Liebelei

4,00 Stern(e) 2 Bewertungen

anbas

Mitglied
Liebelei

Als wir uns in den Armen hielten
und uns in die Augen schielten,
wollt' ich dich wiedersehn!

Und als ich dann dein Haar berührte,
einen leichten Fettfilm spürte,
fand ich das erogen!

Sobald ich deine Lippen schmeckte,
deinen Mundgeruch entdeckte,
da gab's kein Halten mehr!

Nachdem ich deine Zunge küsste,
dann mein Kaugummi vermisste,
gab ich mich für dich her!

Wie dann der Regen uns erwischte
und die Schminke dir verwischte,
fand ich dich wunderschön!

Als wir uns danach trocken rieben
und noch feuchte Stellen blieben,
war's fabelhaft obszön!

Und wie du sprachst vom Eheschließen
und von Kindern, die dann sprießen,
begehrte ich dich sehr!

Als du verkündetest die Pflichten,
was ich tun soll und verrichten
- da wollte ich nicht mehr...
 

aboreas

Mitglied
Sehr treffend,
jedenfalls für so manchen Zeitgenossen.

Doch nicht nur im Konkreten, sondern auch im Allgemeinen trifft der Text. Denn nur allzu oft liest und hört man nicht mehr nur von jungen Leuten, dass sie leben wollen, als wäre der jeweilige Tag der einzige. Spaß und Lustgewinn wird zur Atmosphäre unseres Planeten schlechthin.

Die Menschen freilich sind nicht doof, sie wissen ganz genau, dass auf den Spaß der Ernst folgt. Auch hier wie im Konkreten, so auch im Allgemeinen liegt dieser Text richtig. Denn bis zum drittletzten Vers geht es um Verheißung, Lusterwartung, hormonal gesteuerte Erwartungshaltung. Da schaut man im ersten Moment auch mal darüber hinweg, dass von Ehe und Kindern die Rede ist. Postkoitale Erschlaffung und so...

Wird es aber konkret und überhaupt: Der Tag danach...

So ähnlich verhält es sich eben auch mit Schuldenmachen usw.

So banal es auch klingen mag, aber das Gedicht stimmt eben einfach.

Finde ich gut und werden ganz sicher ganz viele andere gut finden, die es vorgetragen bekommen. Zumal es nicht mit erhobenem Zeigefinger daherkommt.

Grüße. Aboreas.
 

HerbertH

Mitglied
Liebelei

Als wir uns in den Armen hielten
und uns [blue]nur[/blue] in die Augen schielten,
wollt' ich dich wiedersehn!

Und als ich dann dein Haar berührte,
[blue]den[/blue] leichten Fettfilm[blue] darin [/blue]spürte,
fand ich das erogen!

Sobald ich deine Lippen schmeckte,
[blue]ja,[/blue] deinen Mundgeruch entdeckte,
da gab's kein Halten mehr!

Nachdem ich deine Zunge küsste,
[blue]und drauf[/blue] mein Kaugummi vermisste,
gab ich mich für dich her!

Wie dann der Regen uns erwischte,
[blue]der dir die Schminke arg verwischte,[/blue]
fand ich dich wunderschön!

Als wir uns danach trocken rieben,
[blue]wobei[/blue] noch feuchte Stellen blieben,
war's fabelhaft obszön!

Und [blue]als[/blue] du sprachst vom Eheschließen,
[blue]von Kindern, die uns daraus sprießen,[/blue]
begehrte ich dich sehr!

Als du verkündetest [blue]mir[/blue] Pflichten,
[blue]was alles ich hätt' zu verrichten[/blue]
- da wollte ich nicht mehr...
Hallo Anbas,

so liest es sich für mich flüssiger.

Liebe Grüße

Herbert
 

anbas

Mitglied
Liebelei

Als wir uns in den Armen hielten
und uns tief in die Augen schielten,
wollt' ich dich wiedersehn!

Wie ich dann sanft dein Haar berührte,
den leichten Fettfilm darin spürte,
fand ich das erogen!

Sobald ich deine Lippen schmeckte
und deinen Mundgeruch entdeckte,
da gab's kein Halten mehr!

Nachdem ich deine Zunge küsste,
und drauf mein Kaugummi vermisste,
gab ich mich für dich her!

Wie dann der Regen uns erwischte,
der dir die Schminke so verwischte,
fand ich dich wunderschön!

Als wir uns danach trocken rieben,
wobei noch feuchte Stellen blieben,
war's fabelhaft obszön!

Und als du sprachst vom Eheschließen,
sowie den Kindern, die dann sprießen,
begehrte ich dich sehr!

Als du verkündetest die Pflichten,
was ich nun alles soll verrichten
- da wollte ich nicht mehr...
 

anbas

Mitglied
Lieber Aboreas, lieber Herbert,

danke für Eure Kommentare auf die ich - mal wieder - recht spät antworte :confused:

@ aboreas
Meine Güte, das war ja regelrecht ein soziologischer Exkurs, den Du da geschrieben hast. Ich bin sehr beeindruckt von dem, was Du aus diesen doch sehr humorigen Zeilen herausgeholt hast und ziehe ehrfurchtsvoll meinen Hut.

@ Hebert
Du hast mich mit Deinen Anregungen regelrecht in eine Klemme gebracht ;). Für mich war das Gedicht im Grunde auch ohne Deine Änderungen flüssig zu lesen und ich war zunächst nicht gewillt, daran etwas zu ändern. Allerdings fand ich bei Dir Formulierungen, die mir recht gut gefallen haben, die sich allerdings z.T. nur einbauen ließen, wenn ich das von Dir vorgeschlagene Versmaß übernommen hätte. Wie Du siehst, bin ich Deiner Anregung dann doch gefolgt (hat nur etwas gedauert) und habe noch ein wenig selber an der einen oder anderen Formulierung gebastelt. Vielen Dank für Deine Unterstützung! :)

Liebe Grüße an Euch beide

Andreas
 



 
Oben Unten