Liebe

Saphier

Mitglied
Ach wenn ich ...

Und wenn ich alle wörter kennte
ich fände keins für dich.
Und hätt ich einen der eins nennte
es wär nicht gut genug für mich.

Und wenn ich täusend blüten hätte
ich macht daraus ein blumenbett.
Und wüßt ich etwas zu dem zwecke
ich nähm nur dich alleine mit.

Und wenn ich hundert leben hätte
ich nähm nur dieses ganz allein
denn weiß ich ob ich dich entdecke
in neunundneunzig komma drei?

Und wenn ich zehn mal lügen müßte
ich täts mit lust und geradem ton
Denn wenn ichs kein mal tät ich wüßte
ich käm um den gewollten lohn.

Und wenn ich einmal sagen dürfte
leg deine hand ganz sanft auf mich
Und wenn ich dann den lufthauch spürte
von deinem atem im gesicht ...
 

Saphier

Mitglied
Ach, wie unromantisch.
Aber ich hatte es mir schon gedacht, die "femme fragile" hat ausgedient. Na ja, eigentlich bin ich froh, ist ja auch ein bescheuertes Bild, dass sich da Männer von Frauen gamacht hatten. War halt ein Versuchsballon. Trotzdem, manchmal,könnte ich direkt schwach werden. Ist eben immer wieder die Frage, soll Poesie die Wirklichkeit verschlüsselt wiedergeben, oder soll sie die Träume in Zeichen setzen. Ich bin mir nicht sicher, ein "zart Geheimnis, ein gehauchter Schwur?" Ein "ich komme heim", "ich bin mir sicher"? Sind nicht auch Konjunktive ein Ausdruck des inneren Schwankens? Wohl dem, der in der eigenen Sicherheit seinen Stand hat. Aber, ich sage, herauf mit der Magie, herbei mit der Fantasie, eintauchen, abtauchen vom täglichen, von all den Zwängen, von all den Sachen, die uns zwingen.
Gruß
Saphier
 
Hilfe! Dich zu frustrieren, war wirklich das letzte, was ich beabsichtigt habe. Meine Bemerkung ist (höchstens) zur Hälfte ironisch zu verstehen. Der Romantikfaktor Deines Gedichtes ist ziemlich hoch, gewiß, aber nimm es als Triumph: Du hast es geschafft, einen Holzkopf aus der Fantasy & Sci-Fi-Fraktion zu berühren, dessen literarische Ernährung sich normalerweise aus ganz anderen Bestandteilen zusammensetzt. Du klingst sehr ehrlich, und Du schreibst auf dem Fundament einer bewundernswerten Sprachbeherrschung. Mach weiter! Mit Sicherheit wirst Du auf viel mehr verwandte Seelen treffen, als es die Oberfläche unserer ultracoolen Epoche vermuten lässt. Zuletzt: Auch davon, dass ich Probleme mit den Konjunktiven habe, ist nicht das geringste zurückzunehmen.

Liebe Grüße!
 
L

LyFe

Gast
Na das ist mal eine schöne Liebeserklärung. Endlich mal wieder etwas das berührt. Wunderschön - vor allem die letzten paar Zeilen haben mir sehr gefallen (geben dem Gedicht für mich den letzten Kick).

Liebe Grüsse, Lydia
 

Chrissie

Mitglied
Tausende von jungen Mädchen,

werden Dich für diese Verse lieben.
Ich bin zu modern für sowas, aber ist hübsch und korrekt ausgeführt.
 

Chrissie

Mitglied
Hi LyFe,

na ja, so um die dreißig hört's irgendwann auf mit jung sein. Jung fühlen ist was anderes, das geht auch dann noch. Aber jung im Sinn von Träumerei und Illusionen, das nicht mehr.
Oder: spätestens, wenn Du ein Kind hast, mußt Du erwachsen werden. Bei mir war das mit 21. Seither bin ich nicht mehr jung, sondern pragmatisch.

Bye
Chrissie
 
Hi Chrissie

Wenn erst die Romantik stirbt, ist man schon beinahe tot!!!
Ich finde nicht, dass diese Gefühle etwas mit dem Alter zu tun haben, ist es nicht so, dass der Mensch sein ganzes Leben nach der Liebe und dem Glück sucht?

Hast du dieses Gefühl verloren, tust du mir nur noch leid.
 

Chrissie

Mitglied
Hä?

Christina,
wie kommst Du bitte darauf, dass in meinem Leben keine Liebe, kein Glück, keine Romantik sei? Nur weil ich nicht auf die angekitschte Variante kann?
Lies mal meine Liebesgedichte, die ich hier schon gepostet habe (z.B. 'geborgen in dir'), bevor Du vorschnell mit Deinem Mitleid um Dich wirfst.

Bye
Chrissie
 



 
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