Leibesübung

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Walther

Mitglied
L.i.e.i.besübung


Mein Spatz, ich kann mich kaum noch zügeln,
Komm, lass uns unsre Falten bügeln
Durch Drücken, Pressen, Handauflegen,
Erhitzendes Synchronbewegen:

Wie könnt ich mich dafür erwärmen,
Geriet ins Jubeln und ins Schwärmen,
Dem Altertum zu Leib zu rücken,
Indem wir unsern Leib beglücken!

Und denke ich an die Bewegung:
Spürst Du nicht auch die Frühlingsregung?
Und führt nicht diese L.i.e.i.besübung
Zur allerschönsten Sinnestrübung?

Mein Schatz: Wir machen’s wie die Jungen,
Wir sind ein wenig ungezwungen
Und werden uns mit Körperreiben
Den ganzen Sonntag zeitvertreiben!

Das tut nicht weh und lässt gesunden,
Die Küsse werden gut uns munden:
Komm, lass uns aus den Kleidern pellen,
Das Richtige wird uns schon schwellen!

Ich nehme Dich so gern zur Brust
Und schwelge in der Sündenlust:
Und jetzt verkünd ich unumwunden:
Ich liebe unsre Schäferstunden!
 

Walther

Mitglied
Moin Marie-Louise,
das ebbt bald wieder ab, sei Dir sicher.
Ist der Dichter mal in Wallung
Kömmt es zu ner Reimesballung.
Jede Wallung hat ein Ende.
Dieses führt zur Strophenwende,
Weil kenn Wort mehr passen will.
Dann ist der Dichter kurz ganz still.
Also nur keine Panik. Alles hat ein Ende. Nur die Wurst ...
Ok, das war jetzt richtig daneben. :)
Sonnengrüße W.
 

Janosch

Mitglied
jaaaaaaa, den ganzen tag lang! :)
"Ich nehme Dich so gern zur Brust" das ist mein lieblingssatz, weil da zum einen "ich nehme dich", zum anderen das sprichwort und zum dritten, im sprichwort verwurstelt, nähe, umarmung und wärme drin steckt.
gruß Janosch
 

Walther

Mitglied
Hallo Janosch,

danke für Deinen Eintrag. Ich dachte schon, das kommt gar nicht an, so ein "freizügiger" Text. Dabei ist der doch gar nicht freizügig. :D

Es ging darum, diesem Gefühl der Sehnsucht nach totaler "Verwurstelung" einen gemäßen Ausdruck zu geben: gerade würzig genug, um einladend zu sein, gerade diskret genug, um nicht abzustoßen. Schön wäre es, wenn das gelungen wäre.

Eines darf ich aber verraten: Die Angesprochene hat den Hinweis verstanden. :)

Lieber Gruß W.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Ja Walther,
ein stimulierendes Gedicht für verregnete Sonntage.
Hat es zufällig sex Strophen?;)
Letzte Strophe: unwunden würde ich um ein um erweitern.

Viele Grüße

Thomas
 
Hallo Walther,
von deinem Gedicht bin ich total enttäuscht.
Ein Liebesakt -die schönste Sache der Welt - als Leibesübung zu bezeichnen! Wie finde ich denn das?
Das können nur Männer gut benoten.
Nein, Walther, nein.
Trotzdem liebe Grüße
Marie-Luise
 

Walther

Mitglied
Moin Marie-Louise,
einmal ein Mann, immer ein Mann.
Wobei ich Dich nicht verstehen kann. Aber das ist ein anderes Thema. Meine Liebste fand das Gedicht sehr schön, eben weil es nicht so explizit pornografisch ist.
Nun, über Geschmäcker läßt sich nicht streiten.
Dir einen schönen sonnigen Herbstmontag (und allen anderen Lupianern natürlich auch).
Gruß W.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Für mich hat dieses Gedicht die Leichtigkeit, die dem gewünschten Tun entspricht.
Stichwort: Leibesübung.
Man munkelt, dass der Mensch, als Gott ihn mit den Kopulationsbewegungen ausgestattet hatte, sich dieser nicht bedienen wollte. "Ich mach mich doch nicht zum Affen", soll er gesagt haben. Daraufhin schuf Gott den Sexualtrieb, und jetzt musste er.
Die Leibesübung als Mittel zum Zweck (hier: allerschönste Sinnestrübung), da ist doch nichts gegen einzuwenden.

LG
Gerd (männlich)
 

Walther

Mitglied
Moin Gerd,
ich sah mich schon im "Regen, stehend". Oder auch im "Regen, sitzend", und zwar im Glashaus ohne was (auch keine Steine).
So aber wurde ich gerade noch errettet und darf weiter Liebe üben (und den Leib).
Wir sind schon Affen, aber wirklich.
Gruß W.
 



 
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