Lenz

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Ikarus

Mitglied
Lenz

Winter schleppt sich alt und träge,
Kraftlos mit gesenktem Haupt,
Durch die Wälder, lang der Wege;
Zeit, die seinen Atem raubt.

Rest verklumpter Eiskristalle
Dran erinnert, was mal war;
Frühling drängt, mit lautem Schalle
Singen Lerchen, Fink und Star.

Blätter aus den Trieben schleichen,
Büsche keimen, Strauch und Dorn,
Gras- und Wasserfrösche laichen,
Seidelbast und Lerchensporn

Würdig ihre Blüten zeigen,
Buschwindröschen ganz in weiß;
Fruchtbar aus den Böden steigen
Veilchen und der Ehrenpreis.

Pfeifend aus dem Süden zischen
Schwalben in das Blau hinein.
Sonnengelbe Tücher wischen
Jeden Nebel klar und rein.

Bäche sprudeln, Wasserfälle
Tosend in die Tiefen stürzen;
Saftiggrüne Hügel, helle
Tage, die die Nächte kürzen.

Pittoreske Landschaftsstriche,
Blumentänze überall.
Kuckucksrufe, abendliche
Melodien der Nachtigall.
 
Möge Dein gelungenes Gedicht weit schallen und (hoffentlich bald) entsprechende Wirkung zeigen.

Ein harmloser, sehr angenehmer Lesestoff, der erfreut und trübe Tage wirklich verschönert.
Dein Text gehört zu jenen, die ganz bescheiden daherkommen, und in denen dennoch viel mehr Arbeit steckt, als man ihnen auf Anhieb ansieht.

Fehler oder Ungereimtheiten hab' ich keine entdeckt.
 
H

Holger

Gast
Sauber gestrickt, keine Frage.
Auch die Reime sind originell gestellt.
Da wird sicher einiges ins Handbuch für Reime übernommen.
Liebe Grüße.
Holger
 

Schakim

Mitglied
Schönes Gedicht über den Frühling!

Hi, Ikarus!

Ich bin ein froher Wandersmann,
Schliess' mich den Kommentaren an,
Wünsch' Dir mit Lenzes Wärme
Viele Leser - nah und ferne!


VG
Schakim
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, stemo,

Du mußt Dich auf die Melodie dieses Gedichtes
einlassen, die Worte richtig betonen, fern der
gewohnten Alltagssprache, dann merkst Du, daß
da nichts, aber auch nichts holpert.
Das muß man im Gefühl haben.
Lieber Ikarus, ich finde das ist wieder einmal
ein tolles Werk!!!

Liebe Grüße an Alle
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, stemo,
Du kannst Dich noch an so viele Regeln halten,
kannst Silben abzählen, wenn Du kein Gefühl
für Rhythmus hast, wird alles nichts.
Und wenn Du hier ein Holpern siehst, dann hast
Du einfach kein Gefühl dafür.

Schönen Gruß
 

Ikarus

Mitglied
Danke

Ich danke euch allen sehr für Lob und Kritik.

Stemo, es holpert wirklich nichts. Das Wort "Melodien" musst
du so lesen, als ob das "e" fehlen würde.
"Nachtigall" endet in einer unbetonten Kadenz. Insgesamt
hat diese Zeile einen 7-silbrigen 3-Heber, sie beginnt betont, hat eine Silbe weniger der vorausgegangenen Zeile.
Rhythmus und Silbenzahl stimmen in jeder Strophe überein.

Hoffe, konnte dir helfen.

Grüße
Ikarus
 



 
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