Limerick tagesaktuell

4,00 Stern(e) 2 Bewertungen

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Solche Kommentarlimericks sind häufig. Leider fehlt nach ein paar Jahren dann der Zusammenhang. Im aktellen wirkt es aber schon komisch.

"Zwonhalb" ist sehr gekünstelt.

Ich denke, man kann die Freiheiten beim Auftakt nutzen und schreiben:

Der Christian, ein Junge aus Viert,
hat sich zweieinhalb Finger kupiert -
beim Spalten von Holz;
doch er meinte: "Was soll's -
beim Wulff ist viel mehr ramponiert!"

Die Betonung liegt dann auf "zwei" statt auf "sich" - das wirkt besser.

(Es ist das gleiche Prinzip wie in den Zeilen 3 und 4.)
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Bernd,
danke für Antwort!
War sehr unschlüssig bzgl. zwonhalb und zweieinhalb und habe mich erst beim Einstellen entschieden.
Mein Hintergedanke dabei war: gerade, weil der gesprochenen Version große Bedeutung zukommt, nehme ich "zwonhalb" (klingt irgendwie lockerer), dabei das "n" sozusagen als eigene Silbe betont und in der Summe gleich betont wie "zweieinhalb". Soweit die Idee dazu.
Wenn das aber so nicht rüberkommt oder eher irritiert, dann ändere ich noch.

lg wüstenrose
 

wüstenrose

Mitglied
Der Christian, ein Junge aus Viert,
hat sich zweieinhalb Finger kupiert
beim Spalten von Holz;
doch er meinte: "Was soll's -
beim Wulff ist viel mehr ramponiert!"
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es fällt auf, dass der Limerick zwei Lesarten hat. Wulff ist ramponiert, weil ihn jemand ramponiert. Wulff ist ramponiert, weil er sich ramponiert. Und auch die Kombination von beidem ist möglich.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
"Zweieinhalb" lässt einem die Zunge verknoten. Einfach ist oft mehr:

Der Christian, ein Junge aus Viert,
hat sich [blue]einen[/blue] Finger kupiert
beim Spalten von Holz;
doch er meinte: "Was soll's -
beim Wulff ist viel mehr ramponiert!"

Das reicht völlig und klingt besser.

Viele Grüße
Sta.tor
 

wüstenrose

Mitglied
Hi Sta.tor,
mit deiner Sichtweise kann ich mich hier nicht wirklich anfreunden. Zwar hast du Recht, zweieinhalb geht nicht ganz flüssig von der Zunge, dennoch meine ich, es verleiht der Zeile "das gewisse Etwas", macht die Sache interessanter als das irgendwie spröde "einen". Auch rhythmisch finde ich die Variante mit zwei vorangestellten, unbetonten Silben reizvoller. mehrere und etliche habe ich auch erwogen - aber zweieinhalb gefällt mir besser.

lg wüstenrose
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Der Christian, ein Junge aus Viert,
hat sich seinen Daumen kupiert
beim Spalten von Holz;
doch meint er: "Was soll's -
beim Wulff ist viel mehr ramponiert!"

Das wäre perfekt. Rhythmisch und lautmalerisch gesehen. Ist doch ganz klar, dass unrhythmische Textpassagen einen Negativfaktor darstellen, der auch vom Werten abhält. Gerade beim Limerick.

Viele Grüße
Sta.tor
 

wüstenrose

Mitglied
Ich widerspreche schon wieder! Warum wäre perfekt? Is' perfekt! Deine beiden jetzigen Änderungen überzeugen mich uneingeschränkt und ich übernehme gerne. Vielen Dank sagt wüstenrose.

PS: Unabhängig von diesem Limerick hier: Gerade im Englischen finde ich immer wieder Beispiele, wo ein Limerick nicht durch rhythmisches Ebenmaß besticht, sondern vielleicht gerade durch rhythmische Variationen die besondere Würze erhält. Insofern gibt es da zumeist auch für mich verschiedene Optionen. Wenn aber die "schnörkellose" Version (wie hier von dir beigesteuert) überzeugt, dann gebe ich der gerne den Vorzug.
 

wüstenrose

Mitglied
Der Christian, ein Junge aus Viert,
hat sich seinen Daumen kupiert
beim Spalten von Holz;
doch meint er: "Was soll's -
beim Wulff ist viel mehr ramponiert!"
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Rhythmische Variationen sind durchaus angebracht - wenn sie den Limerick unterstützen.

Eine Variation, die aber voll im Schema liegt, ist zum Beispiel:

Der Christian, ein Junge aus Viert,
hat sich einst seinen Daumen kupiert
beim Spalten von Holz;
doch meint er: "Was soll's -
beim Wulff ist viel mehr ramponiert!"

Hierdurch wird "sich" in den Auftakt verschoben, der hierdurch 2 Silben erhält.
Es entfällt die zusätzliche Betonung von "sich" zu "seinen".
Dabei verliert es aber den tagesaktuellen Charakter ...
 
A

AchterZwerg

Gast
Hallo wüstenrose,
ich glaube, nun ist das Optimum herausgeholt worden. -
Klanglich gibt es in meinen Ohren noch immer eine winzige Schwachstelle, die sich aber vermutlich nicht beheben lässt:
hat sich seinen Daumen kupiert
Die "natürliche" Betonung liegt auf "seinen", wenn auch, völlig korrekt, auf "sich" betont wird.
Aber die Korinthenkackerei liegt mir eh nicht so ;), insgesamt ist es ein witzig-spritziger Lim geworden, den sich Herr Wulff hinter den Spiegel stecken könnte ...
Grüßle, der 8.
 
Das ist hübsch. Ich denke, es wird noch einige Zeit aktuell bleiben. Und der absehbare Ausgang der Geschichte wird sich so einprägen, dass für lange Zeit keine Fußnote zum Verständnis erforderlich sein wird.

Arno Abendschön
 

wüstenrose

Mitglied
Der Christian, ein Junge aus Viert,
hat sich seinen Daumen kupiert
beim Spalten von Holz;
doch meint er: "Was soll's -
beim Wulff ist viel mehr ramponiert!"

… und wie ging es dann weiter?

Ein Chirurg hat dem Jungen aus Viert
prophylaktisch das Maul amputiert.
Und der Wulff sagt zu Recht:
„Nun macht mich nicht schlecht;
der vonG. hat viel mehr delinquiert!“
 

wüstenrose

Mitglied
Der Christian, ein Junge aus Viert,
hat sich seinen Daumen kupiert
beim Spalten von Holz;
doch meint er: "Was soll's -
beim Wulff ist viel mehr ramponiert!"

… und wie ging es dann weiter?

Ein Chirurg hat dem Jungen aus Viert
prophylaktisch das Maul amputiert.
Und der Wulff sagt zu Recht:
„Nun macht mich nicht schlecht;
der zuG. hat viel mehr delinquiert!“
 

wüstenrose

Mitglied
Der Christian, ein Junge aus Viert,
hat sich seinen Daumen kupiert
beim Spalten von Holz;
doch meint er: "Was soll's -
beim Wulff ist viel mehr ramponiert!"

… und wie ging es dann weiter?

Es wurde dem Jungen aus Viert
das spöttische Maul amputiert.
Und der Wulff sagt: „Mein Stiel
ist korrekt, führt zum Ziel:
Bei Bettina hat's auch funktioniert!“
 



 
Oben Unten