Märchen: Die zwei Schwäne

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amelkin

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Märchen: Die zwei Schwäne


Vor langer Zeit lebte in München Prinz Albrecht, einziger Sohn und Thronfolger des Wittelsbacher Herzog Ernst. Einst nahm der bayerische Herzogssohn an einem Augsburger Faschings-Turnier teil und stärkte sich in einer Badestube. Dort lernte er die schöne Baderstochter Agnes Bernauer kennen und verliebte sich in sie. Im Mittelalter galt der Baderstand jedoch als unehrenhaft. Deswegen heiratete Albrecht seine Geliebte heimlich. Auf einer von den Würm umflossenen Insel baute Prinz Albrecht für seine Gemahlin das Schloss Pluedenburg (Blutenburg). Das Schloss diente als Liebesnest der beiden heimlich Vermählten. Agnes und Albrecht lebten auf der „Pluedenburg“ glücklich zusammen. Da widmete Albrecht der Bernauerin das Minnelied „Für Agnes“:

Als eine alte Seele
trieb mich beständig um
die Dunkelheit, die Leere.
Ich war so taub, so stumm.

Dann stieß ich gegen etwas,
verstand den Fluss der Zeit,
die Freude an der Freiheit.
Damit ging ich soweit.

Der Jubel meiner Seele
war unvollständig hier,
bis ich Dich überraschend sah.
Bin glücklich wegen Dir!


Durch diese nicht standesgemäße Verbindung geriet Albrecht in Konflikt mit seinem Vater Ernst. Da Albrecht sich nicht von der Bernauerin trennen wollte, sah Herzog Ernst keine andere Möglichkeit, als sie unter dem Vorwurf der Liebeszauberei anklagen und zum Tode verurteilen zu lassen. Während Albrecht zur Jagd in Landshut weilte, wurde Agnes Bernauer von der Brücke in die Donau gestoßen. Und danach geschah das eigentliche Wunder. Einer nach dem anderen verwandelten Agnes und Albrecht sich in Schwäne. Und sie leben noch heute in den Weihern und in der Würm beim Schloss Blutenburg in Glück und Frieden.


QUELLEN

Maike Vogt-Lüerssen (2014): Frauen in der Renaissance - 30 Einzelschicksale

Raimund Meisenberger (2013): Neustifters Denkmal für die liebende Bernauerin, Rottaler Anzeige, Eggenfelden/München, 11.09.2013

Marita A. Panzer (2016): Ermordung der Agnes Bernauer, Historisches Lexikon Bayerns

Elisabeth Hering (1968): Sagen und Märchen von Donau und Rhein, Stuttgart

Werner Schäfer (1987): Agnes Bernauer und ihre Zeit, München

Hans und Marga Rall (1986): Die Wittelsbacher in Lebensbildern, Graz, Wien, Köln

Friedrich Hebbel (1851): Agnes Bernauer (politisches Drama aus dem Jahre 1851)

Dieter Wunderlich (2012): Verführerische Frauen. Elf Porträts, Piper Verlag, München

Rolf Gross (2008): München Erleben, München
 

Araluen

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Ein schönes und mir bislang unbekanntes Märchen hast du da gefunden und verständlich zusammen gefasst.
Dennoch habe ich einige Punkte anzumerken:

Vor langer Zeit lebte in München Prinz Albrecht, einziger Sohn und Thronfolger des Wittelsbacher Herzog Ernst. Einst nahm der bayerische Herzogssohn an einem Augsburger Faschings-Turnier teil und stärkte sich in einer Badestube.
"Erst schreibst du vor langer Zeit" und dann auch noch "einst" gleich im nächsten Satz. Zum einen klingen die Sachverhalte beider Sätze dann nicht nur zeitlich sondern auch inhaltlich voneinander getrennt. Zuma nderen doppelst du so die Zeitangabe.
Mein Vorschlag wäre beide Sätze zu einem zusammen zu ziehen, um die Dopplung der Zeitangabe zu vermeiden. Oder amche, damit der erste Satz nciht gleich so ein langer Wurm wird folgendes:
"Vor langer Zeit [...]. Dieser nahm an einem Faschingsturnier teil [...]"

Auf einer von den Würm umflossenen Insel baute Prinz Albrecht für seine Gemahlin das Schloss Pluedenburg (Blutenburg). Das Schloss diente als Liebesnest der beiden heimlich Vermählten. Agnes und Albrecht lebten auf der „Pluedenburg“ glücklich zusammen.
Auch hier wiederholst du dich. Natürlich wohnen sie in der Burg, wenn er sie denn schon baut und natürlich ist diese für ein verliebtes Paar ein Liebesnest und Rückzugsort.
Mein Vorschlag: "Auf einer von der Würm [...] das Schloss Pluedenburg, wo sie glücklich zusammen lebten."

Durch diese nicht standesgemäße Verbindung geriet Albrecht in Konflikt mit seinem Vater Ernst. Da Albrecht sich nicht von der Bernauerin trennen wollte, sah Herzog Ernst keine andere Möglichkeit, als sie unter dem Vorwurf der Liebeszauberei anklagen und zum Tode verurteilen zu lassen.
Auch hier wiederholst du bekannte Tatsachen, nämlich dass die Verbindung nicht standesgemäß ist. Es reicht zu erwähnen,d ass sich Albrecht und Ernst überwarfen und Albrecht die Ehe durch das Todesurteil versuchte aufzuheben.

Der Schluss ist mir beim nochmaligen Lesen nicht ganz schlüssig. Aber vielleicht liegt das auch an den löchrigen Quellen. Seine Frau wird zum Tode verurteilt und Albrecht ist seelenruhig irgendwo auf der Jagd? Wusste er von dem Prozess nichts? Lebte er noch, als auch er selbst sich in einen Schwan verwandelte?
 

amelkin

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Märchen: Die zwei Schwäne


Vor langer Zeit lebte in München Prinz Albrecht, einziger Sohn und Thronfolger des Wittelsbacher Herzog Ernst. Dieser nahm an einem Augsburger Faschings-Turnier teil und stärkte sich in einer Badestube. Dort lernte der bayerische Herzogssohn die schöne Baderstochter Agnes Bernauer kennen und verliebte sich in sie. Im Mittelalter galt der Baderstand jedoch als unehrenhaft. Deswegen heiratete Albrecht seine Geliebte heimlich. Auf einer von den Würm umflossenen Insel baute Prinz Albrecht für seine Gemahlin das Schloss Pluedenburg, wo sie glücklich zusammen lebten. Da widmete Albrecht der Bernauerin das Minnelied „Für Agnes“:

Als eine alte Seele
trieb mich beständig um
die Dunkelheit, die Leere.
Ich war so taub, so stumm.

Dann stieß ich gegen etwas,
verstand den Fluss der Zeit,
die Freude an der Freiheit.
Damit ging ich soweit.

Der Jubel meiner Seele
war unvollständig hier,
bis ich Dich überraschend sah.
Bin glücklich wegen Dir!


Da Albrecht sich nicht von der Bernauerin trennen wollte, sah Herzog Ernst keine andere Möglichkeit, als sie unter dem Vorwurf der Liebeszauberei und der Hexerei anklagen und zum Tode verurteilen zu lassen. Während Albrecht zur Jagd in Landshut weilte, wurde Agnes Bernauer von der Brücke in den Fluss gestoßen. In seiner Wut gegen den Vater rief Prinz Albrecht seine Leute zu den Waffen. Herzog Ernst ließ den Kaiser bitten, einen friedensstiftenden Brief an Albrecht zu schicken. Trotz der Aussöhnung Albrechts mit seinem Vater konnte der bayerische Prinz nicht ohne die Bernauerin leben. Und danach geschah das eigentliche Wunder. Einer nach dem anderen verwandelten Agnes und Albrecht sich in Schwäne. Und sie leben noch heute in den Weihern und in der Würm beim Schloss Blutenburg in Glück und Frieden. Diese zwei Märchenschwäne und von Bildhauern Joseph Michael Neustifter errichtetes Denkmal für die liebende Bernauerin sind die schönsten Glücksbringer für Schlossbesucher geworden.


QUELLEN

Maike Vogt-Lüerssen (2014): Frauen in der Renaissance - 30 Einzelschicksale

Raimund Meisenberger (2013): Neustifters Denkmal für die liebende Bernauerin, Rottaler Anzeige, Eggenfelden/München, 11.09.2013

Marita A. Panzer (2016): Ermordung der Agnes Bernauer, Historisches Lexikon Bayerns

Elisabeth Hering (1968): Sagen und Märchen von Donau und Rhein, Stuttgart

Werner Schäfer (1987): Agnes Bernauer und ihre Zeit, München

Hans und Marga Rall (1986): Die Wittelsbacher in Lebensbildern, Graz, Wien, Köln

Friedrich Hebbel (1851): Agnes Bernauer (politisches Drama aus dem Jahre 1851)

Dieter Wunderlich (2012): Verführerische Frauen. Elf Porträts, Piper Verlag, München

Rolf Gross (2008): München Erleben, München
 

Araluen

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Oh so sieht es wirklich viel runder aus, gerade der ausführlicher ausgearbeteitete Schluss. Das gefällt mir :)
 

amelkin

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Märchen: Die zwei Schwäne


Vor langer Zeit lebte in München Prinz Albrecht, einziger Sohn und Thronfolger des Wittelsbacher Herzog Ernst. Während seiner Teilnahme an einem Ritterturnier in Augsburg stärkte er sich in einer Badestube. Dort lernte der bayerische Herzogssohn die schöne Baderstochter Agnes Bernauer kennen und verliebte sich in sie. Im Mittelalter galt der Baderstand jedoch als unehrenhaft. Deswegen heiratete Prinz Albrecht seine Geliebte heimlich. Auf einer von der Würm umflossenen Insel baute er für seine Gemahlin das Schloss Pluedenburg, wo sie glücklich zusammen lebten. In dieser Zeit widmete Albrecht der Bernauerin das Minnelied „Für Agnes“:

Als eine alte Seele
trieb mich beständig um
die Dunkelheit, die Leere.
Ich war so taub, so stumm.

Dann stieß ich gegen etwas,
verstand den Fluss der Zeit,
die Freude an der Freiheit.
Damit ging ich soweit.

Der Jubel meiner Seele
war unvollständig hier,
bis ich Dich überraschend sah.
Bin glücklich wegen Dir!


Da Albrecht sich nicht von der Bernauerin trennen wollte, sah sein Vater Herzog Ernst keine andere Möglichkeit, als sie unter dem Vorwurf der Liebeszauberei und der Hexerei anklagen und zum Tode verurteilen zu lassen. Während Albrecht zur Jagd in Landshut weilte, wurde Agnes Bernauer in Straubing von einer Brücke in die Donau gestoßen. In seiner Wut gegen den Vater rief Prinz Albrecht seine Leute zu den Waffen. Herzog Ernst ließ den Kaiser Sigismund bitten, einen friedensstiftenden Brief an Albrecht zu schicken und es kam nicht zum Krieg. Trotz der Aussöhnung Albrechts mit seinem Vater konnte der bayerische Prinz nicht ohne die Bernauerin leben. Und danach geschah das eigentliche Wunder: Einer nach dem anderen verwandelten Agnes und Albrecht sich in Schwäne, und als solche leben sie noch heute in den Weihern und in der Würm bei Schloss Blutenburg in Glück und Frieden. Diese zwei Märchenschwäne und das vom Bildhauer Joseph Michael Neustifter errichtete Denkmal für die liebende Bernauerin sind die schönsten Glücksbringer für viele Schlossbesucher geworden.


QUELLEN

Maike Vogt-Lüerssen (2014): Frauen in der Renaissance - 30 Einzelschicksale

Raimund Meisenberger (2013): Neustifters Denkmal für die liebende Bernauerin, Rottaler Anzeige, Eggenfelden/München, 11.09.2013

Marita A. Panzer (2016): Ermordung der Agnes Bernauer, Historisches Lexikon Bayerns

Elisabeth Hering (1968): Sagen und Märchen von Donau und Rhein, Stuttgart

Werner Schäfer (1987): Agnes Bernauer und ihre Zeit, München

Hans und Marga Rall (1986): Die Wittelsbacher in Lebensbildern, Graz, Wien, Köln

Friedrich Hebbel (1851): Agnes Bernauer (politisches Drama aus dem Jahre 1851)

Dieter Wunderlich (2012): Verführerische Frauen. Elf Porträts, Piper Verlag, München

Rolf Gross (2008): München Erleben, München
 

amelkin

Mitglied
Märchen: Die zwei Schwäne
Agnes Bernauer und ihr Bayernherzog Albrecht

Autor, Regisseur, Bühnenbildner und Komponist: Alexander Amelkin
Koautoren: Anna Neumann, Jörg Hahn und Albert Zwilling


KURZINHALT

Vor langer Zeit lebte in München Prinz Albrecht, einziger Sohn und Thronfolger des Wittelsbacher Herzog Ernst. Während seiner Teilnahme an einem Ritterturnier in Augsburg stärkte er sich in einer Badestube. Dort lernte der bayerische Herzogssohn die schöne Baderstochter Agnes Bernauer kennen und verliebte sich in sie. Im Mittelalter galt der Baderstand jedoch als unehrenhaft. Deswegen heiratete Prinz Albrecht seine Geliebte heimlich. Auf einer von der Würm umflossenen Insel baute er für seine Gemahlin das Schloss Pluedenburg, wo sie glücklich zusammen lebten. In dieser Zeit widmete Albrecht der Bernauerin das Minnelied "Für Agnes":

Als eine alte Seele
trieb mich beständig um
die Dunkelheit, die Leere.
Ich war so taub, so stumm.

Dann stieß ich gegen etwas,
verstand den Fluss der Zeit,
die Freude an der Freiheit.
Damit ging ich soweit.

Der Jubel meiner Seele
war unvollständig hier,
bis ich Dich überraschend sah.
Bin glücklich wegen Dir!


Da Albrecht sich nicht von der Bernauerin trennen wollte, sah sein Vater Herzog Ernst keine andere Möglichkeit, als sie unter dem Vorwurf der Liebeszauberei und der Hexerei anklagen und zum Tode verurteilen zu lassen. Während Albrecht zur Jagd in Landshut weilte, wurde Agnes Bernauer in Straubing von einer Brücke in die Donau gestoßen. Durch ein Wunder überlebte sie, verwandelt in einen Schwan, und kehrte so nach Blutenburg zurück.

In seiner Wut gegen den Vater rief Prinz Albrecht seine Leute zu den Waffen. Herzog Ernst ließ den Kaiser Sigismund bitten, einen friedensstiftenden Brief an Albrecht zu schicken. Es kam nicht zum Krieg, sondern zur Aussöhnung Albrechts mit seinem Vater. Aber als Albrecht wenig später von Agnes’ Verwandlung erfur, beschloß er, für immer mit der Bernauerin weiterleben zu wollen und er verwandelte sich ebenfalls in einen Schwan. Und so leben die beiden Schwäne noch heute in den Weihern und in der Würm bei Schloss Blutenburg in Glück und Frieden.

Diese zwei Märchenschwäne und das vom Bildhauer Joseph Michael Neustifter im Auftrag des Stifterehepaares Ursula und Fritz Heimbüchler errichtete Denkmal für die liebende Bernauerin sind die schönsten Glücksbringer für viele Schlossbesucher geworden.


QUELLEN

Maike Vogt-Lüerssen (2014): Frauen in der Renaissance - 30 Einzelschicksale

Raimund Meisenberger (2013): Neustifters Denkmal für die liebende Bernauerin, Rottaler Anzeige, Eggenfelden/München, 11.09.2013

Marita A. Panzer (2016): Ermordung der Agnes Bernauer, Historisches Lexikon Bayerns

Elisabeth Hering (1968): Sagen und Märchen von Donau und Rhein, Stuttgart

Werner Schäfer (1987): Agnes Bernauer und ihre Zeit, München

Hans und Marga Rall (1986): Die Wittelsbacher in Lebensbildern, Graz, Wien, Köln

Friedrich Hebbel (1851): Agnes Bernauer (politisches Drama aus dem Jahre 1851)

Dieter Wunderlich (2012): Verführerische Frauen. Elf Porträts, Piper Verlag, München

Rolf Gross (2008): München Erleben, München
 

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Agnes Bernauer und ihr Bayernherzog Albrecht

Autor, Regisseur, Bühnenbildner und Komponist: Alexander Amelkin
Koautoren: Anna Neumann, Jörg Hahn und Albert Zwilling



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Vor langer Zeit lebte in München Prinz Albrecht, einziger Sohn und Thronfolger des Wittelsbacher Herzog Ernst. Während seiner Teilnahme an einem Ritterturnier in Augsburg stärkte er sich in einer Badestube. Dort lernte der bayerische Herzogssohn die schöne Baderstochter Agnes Bernauer kennen und verliebte sich in sie. Im Mittelalter galt der Baderstand jedoch als unehrenhaft. Deswegen heiratete Prinz Albrecht seine Geliebte heimlich. Auf einer von der Würm umflossenen Insel baute er für seine Gemahlin das Schloss Pluedenburg, wo sie glücklich zusammen lebten. In dieser Zeit widmete Albrecht der Bernauerin das Minnelied "Für Agnes":

Als eine alte Seele
trieb mich beständig um
die Dunkelheit, die Leere.
Ich war so taub, so stumm.

Dann stieß ich gegen etwas,
verstand den Fluss der Zeit,
die Freude an der Freiheit.
Damit ging ich soweit.

Der Jubel meiner Seele
war unvollständig hier,
bis ich Dich überraschend sah.
Bin glücklich wegen Dir!


Da Albrecht sich nicht von der Bernauerin trennen wollte, sah sein Vater Herzog Ernst keine andere Möglichkeit, als sie unter dem Vorwurf der Liebeszauberei und der Hexerei anklagen und zum Tode verurteilen zu lassen. Während Albrecht zur Jagd in Landshut weilte, wurde Agnes Bernauer in Straubing von einer Brücke in die Donau gestoßen. Durch ein Wunder überlebte sie, verwandelt in einen Schwan, und kehrte so nach Blutenburg zurück.

In seiner Wut gegen den Vater rief Prinz Albrecht seine Leute zu den Waffen. Herzog Ernst ließ den Kaiser Sigismund bitten, einen friedensstiftenden Brief an Albrecht zu schicken. Es kam nicht zum Krieg, sondern zur Aussöhnung Albrechts mit seinem Vater. Aber als Albrecht wenig später von Agnes’ Verwandlung erfur, beschloß er, für immer mit der Bernauerin weiterleben zu wollen und er verwandelte sich ebenfalls in einen Schwan. Und so leben die beiden Schwäne noch heute in den Weihern und in der Würm bei Schloss Blutenburg in Glück und Frieden.

Diese zwei Märchenschwäne und das vom Bildhauer Joseph Michael Neustifter im Auftrag des Stifterehepaares Ursula und Fritz Heimbüchler errichtete Denkmal für die liebende Bernauerin sind die schönsten Glücksbringer für viele Schlossbesucher geworden.


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Raimund Meisenberger (2013): Neustifters Denkmal für die liebende Bernauerin, Rottaler Anzeige, Eggenfelden/München, 11.09.2013

Marita A. Panzer (2016): Ermordung der Agnes Bernauer, Historisches Lexikon Bayerns

Elisabeth Hering (1968): Sagen und Märchen von Donau und Rhein, Stuttgart

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Dieter Wunderlich (2012): Verführerische Frauen. Elf Porträts, Piper Verlag, München

Rolf Gross (2008): München Erleben, München
 

amelkin

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Agnes Bernauer und ihr Bayernherzog Albrecht

Autor, Regisseur, Bühnenbildner und Komponist: Alexander Amelkin
Koautoren: Anna Neumann, Jörg Hahn und Albert Zwilling



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verstand den Fluss der Zeit,
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Damit ging ich soweit.

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war unvollständig hier,
bis ich Dich überraschend sah.
Bin glücklich wegen Dir!


Da Albrecht sich nicht von der Bernauerin trennen wollte, sah sein Vater Herzog Ernst keine andere Möglichkeit, als sie unter dem Vorwurf der Liebeszauberei und der Hexerei anklagen und zum Tode verurteilen zu lassen. Während Albrecht zur Jagd in Landshut weilte, wurde Agnes Bernauer in Straubing von einer Brücke in die Donau gestoßen. Durch ein Wunder überlebte sie, verwandelt in einen Schwan, und kehrte so nach Blutenburg zurück.

In seiner Wut gegen den Vater rief Prinz Albrecht seine Leute zu den Waffen. Herzog Ernst ließ den Kaiser Sigismund bitten, einen friedensstiftenden Brief an Albrecht zu schicken. Es kam nicht zum Krieg, sondern zur Aussöhnung Albrechts mit seinem Vater. Aber als Albrecht wenig später von Agnes’ Verwandlung erfur, beschloß er, für immer mit der Bernauerin weiterleben zu wollen und er verwandelte sich ebenfalls in einen Schwan. Und so leben die beiden Schwäne noch heute in den Weihern und in der Würm bei Schloss Blutenburg in Glück und Frieden.

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Märchen: "Mein lieber Schwan!"
Agnes Bernauer und ihr Bayernherzog Albrecht

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die Dunkelheit, die Leere.
Ich war so taub, so stumm.

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verstand den Fluss der Zeit,
die Freude an der Freiheit.
Damit ging ich soweit.

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Da Albrecht sich nicht von der Bernauerin trennen wollte, sah sein Vater Herzog Ernst keine andere Möglichkeit, als sie unter dem Vorwurf der Liebeszauberei und der Hexerei anklagen und zum Tode verurteilen zu lassen. Während Albrecht zur Jagd in Landshut weilte, wurde Agnes Bernauer in Straubing von einer Brücke in die Donau gestoßen. Durch ein Wunder überlebte sie, verwandelt in einen Schwan, und kehrte so nach Blutenburg zurück.

In seiner Wut gegen den Vater rief Prinz Albrecht seine Leute zu den Waffen. Herzog Ernst ließ den Kaiser Sigismund bitten, einen friedensstiftenden Brief an Albrecht zu schicken. Es kam nicht zum Krieg, sondern zur Aussöhnung Albrechts mit seinem Vater. Aber als Albrecht wenig später von Agnes’ Verwandlung erfur, beschloß er, für immer mit der Bernauerin weiterleben zu wollen und er verwandelte sich ebenfalls in einen Schwan. Und so leben die beiden Schwäne noch heute in den Weihern und in der Würm bei Schloss Blutenburg in Glück und Frieden.

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Dieter Wunderlich (2012): Verführerische Frauen. Elf Porträts, Piper Verlag, München

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