Lesen ist eine Kunst

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Katjuscha

Mitglied
Die Schule im Wandel der Zeiten


Könnt ihr euch vorstellen, dass es heute noch Kinder gibt, die ihr ganzes Leben lang nicht in die Schule gehen können? Manche von euch mögen die Vorstellung vielleicht toll finden. Aber nicht Lesen und Schreiben zu können ist heute fast unvorstellbar und mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Könnt ihr euch noch erinnern wie verloren ihr euch fühltet, wenn ihr im Supermarkt ward und konntet gar nicht lesen, was in den Packungen drin ist?
Die Schulen wir ihr sie heute kennt, gab es auch in Europa nicht immer. Zwar gab es schon bei den alten Griechen so etwas wie Schulen, aber da konnten nur die reichen Kinder hingehen. Und Lesen und Schreiben war damals eine Kunst wie heute Malen oder ein Instrument spielen zu können.
Erst im 15. Jahrhundert gab es Menschen, die der Ansicht waren, dass alle Kinder schreiben, rechnen und lesen lernen sollten. Das waren die Humanisten. Sie waren der Meinung, dass jeder Mensch umfassend und allgemein gebildet sein sollte und zwar in der Kunst, in der Literatur, in der Philosophie und der Rhetorik. Das ist die Kunst Reden zu halten.
Vielleicht habt ihr schon von Martin Luther gehört. Er gehörte auch zu den Menschen, die wollten, dass alle Menschen lesen können. Er war nämlich der jenige, der die Heilige Schrift aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt hat. Und was bringt das, wenn sie trotzdem keiner lesen kann? Außerdem wollte er, dass die Kinder Kirchenmusik und Katechismus lernten. In diesem Fach lernten die Schüler alles über die christliche Lebensführung und Glaubenslehre.
Die Fächer hießen damals Katechismus, Bibel, Lesen, Schön- und Rechtschreiben, Briefe, Geschäftsschreiben, Kirchenlied und Rechnen. In den Lateinschulen lernten die Schüler auch alte Sprachen wie Latein oder Griechisch, denn viele wissenschaftliche Schriften waren damals noch auf lateinisch geschrieben.
Die Schulfächer wandelten sich im Laufe der Zeit sehr stark. Latein wurde immer seltener unterrichtet und Deutsch wurde immer wichtiger. Auch das Fach Sachkunde gab es bald. Doch dort lernten die Schüler vor allem etwas über Geschichte und Geografie. Die Naturwissenschaften wurden eher selten unterrichtet. Nur Rechnen wurde ein eigenes Schulfach. An den Sekundarschulen kamen noch Fächer wie Französisch hinzu.
Erst im 16. Jahrhundert gab es das, was ihr Klassen nennt. Denn vorher wurden die Kinder einzeln unterrichtet: Der Lehrer erteilte einem Schüler eine eigene Aufgabe und ging zum nächsten Schüler. Er kam erst wieder, wenn der Schüler die Aufgabe erledigt hatte. So konnte ein Lehrer gleichzeitig einen 6-jährigen und einen 14-jährigen unterrichten. Auch die Erfindung des Buchdrucks half, dass die Kinder mit einheitlichen Schulbüchern in Klassen unterrichtet werden konnten.
Eingeschult wurden die Kinder wie heute mit fünf oder sechs Jahren, aber das war nicht einheitlich geregelt. Der Altersunterschied innerhalb der Klassen betrug oft mehrere Jahre. Die Schulzeit dauert natürlich viel kürzer als heute und einige Studenten waren damals manchmal erst 15 Jahre alt oder noch jünger.
Ganz anders war es mit den Mädchen. Im 16. und 17. Jahrhundert gab es Schulen, in die nur Mädchen gingen. Sie wurden dort meist von Nonnen unterrichtet. Doch die Schulzeit war nur sehr kurz, weil man der Ansicht war, dass die Mädchen sowieso heiraten werden. Außerdem gab es nur wenige Fächer und weiterführende Schulen für Mädchen gab es erst viel später. An Universitäten waren Mädchen gar nicht zugelassen.
Auch Bauernkinder gingen seltener und kürzer zur Schule als zum Beispiel die Kinder des Bürgertums. Denn ihre Eltern brauchten sie für die Arbeit auf dem Feld. Aber auch der Adel hielt noch nicht so viel von Bildung. Für sie standen andere Tugenden im Mittelpunkt und Dinge wie Fechten oder Reiten.
Heute besteht in vielen Ländern der Erde die Schulpflicht. Doch auch heute können nicht alle Kinder zur Schule gehen, weil ihre Eltern das Schulgeld nicht bezahlen können oder weil sie wie die Kinder von früher arbeiten müssen. Auch wenn es ihr es vielleicht nicht glaubt, ist es etwas ganz besonderes, dass ihr so selbstverständlich zur Schule gehen könnt.
 
D

damaskus

Gast
Bin ich hier im richtigen Forum???

Hmmm ...
Hey, Katjuscha, lese immer wieder gern was von dir. Hast einen interessanten Vortrag abgeliefert, aber wo ist die Geschichte ...?

Ein etwas verwirrter
Damaskus
 

Katjuscha

Mitglied
Geschichten

Hallo Damskus,

natürlich ist das keine Geschichte, sondern eher Sachliteratur für Kinder. Aber ich hatte mich ja schon mal beschwert, dass die Kategorie "Kindergeschichten" einfach zu eng gefasst ist. Es gibt ja nicht nur Geschichten für Kinder, sondern auch Gedichte, Sachliteratur und alles für die Jugendlichen darf man auch nicht vergessen.

Die noch verwirrtere Katjuscha
 
D

damaskus

Gast
Hmmm ... okay, ich geb mich geschlagen. Es wirkt nur etwas fremd, unter der Überschrift "Kindergeschichten", da stellt man sich ja prinzipiell eine "Geschichte" vor. Vielleicht solltest du noch ein bisschen weiterkämpfen, dass man die Sparte umbenennt oder ein neues Forum dazulegt, hast ja Verbindungen, nicht? *g*
Viel Glück

Liebe Grüße
Damaskus
 

Katjuscha

Mitglied
Das hat aber nix damit zu tun, dass sich hier mal was verändert. Aber besser, als wenn es so etwas gar nicht gibt. Lassen wir die Diskussion lieber - sonst gibt es wieder Schimpfe - vonwegen, es geht nicht um die "Geschichte"
 



 
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