Leblanc 1 (Philemon und Baucis)

lester

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Wie gehabt. Stasuk brachte den Gleiter runter wie eine Mülltonne, schlitterte am Strand entlang und krachte gegen eine Sanddüne.

"Du Arsch," sagte Leblanc, "kannste dir das nicht mal abgewöhnen. Scheiße ist das."
"Sei still", sagte Stasuk. Er betrachte aufmerksam den linken Monitor. Der rechte Monitor flackerte, war aber dunkel. Stasuk schlug mit der flachen Hand einige Male dagegen bis der Schirm aufleuchtete. Draußen war nichts. Alles still, alles leer.
"Ich glaube, es geht".
"Gut, mach auf". Wie immer, wenn es losging, nestelte Leblanc an seiner Lippe, fuhr sich mit der Hand über die Stirn und murmelte einen Spruch. Stasuk sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an.
"Bist du nervös?, deine Beterei geht mir auf den Docht."
Die rechte Seite des Gleiters öffnete sich, die Rolltreppe fuhr zischend aus dem Slot; Stasuk und Leblanc machten sich auf den Weg.


"Bist du sicher, dass du beide gleichzeitig machen sollst?"
Stasuk nickte. "Der Alte will es, was solls".
"Ist ungewöhnlich."
"Ich weiß. Aber die beiden auch."
Leblanc zuckte mit den Achseln. "Ich werde den ganzen Scheiß sowieso nicht verstehen".
"Mußt du auch nicht"
Sie gingen schweigend weiter. Als sie den Hügel erreicht hatten, sahen sie weiter unten den kleinen Tempel. Leblanc zeigte hinunter: "Da ist er".
Stasuk nickte, "Genauso hat Juppi es beschrieben, da ist es. Wie sollten vorsichtig sein".
"Ja", Leblanc nestelte an seinem Gürtel," ich stell das Ding jetzt an. Und nenn ihn nicht Juppi, für dich immer noch Jupiter".
"Bischen früh, du Schisser, ne halbe Stunde, du weißt ja, dann ist Ende".
"Länger brauchen wir nicht, besser, als wenn wir die ganze Sache vermasseln".
Stasuk blieb stehen. Rechts lag der Strand, er sah gegen die untergehende Sonne aufs Meer,
das Wasser war in der windstillen Luft nur leicht gekräusel, der Himmel tiefblau und wolkenlos.
"Ganz schön kitschig, das Panaroama", murmelte er.
"Der Alte lässte eben nichts aus, er denkst an alles."
"Quatsch", sagte Stasuk, "das war Herrmann, hat er von seiner Mutter".
"Herrmann?", Leblanc lachte, "der alte Kindkopf?, der lügt doch, wenn er das Maul aufmacht, er und solch einen Himmel, für nen Abschied? Nie. Ich glaube, du wirst auch immer blöder. Wie lange machst das schon?, du solltest in Rente gehen. Überhaupt, wieso spielst du sich immer so auf, ist ja auch nicht gerade ne Karriere was du so in den Jährchen hingelegt hast." Er schwieg eine Weile. "Klugscheißer", murmelte er dann.
Stasuk tat so als wenn er es nicht gehört hätte. "Ok, beginnen wir". Beide berührten leicht den Sensor an ihrer linken Gürteschnalle und nahmen den Tarner aus der Manteltasche.
"Das Ding ist noch genau so blöd wie damals", sagte Leblanc, "warum können die nicht was einbauen, dass man sicher ist, es funktioniert."
"Reg dich ab", sagte Stasuk, "hier, sieh rein". Er hielt ihm einen Handspiegel vors Gesicht.
Leblan lachte. "Toll!, nen Himmel kriegen sie hin, aber hier, primitiver gehts wohl nicht." Er sah in den Spiegel. "Ok, ich seh nichts, es funktioniert"
"Gut", sagte Stasuk, nachdem er sich ebenfalls vergewissert hatte, "beginnen wir, wir haben dreißg Minuten".
"Nicht so schnell", rief Leblanc hinterher,"denk an meine Prothese. Sone Scheisse" Er humpelte hinterher. Den Hügel hinunter Richtung Tempel.

Baucis stand auf der Terasse und harkte den Weg. Philemon, eine Flasche Wein in der linken, sah sie an. "Was guckst du?" fragte Baucis, "noch nie jemanden harken gesehen? - Damals als Jupp und sein Dingsbumms kamen, habe ich auch geharkt. Weisst du noch? Und trink nicht so viel, du verträgst das nicht".
Philemon nickte. "Ja, das war ein seltsamer Tag".
Plötzlich lies er die Flasche fallen.

Stasuk hatte den Genmanipulator auf volle Stärke gestellt, hielt ihn gegen Baucis. Leblanc war bei Philemon und legte auf ihn an. Die beiden Alten erstarrten augenblicklich, ihre Formen verflosssen langsam in Nebel, weißlich. Wie Trockeneis, dachte Stasuk. Dann änderte er die Einstellung an seinem Gerät und der Nebel zog sich wieder zusammen, wurde grünlich und nahm nach und nach die From eines Busches an. "Heh, Kumpel, komm, wir machen Eichenbäume draus, bischen Künstlerehrgeiz, du Arsch", rief Stasuk. Leblanc grinste, "ok, mal sehn wers besser hinkriegt, du kannst doch ne Zeder nicht vom Maiskolben unterscheiden, hier, das ist ne Eiche, du hast da eine Linde hingelegt, du Stümper".

In diesem Augenblick verfärbte sich über der Bucht der blaue Himmel und eine riesige rote Schrift erschien langsam und immer stärker strahlend. Leblanc stieß an Stasuk, he, sieh mal.
Stasuk las: "Macht keinen Scheiß, sonst knallts!!!!".

Als sie im Gleiter zurück waren, Stasuk hatte die Rolltreppe eingezogen, den Monitor mit leichten Schlägen repariert, nahm sich Leblanc ein Bier aus dem Kühlschrank: "Ich werde zu alt für diesen Job, ich hör auf". Er steckte sich eine Zigarette an,
"Du?", Stasuk grinste, "Du bist so was von bescheuert, was willst du Wickser denn sonst machen?"
Leblanc antwortete nicht, er nestelte an der Hose, schnippte die Zigarette weg und pochte mit dem Ringfinger auf die Beinprothese. Es klang dumpf.

Stasuk zuckte die Achseln. Er startete den Gleiter, gab aus dem Stand Vollgas und hob ruckartig ab. Leblanc flog in die Ecke.

Der Gleiter flog eine Halbrunde über den Strand und verschwand dann, langsam kleiner werdend, hinter der Bucht.
 

flammarion

Foren-Redakteur
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hallo,

für diese geschichte fehlt mir anscheinend die vorbildung. und Wichser wird nicht mit ck geschrieben. andere fehler sind auch noch drin. lg
 

lester

Mitglied
..ja, ich habe die falsche (unkorrigierte) Version erwischt und aus unerfindlichen Gründen kann ich den Text nicht editieren. Sorry.

lester
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
na,

dann setze doch das verbesserte hier drunter. ist ja nicht uninteressant, deine geschichte. lg
 



 
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