an, dass wäre ich auch, wenn ich so lange Zeit an einen Ort gebunden wäre.“
„Wie alt ist er?“
„Das kann ich nicht sagen, aber er ist alt. Er muss vor zweihundert Jahren oder früher gestorben sein. Wenn ich mit ihm reden kann erfahren wir hoffentlich mehr.“
Laiwandt nickte und sah sich in der Wohnung um. Er hatte die Spuren des kleinen Brandes beseitigt und alles wieder an seinen Platz gestellt.
„Ich würde sagen, wir haben alles wieder so hingekriegt wie es war. Bis auf eines.“
„Und das wäre?“
„Geben Sie den Kugelschreiber zurück. Der kostet hundertvierzig Euro, Sie Langfinger.“
„Und das von jemandem, der sein Auto Renate nennt.“

Kapitel 3: ?
 

Dorian

Mitglied
Beginn

Dies ist der Beginn einer längeren Kurzgeschichte, von der ich leider noch nicht weiß, wie sie weitergehen wird und die zu einem ganzen Zyklus von Kurzgeschichten um den Privatdetektiv Laiwandt gehören soll.

Da sie nicht vollständig ist, weiß ich nicht genau, wo ich sie posten soll. Bin ich hier richtig?

Ach ja, und hat jemand einen Vorschlag für einen Titel?
 

AliasI

Mitglied
Gucky

Eigentlich mag ich keine Detektivgeschichten, na ja, vielleicht die von Hercules Poirot, aber die von Philip Marlowe eher nicht.
Aber das hier scheint was parapsychologisches zu werden. Ich werde denn auch weiterlesen, habe aber ein paar kleine Meckereien zu tätigen.

Seine letzten Zweifel wurden an diesem Nachmittag beseitigt, als sie bei ihrem dritten persönlichen Treffen in einem Cafehaus in der Innenstadt in einem Armani-Kostüm und angemessen geschminkt auftauchte. So sehr Laiwandt sich auch bemühte, es war ihm nicht möglich, die Tätowierungen, die ihm beim ersten und auch beim zweiten Treffen so sehr ins Auge gestochen waren, wiederzufinden.

Moment mal, wäre es nicht besser gewesen, seine Faszination von den Tätowierungen gleich bei der ersten Begegnung mit dieser Dame darzustellen, so in der Art wie: Seine Augen ruhten wie gebannt auf der Tätowierung, die sie an ihrer (ihrem) .... trug.?

Weiter:

Sandtner schnippte mit den Fingern.
...es war, als ob Laiwandt geblinzelt hätte. Der einzige grobe Unterschied bestand darin, dass er sich plötzlich nicht mehr dort befand, wo er vor einem Augenschlag noch gewesen war. Er stand neben seinem Auto, das ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anzusehen schien.
„Teleportation funktioniert bei mir nur auf Kurzstreckenbasis... noch“, sagte Sandtner fröhlich.


Etwas präsiser ausdrücken. Es geht nicht deutlich daraus hervor, dass beide dort hin teleportiert wurden. Übrigens scheint dieser Magier fast so große Kräfte zu haben wie der legendäre Mausbiber Gucky, der aus Perry Rhodan, falls dir das etwas sagt.

Der Titel ist natürlich Schrott. Ein guter Titel ist schon die halbe Miete, aber zu deiner Geschichte fällt mir kein Titel ein, weil ich nicht weiß, wo der Hase langlaufen wird. Konzentriere dich am besten auf eine bestimmte Sache, die einprägsam genug ist, um einen guten Titel zu liefern.

Das waren ein paar gute Ratschläge von einer, die selber viel Mist baut und sich nicht leicht belehren lässt.

liebe Grüße Ingrid
 

Dorian

Mitglied
Hallo Ingrid!

Danke für Deine Kritik. Du hast recht, Sandtner hat ähnliche Kräfte wie Gucky, obwohl dieser um einiges mächtiger ist. Außerdem ist Gucky ein Esper, wogegen Sandtner tatsächlich ein Magier ist, auch wenn Laiwandt das nicht glauben will.

Zu Deinen Meckereien:
Die Sache mit den Tätowierungen beruht darauf, daß die erste Begegnung zwischen Laiwandt und Frau Wanzenböck nicht direkt beschrieben wird. Laiwandt erinnert sich nur kurz daran. Außerdem wird Frau Wanzenböck als junge Frau "mit einer Vorliebe für gewisse Symbole" beschrieben. Zu deutsch: Sie ist ein Goth. Ich war der Meinung, daß das als Hinweis genügt und man sie sich tätowiert vorstellt. Und wenn nicht, dann sollte die Begegnung in dem Cafe die letzten Zweifel ausräumen.

Der zweite Punkt wäre mir selbst gar nicht aufgefallen, ist aber gerechtfertigt. Ich werde das gleich ändern.

Danke, daß Du Dir die Mühe gemacht hast, diese doch immerhin 8 Seiten durchzulesen.

LG

Dorian
 

AliasI

Mitglied
Ich bin halt so blöd und konnte mit den Begriffen sehr schwarze Haare, rote Lippen und Vorliebe für Symbole nicht viel anfangen. Ich steh immer ein bisschen auf der Leitung.

Ist man automatisch ein Esper, wenn man Teleporter, Telekinet und Telepath ist?

Das mit dem Magier (obwohl ich den Unterschied vom Esper zum Magier nicht ganz kapiere), könnte man ausbauen: Im Tarot-Spiel ist der Magier die zweite große Karte von wie ich meine dreizehn anderen. Ich glaube zwar nicht an die Tarot-Karten, vielmehr nicht an das Wahrsagen mit den Karten, aber es ist recht interessant, und bei so einer Story könnte man es durchaus verwenden. Es gibt so Karten wie: Der Tod, die Liebenden, der Gehängte, der umstürzende Turm... Das alles sind vielversprechende Namen und auch für einen Titel (!) gut geeignet. Nur so für den Fall, dass du nicht weiterkommst, aber was soll’s, ich will mich nicht einmischen, und wenn du es nicht benutzt, sollte ich es eigentlich selber schreiben, aber ich bin zu faul dazu.

liebe Grüße Ingrid
 

Dorian

Mitglied
Tja, vielleicht habe ich mich doch ein bißchen undeutlich ausgedrückt und sollte noch etwas hinzufügen. Ich überlege mir noch, wie ich das am besten mache.

Der Unterschied zwischen Esper und Magier ist gar nicht so leicht zu erklären...

Der Esper hat gewisse Fähigkeiten, die darauf beruhen, daß er mittels Gedankenkraft (größtenteils) Dinge in seiner Umwelt verändern kann. Sei es, daß er Dinge bewegt (Telekinese), daß er auf Gedankenebene kommuniziert (Telepathie) oder daß er einfach seine Umgebung ändert, was dann so wirkt, als hätte er sich bewegt und nicht die Welt um ihn herum (Teleportation). Nichtsdestotrotz ist er an physikalische Gegebenheiten und Gesetze gebunden.

Der Magier spürt die im Universum vorhandenen okkulten (astralen, arkanen, was auch immer) Kräfte und macht sie sich zunutze. Je mächtiger der Magier, desto besser kann er diese Kräfte für sich einspannen, jedoch zehrt das auch an seinen Kräften. Theoretisch ist der Magier nicht an Physik gebunden, aber die Auswirkungen seiner Kräfte sind dennoch Grenzen unterworfen. Zum Beispiel seine eigenen körperlichen Voraussetzungen (Ausdauer, Willenskraft, Vermögen die arkane Energie aufzunehmen und zu verarbeiten). Andererseits kann nicht jeder diese kräfte für sich nutzen und die die es können, müssen sie dazu zwingen ihnen zudiensten zu sein, und zwar mittels Zaubersprüchen. Je größer der Dienst, desto schwieriger und kräfteraubender der Akt des Zauberns und desto komplexer der Zauberspruch.

Jetzt streich das alles wieder und denk Dir selbst was aus. Ich spinn hier nur ein bißchen rum.

Deine Idee mit den Tarotkarten ist sehr gut. Bist Du sicher, daß Du sie nicht selbst nutzen willst? Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich Dir eine gute Idee vor der Nase wegschnappen würde.

LG

Dorian
 

AliasI

Mitglied
nur kurz

Jetzt bin ich schon viel schlauer, natürlich nur rein theoretisch...

Ich habe die Karten, die übrigens aus 22 und nicht aus 13 großen Arkanen bestehen,wie ich zuerst geschrieben hatte, selber schon für eine Geschichte benutzt. Dafür habe ich mir extra ein Wahrsageprogramm zugelegt und es die Karten legen lassen bis zum Erbrechen, bis ich dann die Deutungen hatte, die ich brauchte. Wie gesagt, ich bin faul.

Also keine Scheu, Tarot ist eine öffentliche Sache.

So, jetzt habe ich einiges vor und werde den Rechner für heute abschalten. Schönes Wochenende!

liebe Grüße Ingrid
 

Dorian

Mitglied
Danke für Deinen Tip mit den Tarotkarten!
Ich habe mich entschlossen die Geschichte "X.Rad des Schicksals" zu nennen, kann aber leider den Titel nicht mehr ändern. Muß auch so gehen.

Du wirst außerdem bemerken, daß ich das 2. Kapitel umbenannt habe und auch zukünftige Kapitel nach Tarotkarten benennen werde.

Nochmals Danke

LG

Dorian
 



 
Oben Unten