Leben und Tod

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Sagittarius

Mitglied
Bräutigam

Wie zu den Jungfrauen der Bräutigam
kommt zum Leben der Tod
Zu jedem Leben
irgendwann
Bist du bereit ?

Glaubst ihn noch weit
glaubst, du brauchst sie noch nicht, die Lampe
Öl ist momentan so teuer
Brauchst dein Geld
für den Porsche, Pisten-Fun, Rafting, Bungee, das Appartement
Für deine Träume

Der Tod ?
Da ist eine Lebensversicherung, die zahlt
achtzigtausend im Todesfall
Für das Öl
wenn du gestorben bist
?

Was soll das überhaupt ?
Bräutigam ?
Lampe ?
Öl ?
Tod ?

Was bleibt nach dem Tode ?
Willst keine Kinder
Leben ist wichtiger
Erleben

Mit vierzig zu alt für Kinder
die Karriere auf dem Höhepunkt
Sex mit erfahrenen Frauen wird dann erst schön
Bloß kein Kind !
Kostet nur Geld
nervt
fordert familiäre Bindung
Verzicht

Überhaupt: was soll das heißen:
Ein Mann geht mit fünf Jungfrauen in einen verschlossenen Raum ?
Was geht da ab ?

Kannst du nur SO denken ?

Hast Abitur, nennst dich Dr.rer.nat.
Wissenschaftler
Sagst: alles ist endlich
Das Leben
Auch das Weltall
Da war der Urknall
Seitdem entstanden die Gebilde des Universums
Sonnen, Planeten, Nebel, Schwarze Löcher, das ganze System
Es ist klar umrissen, dehnt sich immer noch aus
Es ist endlich

Aber worin ereignete sich der Urknall ?
Woraus ?
Was ist hinter dem All ?
Wohin dehnt es sich aus ?

Was kommt nach dem Tod ?

Das ist dir egal

Wirst vergraben, wirst zu Erde
Die Knochenreste werden irgendwann entsorgt
Aus

Was bleibt von deinem Leben ?
Der Porsche, das Appartement
Achtzigtausend

Für wen ?
Wofür ?

Es kommt nichts nach dem Tod

Bist du sicher ?
Bist du Mensch ?
Kannst du leben ohne Menschen ?

Die Alten sagen:
Drei Dinge soll ein Mann im Leben tun
einen Baum pflanzen
ein Haus bauen
einen Sohn zeugen

Das ist das Öl in der Lampe
Menschen nach dir, die sind wie du,
die ein Zuhause haben
eine Heimat, Natur

Du bist sicher: dein Leben war nicht umsonst
bist Mensch unter Menschen

Gehst zum Bräutigam, wenn er kommt
bereit, das Unbekannte zu wagen

Tod ?
Tod ist Zukunft
 
A

AchterZwerg

Gast
Das ist das Gedicht, auf welches ich im Kommentar zu "Liebe" anspielte.
Wenn das Herz voll ist, mag der Mund nicht schweigen, doch wirst du hier m. E. viel zu ausführlich, zu ausufernd. Du könntest locker drei Gedichte daraus machen ...
Den Denkansatz finde ich gut, doch solltest du nicht LyrIs ganze Vita verpacken. - Nach gründlicher Kürzung könnte aber etwas sehr Schönes daraus werden. Da bin ich mir ganz sicher.
Freundliche Grüße
der 8.
 

Sagittarius

Mitglied
Danke für die realistische Einschätzung, 8.Zwerg, das ist tatsächlich das Gedicht, bei dem ich ganz viele "Bauchschmerzen" hatte. Werd mich nochmal daran setzen,vielleicht gelingt mir etwas Gutes...
 
A

AchterZwerg

Gast
Du kommst sicherlich aus der Prosa, nicht wahr?
Da muss man erst vollkommen umdenken, weil sich die Alltagssprache komplett verändert (verändern soll). Der Sprachfluss macht auf bestimmte Dinge aufmerksam, einzelne Wörter beginnen zu oszillieren, durch die Umbrüche entstehen neue Klangmuster. - Letzendlich wird Lyrik aber deine Prosa bereichern; es gab auch schon Autoren, die beides gleich gut konnten ... ;)
LG, der 8.
 

Sagittarius

Mitglied
Na ja, eigentlich hab ich angefangen, Gedichte zu schreiben, damals. Aus dem Gefühl heraus. Ohne theoretische Vorbildung. Heute hab ich das Limit erreicht, aber demnächst stelle ich mal noch ein,zwei andere Sachen hier ein.Es ist mir schon mittlerweile wichtig, eine Bewertung zu bekommen und vieles nochmal aus neuem Blickwinkel zu betrachten. Aber ich hab auch schon zwei Kurzgeschichten hochgeladen...
 

Kaleidoskop

Mitglied
Ja, auch ich habe das Gefühl, dass dieses Ventil geradezu geplatzt ist. Zuviele Fragen, Fragmente.

Und noch eins: Wen willst du erreichten? Was glaubst du, wie viele Leser das Gleichnis vom Bräutigam, den Jungfrauen und dem Öl überhaupt kennen und damit etwas anfangen können?

Es ist vielleicht etwas zu speziell.

lg,
kalei
 



 
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