Leseprobe

Anonym

Gast
Eine laue Brise umspielte Samanthas zartes Gesicht, fuhr sanft durch ihr kastanienbraunes, langes Haar. Blätterte spielerisch durch den Papierstapel der unter zu Hilfenahme eines massiven Briefbeschwerers auf dem Tisch gehalten wurde.
Sam, wie Samantha von ihren Freunden genannt wurde, genoss den herrlichen Sommertag in vollen Zügen. Mit geschlossenen Augen reckte sie ihr Gesicht den wärmenden Sonnenstrahlen entgegen und lauschte dem entspannenden Glucksen der schwachen Wellen die über den Kies ans Ufer des Starnberger Sees rollten.
Vogelgezwitscher untermalte ihre zeitweise mühseligen Versuche zusammenhängende Worte, die zusätzlich auch noch einen Sinn ergeben sollten, zu Papier zu bringen. Bereits der Ausdruck „zu Papier bringen“ war genau genommen völlig falsch gewählt. Im Computerzeitalter hatte Papier als schriftstellerisches Hilfsmittel fast vollständig ausgedient. Auf dem großen Holztisch vor ihr befand sich ein Laptop, die wenigen Blätter daneben enthielten kurze Notizen zu ihrem im entstehen begriffenen Roman.
Es war einer dieser Tage an denen sie stundenlang vor ihrem „Toshie“ saß, die Tastatur anstarrte und das Gefühl hatte ihr Kopf wäre wie leergefegt. Die Worte fanden ihren Weg vom Gehirn nicht bis hinunter zur Tastatur. Jede Kleinigkeit lenkte ihre Aufmerksamkeit ab und erforderte mehr alltägliche Gedanken, als sie Ideen für ihr Buch hatte.
Der Versuch sich eine Weile einfach treiben zu lassen, den Geräuschen der Umgebung zu lauschen und dann wieder zu ihrem Tagewerk zurückzukehren schien bereits jetzt um die Mittagszeit gescheitert zu sein. Ganze vier Sätze prangten unter Kapitel 5 und sogar die schienen bei einer zweiten, eingehenderen Prüfung wenig spritzig und überzeugend. Und Samantha hasste es halbe Sachen zu machen, jeder Satz musste sitzen, jede Poente sollte auf den Punkt greifen, die Stimmung musste den zukünftigen Leser durchfluten und für sich einnehmen. Die heutige Spitzenleistung von vier Sätzen war geradezu erschütternd, zumal sie mit Sicherheit bald wieder durch einen kurzen Klick der Entertaste gelöscht würden.
Bei aller Liebe zum Schreiben konnte es vorkommen dass sie unfertiges Gestammel in die Tastatur prügelte und dann Stunden später beschloss den gesamten Nonsens in den virtuellen „Papierkorb“ zu packen wo er hingehörte. Ihre Begeisterung für Literatur begann in frühester Kindheit. Schon mit acht Jahren las sie die dicksten Kinderbücher mit Leichtigkeit an einem Tag. Mit dem Alter wurde die literarische Kost schwerer, jedoch keineswegs dünner. Ihre ersten erfolgreichen, eigenen Schritte auf Papier machte sie bereits mit elf Jahren. Sogar auf richtigen Papier, in einem Schulheft. Der neue Lehrer wollte eine frei erfundene Geschichte von wenigstens 3 A4 Seiten. Samantha lieferte einen Tag später zum größten Erstaunen ihres Lehrers 16 eng beschriebene Seiten ab, die prompt mit einer 1+ belohnt wurden. Über den Inhalt ließ er sich damals lieber nicht aus. Die Seiten trieften vor Blut und Herzschmerz.
Sam hatte ihr ureigenstes Herzblut in die Geschichte hineingelegt. Und um beim Blut zu bleiben, sie hatte es geleckt. Von da an war der Traum einmal eine gefeierte Schriftstellerin zu werden wie ein winzigkleines Samenkorn in ihr Gehirn gepflanzt und versuchte all die Jahre immer aufs Neue zu keimen. Sie fing fünf oder sechs Projekte gleichzeitig an, stellte jedoch nie eines davon fertig. 200 handschriftliche Seiten waren keine Seltenheit, doch dann woben ihre ideenreichen Gedanken neue Fäden und der zündende Stoff für das nächste Buch war geboren. Nur um seinen Vorgängern nach einiger Zeit unfertig in einen Ordner zu folgen und in einer Schublade zu verschwinden.
Erst mit 23 Jahren gelang es ihr einen Roman vom ersten Buchstaben bis zum letzten Punkt fertigzustellen. Inhaltlich war sie beim Blut geblieben, er handelte von einem Vampir. Doch ihre Vorgehensweise hatte sich bis dahin bereits drastisch verändert. Keine handschriftlichen Seiten mehr, der erste Computer hatte nicht unmaßgeblich zur Fertigstellung des Werkes beigetragen und schließlich auch den Befehl an den Drucker weitergeleitet die 180 Seiten auszudrucken.
Mit vor Stolz geschwellter Brust wurde der Erstling an verschiedene, namhafte Verlage und Verlagsagenturen geschickt und in der engeren Verwandtschaft verteilt, um sich einer freundschaftlichen Kritik zu stellen. Das Ergebnis war mehr als deprimierend. Nur wenige Verlage antworteten überhaupt, die Absagen waren dafür niederschmetternd gleich lautend. Fast konnte es einem so vorkommen als hätten alle Verlage den gleichen Vordruck für ihr schlichtes „Nein, danke!“.
Eine einzige Verlagsagentur bekundete Interesse, man solle doch mal anrufen. Das ließ sich die temperamentvolle Samantha natürlich nicht zweimal sagen. Die Chemie zwischen der Verlagsagentin und ihr schien auf Anhieb zu harmonieren. Vorsichtig wies die Dame daraufhin das es natürlich verschiedenes gäbe was sie eindeutig noch verbessern könnte und das ihr Schreibstil noch nicht besonders ausgefeilt wäre. Beschreibungen kämen zu kurz, Personen wären nur unzureichend dargestellt, Szenen könnten bei einer guten Überarbeitung viel mehr hergeben und dann war da noch das Ende. Das gefiel ihr persönlich nun überhaupt nicht. Die Hauptdarstellerin starb, das war bei den Lesern angeblich gar nicht beliebt.
Mit Kritik konnte Sam leben, sie versprach das Manuskript noch einmal zu überarbeiten und es dann erneut anzubieten. Auf ihr unpopuläres Ende bestand sie jedoch. Wo blieb denn da die schriftstellerische Freiheit wenn ein Ende der Mehrzahl der Leser gefallen musste?
Ein Monat und viele Arbeitsstunden später, angeregt durch die treffenden Kritiken der Verwandtschaft, lag ein nunmehr 250 Seiten langes Manuskript bei der Verlagsagentin. Sie schien überaus zufrieden mit den Fortschritten die das zukünftige Buch gemacht hatte und erklärte sich bereit es den Verlagen anzubieten. Nach drei Absagen würde sie das Manuskript jedoch zurücksenden und keine weiteren Versuche starten, teilte sie Samantha gnadenlos mit.
Es kam wie es kommen musste, das Manuskript fand zielstrebig seinen Weg zurück zu seiner Schreiberin. Demoralisiert verschwand es in der gleichen Schublade wie all die unvollendeten Werke zuvor.
Erst Jahre später, neun um genau zu sein, konnte Samantha sich aufraffen noch einmal einen Blick in das Manuskript zu werfen. Und zu ihrer großen Überraschung war sie nach wie vor von dem was sie geleistet hatte überzeugt. Doch diesmal wollte sie planvoller vorgehen. Sie kaufte sich ein Buch mit Ratschlägen für Erstautoren und hielt sich an dessen Vorgaben.
Und siehe da, das Manuskript wurde angenommen und in einer kleinen Auflage veröffentlicht. Nicht gerade ein Bestseller, aber es lag in Buchhandlungen und wurde über diverse Versandhäuser angeboten. Für Sam der Höhepunkt ihres bisherigen Lebens.
Zaghaft fragte sie nach seinem Erscheinen in einer Buchhandlung probeweise nach ihrem Werk und durfte voller Begeisterung feststellen, dass es im Angebot des Geschäfts vorhanden war. Der Anblick ihres Werkes im Taschenbuchformat zu einem Stapel erhöht, erfüllte sie mit Stolz und Ehrgeiz. Sie wollte noch viel mehr erreichen. Es sollte nicht bei diesem einen Buch bleiben und wenn sie richtig darüber nachdachte durfte es auch nicht bei Taschenbüchern bleiben, es sollte eine Hardcoverausgabe werden. Richtige, gebundene Bücher denen der Charme der vergangenen Zeiten anhaftete und die noch das Gefühl von Lesen vermittelten. Schwer sollte es in der Hand liegen, den unverwechselbaren Duft von frisch bedrucktem Papier verströmen und gekrönt werden von einer anziehenden Umschlagillustration.
In Samanthas Verständnis für diesen Bereich gab es nichts Schlimmeres als die Vorstellung ihre Bücher würden über Internet gelesen, ohne das griffige Gefühl von Papier in den Händen, ohne das Rascheln der Blätter beim Umblättern der Seiten, dem Duft des holzhaltigen Papiers. Wie ihre Freunde schon des Öfteren festgestellt hatten, sie war hoffnungslos altmodisch in ihren Ansichten über gewisse Dinge.
Dazu gehörte unter anderem auch die Auffassung dass immer noch der Mann dafür zuständig war den ersten Schritt zu machen wenn er die Bekanntschaft einer Frau suchte. Anstandsregeln und das Festhalten an althergebrachten Ansichten zollte Sam hohes Ansehen. Was ihr zumeist den Spott der Freunde einbrachte.
In mancherlei Hinsicht bewunderten die Kameraden sie jedoch für ihre Betrachtungsweise der Dinge. Ihr Kampfgeist war eine Eigenschaft die den meisten ihrer Freunde fehlte, erst durch ihr ständiges auf sie Einreden hatten sie den Mut gefasst einen Traum in die Tat umzusetzen von dem sie jahrelang nur geredet hatten.
Sam war bereit das Geld, das durch den Vertrieb ihres Romans hereinkam in diesen Lebenstraum zu investieren. Gemeinsam mit den vier Freunden kaufte sie ein altes Haus direkt am Starnberger See. Sie gründeten eine Art Künstlergemeinschaft. Jeder von ihnen hatte nun die Möglichkeit seiner eigentlichen Passion zu folgen und seine jeweilige Kunst auszuüben, ungehemmt durch die tägliche Routine eines gewöhnlichen Jobs.
Sabine, eine dralle platinblonde Erscheinung mit blauen Augen und einer Vorlieber für freizügige Kleidung, malte in Öl, Acryl, Pastell, Aquarell und wenn sie gerade in Stimmung war entstanden sogar Gemälde aus Lebensmitteln. Ihre Nudelimpression prangte in der hochmodern eingerichteten Küche des neuen Hauses. Und zum Erstaunen aller waren es gerade die manchmal doch sehr vergänglichen Kunstwerke aus Salat und diversen anderen Nahrungsmitteln die reißenden Absatz fanden.
Henry, arm an Haupthaar und mit seinen 110 Kilo der schwerwiegendste Beitrag zur Künstlergemeinschaft, liebte den Umgang mit Werkzeug und war der geborene Bildhauer. In seinem Fall waren die meisten Werke sogar als das zu identifizieren was sie darstellen sollten. Kein postmoderner Krimskrams der nur dem pseudoverständigen Kunstkenner ein anerkennendes verziehen der im Grunde nach dem „wozu“ und „warum“ fragenden Gesichtsmuskulatur entlockte.
Tommy, ein großes Muskelpaket, Prototyp des durchtrainierten Bodybuilders, war bereits in kleineren Rollen beim Theater in Erscheinung getreten und hatte nun seine erste Filmrolle in der Tasche. Das Erlernen seines Textes trieb er soweit, das er in den unmöglichsten Situationen eine seiner Szenen in das wirkliche Leben einfließen ließ und damit immer aufs Neue sein Umfeld in Erstaunen versetzte und manch zweifelnden Blick erntete.
Helen, klein, stämmig gebaut, graumeliertes Haar, mit einer Vorliebe zu Sweatshirts und Strechhosen, begeisterte durch ihre „Freie Stickerei“ und hatte des öfteren Probleme den Zeitplan ihrer Abgabetermine einzuhalten. Sie neigte ebenso wie ihre beste Freundin Samantha dazu ständig an mehreren Dingen gleichzeitig zu arbeiten und dabei den zeitlichen Faden in mehrere Richtungen laufen zu lassen, nur um am Ende völlig aufgelöst mit mehreren Sticknadeln gleichzeitig sämtliche Fadenenden der fast abgelaufenen Uhr zu vernähen und ihre eingegangenen Verpflichtungen gerade eben noch so zu erfüllen.
Eines mußte Samantha sich eingestehen, sie waren ein seltsamer, wild zusammengewürfelter Haufen der unterschiedlichsten Persönlichkeiten. Und ohne sich selbst allzu sehr loben zu wollen, die meiste Zeit hatte sie den Eindruck die Normalste geblieben zu sein.
Helen sah sich auf der von ihr aufgestellten Leinwand des Lebens, in ihrem eigenhändig produzierten Film unablässig in der Rolle der Chefin und Führungskraft. Der Ausdruck „Despot“ war nicht unbedingt übertrieben in Bezug auf sie. Ohne dass man sie dazu aufforderte übernahm sie die Anleitung für fast alles was mit ihrem Zusammenleben zu tun hatte. Der Haushalt, die Zeiteinteilung, die gemeinsamen Unternehmungen, alles wollte sie vorgeben. Ja sogar bei der Einrichtung hatte sie versucht allem ihren ureigensten IKEA-Stempel aufzudrücken. Was den anderen dann aber doch zu weit gegangen war. Nicht jeder stellte sich die schwedischen Notholz-Regale als Wohnraumgestaltung vor. Daher wurde einstimmig entschieden das die jeweils zwei Zimmer die jedem von ihnen zustanden nach dem eigenen Geschmack eingerichtet werden konnten. Einzig das gemeinsame Wohnzimmer, die zwei Badezimmer und die Küche wurden am Ende nach einer hartnäckig geführten Debatte und einer demokratisch ablaufenden Abstimmung gemeinsam gestaltet.
Vielleicht lag es daran dass Helen mit ihren 43 Jahren die Älteste der Truppe war und sich mit ihrem schon angegrauten Haar in eine Art Mutterrolle versetzt fühlte.
Die manchmal recht schusselige Sabine mit dem nicht zu unterschätzenden Hang zum vollkommenen Narzissmus, konnte die Nerven der Mitbewohner durch ihre allzu leichte Begeisterungsfähigkeit für Männer auf eine harte Probe stellen. Ansonsten trug sie durch ihre ständige Unpünktlichkeit und hoffnungslose Ordnungsliebe dazu bei das es niemals langweilig wurde. Kein Staubkorn entging ihrem aufmerksamen Auge, unter jedes achtlos abgestellte Trinkglas wurde eiligst ein Untersetzer plaziert und notfalls auch hinter dem geistig abwesenden Trinker hergetragen um aufs neue mit einem nicht zu übersehenden, gestenreichen Hinweis wieder unter dem Glas angebracht zu werden.
Hermann, genannt Henry, ein mit einem braunen, spärlichen Haarkranz ausgestatteter stämmiger Typ von etwa 1,70 m Größe war der selbsternannte Spaßvogel der Gemeinschaft. Leider gingen seine Scherze zumeist nach hinten los. Er überspannte den Bogen sehr leicht und verdankte es nur seiner ansatzweise vorhandenen Fähigkeit sich entschuldigen zu können dass er überhaupt noch Freunde besaß. Leider nutzte er diese bei ihm mit den Jahren immer mehr verödende Fähigkeit nur in den äußersten Notfällen und rettete sich auf diese Weise nur sehr mangelhaft von einer brenzligen Situation in die Nächste mit Sicherheit darauf folgende Fettnapf gespickte Entgleisung seines beißenden Humors.
Und dann war da noch Tommy, der eigentlich Thomas hieß. Blond, 185 cm Körperlänge, muskulös, mit unglaublich blauen Augen. Ein wahres Prachtexemplar der männlichen Gattung. Für die männermordende Sabine jedoch absolut unantastbar. Homosexualität und Sabine waren zwei völlig konträre Erscheinungsformen und somit unvereinbar.
Seine Hilfsbereitschaft und der grenzenlose Beschützerinstinkt den Frauen gegenüber hatte dazu geführt, daß er der wohl einzige in der Gruppe war der mit allen gut auskam und nur hin und wieder mit Henry kollidierte was an dessen engstirnigen Ansichten im sexuellen Bereich lag. Für Henry stellte es ein großes Problem dar mit Menschen umzugehen die eine Besonderheit aufwiesen. Dazu zählte natürlich auch Tommys sexuelle Ausrichtung. Im Lauf der Jahre hatte Henry gelernt seine oft mittelalterlichen Ansichten nicht allzu deutlich auszudrücken, was natürlich nicht bedeutete dass nicht hin und wieder eine mehr oder weniger deutliche Anspielung ausgesprochen wurde.
Wenn sie so über diese wilde Mischung nachdachte dann breitete sich unbewusst ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
Sie lebten zwar erst seit fünf Monaten zusammen in dem riesigen, alten Kasten, aber es klappte erstaunlich gut. Jeder hatte seinen privaten Bereich und konnte sich notfalls völlig abschotten. Trotzdem war jederzeit die Unterstützung durch wirklich gute Freunde gesichert.
 
das fängt alles mit so schönen klischees an, aber am gelungensten ist der salatkünstler. wenn die eigenansicht der autorin - also sam - auch so viel ironie aufweisen würde, wär das ein herrlicher text.
gruß
s.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Fehlen hier nicht ein paar Kommas? Oder werden die nachgereicht...

Und was ist hier passiert:

Leider nutzte er diese bei ihm mit den Jahren immer mehr verödende Fähigkeit nur in den äußersten Notfällen und rettete sich auf diese Weise nur sehr mangelhaft von einer brenzligen Situation in die Nächste mit Sicherheit darauf folgende Fettnapf gespickte Entgleisung seines beißenden Humors.

Fragend

grüßt

P.
 
M

Melusine

Gast
Hallo A.,
soll das den Beginn eines Romans darstellen? Falls ja, wäre meine Empfehlung: Lass es. Es ist sterbenslangweilig. Die Klischees nicht ironisch gebrochen, die Geschichte so unrealistisch wie nur was - und die öde Aneinanderreihung der Beschreibungen der handelnden Personen gab mir den Rest. Liest sich wie ein Who-is-Who zu "Big Brother" oder "Taxi Orange".
Okay, das ist noch nicht weiter tragisch, typischer Anfängerfehler wohl. Aber was willst du eigentlich erzählen? Davon erfährt man hier nichts.

Für mich klingt das wie "Samanthas Traum unplugged". Samantha schreibt gern und träumt davon, dass ihr erster Roman veröffentlicht wird und viel Geld einbringt. Schön für sie - aber wen außer ihr interessiert das?

Realistisch sind einzig die Verlagsabsagen, auch noch die Zusage der Literaturagentin und Samanthas vergebliche Überarbeitung, aber schon die Aussage, sie hätte diese Überarbeitung innerhalb eines Monats geschafft, ist, mit Verlaub, bullshit.
Aus 180 Seiten binnen eines Monats 250 gemacht? Und dieses Manuskript verkauft sich dann Jahre später auch noch und bringt echtes Geld ein? Ein Erstlingswerk ist in der Buchhandlung vorrätig und das gleich stapelweise? Die Autorin kann vom Erlös ein Haus kaufen? Äh.

Soweit mal zum Inhalt. Stilistisch liest es sich für mich wie ein erster Versuch. Du bist zwar sprachlich sattelfest (ungeachtet einiger Fehlerchen, sowas ist normal - Kommas vergesse ich auch gern), aber das ist auch schon alles, was mir an Positivem einfällt.

Das soll dich nicht entmutigen. Aber da liegt wohl noch ein weiter Weg vor dir, bis dann der fertige Roman vor dir liegt... und ich würde mir an deiner Stelle ernsthaft überlegen, ob du wirklich über dieses Thema schreiben willst, ich fürchte es gibt einfach nichts her.


Oder sollte ich mich da jetzt in die Nesseln gesetzt haben und das ist wirklich der Anfang eines bereits fertigen, publikationsreifen Produkts? Falls dem so ist, tut es mir leid. Dann ist es wohl einfach nicht nach meinem Geschmack.


LG Mel
 



 
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