Matapher

Markus Veith

Mitglied
Metapher


In einem Wald aus versteckten,
knorrig jungen Bäumen,
hinter nicht vorhand'nen
ungesuchten Schaumflaumträumen,
pflückt meine zu bereite
und abgebrannte Hand
schwarze Sonnenblumenfelder
aus buntem Nesselstrand.

Ein Tal dahinter, in den Bergen,
in die zu viele Pfade führen;
leicht zu finden, aber steinig,
und ein Schaf nimmt Maut-Gebüren
Aus ´nem Stausee bimmeln Glocken
Die Fische fasten an Kirchentagen
Am Ufer sitzen Bahnhofswärter,
die Streifen von den Schranken nagen

Sie trinken lauen Tee
aus Rum und Möhrensaft.
Denn er gibt dem Herzen Mut
und den blinden Augen Kraft.
An heißen Gläsern Pulvermilch
(mit Honig oder ohne),
verbrennen sie sich ihre Mäuler
und kühlen mit Zitrone.

Alle Züge führ'n nach hinten.
Letzte Ausfahrt in die Welt.
Rosa Zuckerwattesitze.
Schaffner nehmen Kies statt Geld.
In die Lande! In die Städte!
An der Grenze, die keine ist,
wartet ein Kind und lutscht am Daumen,
da oft und gerne man's vergißt.

Auf der erfüllten Sommerstraße
einer leergewohnten Stadt
stimmt eine Grille ihre Geige,
weil Clown Hummer Kummer hat.
Seelen haben Feierabend.
Schlendern müde durch die Gassen.
Bis die Bars sich endlich öffnen,
verbringen sie die Zeit mit Hassen.

Es steht ein schiefes Gartenhaus
mitten in der Stadt
das Fenster aus Marmor
und Wände aus Efeu hat.
Hier wohnt nun das kleine Kind
mit Bart und grauen Haaren
auf sein Erwachsenwerden,
das es verpaßte schon vor Jahren.

Einfallspinsel vor den Bildern
in Hoffnungsgrün und Endlosblau.
Abstrakter Stil mit Hinweisschildern.
Nichts erkennt man ganz genau.
Ich deute sinnvoll die Bedeutung,
mutiere stolz zum Ratlosgaffer,
und zahle schwelgend meine Steuer
in diesem Land, das heißt Metapher.
 



 
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