Liebe auf den zweiten Blick

Meeresbrise

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Kapitel 1



Claire Fergison wohnte in New York im Stadtteil Boston. Claire Fergison ist geborene Kanadierin. Sie hat langes braunes Haar, strahlende blaue Augen und eine Figur, worum sie jede Frau beneideten. Auch hat sie eine große Schwester namens Teresa. Die Anwohner der Region Vancouver liebten jedoch Claire sehr, weil Claire solch eine liebevolle mitfühlende Art hatte. Daher war Teresa auch immer eifersüchtig auf Claire. Teresa ging auch davon aus, dass Claire ihrer Schwester ihre sich stetig wechselnden Männer ausspannte, wie zum Beispiel Ben, dabei fühlte er sich nur wegen ihrer Schönheit und ihrer Art zu Claire hingezogen, jedoch gab Claire Ben zu verstehen, dass sie ihn nicht liebte und dass sie wegen ihm Streit mit ihrer Schwester hab und das war bei jedem Freund von Teresa so. Jedoch war das Ben und auch den anderen Männern egal. Teresa glaubte Claire nie, dass sie sich nicht für die Männer interessierte, daher herrschte nach einigen Jahren Krieg zwischen ihnen und Claire beschloss Kanada zu verlassen und nach New York zu ziehen.


Das musste sie jedoch erst einmal ihrem besten Freund mitteilen, was ihr sehr schwerfiel, da sie dicke Freunde geworden sind, nachdem Jacob White Claire vor einem Grizzlybären gerettet hatte. Jacob lebte in einem Holzhaus ohne Strom und fließenden Wasser. Das Wasser muss er in der Nähe seines Hauses in einem See aufnehmen. Wenn in den eiskalten Wintern der See zugefroren ist, dann fährt Jacob ins Dorf um Wasser und Vorräte zu kaufen. Aber er ist nicht gerne gesehen im Dorf, weil er lieber abgeschieden mit den Tieren und in der Ruhe wohnt. Claire und Jacob sind kein Paar, dafür ist der Altersunterschied zu groß. Bei ihm lichtet sich schon das blonde Haar, jedoch hat er genauso stahlblaue Augen wie sie und die Liebe zur Natur verbindet sie. Jedoch könnte Claire wie Jacob nicht Jahr für Jahr ohne technische Geräte leben und sie braucht auch eine Stadt um sich herum.

Jetzt war Frühling und sie suchte Jacob auf. Meistens stand er mit der Angel am See um Lachs zu fangen. Er konnte schon die Unterschiede wahrnehmen, wenn es um Geräusche ging. Ob es sich um ein Tier oder einen Menschen handelte. Wenn Jacob Claire sah, waren ihm die Lachse egal. Er ließ sofort die Angel fallen und bewegte sich auf das steinige Gelände zu ihr entgegen, da er nicht wollte, dass Claire auf den unebenen Steinen ausrutschte. Wenn Claire Jacob sah, vergaß sie sofort den Streit zwischen ihrer Schwester und ihr. "Hey. Schön, dass du wieder da bist", freute sich Jacob und umarmte sie herzlich. "Ich freue mich auch, dich zu sehen. Was machen die Lachse und die Schnitzereien?" Jacob lächelte, weil Claire die einzige war, die sich für ihn und seine Holzschnitzereien interessierte. "Es wird. Damit habe ich ja erst begonnen. Hast du dich wieder vertragen mit deiner Schwester?" Frieden war Jacob sehr wichtig, jedoch kannte er das Problem zwischen Claire und Teresa.

Claire senkte den Kopf und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Aber nicht wegen ihrer Schwester, sondern weil sie jetzt Jacob die traurige Nachricht überbringen musste, dass sie wegzieht. "Teresa ist für mich gestorben. Wir streiten uns nur noch und Mom hält auch nur noch zu Teresa. Ich bin die Ausgeschlossene. Ich würde angeblich ihre Lover wegnehmen, dabei stehe ich gar nicht auf sie und gebe den Herren das auch zu verstehen und auch meiner Schwester, aber sie glaubt, weil ich so hübsch bin und die Anwohner mich wegen meiner Art lieben, würde ich ihre Männer ausspannen." Jacob überreichte ihr ein Tuch und tröstete sie."Das ist wirklich eine Unterstellung. Hier ist genug Platz." Jacob machte ihr tatsächlich das Angebot bei ihm einzuziehen. "Danke, aber ich brauche auch etwas Leben um mich herum, nicht nur Stille." Jacob lebte schon so lange in der Einöde, jedoch wollte er es ihr nicht nehmen.


"Jacob, ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Ich habe meine Stelle in der Stadt gekündigt und einen Job in New York in Aussicht. So kann ich Abstand von meiner Familie nehmen. Aber ich werde dich, wenn es mir möglich ist, besuchen und dir schreiben wie es dort so ist. Ich habe es mir lange überlegt, aber ich muss weg. Ich hoffe, wir bleiben weiterhin Freunde? Ich habe dich sehr lieb und möchte dich nicht verlieren", kämpfte sie mit den Tränen.


Das war für Jacob ein Schlag ins Gesicht, jedoch konnte er Claire auch gut verstehen und er wollte ihr keineswegs im Weg stehen. "Du bist noch jung. Ich will dir nicht im Weg stehen. Geh deinen Weg Claire. Bis du in mein Leben tratest, hatte ich auch keine Freunde. Ich werde immer in Gedanken bei dir sein und ich bin dir nicht böse." Mit dieser Antwort hatte Claire nicht gerechnet und sie umarmten sich. "Wann fährst du?", fragte Jacob gefasst. "Morgen. Verabschiedest du mich dann noch am Flughafen oder sollen wir es jetzt machen?" "Isst du mit mir noch gegrillten Lachs. Wir verabschieden uns besser hier, ich weiß nicht, ob ich komme." Während des Essens schwiegen sie Beide und hingen ihren Gedanken nach. Jacob half ihr im Mondschein noch den Weg hoch. Er brauchte keine Taschenlampe und dort umarmten sie sich nochmals herzlich und zum Abschied sagte er: "Pass auf dich auf und verzichte auf Briefe. Der Postbote kommt sowieso nicht gerne zu mir und ich möchte nicht, dass im Dorf ein Gerede um geht, dass eine junge Frau mit einem Einöder befreundet ist. Hier, das ist ein Glücksbringer." Jacob gab ihr einen Kuss auf die Stirn und bat sie jetzt zu gehen.

Ihrer Familie war es egal, dass sie wegging. Teresa schien es sogar zu gefallen, dass Claire endlich ging, da sie ja angeblich an allem Schuld sei besonders daran, dass ihre Männer sich nicht mehr für sie interessierten und Mom war es auch egal, was sie tat, daher verabschiedete sie sich am nächsten Morgen auch nicht bei ihrer Familie die sie durch und durch hasste.
Jacob kam nicht mehr zum Flughafen um sie zu verabschieden, das konnte sie sich jedoch denken, aber sie hatte sich ja auch von ihm verabschiedet. Trotzdem wäre es schön gewesen, sein Gesicht noch einmal zu sehen.




Kapitel 2


Claire arbeitete jetzt nun schon einige Zeit für Mike Peterson ihren Chef. Sie lebte sich schnell in New York ein, womit sie nicht gerechnet hatte, denn New York ist riesig im Vergleich zu Vancouver. Durch ihre viele Arbeit konnte sie auch nicht zu sehr um ihren besten Freund Jacob trauern und abends war sie zu müde. Auch heute an diesem sommerlichen Montagmorgen machte sich Claire auf den Weg zur Arbeit wie jeden Morgen. Zuerst grüßte sie den Portier in der Empfangshalle. Er redete immer ein paar Sätze mit ihr, da er sonst nichts zu reden hatte, da er Witwer war. Wie gerne hätte sie Jeremy mit Madeleine, ihrer Nachbarin schon verkuppelt, aber Madeleine blieb im Umkreis ihrer Wohnung und ertrug den Lärm und die gestressten Leute mit ihren Handys nicht um sich herum. In Madeleine fand sie einen Ersatz für Jacob, wobei sie wesentlich älter war wie Jacob. Jacob hätte ihr Sohn sein können. Madeleine ließ die Einkäufe kommen, auch wenn sie keine gebrechliche Person war. Nur sonntags begab sich Madeleine in den Central Park, da war er nicht so überfüllt wie in der Woche. Jeremy wohnte mitten im Stadtviertel von Boston und schien sich an das Treiben gewöhnt zu haben. Claire wünschte Jeremy einen schönen Tag und fuhr mit dem Fahrstuhl in die Kanzlei ihres Chefs.

Bevor sie sein Büro betrat, kochte sie für ihn einen schwarzen Kaffee und sie saßen ein wenig zusammen was an jenem Tag anstand. Claire klopfte an die Tür ihres Chefs Mike Peterson. "Guten Morgen", grüßte Claire ihren Chef. "Bitte setzen Sie sich." Mike machte eine lange Pause, bevor er fort fuhr: "Ich gehe ab morgen in Rente, obwohl ich einmal gesagt habe, ich werde solange arbeiten bis ich sterbe, da ich meinen Beruf liebe. Aber meine Frau liebe ich doch mehr wie meinen Beruf. Sie braucht mich. Sie ist sehr krank." "Das tut mir leid." Claire war entsetzt, dass es Mikes Frau, Grace, so schlecht erging, aber sie wollte nicht zu neugierig sein und fragte nicht näher, was seine Frau hat. "Sie müssen sich um ihren Arbeitsplatz keine Sorgen machen, ich habe mich bereits vor einiger Zeit darum gekümmert. Morgen müssen Sie sich jedoch auf mehr Arbeit einstellen, da Sie für mehrere Anwälte arbeiten." Mike redete und redete und Claire hatte keine Worte. "Es ist hier im selben Haus, nur eine andere Etage, also haben Sie es nicht weit. Melden Sie sich bei Mary Jackson an, sie wird Sie dem entsprechenden Anwalt zuteilen. Dass meiste hatte ich eigentlich gestern Abend bereits erledigt, Sie können auch nach Hause und sich auf den Tag für morgen einstellen.

Was ich noch mitteilen muss, Hosen sind nicht erlaubt, nur dezente Kleider und Röcke. Alles Gute für Sie." Claire musste ihren Chef umarmen, denn ihr tat Mike und seine Frau richtig leid. Sie hoffte, dass sie sich bei der neuen Kanzlei genauso schnell einleben lassen würde wie sie es bei Mike tat.

In Gedanken versunken stieß sie in der Empfangshalle mit einer Person zusammen und sie entschuldigte sich sofort. Dieser schaute sie lächelnd an und fragte Claire, ob sie zusammen einen Kaffee trinken gehen könnten. "Vielleicht ein andermal, jedoch habe ich heute keine Zeit." Sie fragte sich, ob das unhöflich war, das abzulehnen, sich umzudrehen und zu gehen, denn er war ein echter Gentleman und sah auch noch gut aus mit seinen dunkelbraunen Augen und Haaren, seinem gepflegten Anzug und seinem verschmitzten Lächeln, aber sie hatte keinen Kopf mit einem Mann einen Kaffee zu trinken, wenn sie am nächsten Tag woanders arbeiten musste. Dafür gingen ihr zuviele Dinge durch den Kopf.


Kapitel 3

Claire hatte eine unruhige Nacht. Selbst das aufmunternde Gespräch mit Madeleine half ihr nicht wirklich. Sie fühlte sich, als wäre sie eine Auszubildende, dabei war sie bereits ausgelernte Sekretärin. Sie musste jetzt nur in einer anderen Kanzlei arbeiten, weil Mike wegen seiner Frau in Rente ging, was sie natürlich auch vernünftig fand. Hosen waren nicht erlaubt. Sie stand vor dem Kleiderschrank und stellte fest, dass sie gar nicht soviele dezente Röcke und Kleider besaß und sie noch welche kaufen musste. Aber für den ersten Tag fand sie ein schlichtes weißes Sommerkleid. Sie flechtete ihre Haare noch zu einem Zopf, trug etwas Schminke auf und machte sich auf den Weg zur neuen Kanzlei namens Jackson / Specter / Miller. In der Empfangshalle fragte Claire Jeremy in welcher Etage sich diese Kanzlei befand. Er wusste gar nicht, dass Mike seine Kanzlei schloss geschweige dass er verheiratet war.

Claire stieg mit zitternden Beinen in den Fahrstuhl, stieg aus und blieb vor dem Fahrstuhl stehen. An der Wand standen die Namensschilder Jackson / Specter / Miller. Also ist sie in der richtigen Etage ausgestiegen. Daran musste sie sich wohl erst gewöhnen, dass sie ab jetzt in solch einer großen Kanzlei arbeitete und man sie auch sah. In Mikes Büro war sie für sich gewesen. Sie konnte nicht sehen, was ihr Chef oder sie arbeitete, da es keine Glastüren gab. Hier gab es keine Privatsphäre. Eine dunkelhäutige große schlanke Frau kam auf sie zu fragte: "Sie müssen Claire Fergison sein. Mike Mattson hatte mich gestern benachrichtigt, dass Sie heute kommen werden. Wie lange haben Sie für ihn als Sekretärin gearbeitet?" "Ich habe schon nicht mehr gezählt, jedoch lange." "Dann wird es eine Weile brauchen bis Sie auf eine große Kanzlei umgestellt haben nehme ich an. Nancy", rief Frau Jackson eine junge Frau zu sich her. "Nancy ist unsere Rechtsanwaltsgehilfin. Sie wird Ihnen helfen, wie unser Programm funktioniert auf den PCs und wird Sie mit unseren Anwälten bekannt machen. Sie werden vorwiegend für Herr Specter arbeiten, der ist jetzt jedoch noch außer Haus." Mit ihren High Heels verabschiedete sie sich von Caire und überließ Nancy das Reden.
"Dann kommen Sie einmal mit". Ein herrscher Tonfall herrschte hier, fiel Claire auf. Vielleicht Nancy nicht so hart, weil sie ja keine Auszubildende war, aber sonst war alles anders wie bei ihrem früheren Chef. Sie wurde Herr Miller vorgestellt.

Er schien sehr entzückt von Claire zu sein, denn er setzte ein extrem breites Lächeln auf, stellte sich schief auf und er dachte anscheinend, sie würde ihn dafür küssen. Als Nancy nun mit Claire zu ihrem Schreibtisch kam sagte die: "Sie müssen sich daran gewöhnen, dass Herr Miller hier unser Spaßvogel ist. Vielleicht wird es bei Ihnen anders sein, aber man muss solange arbeiten, bis der Chef sagt man kann gehen und das kann manchmal nach einundzwanzig Uhr werden, zumindest bei Herr Specter." Claire musste all das erst einmal verdauen. Solange arbeiten? Wo ist sie da nur gelandet? "Ich habe Ihnen alles eingerichtet, versuchen Sie es einfach, sonst melden Sie sich bitte einfach bei mir."


Da Claire nicht wusste, was sie tun sollte und niemand ihr einen Auftrag gegeben hatte blieb sie erst einmal sitzen ohne etwas zu tun. Eine Minute später rief Mary sie in ihr Büro. Sie kam sich wirklich so vor, als würde sie von hier nach da gestupst werden und sei eine Azubi statt eine Sekretärin. Claire stand in Marys Büro und sagte: "Ich stelle Ihnen Gabriel Specter vor. Für ihn werden Sie arbeiten. Gabriel das ist Claire Fergison. Von ihr habe ich dir erzählt." Ihre Blicke trafen sich und Claire erinnerte sich jetzt, dass es doch dieser Mann war, der sie am Tag zuvor zum Kaffee trinken einladen wollte. Auch er erinnerte sich an sie, wie sie sein Angebot ausgeschlagen hatte mit ihm einen Kaffee trinken zu gehen. "Sehr erfreut", grüßte Gabriel Claire freundlich. Claire nickte nur. "Dann kommen Sie mal mit. Ich hoffe, Nancy hat Ihnen alles gezeigt." Leise bejahte sie es.

Claire sollte in sein Büro und er drückte Claire Akten in die Hand, welche sie bearbeiten sollte, aber sie konnte sich mit den Akten noch gar nicht richtig beschäftigen und wusste nicht, was sie machen sollte. Als Claire ihn fragend ansah wurde Gabriel bewusst, dass seine neue Sekretärin gar nicht die Akten kannte, da sie erst eine Stunde da war. "Setzen Sie in dem Insolvenzverfahren Brown eine Klage auf, rufen Sie Herrn Saywer an, ob er heute Zeit hätte für ein Gespräch und diese Schriftsätze auf dem Band müssen heute noch raus. Lassen Sie ruhig die Tür aufstehen." Claire verdrehte die Augen, als sie ihrem jetzigen Chef den Rücken zudrehte und zu ihrem Bürotisch ging. Sie fragte sich, ob sie sich hier in der riesigen Kanzlei jemals einleben würde. Einzige Bezugsperson ihrerseits war die Gehilfin Nancy und der andere Anwalt, der sie überschwänglich begrüßte. Aber es war ihr erster Tag, da konnte sie nicht erwarten, dass sie mit Handkuss empfangen wird.

Es war mittlerweile recht spät am Abend und eigentlich war sie fertig mit ihren Arbeiten und es schien, dass er mit ihr zufrieden war. Sie wollte Herrn Specter fragen, ob sie gehen könnte, da zu Hause ihr Hund wartete, den sie sich mittlerweile zugelegt hatte. Gerade als sie sich vom Stuhl erhob, riss ihr Chef die Tür auf, bat Claire da zu bleiben und wütend suchte er ein anderes Büro auf und schrie diese Person an. Es schien wohl der andere Anwalt zu sein, wo sie mittlerweile den Namen vergessen hatte. Gereizt sagte er Claire sie könne gehen und ihren Feierabend genießen. Claire lehnte sich in den Türrahmen und fragte, ob sie helfen könnte. Er schaute auf und schüttelte den Kopf. Was sie jedoch noch loswerden musste war: "Herr Specter, egal wer Sie aufgeregt hat und ich weiß nicht was vorgefallen ist, entschuldigen Sie sich bitte für Ihren Ausraster." Er bat Claire nochmals inständig zu gehen und sagte nichts zu ihrer Bitte.


Kapitel 4

Claire entschuldigte sich bei Madeleine, weil sie solange auf ihren Hund Skoty aufpassen musste und erklärte wie die Dinge standen. Claire wollte Skoty in eine Hundepension bringen, jedoch lehnte Madeleine ab, da sie froh sei, dass es Skoty gab und es ihr nichts ausmachte, sich um Claires Hund zu kümmern. Claire war erleichtert. So konnte sie ruhigen Gewissens arbeiten gehen.
Herr Specter wollte am nächsten Morgen gerade sich bei Claire beschweren, jedoch kam seine Vorgesetzte Mary ihm zuvor und erklärte, dass sie Frau Fergison bat, erst gegen acht Uhr auf der Arbeit zu erscheinen. "Ich möchte, dass Sie ab morgen früher kommen", bat er sie ernst. Als Claire Mary ansah, hob die nur die Schultern. "Wenn er das so möchte, dann kommen Sie morgen früher," antwortete Mary.

Mittlerweile kam Claire mit Herr Specters Charakter zurecht. Sie ließ sich auch nie etwas zu schulden kommen und wenn nötig, half sie ihm bis tief in die Nacht hinein, daher bat er ihr auch das DU an und sie ebenso. Aber hübsch sein ist nicht alles. Als Beziehungspartner könnte sie sich Gabriel nicht vorstellen, dafür ist er zu eitel und denkt zu hoch von sich und vor allem will er nie verlieren. An diesem Abend dankte er ihr wieder, dass Claire solange für sie da war. Claire nickte nur und verließ die Kanzlei mit einem Lächeln. Ein paar Meter von der Kanzlei entfernt, kamen drei Männer auf sie zu.
Einer musste von ihnen der Chef gewesen sein und die anderen seine Handlanger. Und diese hielten sie fest und zogen sie in eine dunkle Sackgasse. Claire konnte alle drei Männer nicht gut erkennen, jedoch wusste sie, dass ihr irgendwelche Strafe drohte, wenn sie für diese Typen nichts tat. "Sie arbeiten für Herrn Specter." Angsterfüllt nickte sie. "Er schuldet mir noch zehntausend Dollar, die er jedoch nicht mehr aufbringen möchte, da er ein feiner Anwalt ist. Er muss das Geld noch irgendwo aufbewahren. Ich gebe Ihnen zwei Tage, sonst rufe ich ihn an, dass die Kanzlei zugrunde gehen wird. Wenn Sie es ihm erzählen wollen oder zur Polizei gehen, ist ihr Hund tot." Dann ließen sie Claire alleine und verschwanden in einem Ranch Rover. Diese konnten gar nicht wissen, wo sie wohnte, daher musste sie es Gabriel erzählen. Woher sollte sie innerhalb von zwei Tagen soviel Geld aufbringen können.

In der Empfangshalle stand immer noch der Portier Jeremy. Er merkte, dass was nicht stimmte und fragte sie besorgt, was sie habe, aber Claire antwortete mit nichts, sondern fragte, ob Herr Specter noch im Büro sei und wenn nicht, ob er seine Privatadresse hätte. Jeremy gab ihr die Privatadresse, obwohl er diese nur im Notfall herrausrücken sollte. Claire klopfte an Gabriels Tür. Er starrte sie an und hatte nur zwei Fragen, woher sie die Adresse hätte und ob das nicht bis zum nächsten Tag Zeit gehabt hätte.

"Darf ich rein?" Er nickte ohne eine Miene zu verziehen. "Auf dem Nachhauseweg zerrten mich drei Typen in eine Sackgasse. Der eine befahl mir zehntausend Dollar in zwei Tagen zu besorgen, da Sie sie dem noch schulden. Eigentlich sollte ich weder Sie noch die Polizei aufsuchen, aber ich weiß mir nicht zu helfen. Wer ist das? Einen Namen sagte er nicht. Warum bringst du deine Kollegen in Gefahr und bezahlst keine Rechnungen?", fragte Claire erbost. Gabriel schaute auf seine Füße, trank seinen Skotch aus und schüttelte den Kopf, dann antwortete er: "Das ist zwölf Jahre her. Ich habe die Schulden meiner Schwester beglichen. Ich habe sie vertreten. Ich wusste nicht, dass sie ihm noch mehr Geld schuldete, geschweige, dass er wieder auf freiem Fuß ist. Wahrscheinlich hatte er Freunde, die ihn mit Kaution herausholten. Ich werde das Geld besorgen. Diesem Mann muss das Handwerk gelegt werden." Claire nickte. "Du kannst heute Nacht hier übernachten, ich möchte nicht, dass die Typen dir zu Hause auflauern."

Am nächsten Morgen wurde sie neben ihm im Bett wach und sie konnte sich an nichts erinnern, ob sie mit ihrem Chef richtig schlief oder nur neben ihm lag. Er lag noch auf dem Bauch und schlief. Beim Aufsetzen, um ihre Bluse anzuziehen, drehte er sich um und sagte als sei nichts gewesen: "Guten Morgen. Wir gehen besser getrennt in die Kanzlei, sonst wird noch Verdacht geschöpft. Im Schrank findest du noch Frauenbekleidung von meinen alten Flammen. Diese haben sie einfach hängen gelassen." Claire ging nur eine Sache durch den Kopf und fragte wieviel passiert sei. "Nichts. Alles gut. Ricardo, mein Fahrer wird dich in zwanzig Minuten abholen. Bis gleich."

Beim Betreten der Kanzlei fiel es Nancy als erstes auf, dass sich Claire ganz anders bewegte wie die letzten Monate und etwas trug, was sie schon einmal an einer anderen Frau gesehen hatte, nämlich einer alten Freundin von Herrn Specter. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand fragte sie, ob alles gut sei. "Ja, nur meinem Hund nicht so gut. Ich habe ihn zu meiner Nachbarin gebracht, die beiden mögen sich gerne." Nancy nickte nur, glaubte es ihr aber nicht. Sie glaubte eher, dass sie mit ihrem Chef ein Verhältnis hatte, worüber Mary nicht begeistert sein würde, aber jeder ist für sich selbst verantwortlich.

Claire legte ihre Handtasche auf ihrem Bürotisch ab und sie wollte gerade in Gabriels Büro, weil er auch nach ihr winkte, jedoch im selben Moment rief Mary sie in ihr Büro. "Bitte setzen Sie sich. Ich habe gerade ein Fax erhalten, wohlgemerkt ein anonymes Fax. Wenn Sie heute bis achtzehn Uhr im Central Park Richtung Nordosten nicht Ihre Kosten begleichen, wird die Person gegen unsere Kanzlei vorgehen. Wissen Sie etwas davon?" Claire wollte gerade etwas sagen, da kam Gabriel in Marys Büro: "Frau Fergison hat damit nichts zutun. Sie wollen mich, erpressen jedoch sie, um an mich heran zu kommen. Ich kam mit Andy Cubot vor zwölf Jahren in Kontakt als ich meiner Schwester half. Aber anscheinend schuldete sie ihm noch mehr Geld wie ich dachte. Mit Kaution muss er frei gekommen sein, denn ich sorgte dafür, dass er hinter Gitter verrotten sollte." "Gabriel, dann schaff das schnellstmöglich aus der Welt, ich möchte nicht, dass der uns der Kanzlei schadet. Tut mir leid Frau Fergison, dass ich Sie beschuldigt habe." Claire nickte erleichtert und machte sich auf den Weg zu Gabriels Büro.

Claire musste sich eingestehen, dass sie, trotz dass Gabriel so wie er nun war, nun jetzt doch Gefühle für ihn entwickelt hat, aber sie war sich nicht sicher, ob er genauso fühlte und ob er weiterhin bei der geschäftlichen Freundschaft bleiben wollte wie sie eigentlich auch früher einmal, aber seit sie neben ihm aufwachte, konnte sie es nicht mehr.


Kapitel 5

Am Telefon des gleichen Tages erfuhr sie abends im Büro, dass ihre Schwester im Sterben lag und sie so schnell wie möglich kommen sollte, da Teresa sich mit ihr versöhnen wollte. Claire ging auf und ab in Gabriels Büro und wartete auf ihn, um ihm mitzuteilen, dass sie weg müsste, auch wenn er sie bräuchte. Er setzte sich auf seinen Sessel und fragte, ob noch ein Problem bestehe, denn sie könne nach Hause.

Claire nickte. "Vielleicht ist es der falsche Zeitpunkt, aber ich benötige Urlaub. Ich habe einen Anruf bekommen, dass meine Schwester im Sterben liegt." "Natürlich. Ricardo wird dich fahren. Tut mir leid für deine Schwester." Claire winkte ab und antwortete: "Ricardo muss mich nicht fahren. Ich fahre mit dem Taxi, aber Danke." Er lächelte. Am liebsten wollte sie ihm sagen, dass sie ihn jetzt schon vermisste, aber sie ließ es bleiben.
Claire verabschiedete sich von Madeleine, streichelte Skoty über den Kopf und sagte mit Tränen in den Augen: "Ihr werdet mir fehlen, aber ich versuche so schnell wie möglich wieder da zu sein." Dann stieg sie ins Taxi, der sie zum Flughafen brachte.

Währenddessen wusste Gabriel nicht, wo ihm der Kopf stand. Er brachte alle Termine durcheinander, vergaß sogar einen Gerichtstermin. Nancy, eines der vielen Rechtsanwaltsgehilfen entdeckte Gabriel auf der Damentoilette. Er hatte sich dort noch nie verirrt. Er war ein feiner Mann mit Manieren und sie konnte sich nicht erinnern, dass sie Herr Specter überhaupt jemals so sah wie heute. Sie konnte den Anblick nicht ertragen und suchte seinen besten Freund, Harry Miller auf. Sie hatte vergessen anzuklopfen und nicht darüber nachgedacht, dass Herr Miller vielleicht Mandanten haben könnte. "Können Sie nicht anklopfen?", fragte Harry erbost. "Es tut mir leid Herr Miller. Ich wusste nicht an wen ich mich wenden soll, Sie verstehen sich doch gut mit Herr Specter." Harry nickte, obwohl das nicht immer stimmte. Nancy berichtete ihm wie sie Herr Specter vorfand. Harry sprang sofort vom Bürosessel hoch und wollte zur Damentoilette eilen, aber da war er nicht mehr. "Ich denke, er hatte eine Panikattacke", sagte Nancy.

Mit seinem breiten Gesicht, den Zähnen die aussahen wie von einem Hasen, seinem viel zu eng geschnittenen Anzug und dem dicken Bäuchlein eilte Harry ins Büro von seinem Freund Gabriel. Dieser saß auf seinem Bürosessel und studierte eine Akte. "Harry, was willst du? Ich habe viel zu tun. Wie du siehst, geht es hier drunter und drüber, seit Claire weg ist." Harry schaute ihn überrascht an und wollte gerade fragen, da erzählte es Gabriel ihm. "Ach die Arme. Dann musst du eine Vertretung einstellen, bis Claire wieder da ist." Gabriel nickte und wandte sich dann wieder seiner Akte zu und Harry verließ das Büro und suchte Nancy auf: "Ich konnte nichts feststellen das er eine Panikattacke haben könnte. Er sitzt wieder in seinem Büro und arbeitet. Aber ich kann ja etwas auf ihn aufpassen. Danke, dass Sie mich geholt haben, aber demnächst anklopfen." Nancy nickte schweigsam.

Ohne Gabriel zu fragen, stellte Harry eine neue Sekretärin ein und gerade als Harry ihr die Sachlage erklärte, stürzte Gabriel auf seinen Freund los und fragte ihn, was er da machte, er hätte ihn nicht darum gebeten. Vor allem hatte sie extreme Ähnlichkeit mit Claire, außer dass sie etwas fülliger war, ihr Kleidungsstil mehr zu Harry passte und lockiges Haar. Sonst schien sie genauso zu sein wie Claire. "Du bringst Samantha Smith in eine unangebrachte Situation", versuchte Harry Gabriel zu beruhigen. "Ich kann auch wieder gehen", sagte sie leise. "Nein!", antwortete Gabriel bestimmt. "Ich brauche ja eine Sekretärin. Es geht nur darum, dass er es hinter meinem Rücken getan hat. Bitte bleiben Sie." Samantha nickte lächelnd. Harry wollte sich wieder in den Vordergrund drängen und ihr alles zeigen und sie herumführen, aber Gabriel hielt ihn fest: "Das übernehme ich."

Mit einigen Turbulenzen ist der Flug nach Vancouver gut verlaufen. Am Flughafen standen ihre Mom in Schwarz gekleidet und einige Freunde. Ihre Mom entschuldigte sich für ihr unangebrachtes Benehmen die ganzen Jahre als sie zu Hause wohnte. Claire stellte fest, dass sich nichts verändert hatte seit sie weg war. Der kleine Ort in Vancouver war immer noch klein und gemütlich. Ihre Mom führte Claire in Teresas Kinderzimmer. Dort wollte sie sterben. Claire erkannte ihre Schwester kaum noch. Sie war kreidebleich, sie war total abgemagert und sie schaute sie mit glasigen Augen an. Claire wollte ihr das Reden verbieten, jedoch wollte sie reden, auch wenn es ihr schwerfiel: "Ich habe Magenkrebs. Ich bin froh, dass du gekommen bist. Ich möchte mich entschuldigen für mein Benehmen. Natürlich hast du mir niemanden ausgespannt. Ich war nur so eifersüchtig auf dich gewesen, weil jeder dich liebte wegen deiner Art und weil du so hübsch bist." Claire senkte den Kopf, streichelte ihre magere Hand und antwortete: "Dafür konnte ich jedoch nichts." "Bist du in New York glücklich? Gibt es einen Mann?" wollte Teresa wissen. Claire nickte verliebt und bejahte es. "Ich habe nur leider kein Foto, kann ihn dir aber beschreiben." Teresas letzten Worte waren: "Werde glücklich und ich habe dich immer geliebt." Dann starb sie.

Paar Tage später war die Beerdigung. Claire hatte nicht damit gerechnet, dass soviele zur Beerdigung kommen würden, schließlich war Teresa recht ungerecht zu ihr gewesen. Claire blieb noch ein paar Tage bei ihrer Mom und überlegte, ob sie Jacob jetzt besuchen sollte oder dann nochmal extra kommen sollte, denn sie nahm sich vor, jetzt sowieso öfters zu ihrem Heimatort zu kommen, weil ihre Mom ganz alleine war. Dann könnte sie auch irgendwann ihrer Mom Gabriel vorstellen, wenn es soweit war. Sie entschloss sich, erst beim nächsten Besuch Jacob zu besuchen, da sie jetzt sowieso zu kurz angebunden wäre und wieder schnell zur Arbeit musste.


Kapitel 6


Eine Woche später stand vor Gabriels Bürotür ein grauhaariger Mann, recht abgemagert und Samantha wusste überhaupt nicht, wie sie all seine Fragen beantworten sollte. Gabriel erschien kurz darauf und schaute Samantha verwundert an, wer das sei. "Ich bin Herr Mattson. Sind Sie Frau Fergisons Vorgesetzter? Ich habe eigentlich mit einer Mary gesprochen." "Ich bin ihr Chef von Frau Fergison. Sie müssen mit Mary Jackson meiner Vorgesetzten gesprochen haben. Frau Fergison hat Urlaub." Mike nickte erleichtert. "Wo finde ich das Büro?" Gabriel brachte Herr Peterson zu Mary und diese freute sich über dessen Besuch.

"Was für eine Überraschung. Setzen Sie sich doch bitte. Danke Gabriel." Gabriel schloss hinter sich die Tür und fragte sich, was dieser Herr bei ihnen machte und warum er nach Claire fragte. "Was führt Sie zu mir?" "Meine Frau ist leider verstorben, aber ich kann jetzt nicht einfach zu Hause ohne etwas zu tun rum sitzen. Ich habe in Orlando eine Kanzlei eröffnet und wollte fragen, ob ich wieder meine Sekretärin zurück bekommen kann, denn wir waren einmal ein gutes Team gewesen. Wie ich sehe, haben Sie kurzfristig eine Vertretung eingestellt bis Frau Fergison wieder aus ihrem Urlaub zurück ist. Sie können das ja mit ihrer jetzigen Sekretärin klären, ob sie möchte, länger für Herrn Specter und die Kanzlei zu arbeiten." "Ich werde mich darum kümmern. Auf Wiedersehen und ich werde Sie und Frau Fergison informieren." Sie verabschiedeten sich am Fahrstuhl und Gabriel schlenderte mit seinen Händen in den Hosentaschen zu Mary und fragte: "Um was sollst Du Dich kümmern?" "Ob Frau Smith bereit ist, immer hier zu bleiben, da Herr Mattson wieder Frau Fergison in seinem Team haben möchte." Gabriel versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, aber dass Mary über seinen Kopf hinweg entschied, ob er geschweige Claire überhaupt damit einverstanden wäre, dass würde er ihr nicht verzeihen.
"Frau Smith, verschieben Sie alle Termine. Ich habe einen Auswärtstermin, der sich kurzfristig ergeben hat. Wenn Frau Jackson fragt, Sie haben keine Ahnung." Samantha nickte stumm.

Claire war gerade erst in ihrer Wohnung, wollte sich von ihrem langen Flug erholen, da klingelte es an der Haustür. Schnaubend öffnete sie. Ricardo stand in der Tür und bat sie mitzukommen, Gabriel wollte sie sehen. Er gab ihr zum Umziehen zwanzig Minuten. Auf Claires Frage, was denn so eilig wäre, gab Ricardo keine Antwort. An der Sprechanlage sagte Ricardo, dass Claire da sei. Sie stellte sich in den Fahrstuhl und Ricardo drückte den Knopf.
Lässig stand Gabriel im Türrahmen, zog sie in seine Wohnung und sah sie an. "Es tut mir leid. Sicherlich kamst Du erst nach Hause, aber..." Er wollte und konnte nicht weiter reden. Drückte sie an seine Wand, zog ihr die Jeans und Bluse aus, hob sie hoch und legte sie auf sein Bett wo Claire schon einmal wach geworden ist, sie sich jedoch an nichts erinnern konnte. Ohne sich darüber Gedanken zu machen was Claire da tat und was da gerade im Moment geschah, zog sie ihn aus und sie hatten heißen Sex. Spätabends wurde sie wach, Gabriel trank anscheinend Alkohol und stand auf der Dachterrasse. So wie die Wohnung aussah, musste er eine Haushaltshilfe haben, denn wenn er noch solange im Büro war, konnte sie sich schwer vorstellen, dass er dann noch Lust und Zeit hatte seine Wohnung zu pflegen.
Eine offene Küche, ein schwarzes Ecksofa und Fenster so weit das Auge reichte ohne Jalousien oder Gardinen. Auf dem Boden lagen ihre Kleidungsstücke. Sie zog nochmals ihren Schlüpfer, BH und erst einmal ihre Bluse an und suchte auch die Dachterrasse auf. Lehnte ihren Kopf an seine Schulter und schaute auch auf New York in der Nacht.

Er drehte sich zu ihr um und antwortete: "Heute Morgen suchte ein Herr Peterson Marys Büro auf. Nach dem Tod seiner Frau möchte er dich wieder in seinem Team haben. Er arbeitet wieder. Ich soll Frau Smith behalten, die Harry kommen gelassen hat als Vertretung. Ohne mich oder dich zu fragen, ob wir damit einverstanden sind, bemüht sich Mary morgen darum, dass Frau Smith bleibt. Ich ließ es Mary nicht anmerken, aber ich bin zutiefst verletzt, dass sie mich einfach übergeht oder ob du wieder zurück möchtest." Claire ist entsetzt über die Entscheidung und vor allem, dass Herr Peterson so weit geht. Herr Peterson kümmerte sich erst, dass sie in der Kanzlei Fuß fasste und jetzt sollte sie wieder gehen und nach seiner Pfeife tanzen. Dagegen würde sie sich wehren. Claire antwortete: "Das mach ich nicht. Dann soll die Vertretung zu ihm. Ich lass mich nicht hin und her stupsen. Wo wäre es denn eigentlich die Kanzlei." "In Orlando". Claire schüttelte den Kopf und wusste nicht, was das alles sein sollte. Sie setzte sich auf seine Couch, da sie auf der Terrasse kalt bekam, Gabriel besorgte eine Decke und dort liebten sie sich ein zweites Mal bevor sie am nächsten Tag in die Höhle des Löwen mussten.

Gabriel war bereits in seinem Büro während Claire sich bei sich zu Hause noch frisch machte. Als sie die Kanzlei aufsuchte, saß an jenem Schreibtisch, wo sie einmal saß, diese gewisse Frau Smith von der Gabriel sprach. Claire wollte gerade auf diese zugehen, jedoch griff Mary Jackson sie auf, bat sie in ihr Büro und legte ein Blatt Papier in ihre Hand: "Sie sind mit sofortiger Wirkung gekündigt. Sie können gehen. Herr Peterson möchte wieder mit Ihnen arbeiten. Ich fand keine andere Lösung Ihnen hiermit zu kündigen." Claire war entsetzt und von Gabriel enttäuscht. "Das werde ich so nicht hinnehmen. Ich lasse mich nicht hin und her stupsen. Herr Peterson wollte, dass ich gehe und jetzt will er mich wieder haben, da kann er lange warten."

Eigentlich wollte Claire zu Gabriel ins Büro, jedoch war er nicht da. Sie gab Frau Smith zu verstehen, dass sie hier niemals glücklich werden würde und sie für ihren alten Chef nicht arbeiten würde, nie mehr. Sie würde wieder nach Hause fahren wo sie ursprünglich hergekommen ist. In der Eingangshalle begegnete sie Gabriel: "Ich hätte wirklich mehr von dir erwartet, aber du bist zu feige, denkst nur an dich, willst dich nicht binden, bist eitel, denkst nur an dich, du bist ein richtiges Arschloch", kotzte sie sich bei ihm aus und zu guter letzt gab sie ihm noch eine Ohrfeige, dann rannte sie weg. Gabriel wusste nicht, wie ihm geschah und dass er ihren Namen rief änderte auch nichts daran. "Da ist aber jemand schwer sauer auf Sie", stellte Jeremy der Portier fest. "Ich werde dieser Sache nachgehen. Bis später."

Claire kündigte die Wohnung, der Abschied von Madeleine fiel ihr schwer, aber sie musste weg. Ihr Hund Skoty kam mit. Sie konnte es Madeleine nicht an tun, sich immer um ihn zu kümmern. "Mein Kind, sorge dich nicht um mich. Ich habe dich in meinem Herzen. Und du siehst wieder Jacob von dem du mir zu Anfang erzählt hast. Mit ihm kannst du viel in der Natur sein und etwas erleben, dafür bin ich nicht mehr fit auf den Beinen und er hat für dich sicherlich auch einen guten Rat bezüglich Gabriel. Lass ihn erstmal etwas zappeln, dann wird er schnell merken, was er an dir hat." Claire umarmte Madeleine und dankte ihr für die schöne Zeit, die sie mit ihr hatte und versprach, ihr zu schreiben.

Claires Mom Candy war überrascht, ihre Tochter innerhalb von 3 Wochen wieder zu sehen und sofort erkannte sie, weshalb Claire wieder da war. "Liebeskummer?" Dabei entdeckte sie diesen süßen Hund an ihrer Seite und war total entzückt von ihm. "Mom, ich würde gerne alleine sein, was ich nun will. Hier bleiben oder zurück nach New York. Ich möchte einfach eine Auszeit nehmen und bitte stell nicht ständig Fragen, ich bin eine erwachsene Frau. Das hier ist Skoty. Den Hund habe ich mir in New York gekauft." "Der ist niedlich und so lieb. Ich weiß, aber trotzdem mach ich mir Sorgen, das ist verständlich für Mütter. Wenn du ganz alleine zum Nachdenken sein möchtest, kannst du auch hier ins Haus gehen. Das steht leer." Ihre Mom zeigte ihr das Haus und wo es lag und da sie einen Hund hatte, war ihre Mom auch um sie nicht besorgt, dass ihr in der Wildnis etwas passieren könnte.

Vor Claire stand ein Wolf der die Zähne fletschte. Sie dachte ihre Hündin würde den Wolf ankläffen, jedoch versteckte er sich hinter ihren Beinen und winselte leise. Sie fühlte sich wie ein kleines Kind. Sie blieb ganz ruhig stehen ohne sich zu bewegen. Da hörte sie einen Schuss, der Wolf hatte eine Schusswunde, kippte um und Claire zuckte zusammen. Skoty fing an zu kläffen. Claire versuchte ihren Hund zu beruhigen, aber es fiel ihr schwer. Der Mann zog sie weg und ärgerte sich darüber, dass sie sich im Wolfsrevier befand und schimpfte, sie solle ihr Vieh beruhigen, da Hunde hier nichts zu suchen hätten. Als er sie los ließ, wusste Jacob erst, wer er da so grob anfasste und sie anschrie und Claire war ängstlich, da sie nicht wusste, dass Jacob auch anders konnte mit Menschen umgehen, aber er hatte sie nicht erkannt und sie ihn auch nicht, da sie vom Schuss und vom Kläffen ihres Hundes so erschrocken war. "Claire! Es tut mir leid. Ich habe dich nicht erkannt." "Jacob! Ich dich auch nicht." Mehr konnte sie nicht sagen, ihr kamen die Tränen und umarmte ihn. Sie schluchzte. Jacob holte ihren Rucksack und brachte sie in sein Holzhaus. Er brühte gerade Tee auf und übergab ihr eine Tasse und stellte für ihren Hund ein Schälchen Wasser auf den Boden. Jacob kannte die Hunderasse nicht, da sie so klein war und ständig kläffte. "Das ist ein Chihuahua, eine beliebte Rasse in New York. Sicherlich wird sie gleich aufhören zu kläffen, wenn sie merkt, dass wir uns gut verstehen." Jacob nickte, jedoch fiel es ihm schwer, sich an diesen Hund zu gewöhnen, da er ihn nicht gerade hübsch fand, aber Claire zuliebe veruchte er mit ihrem Hund auszukommen. Als sich Skoty eine gemütliche Ecke zum Schlafen gesucht hatte, musste Claire sofort alles loswerden was sie bedrückte, besonders Gabriel.

Jacob hatte von Beziehungen keinerlei Erfahrungen, er hatte noch nie eine Freundin gehabt außer Claire, aber diese bestand auf freundschaftlicher Basis und er war für sie sowieso schon zu alt, obwohl das ja heute Gang und Gäbe war, dass 32 Jahre Altersunterschied kein Problem mehr waren. Claire lehnte sich an Jacob und schwärmte von Gabriel jedoch gab sie Jacob zu verstehen: "Du bist mir jedoch auch sehr wichtig als Freund. Und du kannst wirklich gut zuhören. Ich nehme erst einmal eine Auszeit und bleibe hier. Mom sagte, dieses Holzhaus sei frei zum Abschalten." Jacob schüttelte den Kopf und antwortete: "Das ist letzten Sommer abgebrannt durch Blitzeinschlag. Einziges Haus ist das hier. Aber hier gibt es kein Fernseher und Handy", warnte Jacob sie vor. "Ich weiß. Ich möchte auch nicht erreichbar sein. Hältst du es denn mit einer Frau zusammen überhaupt aus? Schließlich habe ich nie länger wie zwei Tage bei dir übernachtet früher", und sie lächelte. "Ich bin immer froh, wenn Du bei mir bist und solange ich Dich noch habe bevor du und deine Hündin wieder abreisen, bin ich froh, wenn du da bist."



Kapitel 7

Jacob machte mit Claire viele Wanderungen mit dabei war immer ihr kleiner Hund. Mittlerweile hatte sich Jacob an ihren Hund gewöhnt und es schien Skoty ebenfalls so zu gehen, denn Skoty kläffte weniger. Jacob nahm ihr die Angst und sie kletterten einen kleinen Hügel hoch, im Rucksack mit dabei Skoty und er zeigte ihr wie man Lachs richtig angelte. Jacob zeigte ihr auch wie man in der Wildnis ein Feuer machte, da man kein Feuerzeug hatte. Und sie redeten viel genauso wie früher bevor sie nach New York ging. Claire zeigte ihm Spiele, die sie bei Madeleine kennengelernt hatte. Jacob zeigte ihr, wie man aus Holz Tiere oder Figuren schnitzte. In dieser Zeit vergaß sie Gabriel und womit sie nicht gerechnet hatte, verliebte sie sich in Jacob. Da Jacob nicht wusste, wie es sich anfühlte, mit einer Frau zu schlafen und sie zu berühren, wollte sie ihm dieses Geschenk unterbreiten in dieser Nacht der Sternschnuppen. Der Altersunterschied war ihr egal. Aber auch sie wollte ihn bei sich haben anders wie sonst.

Dann kam der Abend der Sternschnuppen. Jacob redete schon eine Weile davon, wann es soweit sein würde und sie bereitete sich in Gedanken darauf vor, ihm das zu geben, was er nicht kannte. Es war ein lauer Abend, still wie jeden Tag bis auf das Kräuseln des Sees und die Geräusche der Nacht. Und die Sternschnuppen flogen. Claire lehnte ihren Kopf an Jacobs Schulter. "Du kannst dir was wünschen", sagte Jacob. Claire sah ihn an und antwortete: "Ich habe dir soviel zu danken und ich möchte dir etwas zurückgeben, was du nur durch mich erfahren kannst. Ich schenke dir meinen Körper. Ich möchte, dass du fühlst und spürst, wie sich eine Frau anfühlt. Bitte sage nichts, tu es einfach." Claire merkte, dass Jacob nicht wusste, was er machen sollte und wie ihm geschah. Um Jacob die Angst zu nehmen, setze sich Claire auf seinen Schoß und zog ihren Pullover sowie BH aus und bat ihn, ihre Brüste zu streicheln. Unbeholfen tat er es unter dem Sternenhimmel. Sie bat ihn sie zu küssen und mittlerweile bekam er heiß und ohne es zu merken, was seine Hände da taten, zog er sie weiter aus, legte sie auf die Decke neben dem warmen Feuer und brachte sie zu mehreren Orgasmen.

Sie zog ihn dann aus, erregte ihn an seinem Glied und er stöhnte etwas auf und sie kamen nach einer Weile beide zum Höhepunkt. Erschöpft sanken beide auf die Decke und niemand sagte etwas. Am morgen darauf lag Claire nur mit der Decke bedeckt bei dem erloschenen Feuer, was am Abend zuvor sie Beide wärmte. Claire zog ihre Kleidung wieder an und glaubte, Jacob am See zu treffen, wo er bisher immer morgens Lachs angelte und tatsächlich tat er es. Jacob hörte sie kommen und Skoty war die erste die bei Claire war. Ihr Hund grüßte sie überschwänglich, dann folgte Jacob ihr und half ihr wie immer das unebene Gelände herunter.

"Guten Morgen." Jacob umarmte sie fest und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Damit hatte Claire jedoch nicht gerechnet. Sie dachte, es wäre nur einmaliger Sex gewesen, aber sie irrte sich. Für Jacob war es jetzt mehr als nur eine einmalige Sache gewesen, dabei wollte sie ihm nur zeigen wie es ist eine Frau zu lieben, aber anscheinend glaubte er, es würde jetzt mehr zwischen ihnen sein. Wie sollte Claire Jacob klar machen, dass das nur eine einmalige Sache war und nicht mehr?, fragte sie sich. Denn während sie ihm Liebe schenkte, musste Claire die ganze Zeit an Gabriel denken. Da wurde ihr bewusst, dass sie Gabriel wirklich liebte und er an diesem Dilemma nicht schuld war, was sie ihm vorgeworfen hatte. Auch wenn es ihr sehr weh tat und damit Jacob sehr verletzen würde, dass beste wäre es, sie würde sich ohne ein Wort aus dem Staub machen, dann musste sie ihm nichts erklären.

"Du bist so in Gedanken. Alles gut?", fragte Jacob besorgt. "Ja. Ich musste nur an gestern denken." "Ich auch. Das war ein sehr schönes Geschenk gewesen." Jacob wollte noch mehr sagen, jedoch sah er gerade Grizzly Bären kommen. Er nahm sofort Claires Hand, so dass sie Schutz im Unterholz fanden, denn bis zum Haus war es zu weit. Claire wollte den Namen ihres Hundes rufen, dass er kommen sollte, jedoch hielt er ihr den Mund zu. Als die Bärenfamilie weiter gezogen war, schlichen sie Beide wieder zum See heraus. Claire sah zuerst Skoty wie sie tot am Boden lag, blut übersät. Die Bären haben sie getötet, jedoch nicht gefressen. Claire sank zu Boden, heulte und Jacob nahm sie fest in den Arm und versuchte sie zu trösten: "Es tut mir leid. Ich bin genauso traurig wie du. Psst. Versuche dich zu beruhigen. Skoty ist jetzt im Hundehimmel und schaut auf dich hernieder. Sicherlich will sie nicht, dass du weinst." Jacob versuchte sie mit diesen Worten zu trösten, half ihr auf die Beine und sie gingen zurück in sein Holzhaus. Dort brühte er ihr ein Beruhigungstee auf, sie legte sich auf die Couch zum Schlafen.


Mit dem Gewehr und mit wachenden Augen ging Jacob nochmal zu der Stelle wo sie Beide am Abend zuvor ein Feuerchen brennen gelassen haben. Er vernichtete alles auch die Greten vom Fisch, damit die Bären nicht zu nah an sein Haus kamen und kam zu dem Schluss, dass das Leben auf Dauer für Claire nichts war. Er musste sie wieder gehen lassen. Denn wie würde sie damit umgehen können, wenn er von einem Bären angegriffen wird oder aber in der Wildnis stirbt? Das würde sie nicht verkraften, daher würde er sie wegschicken, schließlich war sie nicht alleine, es gab in ihrem Leben noch einen Mann den sie liebte von dem sie sprach.

Als Jacob Essen zubereitete und Holz in den Ofen legte, da es kühler wurde, wurde Claire wach. Sie stand auf, stellte sich zu ihm und fragte, ob sie etwas helfen konnte. Jacob schüttelte den Kopf. Claire schaute ihm zu, während er kochte und legte ihre Worte zurecht, denn sie wollte doch nicht einfach so verschwinden ohne ein Wort. Nach dem Essen musste er ihr etwas mitteilen. Sie ließ ihn zuerst etwas sagen, was er auf dem Herzen hatte. Jacob nahm Claires weiche Hand und sagte: "Nach dem Vorfall mit Skoty heute Morgen kam ich zu dem Ergebnis, dass du für ein Leben in der Wildnis nicht geboren bist. Dafür hast du ein zu weiches Herz. Das war natürlich dein Hund, jedoch glaube ich, egal welches Tier ein anderes Tier reißt und frisst wirst du weinen und du wirst immer Angst um mich haben, wenn ich unterwegs bin. Ich passe auf mich auf und trotzdem kann es passieren, dass auch ich vielleicht von einem Bären angegriffen werde, was ich nicht hoffe. Als wir unsere Wanderungen gemacht haben, habe ich deine Angst in deinen Augen gesehen. Claire, ich werde immer dein Freund sein, du wirst immer in meinem Herzen sein, aber für dich ist es besser, wenn du zurück nach New York gehst, da ist dein Zuhause. Ich muss dir jedoch sagen, es war eine Erfahrung für mich wie es sich anfühlt mit einer Frau zu schlafen. Das ist unglaublich! Danke. Bitte sei nicht traurig." Diese Antwort hatte Claire nicht erwartet. Eigentlich dachte sie, er wolle jetzt immer mit ihr schlafen wollen. Zum Abschied würde sie es ihm aber gerne nochmal geben. "Ich bringe dich morgen zum asphaltierten Gehweg mit deinem Rucksack, dann können wir uns nochmal verabschieden."

Jacob wollte vom Stuhl aufstehen, Claire hielt ihn jedoch fest und öffnete seine Hose und sein Hemd und sagte leise: "Ein letztes Mal mit dir, möchtest du?" Jacob ließ alles stehen und liegen und diesmal liebten sie sich noch inniger und heißer in seinem Bett ohne Angst zu haben von einem Bären angegriffen zu werden.


An nächsten Morgen sprachen sie kein Wort miteinander. Claire genoss die Zeit mit Jacob die sie mit ihm noch hatte stumm. Sie fühlten sich nach dieser Nacht sehr zueinander hingezogen, aber Beide wussten, eine Trennung ist das beste für sie Beide besonders für Claire. Er brachte sie zum Wegesrand, half ihr den steinigen Weg hoch und sagte ein zweites Mal: "Du wirst immer in meinem Herzen sein. Werde glücklich. Ich liebe Dich!" Jacob umarmte Claire fest und bat dann, dass sie gehen sollte. Claire drehte sich trotzdem noch einmal um, lief auf ihn zu, hielt ihn nochmals fest und gab ihm einen Kuss: "Ich werde dich vermissen." Dann rannte sie los und drehte sich nicht noch einmal um.


Kapitel 8


Zerrissenen Herzens kehrte Claire zurück zu ihrer Mom. Sie hörte eine männliche Stimme im Wohnzimmer und beide lachten. Sie legte ihren Rucksack an der Veranda ab und ihre Mom entdeckte sie im Flur. "Claire, schön, dass du wieder da bist. Du hast Besuch." Ihre Mom strahlte über das ganze Gesicht.

Gabriel erhob sich und Claire hatte keine Worte. "Claire schön dich zu sehen. Es war schwer dich zu finden." "Claire, du kennst doch die Aussichtsplattform, da könnt ihr euch unterhalten. Hier stört nur die Mom." Claire nickte. Sie brachte Gabriel dorthin, jedoch war sie total verschlossen, so kannte er Claire gar nicht. Gabriel war von der Aussicht überwältigt von den Seen, den vielen Wäldern und der Weitsicht. New York bestand nur aus Häusern und dem Park, der nicht zu vergleichen war mit diesen Grünflächen. Gabriel bemerkte Claires gereizte Stimmung und fuhr fort, was er sich während des Fluges schon zusammengelegt hatte: "Du hattest recht. Ich bin eitel, möchte immer gewinnen, habe Angst mich zu binden und wenn du sagst ich sei ein Arsch, dann bin ich eins. Ich muss dir jedoch gestehen, du hast mir gefehlt, was ich in New York niemals zugegeben hätte. Ich habe mit Mary gesprochen, wenn sie dich wieder einstellt, bleibe ich, sonst kündige ich. Jedoch ging sie auf meinen Vorschlag ein und wir haben deinen ehemaligen Chef aus der Kanzlei geworfen, dass er es nicht mehr wagen sollte, dich ab zu werben." Claire sagte nichts, ihre Gedanken kreisten noch um Jacob. Gabriel merkte, dass sie etwas beschäftigte, wollte jedoch nicht nachhagen, was es sein könnte. Gabriel überreichte ihr die Hotelzimmernummer, wo sie ihn finden konnte und ließ sie auf der Plattform alleine.

Claire war überrascht, Gabriel hier in ihrer Heimat anzutreffen. Er sagte ihr, dass sie ihm gefehlt hatte, es ihm jedoch schwer fiel, Gefühle freien Lauf zu lassen und sie zuzulassen, jedoch musste er das, wenn er sich auf sie einlassen wollte. Claire war hin und her gerissen von ihren Gefühlen. Wenn sie Gabriel sah, wollte sie ihn keineswegs verlieren, sondern dass er bei ihr blieb. Sah sie Wanderer mit Rucksack musste sie an Jacob und ihre schöne Zeit denken, wie sehr sie ihn vermisste und wollte ihn zu gerne wieder sehen.

Es vergingen einige Tage, jedoch meldete sich Claire nicht bei Gabriel. An einem sonnigen Wintertag klingelte es an der Haustür. Ihre Mom öffnete und Gabriel stand an der Tür. Claires Mom rief nach ihr, jedoch meldete sie sich nicht. "Frau Fergison bitte geben Sie das Claire. Ich muss leider wieder zurück nach New York. Die Geschäfte warten. Sagen Sie ihrer Tochter, ich werde auf sie warten." Candy nickte und schloss die Tür, denn es war eiskalt draußen. Claire schloss die Tür ihres alten Kinderzimmers ab und legte sich auf ihr Bett und weinte. Ihre Mom klopfte an die Tür, jedoch konnte sie die Tür nicht öffnen. "Mein Kind ich mach mir Sorgen. Ich schiebe dir einen Brief von Gabriel durch die Tür. Lass dir Zeit."

Claire hörte ihre Mom die Treppe herunter gehen. Mit Tränen in den Augen machte sie den Brief auf in dem stand, was er nicht aussprechen konnte, dass er an Panikattaken litt und eine Therapeutin aufsuchen musste, weil er Claire vermisste. Er hoffte sehr, sie wieder in der Kanzlei begrüßen zu dürfen und dass zwischen ihnen mehr war als nur Freundschaft. Claire packte ihre Koffer und am nächsten Morgen verkündete sie ihrer Mom, dass sie wieder nach New York fliegen würde, jedoch in Abständen sie mit Gabriel besuchen würde. Mom umarmte ihr Kind und sagte: "Pass auf dich auf in der großen Stadt, aber sicherlich wird das Gabriel schon tun." Claire umarmte ihre Mom und sagte, dass sie sie sehr lieb habe, dann checkte sie aus.

Mit ihren Koffern wollte sie nicht die Kanzlei betreten. Gabriel übergab ihr einen Zweitschlüssel nach dem Anschlag auf sie, so dass sie jederzeit dort Zuflucht nehmen konnte. Claire konnte jedoch den Schlüssel nicht einführen, etwas blockierte den Schlüssel. Da öffnete Gabriel die Tür. "Claire! Wie schön." Gabriel half ihr mit den Koffern. Sie dankte ihm und auch für den Brief. Sie ließ ihre Handtasche auf die Couch fallen und sie merkte jetzt erst, wie sehr sie New York und Gabriel vermisst hatte. Claire drückte Gabriel an die Wand und öffnete sein weißes Hemd. "Ich muss zur Arbeit", sagte er überraschend wegen ihrer Initiative, die sie ergriff. "Dann später?", fragte sie schmollend und ließ von ihm ab. Er nickte und gab ihr einen Wangenkuss. Claire sah ihm nach.

Claire war es ja schon gewohnt, dass es immer recht spät wurde, also zog sie sich ein legeres Kleid an und suchte die Kanzlei auf. Bis auf sein Büro waren alle Büros finster und es war still. Es war tatsächlich das hintere und letzte Büro in dem noch Licht brannte. Genau dort saß Gabriel und las eine Akte. Da Gabriel sie nicht bemerkte, sagte sie im Türrahmen gelehnt: "Hier verkriechst du dich also." Gabriel schaute auf, lächelte und antwortete: "Ja, ich arbeite noch an meinem Plädoyer für morgen." Claire setzte sich auf seinen Schoß, legte die Akte auf den Tisch und legte ihre Arme um seinen Hals und bedeckte sein Gesicht mit Küssen und fragte leise: "Aber du bist jetzt doch fertig?" Gabriel sah Claire verschmitzt an und antwortete: "Ja, jetzt. Ich habe die Zeit vergessen."

Gabriel bekochte sie, dabei dachte sie immer, dass Gabriel eine Haushaltshilfe hätte oder er etwas kommen lassen würde. Sie musste sich an Sushi erst gewöhnen, denn das hatte sie noch nie gegessen, da sie mehr auf gutes Fleisch stand. Nach dem Essen zog er Claire vom Stuhl hoch, nahm ihre Hand und zog ihr Kleid vor seinem Hochbett aus. Claire öffnete sein weißes Hemd und sie liebten sich, weil es sehr lange her war, als sie das letzte Mal miteinander schliefen.
Mitten in der Nacht wurde sie wach. Claire schreckte hoch und weinte. Gabriel wurde augenblicklich wach, nahm sie in den Arm und tröstete sie mit den Worten: "Es war nur ein Alptraum. Es ist alles gut." Claire versuchte ihm zu glauben, aber was sie geträumt hatte, war so real, dass sie es kaum glauben konnte, dass es nur ein Traum war.

Gabriel weckte sie mit einem Kuss und einer Tasse Kaffee in der Hand. "Hier." Sie dankte ihm. Mit seinem Hemd stellte sie sich mit der Kaffeetasse auf die Dachterrasse und ließ sich von der Sonne wärmen. Auf der Straße reihte sich der Berufsverkehr aneinander und ständig hörte man ein Gehupe selbst im letzten Stockwerk des Hauses. Gabriel trat auf die Terrasse und sagte, dass es soweit wäre, dass Ricardo sie in zwanzig Minuten abholen würden. Ricardo bemerkte sofort, dass zwischen Gabriel und Claire kein freundschaftliches Verhältnis mehr bestand, sondern sie ein Paar waren. Aber Ricardo besaß genug Menschenkenntnis, dass er erkannte, dass Claire nicht wirklich glücklich war. Sie hatte solch einen gewissen Blick in den Augen, aber vielleicht irrte er sich diesmal. Er würde sehen.

Wie voraussehbar, begrüßte Harry sie wieder überschwänglich. "Wie schön, dass Sie wieder da sind. Gabriel, sie könnte auch für mich arbeiten." "Nein. Du bekommst jetzt Frau Smith. Du wolltest doch immer eine Sekretärin haben, also bekommst du Frau Smith, die du auch eingestellt hast." "Wie finden Sie das Frau Fergison? Wir sind doch auf keinem Basar", und Harry würde zynisch. "Ich wollte auch nicht zu Ihnen, tut mir leid", erklärte Claire Harry und er fühlte sich in seiner Eitelkeit gekränkt. Mary Jackson griff sie auf, als Gabriel sie zu ihrem alten Arbeitsplatz begleiten wollte. "Es tut mir leid wegen diesen Umständen die Herr Peterson uns und Ihnen bereitet hat. Sicherlich hat Gabriel Ihnen schon den Grund genannt, warum ich Sie gefeuert habe. Wenn Sie nichts dagegen haben, ist hier Ihr neuer Arbeitsvertrag mit Lohnerhöhung, weil es mir und vor allem, das glaube ich, Gabriel wichtig ist, dass Sie wieder bei Uns einsteigen." Claire unterschrieb den Vertrag sofort und Mary sagte: "Willkommen in unserem Team." Claire nickte.

Claire tat es gut wieder zu arbeiten und an Gabriels Seite. Eines jedoch störte sie. Wenn sie mit Gabriel den ganzen Tag zusammen arbeitete, brauchte sie abends auch einen Ort zum Zurückziehen, den es jedoch bei Gabriel nicht gab. Rückzugsort war nur das Bad und das Schlafzimmer, jedoch nicht noch einen extra Raum. Claire brauchte auch einmal Zeit für sich, daher war sie auf der Suche nach einer kleinen Wohnung und beauftragte Nancy damit sie für sie eine Wohnung suchte.

Claire dachte, Gabriel würde davon keinen Wind bekommen, aber seine Ohren und Augen waren überall, daher stellte er sie abends wütend zur Rede. Claire versuchte es ihm zu erklären, er dachte jedoch, Claire habe einen anderen Freund und träfe sich heimlich mit ihm. Claire gab Gabriel eine Ohrfeige und unter Tränen sagte sie: "Dass du an so etwas nur denken kannst. Ich liebe dich. Ich suche nur nach einer kleinen Wohnung, um mich auch mal Zurückziehen zu können, jedoch nicht von dir. Deine Wohnung ist sehr schön, ich will nicht, dass du wegen mir deine Wohnung aufgibst. Ich möchte dass es Uns auch noch in paar Jahren zusammen gibt." Gabriel fuhr durch sein Haar, sah sie an, entschuldigte sich, dass er so misstrauisch war, hielt sie auf, dass sie nicht ging und er mit ihr zusammen eine Wohnung suchen würde und versuchte sie von dem Streit abzulenken, in dem er ihre Bluse aufknöpfte und sie entschuldigte sich, weil sie es heimlich tat und ihm eine Ohrfeige gab.



Kapitel 9


Zwei Monate später kam Samantha Smith, die eine Weile für Gabriel arbeitete an Claires Empfangstisch und versuchte mit Ruhe zu erklären, dass ihre Mutter nach einer hohen Dosis Heroin gestorben ist. Claire wusste nicht was sie sagen sollte. Samantha hatte das zuerst ihrer Vorgesetzten mitgeteilt und dann ihr. Mary kam darauf auf sie zu und legte ihre Hand auf die Schulter. "Ich werde Ihnen auf unbestimmte Zeit frei geben. Der Platz wird immer für Sie frei sein", versprach Mary ihr. "Gehen Sie schon einmal nach Hause. Ich werde es Gabriel später mitteilen, wenn er vom Gericht zurück ist. Samantha rufen Sie Ricardo, er soll Frau Fergison nach Hause bringen."

Gabriel kam zwar abends, jedoch nicht so spät wie sonst nach Hause und nahm Claire in den Arm. "Ich glaube es nicht, dass meine Mom Drogen genommen hat, niemals! Da muss etwas anderes passiert sein", schluchzte sie es heraus. "Ich fliege mit dir." Claire sah Gabriel aus nassen Augen an und fragte: "Das geht einfach?" "Ich habe Mary zu verstehen gegeben, dass ich mit muss, da ich schon beim Tod deiner Schwester nicht dabei war und sie sollte mir einige Tage frei schaufeln oder die Fälle an unseren neuen jungen Anwalt abgeben, dann könnte ich noch etwas länger bleiben." Claire umarmte Gabriel.

Am Flughafen in Vancouver wurde sie von vielen Nachbarn herzlich empfangen und sie sprachen ihr Mitleid aus, dass sie nun auch noch ihre Mutter verloren hatte, obwohl sie noch nicht einmal in diesem Alter war um zu sterben. Claire und Gabriel wurden von den Nachbarn zu ihrem Zuhause begleitet. Eine der vielen Nachbarn dachte Gabriel sei ein Außenstehender, da musste Claire erst erklären, dass er zur Familie gehörte und schon wurde wieder getuschelt. So etwas konnte Gabriel nicht leiden, daher wohnte er auch in einer Großstadt.

Da lag ihre Mom also, genau wie ihre Schwester vor einigen Jahren. Sie wollte wahrscheinlich hinter dem Haus im Garten begraben werden, denn da stand bereits ein Sarg und eine Schaufel. Gabriel trat vor die Tür und bat die Nachbarn nach Hause zu gehen, er und Claire wollen alleine sich verabschieden und trauern. Der Polizeiobermeister Kevin Baker und der Gerichtsmediziner Daniel Thompson befanden sich noch im Haus und der Polizist Baker trug in seinen Händen ein Kilo Heroin. "Es tut mir leid, aber Ihre Mutter war drogenabhängig wie Ihre Schwester. Leider muss ich von Ihnen auch noch eine Probe nehmen und die Koffer durchsuchen." Gabriel wollte etwas erwidern, aber Claire hielt ihn zurück. "Okay." Claire war jedoch sauber. Claire fragte, woher ihre Mom die Drogen herhaben könnte, jedoch konnten sie ihr das nicht sagen, da sie keine Beweise hatten.

Gabriel verstand Claire sehr gut, dass sie das erst einmal verdauen musste, dass ihre Mom verstarb, dabei war sie noch nicht sehr alt und als sie erfuhr, dass sie Drogen nahm, war es für sie um so schlimmer, schließlich wusste er, wie es ist, wenn ein Familienangehöriger Drogen nahm wie seine Schwester. Daher überließ er es ihr auch, wann sie wieder zurück kehren wollte. Claire fragte Gabriel, ob sie ihn begleiten würde zum Spaziergang. Für Gabriel war das eine sehr ungewöhnliche Frage und er nickte. Sie gab ihm festes Schuhwerk, denn das brauchte er für dorthin wo sie hin wollten. "Die müssen dir passen, die sind von meinem Vater. Er verließ Uns und Mom jedoch als wir Kinder waren und ließ diese Schuhe zurück." Warme Kleidung hatten sie dabei, da es für Anfang Frühling noch recht kalt war. Gabriel sah, dass Claire etwas Großes vor hatte mit ihm. Dann nahm sie seine Hand und rannte. Auf die Frage, warum sie es so eilig hatte, gab sie keine Antwort.

Dann jedoch wurde sie langsamer und als Claire wieder Luft hatte, erklärte sie den Grund. Gabriel hatte nur Grund zum Staunen und blabberte alles nochmal nach um es verstehen zu können: "Du hast einen guten Freund der um einiges älter ist wie du und ihr versteht euch wie Bruder und Schwester. Er ist immer für dich da und du willst ihm jetzt mich vorstellen, weil er dein bester Freund ist?" "Genau so ist es. Ich kenne mich bereits hier gut aus und weiß auch wo sein Haus steht und er weiß von dir. Aber jetzt musst du leiser sein, sonst locken wir noch gefräßige Tiere an." Sonst war Gabriel nie ängstlich, immer hart, aber jetzt benahm er sich wie ein kleiner ängstlicher Junge.

Am See sah Claire ihn nicht angeln, denn das war ihr gewöhnlicher Weg um zu ihm zu gelangen und egal wann sie kam, meistens stand er da. "Bitte geh vor, sei jedoch vorsichtig, das Gelände ist uneben und hilf mir die letzten Stufen runter." Gabriel fragte sich, was um alles in der Welt er hier machte, Klettern war nicht sein Fall, aber was macht man nicht alles für eine Frau. "Danke. Komm." Claire machte sich Sorgen, ob was geschehen sei mit Jacob, denn sie wollte ihm doch Gabriel vorstellen von dem sie ihm erzählt hatte. Dann hörte sie ein Geräusch. Aus dem Gebüsch kam mit dem Gewehr Jacob und zielte direkt auf Claire. Aber er ließ das Gewehr sofort sinken, da er Claire sofort erkannte. Die Freunde umarmten sich. Jacob entdeckte den Mann, der etwas im Hintergrund stand und ließ Claire los. Jacob wollte fragen, wer das sei und Claire sagte umgehend: "Das ist Gabriel, von dem ich dir erzählt habe. Hast du schon gehört, dass meine Mom tot ist? Sie verstarb an einer Überdosis Heroin und die Polizei fand noch nicht heraus von wem sie das Zeug hatte."

"Gehen wir in mein Haus. Hier ist es zu gefährlich. Claire, nein ich habe nichts davon gehört. Das tut mir sehr leid. Setzt euch. Und Sie sind Gabriel. Sie haben das Herz von Claire erobert?", fragte Jacob. Gabriel nickte. "Es hat eine Weile gedauert, aber jetzt sind wir beruflich wie auch privat ein Paar." Gabriel bemerkte, dass Claire alles um sich vergaß, wenn sie in der Nähe ihres alten Freundes Jacob war. Sie schien ihn sehr zu mögen und wer weiß, vielleicht war früher schon einmal mehr gewesen. "Gabriel, Gabriel", riss Claire ihn aus den Gedanken. Er schaute sie an. "Möchtest du ein Glas Wein fragt Jacob dich." "Aber wir müssen noch zurück." "Nein! Das ist zu gefährlich. Sie und Claire übernachten hier. Es ist zwar klein, aber für eine Nacht geht es für drei Personen. Sie nehmen mit Claire das Bett, ich schlafe auf der Couch."

Gabriel wäre froher gewesen, sie wären wieder im Hotel bei fließendem Wasser und dass er nicht außerhalb des Hauses auf ein Plumpsklo musste und zudem aufpassen musste, dass kein Bär ihn beim Geschäft störte. Flüsternd sagte Gabriel: "Ich könnte so nicht leben abgeschieden von der Welt ohne technische Geräte. Du etwa?" Claire schüttelte den Kopf, antwortete dann jedoch flüsternd: "Zum Abschalten und einer Auszeit nehmen von der Arbeit für drei Tage schon, aber nicht immer." So wie diese Nacht schnarchte Gabriel noch nie. Wahrscheinlich war es der Rotwein aus der Wildnis. Jacob saß vor dem Haus auf der Bank mit der Flinte in der Hand. Claire schlich sich aus dem Schlafzimmer, wo Gabriel in hohen Tönen schnarchte.

Claire legte ihre Hand auf Jacobs Schulter und setzte sich zu ihm: "Was hältst du von ihm?" "Ihr passt gut zusammen, aber ich bitte dich, das war dein allerletzter Besuch okay? Darum habe ich dich beim letzten Mal schon gebeten. Du hast jetzt jemanden an deiner Seite und auch wenn er es nicht zeigen kann, in seinem Herzen liebt er dich so wie ich dich."" Ich wollte dir Gabriel nun halt vorstellen, weil ich dir auch von ihm erzählt habe." "Geh jetzt zurück." Claire gab Jacob ihren letzten Kuss und schlich sich wieder ins Schlafzimmer.

Von einem Schuss wurden Beide aus dem Schlaf gerissen. Claire war die erste, die aus dem Bett gesprungen war, ihren Bademantel überzog. Danach folgte Gabriel und musste sie festhalten, dass sie nicht heraus rannte. Weitere Schüsse fielen. Gabriel schloss vorsichtig die Tür und hielt Claire im Arm und versuchte sie zu beruhigen. Männer hörten sie laut reden: "Das ist der Kerl. Gute Arbeit Männer. Jacob White du bist erledigt. Kommt, bevor die Bären kommen."

Claire zitterte am ganzen Leib, sie trug ja auch nur einen Bademantel und Gabriel hielt sie fest. "Das war aber nicht die Polizei", flüsterte sie. Gabriel schüttelte den Kopf und streichelte ihr Haar. "Komm, ziehen wir uns an. Wir müssen hier weg." Sie nickte. Claire war bereits fertig und kniete über Jacob und flüsterte: "Ich werde dich immer lieben und die dir das angetan haben, werden dafür büßen müssen." Claire war wie in Trance und merkte nicht, dass Gabriel sie ständig fragte wo sie längs müssten, da er sich hier nicht auskannte. Im Hotel angekommen, versuchte Gabriel aus New York einen Privatjet zu ordern die sie aus Vancouver abholten, was auch funktionierte. Ricardo konnte nicht nur eine Limousine fahren, sondern auch fliegen. "Danke. Bitte keine Fragen. Claire geht es überhaupt nicht gut." "Natürlich." Claire wurde mit Alpträumen gequält und rief beim Aufwachen immer den Namen von Jacob. Dann stellte sie sich auf die Dachterrasse und holte tief Luft, jedoch blieben die Bilder von ihrem besten Freund der am Boden verblutete, weil verrückte Typen ihn erschossen hatten und sie hörte ständig den Schuss in ihrem Kopf.

Gabriel liebte Claire, wusste sich jedoch keinen Rat mehr bis Frau Smith, ihm eine Adresse mit gab für eine Therapie. "Danke Samantha. Sie sind ein Schatz." Im Büro rief er die Therapeutin an und erkannte ihre Stimme wieder. Dort war er auch für eine Weile gewesen wegen seinen Panikattaken. "Sie können das auch von zu Hause machen. Das ist wunderbar. Ich hoffe, Sie können meiner Freundin helfen."



Kapitel 10


Es dauerte einige Monate bis sich Claire zurück ins Leben kämpfte und wieder glücklich war. Gabriel erzählte ihr gar nicht, dass er hinter ihrem Rücken Recherchen angestellt hatte, warum ihr Freund erschossen wurde. Es stellte sich tatsächlich heraus, dass er in jungen Jahren gedealt hatte, dann jedoch aus dem Geschäft ausstieg und sich in die Einöde verkroch und so sich hasste, was für ein Leben er eigentlich getrieben hatte, daher verzog er sich in die Wildnis, damit ihn niemand fand. Wahrscheinlich waren er und Claire es die seinen ehemaligen Komplizen den Weg ebneten, wo er sich befand. Wahrscheinlich war Gabriel selbst noch schuld daran. Hätte er nicht soviele Fragen gestellt und wäre einfach nur schnell und ohne Aufsehen zu erregen mit ihr gegangen, wären diese Typen wahrscheinlich nicht auf ihre Fährte gestoßen.

In der Eingangshalle traf Gabriel auf Charlotte, Claires Therapeutin. "Es wäre gut, Sie halten mich auf dem Laufenden wie es ihr geht. Sie sollte auf jeden Fall die Therapie niemals abbrechen. Auch wenn sie jetzt keine Alpträume mehr hat, so wird es trotzdem ein langer Weg sein, bis sie alles verkraftet hat. Versuchen Sie mit ihr zu reden wie zu dieser Zeit als Sie Jacob noch nicht kannten. Überraschen Sie ihre Freundin mit einem Kurztripp ans Meer oder Paris, aber meiden Sie Wälder, Hügel, Seen und erzählen Sie von der Arbeit. Sie muss unbedingt wieder arbeiten!" "Vielen Dank für die vielen Tipps und einen schönen Abend."

Gabriel öffnete die Tür und roch Essen. Sie machte Sushi und gab ihr einen Kuss. "Wie war der Tag?", fragte Claire. "Du weißt selbst, Termine über Termine, Diskussionen mit Mary, ob wir einen Vergleich beantragen oder eine Klage einreichen und heute bin ich mit Harry wegen Kleinigkeiten wieder aneinander geraten. Und bei Dir?" "Gut. Es wird." Claire kam mit dem Teller Sushi auf Gabriel zu, stellte ihn auf den Wohnzimmertisch, hob ein Bein hoch, setzte sich auf seinen Schoß und öffnete seine Knöpfe vom Hemd. "Eigentlich hab ich gar keinen Hunger. Ich würde lieber mit dir schlafen." Da hatte Charlotte echt gute Arbeit geleistet und dankte ihr in Gedanken dafür, auch wenn der Weg noch weit vor ihr lag bis sie wieder so fit war, dass man ohne Probleme mit ihr über Jacob sprechen konnte ohne dass sie in eine Depression verfiel.


Er lächelte, stand auf, ließ nach und nach seine Kleidung zu Boden fallen und liebkoste sie. Nachts wurden Beide gleichzeitig durch ihre knurrenden Mägen geweckt, jedoch waren sie Beide zu müde aufzustehen. Gabriel fragte sie flüsternd: "Hast du Lust auf einen Kurztripp nach Paris mit mir, der Stadt der Liebe?" Claire nickte überschwänglich, das kannte sie ja von Harry. Eigentlich wollte er ihr in Paris einen Heiratsantrag machen, fragte sie jedoch jetzt schon: "Willst du mich heiraten in Paris oder Venedig oder hier oder wo auch sonst?" Gabriel hatte Claire schon lange nicht mehr so strahlen gesehen wie diese Nacht. "Ja ich will, ja, da ich dich liebe."


ENDE
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Meeresbrise, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von Ralph Ronneberger

Redakteur in diesem Forum
 



 
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