Laute Ketten

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Rhea_Gift

Mitglied
Laute Ketten

Eindruck, Ausdruck,
alles schon zerhackt,
in Sekunden-Schnelle
in Einheiten verpackt,
das Raster scheint scharf,
ein Eierschneider,
doch Stille verrät
den Außenseiter,
ungutes Rumoren
im Bauch und im Hirn,
da bietet etwas
dem Zwirn die Stirn,
läßt sich nicht in Ketten schmieden,
läßt sich nicht sein Sein verbieten,
ohne Laute quält es mich still,
mich, die es unbedingt einfangen will,
weil es sonst mich gefangen hält,
mir den Fuß in die Schlinge stellt,
die ich selbst für es ausgelegt -

Doch wenn sich der rechte Ausdruck regt,
es sauber geregelt
aufgefädelt
endlich in laute Ketten schlägt,
ist die Qual im Nu vernichtet -

Auf Empfang neu ausgerichtet
wartet schon aufs nächste Problem
das aufmerksame Zeichensystem.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Rhea,

Dein Gedicht gefällt mir, weil es gut in Schwung ist und ein hübsches Spiel mit Reimen und Worten darbietet.

Darum würde ich hier noch bessern:
"die ich selbst für es ausgelegt -"
vielleicht sowas:
die ich dafür schnell ausgelegt

Und hier bin ich auch noch gepurzelt:
"Doch wenn sich der rechte Ausdruck regt,
es sauber geregelt
aufgefädelt
endlich in laute Ketten schlägt,"
Da könnte man die Mitte umstellen:
es aufgefädelt
sauber geregelt

cu
lap
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi lap,

fein, daß es Dir gefällt! Werde aber nichts ändern, denn:

dein Vorschlag "schnell ausgelegt" paßt nicht, das Ringen um die rechte Lautkette geht hier gerade nicht schnell von statten - daher ja die Qual...

Die andere Stelle mag ich nicht umstellen, da das Fädeln geregelt ist (Sprachregeln), daher die Regeln dem Fädeln vorgelagert sind.

Trotzdem danke für die Vorschläge,

lg, Rhea
 



 
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