Liebestraum

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stella.m. r.

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Ein Traum


Wär' ich ein Sommerwind,
würde ich sanft deine Wangen umspielen,
mich in deinen Haaren verfangen
und an dein Ohrläppchen schmiegen.
Zart deine Nasenspitze streifen
und die Konturen deiner Lippen nachzeichnen.

Wär' ich ein Sonnenstrahl,
würde ich leichtfüßig tänzeln auf deiner Haut,
deinen ganzen Körper berühren,
über dich gleiten wie ein Hauch,
an bestimmten Stellen verweilen,
dich einfach nur fühlen und spüren.
Mich in deinen Augen brechen,
mich verteilen,
in deinen Wimpern verstecken,
deine Tränen und Lachfalten küssen,
dir Zärtlichkeit geben
vom Kopf bis zu den Füßen.

Wär' ich das Braun der warmen Erde,
würde ich dich umfangen, schützen und bergen,
dich in meiner *Liebesgrotte abkühlen
und dir alle deine Phantasien erfüllen.

Wär' ich das Grün der Bäume und Wiesen,
würde ich mich an dich verschwenden,
dich riechen, dich schmecken und genießen.
Mit dir verschmelzen, mich mit dir verbinden
und für Sekunden mich mit dir,
auf den Sternen finden

Wär' ich das *goldene Blau des Himmels,
würde ich mich über dich spannen,
dich verführen und umgarnen.
Würde dir die endlose Weite zeigen,
und einen Bruchteil der Zeit,
mit dir dort verweilen.
Wo der Regenbogen entspringt,
und jeder meiner Träume beginnt.

Wär' ich das Meer, die Ozeane, die Flüsse,
würde ich dich mit mir nehmen,
dich verzaubern durch Küsse.
Mit dir alle Tiefen ausloten,
sie mit dir ergründen,
mich mit Dir
und dieser Urkraft verbünden,
dich tragen und treiben lassen
auf den Wellen und Wogen.

Schade,
daß ich das alles nicht für dich bin.
Haben Tagträume den überhaupt einen Sinn ?
Ich gebe mich ihnen hin
ganz heimlich und verstohlen,
gleich wird mich wieder die Realität einholen.
Ich seh ihr in die Augen,
ich atme,
ich bin,
ich überlege
und akzeptiere es dann,
es war eben nur ein Liebestraum.



*" goldene Blau ", von Joan Miro´
*" Liebesgrotte abkühlen", von Benoite Groult
 



 
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