Uff, das musste ich jetzt erst mal verdauen.
Danke, Rumpelsstilzchen,
das hat gesessen. Ja, Du hast recht, eigentlich türmt sich schon genug euf dem Schreibtisch meiner Fantasie.
Seltsam, in meinem Kopfkino haben die Szenen alle immer(!) perfekt funktioniert.
(Sogar die Schlusszene, Kapitel 27, ist schon fertig
)
Gut, ich muss noch mal ran.
Du hast recht, das Konzept "Gewalt unbekannt" funktioniert so nicht.
Ich glaube Dir, wenn Du sagst, die Dialoge in Marions Kopf müssen besser differenziert werden.
Etwas aufgesetzt wirkt auf mich die innere Zwiesprache, die Marion im ersten Kapitel mit sich selbst führt. Kommt über, als sei sie eine multiple Persönlichkeit.
Allerdings (Spoiler-Alarm! Hier kommt eine der vielen Katzen aus dem Sack) ist der Startdialog tatsächlich so beabsichtigt:
Im Laufe der Geschichte soll herauskommen, dass Marion der überlebende Teil eines siamesischen Zwillings ist. Das "Bewusstsein" ihres Bruders hat sich "in ihr" mitentwickelt., wurde durch die „Behandlung“ der Aliens befreit und stänkert immer mal wieder zwischendurch herum. In der Hinsicht ist sie eine Art „multiple Persönlichkeit“.
Dieser „Trick“ soll auch erklären, weshalb Marion so „locker“ mit der Situation umgeht. Das dem nicht wirklich so ist, sollte sich in einer Panikatacke im nächsten bzw. übernächsten Kapitel (7 + 8) manifestieren. Dort sollte dann auch der Hintergrund Marions etwas ausgeleuchtet werden.
(Hmm, ob das so funktionieren kann? Was meinst Du?)
Die Gesellschaftsstruktur der Aliens. Da gibt es tatsächlich einen Lord? Wie im englischen Oberhaus?
Nun, die Sprache der Menschen auf Lasmiria ist eine andere, die Sprache der Eelari ist eine andere. Der Leser findet in der Geschichte einen Universalübersetzer, Marion hat einen in ihren Kopf implantiert bekommen. (Der funktioniert anfangs noch nicht richtig, deswegen versteht sie „Himak ara jalof?”
Der auf Eelarisch ausgesprochenen Titel des Lords lautet „Vas`h´nyr“, ein Zungenbrecher für die menschlichen Stimmorgane. Dieser Titel entspricht am nahestem dem eines Lords, im Sinne von „ererbten Titel“ und „gewähltem Anführer“. Man könnte auch sagen, er hat das „Amt“ des Projektleiters geerbt.
Ich habe mir durchaus schon Gedanken über die Gesellschaftsstruktur der Aliens gemacht. Bislang, so fand ich, gab es noch keinen Anlass, da näher drauf einzugehen.
Marion hat, durch irdische Fantasien und „Quasi-Überlieferungen“, ihre eigene Vorstellung von der Alienrasse (Vorurteils-Behaftet). Deshalb fragt sie nicht näher nach.
Die Ethik der Aliens – das ist natürlich ein Problem.
Ich könnte jetzt natürlich einfach mal erklären: „Sie kennen das Konzept der Gewalt nicht. Deshalb empfinden sie es auch nicht als „Gewalt“, als sie Marion entführt haben. Deshalb begehen sie auch kein Harakiri. Kennen sie gar nicht.“
Wie gesagt, das „könnte“ ich jetzt sagen. Ich werde mich aber nicht derart plump herausreden sondern Besserung geloben, indem ich all diese notwendigen Infos in den Text hinein-bastel.
Ich merke nämlich gerade – mir geht es wie Dir.
Ich schreibe eine Gebrauchsanweisung zum Lesestoff – und erkenne dadurch, wo es noch Erzähllücken gibt.
Bisher, offensichtlich viel zu lang, war ich mit Bühne und Casting beschäftigt.
Alle Klarheiten sind beseitigt.
Ich Danke Dir noch einmal für die Arbeit und das Feedback.
Ich Danke Dir auch für die zusätzliche Arbeit, die Du mir jetzt aufhalst.
Das wird dann wohl noch ein Weilchen dauern, aber es kann nur besser werden.
Dennoch – einen schönen Sonntag
und herzliche Grüße aus Westfalen
Frank