Lost Highway - das Vorspiel

Lost Highway - das Vorspiel

Rot säumt die Sonne die Dächer der Stadt,
zur Ruhe gehen die Arbeitstiere,
rot blinkt die Ampel am Straßenrand,
am Boden sammelt sich Seifenschmiere,
die direkt vor die Eingangstüre
eine Putze geschüttet hat.

Siehe, ohne Sinn und Verstand
blinken bunte Blasen darin,
spiegeln Rücklichter wieder,
ich trete über die Pfütze hin,
rutsche aus, falle nieder,
Schmerz schießt rasend durch die Glieder
bis ich in Ohnmacht gefallen bin,
den Schlüssel noch in meiner Hand.

Rot blinkt Blut auf meinem Schuh
im Licht der hellen Straßenlaterne,
vor Schreck spring ich auf und seh im Nu
vor lauter Schwindel bunte Sterne,
ich seh mich wie aus weiter Ferne
hineingehn ins Haus, die Tür knallt zu -

ein Ende des Tages,
das außer mir
oder wie ich
verloren und irr
wohl keiner verstand.

hallo rhea

habe nicht viel zu sagen, außer, unprätentiös und gut,
farbmomente, ein glitzern ein schimmern
fehlt nur noch ein wimmern
;-) das du dir wohl denkst

liebe grüße

kat

Jepp. Hat aber nen tieferen doppelten Boden, den wohl nicht jeder verstehen wird, weil das Unprätentiöse und Prosaische das verschleiert(kleiner Tip: Kafka, Freud, das Haus als Bild für...) - habs aber nich ohne Grund hierher gestellt, schätze aber, es wird trotzdem zur Prosalyrik verschoben... *grins* - macht aber nix

LG, Rhea

Hallo Rhea,

der Text hat eine sehr schöne Melodie! Es steckt auch viel Kontinuität im Ablauf des "Ereignisses". Den Bogen zu Kafka finde ich allerdings momentan noch nicht, vielleicht mußt da noch paar Worte der Erläuterung drangeben?

Liebe Grüße

Pen.

Hi Penelopeia,

Hat was mit dem Ich symbolisiert als Haus zu tun, die Signalfarbe rot als Alarm (aber auch für Leben - Blut), daß etwas ins Wanken gerät (das Ich), so, wie der Protagonist am Ende eines "normalen" Alltags auf der Seife ausrutscht - der Dreck/die Ablagerungen des Tages als Grundlage der Fantasie - bunte Blasen, Seifenlauge, Seifenblasen, Fantasie, Traum, Dichtung - am Ende des Tages hat der Dichter Zeit, alle Eindrücke des Tages in sich wirken zu lassen und zu schauen, was bei rumkommt...die Ablagerungen des Lebens, das erst Unbeachtete, meldet sich zu Wort im wahrsten Sinne des Wortes...läßt ihn schwindeln - in doppelter Bedeutung - und doch erst Ich sein... u.v.m.

Mag sein, das verwirrte jetzt mehr als zu klären... aber genauer mag ichs nicht formulieren - der Leser soll sich auch Eigenes dazu denken können...

LG, Rhea