Maihal, Aishanti (gelöscht)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Rumpelsstilzchen

Foren-Redakteur
Teammitglied
Tach Frank!

Hab' mir gestern Nacht mal Deinen unvollendeten Mehrteiler angetan.

Keine Sorge, bin schmerzfrei und ohne Verletzungen bis zum Abbruch durchgekommen!

Aber leider auch ohne Spannung und Sensationen . Angefangen von der "Besetzung" Marions, die viel zu harmonisch für mein Empfinden abläuft, über ihre erstaunlich schnelle Akzeptanz der Situation, bis zu den unglaublich menschelnden Aliens (richtig niedlich sind die geraten). Da steckt so viel Potential für Spannungsaufbau in parallelen Erzählstränge drin, das Du einfach verschenkt hast! Gelegenheiten für Cliffhanger und Rätsel, die Neugierde und das Verlangen nach Auflösung mästen.

Dabei hast Du mit den verschiedenen Perspektiven grundsätzlich schon einen guten Anlauf genommen. Nur muss mehr Konfliktfleisch an die Knochen und Exotik an Denkweise und Motivation der Fremdrasse, so is öd.

Das Eingeborenengeplänkel ist zwar ganz nett und die primitive Kultur dort als Austragungsort für eine schicksalhafte Begegnung zwischen Menschenfrau und überlegener uralter Fremdrasse gut geeignet, aber sollte das nicht mehr wie der Strudel an der Oberfläche sein? Die Auswirkung der mächtigen und unberechenbaren Sogkräfte und Strömungen in der Tiefe? Der Hybris einer fremden Rasse und ihrem letzlichen Scheitern bei dem Versuch, alles (als Puppenspieler oder Entwicklungshelfer) zu kontrollieren?

Wenn ich Deine angestrebte Erzählrichtung völlig falsch interpretiert haben sollte, vergiss das Ganze und entschuldige mein voreiliges Gemoser.

Große Klappe zu geschmissen
und kleinlaut ausgerissen
 

FrankK

Mitglied
Guten Morgen, Rumpesstilchen
Danke für die nächtliche Auseinandersetzung mit meinem Problemkind. ;)

Aber leider auch ohne Spannung und Sensationen . Angefangen von der "Besetzung" Marions, die viel zu harmonisch für mein Empfinden abläuft, über ihre erstaunlich schnelle Akzeptanz der Situation, bis zu den unglaublich menschelnden Aliens (richtig niedlich sind die geraten). Da steckt so viel Potential für Spannungsaufbau in parallelen Erzählstränge drin, das Du einfach verschenkt hast!
Eben dies ist mein derzeitiger Hänger, ich überarbeite gerade den kompletten Erzählstrang, habe den Plot umgeworfen und bastel und baue ... die bisher ausgestellten Stücke waren faktisch erst die Einleitung, das Setting für Akteure und Szenerie. Ist mir selbst etwas zu lang geraten.

Die derzeit werkelnden "Aliens" sollen allerdings so bleiben, sie sind den Menschen sehr wohlwollend gegenüber eingestellt. Das Du sie "niedlich" findest, ist nicht schlimm, geht Marion ja genauso.

Das Eingeborenengeplänkel ist zwar ganz nett und die primitive Kultur dort als Austragungsort für eine schicksalhafte Begegnung zwischen Menschenfrau und überlegener uralter Fremdrasse gut geeignet, aber sollte das nicht mehr wie der Strudel an der Oberfläche sein? Die Auswirkung der mächtigen und unberechenbaren Sogkräfte und Strömungen in der Tiefe? Der Hybris einer fremden Rasse und ihrem letzlichen Scheitern bei dem Versuch, alles (als Puppenspieler oder Entwicklungshelfer) zu kontrollieren?
Ich merke, ich muss einen Teil der Katze schon wesentlich eher aus dem Sack lassen.
"Gewalt" ist für die Eelari ein unbekanntes Konzept. Sie liegen im "Krieg" mit einer anderen Rasse, von denen sie gar nichts wissen, eine Rasse, für die sie noch nicht einmal einen Namen haben. Sie studieren die Menschen, um deren Gewaltpotenzial zu verstehen und gegebenenfalls zu übernehmen.

Die Panne auf der Raumstation war kein Unfall. Es kommt der Verdacht auf, dass "Der Feind" auf Lasmiria Fuß gefasst haben könnte. Zum Schluß wird aber alles ganz anders aufgelöst. Die Richtung sollte im Übernächsten Kapitel angedeutet und einige Kapitel später noch etwas konkretisiert werden.


Eine für mich wichtige Frage möchte ich Dir stellen:
Die inneren Dialoge:
Marion vs Maihal bzw. Richtung Raumstation via Chip - Sind die Nachvollziehbar oder kamst Du an irgendeiner Stelle durcheinander?


Vielen Dank für Deine bisherigen Bemühungen
Frank
 

Rumpelsstilzchen

Foren-Redakteur
Teammitglied
Tach Frank!

Wunschgemäß schau' ich mir gerade die inneren Dialoge an; für's Erste hier bis Kapitel 3:

Etwas aufgesetzt wirkt auf mich die innere Zwiesprache, die Marion im ersten Kapitel mit sich selbst führt. Kommt über, als sei sie eine multiple Persönlichkeit. Aber die Entität Marion ist das ja eigentlich nicht. Hier solltest Du eine andere Form zur Darstellung ihrer Verwirrung wählen als den Dialog.

Insbesondere vor dem Hintergrund, dass ja tatsächlich kurz danach ein zweites, selbstständiges Bewusstsein in ihrem Kopf auftaucht. Das würde die beiden Zustände deutlicher von einander abgrenzen.

Im zweiten Kapitel funktioniert der interne Dialog soweit, nur bei den "Übernahmen" wird es gelegentlich holprig. Da sollte - zumindest am Anfang - deutlicher werden, dass Marion nur noch hilflose Zuschauerin ist. Was macht diese Erfahrung mit ihr? Das muss sie doch in ihren Grundfesten erschüttern! Sie geht damit viel zu gelassen und selbstverständlich um. Das ist einfach unglaubwürdig.

Drittes Kapitel:
Hier könnte sie sich schon einigermaßen an die Mitbewohnerin gewöhnt haben. Ein Austesten der Grenzen ihrer Selbstbestimmung wäre aber angebracht.

Am Ende des dritten Kapitels schaltet sich dann der Überwacher in ihren Kopf ein. Hier fehlt eine klare Abgrenzung in der Sprechweise. So dauert es ein paar Sätze, bis der Leser merkt, dass hier ein Dritter mitredet.

Das ist überhaupt ein Punkt:
Du hast drei grundverschiedene Kulturen: Marion von der Erde, die Fremdrasse und das primitive Volk auf dem Planeten - eventuell auch noch eine vierte, nämlich die Aishanti Maihal. Das muss sich doch in ihrer Denkweise und somit auch ihrer Ausdrucksweise widerspiegeln. Statt dessen reden alle - außer Marion - in der gleichen höfisch geschwollenen Art.

Was mich auf den nächsten Punkt bringt:
Die Gesellschaftsstruktur der Aliens. Da gibt es tatsächlich einen Lord? Wie im englischen Oberhaus?
Und einen Professor mit Assistenten? Haben die Briten bei denen abgeguckt oder umgekehrt? Ich fürchte, Du wirst nicht umhin können, Dir tiefere Gedanken über die Gesellschaftsformen in Alienhausen zu machen, sonst wird Dein Vorhaben unweigerlich in's Komische rutschen.

Wo ich sehr gespannt drauf bin, ist wie Du die Prämisse, dass die Aliens das Konzept Gewalt nicht kennen, umsetzen wirst. Weil das eine gaaanz heikle Gratwanderung wird. Nimm allein schon die Entführung Marions aus ihrem Biotop; die als gewaltlos zu bezeichnen, erfordert schon eine sehr enge Auslegung von "jemandem Gewalt antun". Oder das Herumexperimentieren mit dem Planetenvolk. Ist das keine Gewalt?

Wie also sieht die Ethik der Aliens aus? Was ist für sie gut, was böse, unter welchen Umständen ist "Böses" erlaubt? Du weißt schon: Der Zweck und die heiligen Mittel. Oder stecken sie in einer so existenziellen Krise, dass nahezu alles erlaubt ist, auch wenn die unmittelbar Beteiligten an den "Schandtaten" eigentlich Harakiri vor Scham begehen müssten?

Hoffentlich bricht Dein Schreibtisch jetzt nicht zusammen unter dem Berg den ich Dir darauf getürmt habe.

Hat in die Puppenkiste geschaut:
ob Frank ein Universum raus baut?
 

FrankK

Mitglied
Uff, das musste ich jetzt erst mal verdauen.

Danke, Rumpelsstilzchen,
das hat gesessen. Ja, Du hast recht, eigentlich türmt sich schon genug euf dem Schreibtisch meiner Fantasie.
Seltsam, in meinem Kopfkino haben die Szenen alle immer(!) perfekt funktioniert. ;)
(Sogar die Schlusszene, Kapitel 27, ist schon fertig ;) )

Gut, ich muss noch mal ran.

Du hast recht, das Konzept "Gewalt unbekannt" funktioniert so nicht.

Ich glaube Dir, wenn Du sagst, die Dialoge in Marions Kopf müssen besser differenziert werden.
Etwas aufgesetzt wirkt auf mich die innere Zwiesprache, die Marion im ersten Kapitel mit sich selbst führt. Kommt über, als sei sie eine multiple Persönlichkeit.
Allerdings (Spoiler-Alarm! Hier kommt eine der vielen Katzen aus dem Sack) ist der Startdialog tatsächlich so beabsichtigt:
Im Laufe der Geschichte soll herauskommen, dass Marion der überlebende Teil eines siamesischen Zwillings ist. Das "Bewusstsein" ihres Bruders hat sich "in ihr" mitentwickelt., wurde durch die „Behandlung“ der Aliens befreit und stänkert immer mal wieder zwischendurch herum. In der Hinsicht ist sie eine Art „multiple Persönlichkeit“.
Dieser „Trick“ soll auch erklären, weshalb Marion so „locker“ mit der Situation umgeht. Das dem nicht wirklich so ist, sollte sich in einer Panikatacke im nächsten bzw. übernächsten Kapitel (7 + 8) manifestieren. Dort sollte dann auch der Hintergrund Marions etwas ausgeleuchtet werden.
(Hmm, ob das so funktionieren kann? Was meinst Du?)

Die Gesellschaftsstruktur der Aliens. Da gibt es tatsächlich einen Lord? Wie im englischen Oberhaus?
Nun, die Sprache der Menschen auf Lasmiria ist eine andere, die Sprache der Eelari ist eine andere. Der Leser findet in der Geschichte einen Universalübersetzer, Marion hat einen in ihren Kopf implantiert bekommen. (Der funktioniert anfangs noch nicht richtig, deswegen versteht sie „Himak ara jalof?”

Der auf Eelarisch ausgesprochenen Titel des Lords lautet „Vas`h´nyr“, ein Zungenbrecher für die menschlichen Stimmorgane. Dieser Titel entspricht am nahestem dem eines Lords, im Sinne von „ererbten Titel“ und „gewähltem Anführer“. Man könnte auch sagen, er hat das „Amt“ des Projektleiters geerbt.

Ich habe mir durchaus schon Gedanken über die Gesellschaftsstruktur der Aliens gemacht. Bislang, so fand ich, gab es noch keinen Anlass, da näher drauf einzugehen.
Marion hat, durch irdische Fantasien und „Quasi-Überlieferungen“, ihre eigene Vorstellung von der Alienrasse (Vorurteils-Behaftet). Deshalb fragt sie nicht näher nach.

Die Ethik der Aliens – das ist natürlich ein Problem.
Ich könnte jetzt natürlich einfach mal erklären: „Sie kennen das Konzept der Gewalt nicht. Deshalb empfinden sie es auch nicht als „Gewalt“, als sie Marion entführt haben. Deshalb begehen sie auch kein Harakiri. Kennen sie gar nicht.“
Wie gesagt, das „könnte“ ich jetzt sagen. Ich werde mich aber nicht derart plump herausreden sondern Besserung geloben, indem ich all diese notwendigen Infos in den Text hinein-bastel.

Ich merke nämlich gerade – mir geht es wie Dir.
Ich schreibe eine Gebrauchsanweisung zum Lesestoff – und erkenne dadurch, wo es noch Erzähllücken gibt.
Bisher, offensichtlich viel zu lang, war ich mit Bühne und Casting beschäftigt.

Alle Klarheiten sind beseitigt.

Ich Danke Dir noch einmal für die Arbeit und das Feedback.
Ich Danke Dir auch für die zusätzliche Arbeit, die Du mir jetzt aufhalst. ;)
Das wird dann wohl noch ein Weilchen dauern, aber es kann nur besser werden.


Dennoch – einen schönen Sonntag
und herzliche Grüße aus Westfalen
Frank
 

FrankK

Mitglied
Danke, onivido,
für Lesung und Kommentierung.

Wie ich schon Rumpelsstilzchen erklärte:
"Ich überarbeite gerade den kompletten Erzählstrang, habe den Plot umgeworfen und bastel und baue ... die bisher ausgestellten Stücke waren faktisch erst die Einleitung, das Setting für Akteure und Szenerie. Ist mir selbst etwas zu lang geraten."

Seine Anmerkung zum Thema "Eelari und Gewalt" werfen mich dabei wieder ein Stück zurück - oder bringen mich etwas weiter. Ich kann es noch nicht genau sagen. ;)


Grüßend aus Westfalen
Frank
 

Moppel

Mitglied
Hallöchen FrankK,

ich finde diesen Mix aus SyFy und Fantasy toll. Am Anfang habe ich mit den unterschiedlichen "Stimmen" kein Problem aber bei dem Abschnitt wo drei Stimmen "sprechen" musste ich es zweimal lesen bis ich wieder dabei war. Allerdings klärte sich das ja auch im nächsten Kapitel wo es aus der Sicht des "Aliens" nochmal angesprochen wird. Das Ganze ist für mich als Einleitung nicht zu lang geraten und ich hoffe das du an der direkten Handlung nicht zuviel änderst. Als Frau hattest du mich spätestens bei der beginnenden Romanze :). Es war so spannend das ich mit meinem Handy weiter gelesen habe als ich unterwegs war. Allerdings habe ich jetzt so schnell gelesen das ich jetzt frustriert bin weil es noch nicht weiter geht^^. Mehr! Bitte^^.

Gute Zeit wünscht Moppel.
 

FrankK

Mitglied
Danke für Deine freundliche Zuwendung, Moppel
Im Zuge geringfügiger Änderungen am Plot und der Überzeugungsarbeit von Rumpelsstilzchen habe ich mich zu Korrekturen und Anpassungen entschlossen. Ich arbeite noch daran.
Es kann nur besser werden. ;)


Grüßend aus Westfalen
Frank
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.



 
Oben Unten