Letzte Sünde

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visco

Mitglied
Letzte Sünde


Niemals ich hier oben stünde
Zu begehen meine letzte Sünde
Gäb´ es dafür keine Gründe

Der Wind pfeift eine Melodie
So rein in Ton und Harmonie
Die wunderschönste Sinfonie

Wie Pauken aus dem Firmament
Voll Leidenschaft und Temperament
So klingt der Wolken Instrument

Mein Herz von Sehnsucht aufgewühlt
Von letzter Hoffnung sanft umspült
Die Stirn vom Regen unterkühlt

Der Abgrund an mir zerrt und zieht
Mir bis in meine Seele sieht
Nun auch das letzte Sträuben flieht

Es gelten weder Raum noch Zeit
Als Flügeln gleich die Arme weit
Denn Liebe ist Unsterblichkeit
 
S

Sandra

Gast
Hallo visco,

wunderschönes Gedicht, tiefe Aussage, zudem die richtig gewählte Reimform. So ein gutes Gedicht bekommt man in der LL nicht jeden Tag zu lesen. ;)

Gelungen!

LG
Sandra
 
V

vexierbild

Gast
na ja

sieh's mir nach, aber für so ein ernstes Thema finde ich die reime etwas zu monoton und tralal. Ist meine Meinung..vielleicht liegt's auch an meiner Stimmung heute.

Noch ein Hinweis: Es fehlt in der ersten Zeile ein i bei "hir".

LG heri
 

visco

Mitglied
Hallo Sandra und heri,

ich danke euch sehr für eure Beiträge! :)

@Sandra:
Lyrische Texte sind eigentlich so gar nicht mein Metier. In diesem Falle aber schien es mir die geeigneste Form zu sein. Und es freut mich natürlich sehr, wenn es ankommt und sogar als "gelungen" bezeichnet wird! :) Ganz lieben Dank für Dein Lob!

@heri:
Nein, heri, ich muß Dich um Nachsicht bitten. Wäre ich geübter oder vielleicht auch nur talentierter, fiele mir das Schreiben von lyrischen Texten bestimmt nicht nur leichter; sicher schlüge es sich auch im Ergebnis nieder. Ich habe mich zumindest bemüht, Form und Inhalt in Einklang zu bringen. So soll beispielsweise die ungewöhnliche Verszahl, also die "fehlende vierte Zeile", eine Andeutung auf das Gefühl der Unvollständigkeit des Erzählers sein. Die Worte habe ich versucht, so zu wählen, daß sie die für die jeweilige Strophe geltende Stimmung wiederspiegeln beziehungsweise die jeweiligen visuellen oder akustischen Eindrücke des Erzählers lautmalerisch transportieren. Bei der Abwägung 'Reimform versus freie Form' dachte ich, daß eine in Rhythmus und Endung vereinheitlichte Form unterstreichen könnte, daß der innere Konflikt des Erzählers in der gefällten Entscheidung seine Auflösung gefunden hat, während eine freie Form als Hinweis darauf verstanden werden könnte, daß der Konflikt noch anhält und die Entscheidung also noch nicht endgültig ist. Aus gleichem Grund hatte ich mich auch für sechs Strophen entschieden.

Danke für den Hinweis auf den Tippfehler. Ich habe ihn natürlich sofort korrigiert. Übrigens fehlte ein "e" und kein "i". *schmunzel*

Magst Du mir verraten, was "tralal" bedeutet?

@beide:
Ich wünsche euch beiden ein schönes Wochenende.

Viele Grüße,
Viktoria
 
H

hazweio

Gast
nichts gegen...

die Reimform :) aber für mich ist der Gleichklang am Ende zu wenig Abwechslung. Nun, trotzdem ein gelungenes Werk.
LG Lothar
 
V

vexierbild

Gast
tja, auch meine Antwort hat Tippfehler *zerknirschtbin* ... tralal sollte tralala heißen und bedeuten, dass es wie ein etwas flacher Schlager ist.

Wie man sieht, es gibt auch andere Meinungen zum Gedicht. Lass dich also nicht entmutigen.

LH geri
 
Liebe Viktoria,
das ist eine heikle Sache mit den Versen und dem Reim; ein bisschen zu viel, schon bricht Komik durch. Mir erschien der Text, als ich ihn zu lesen begann, wie eine Parodie; erst allmählich habe ich den Ernst erkannt.
Komisch ist auch die Verwendung des Begriffs "Sünde". Es geht um einen metaphorischen Sturz in die Tiefe, in die Unendlichkeit der Liebe. Was ist daran Sünde?

Grüße von Wilhelm.
 

visco

Mitglied
Hallo Lothar und Wilhelm,

@Lothar (hazweio):
Meine unmittelbare Antwort auf Deinen Beitrag, die ich korrekterweise nicht als "Textarbeit" deklariert hatte, wurde in den Papierkorb verschoben.
Ich verstehe Dich so, daß Dir anstelle des Haufenreims als Ausgangsreim eine andere Reimform - beispielsweise ein Kreuzreim - besser gefallen hätte. Hältst Du eine andere Reimform denn auch für angebracht, weil sie die Wirkung des Texts erhöhen würde?

@Wilhelm:
Ich muß gestehen, Dein Hinweis, der Text könne schon allein aufgrund des verwendeten Reimschemas komisch wirken und dadurch mißverstanden werden, hat mich überrascht. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß jemand den Text für eine Parodie halten könnte. Wie schon in meiner Antwort an heri (vexierbild) ausgeführt, hatte ich mir von der gewählten Form eigentlich eine Betonung der Aussage erhofft. Eure Beiträge aber lassen mich nun daran zweifeln, weshalb ich eine Überarbeitung des Gedichts nicht länger ausschließen will.
Ganz so metaphorisch, wie Du annimmst, ist der Sturz in die Tiefe übrigens nicht gemeint.

Viele Grüße an euch beide
und noch einen schönen Sonntag
Viktoria
 
S

Sandra

Gast
Hallo Viktoria,

ich habe schon sehr viele Reimgedichte gelesen. Oft sehr schöne, manchmal aber auch sehr konstruiert wirkende. Du verwendest in meinen Augen kein einfaches Reimschema. Den Dreizeiler an sich empfinde ich schon als sehr gut gewählt, da er im Gegensatz zum geraden Kreuzreimvierzeiler den Leser nicht in einen gezwungenen Schaukelrhythmus zwängt. Dieser Gleichklang nimmt mir oft die Aufmerksamkeit und bei etwas melancholisch anmutenden Gedichten auch das Gefühl. Der Reim ist deshalb nicht einfach, weil du in meinen Augen keine gängigen Reime verwendest, zudem ist es tatsächlich so, dass das a/a/a, b/b/b ... die Intensität und Tiefe der Aussage in meinen Augen stark unterstreicht. Nur ein kurzer Rat - vertraue auf dein Gefühl. Du hast dir etwas bei der gewählten Form gedacht, dass konnte ich erlesen und das ist leider nicht immer so.

LG
Sandra
 



 
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