Leben

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Im Chaos

Flammen verzehren das Licht der Welt
und Schatten marschieren gen Norden
Finsterniss wird durch Schrecken erhellt
Vernunft durch Wahnsinn verborgen
Das Sein zerbricht, scheint nie gewesen
Der Weg beginnt, die Karten sind gelesen
Das Schlachfeld liegt am Seelengrund
Alle Fragen sind vergebens
Der Geist ist von Gedanken wund
und vom Martyrium des Lebens.
Geschunden und zu Boden fällt
Gerechtigkeit und Wahrheit
Zu tausend Splittern sie zerschellt
und schafft doch neue Klarheit.
Das Licht der Welt erblickt mich neu
doch versengt es meine Sinne.
Bin ich mir denn Selbst noch treu?
Von fern erklingt die Stimme.
Sie ruft mich in die Welt hinaus
hats immer schon getan.
Doch fehlt mir noch die Kraft zu folgen
geraubt durch Wut und Wahn
Die Klinge spricht, der Frieden schweigt
verjagt für scheinbar alle Zeit.
 
H

Heike GEWI

Gast
Im Chaos liegt der Grundstein aller Ordnung. Damit meine ich nicht den Stein der Weisen *grins*. Ein (fuer mich!) sehr gutes Gedicht. LG, Heike!
 

Walther

Mitglied
Guten Tag, Grauerwerwolf, hallo Heike,

dem Urteil, dies sei ein "gutes" Gedicht, kann ich leider nicht folgen. Bei einer Bewertung eines Beitrags gibt es zwei Ebenen:

* Inhalt und Aussage
* Form und Sprache

(1) Form und Sprache
Leider ist festzustellen, daß die Metren der Verse wie verrückt durch die Gegend holpern. In den ersten Versen sind es noch 5 bis 6 Hebungen, aber auch diese wollen einfach keinen Rhythmus bekommen, die letzten 4 Verse haben dann 4, 3, 4 und wieder 3 Hebungen. Dazwischen haben wir alles durcheinander, je nach Bedarf.
Die Bilder kommen wie aus den nordischen Sagen daher. Das paßt zwar zum Namen des Autors, aber irgendwie sind die Bilder nicht so richtig spannend und originell. Mancher Landserroman ist da einfallsreicher.
Die Schreibfehler, Finsternis mit dem doppelten "s" u.a., wollen wir einfach unter Pisa ablegen. Das ragt nicht über den Durchschnitt und unterschreitet ihn auch nicht.

(2) Inhalt und Aussage
Das ist natürlich erst einmal Geschmacksache. Manches klingt in der Wortwahl allerdings schwer nach Blut und Boden, so daß dem einen oder anderen, darunter auch mir, sich die Nackenhaare sträuben.
Nun ist auch Ramstein beispielsweise diesem schwerblütig germanischen Sprachstil nicht abhold, aber da blitzt in den Texten eben einfach jene Originalität durch, die hier so gänzlich fehlt.
Der Inhalt: Weltschmerz, Kampf, Niederlage, Seelengrund, die Klinges des Schwerts. Der Sinn, der verloren geht. OK, das ist ein Thema jeder Kunst. Das Thema bearbeiten wir alle. Aber gerade deshalb sollte es doch möglich sein, sich etwas Besonderes einfallen zu lassen.

Angesichts der offensichtlichen Schwächen des Texts habe ich keine Bewertung vorgenommen. Sie hätte, wenn ich sie geben hätte wollen, allerdings nicht die Note "5" nach LeLu-Nomenklatur erreicht, sondern läge deutlich darunter.

Solche Noten lehne ich ab, allerdings gebe ich doch den Rat, diesen Beitrag einer grundsätzlichen Bearbeitung zu unterziehen. Eine Übernahme in die Schreibwerkstatt hielte ich für den richtigen Weg, um an diesem Werk das Thema "Lyrik" einzuüben.

Nix für ungut, lieber Autor. Aber was zu sagen war, mußte irgendeiner dann auch sagen. Diesmal war derjenige der Unterzeichner, unter anderem, um die falsche Richtung, die die obigen Bewertung enthält, so zu korrigieren, daß wir die Realität im Blick behalten, nicht daß hier auch noch eine falsche Einschätzung über die Qualität dieses Gedichts entsteht. Da wäre Dir, Grauerwerwolf, am wenigsten mit geholfen.

Es grüßt

der W.
 



 
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