Mathis und der Regenbogen

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coxew

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Mathis und der Regenbogen

Im Garten am Kirschbaum hängt eine Schaukel. Wenn Mathis es will, kann er auf ihr bis in den Himmel schaukeln. Dann kribbelt es in seinem Bauch. Einmal, nach einem Sommerregen wölbte sich über den Himmel ein prächtiger Regenbogen.
\"Ich möchte auf dem Regenbogen stehen\", wünschte sich Mathis. Er schloss die Augen, schaukelte höher und immer höher. Jetzt war er schon bei den Wolken. Doch der Regenbogen war noch unendlich weit.

\"Was machst du hier, Mathis\", fragte eine Schäfchenwolke.
\"Ich möchte auf dem Regenbogen stehen\", sagte Mathis. Vorsichtig öffnete er seine Augen.
\"Ein Stück kann ich dich bringen\", sagte die Wolke und schwebte genau unter Mathis. \"Spring, Mathis\", sagte sie.
Mathis schloss seine Augen und sprang. Er landete weich mitten auf der Wolke.
Die Schäfchenwolke flog mit Mathis weit über die anderen Wolken hinauf bis dicht unter den Regenbogen.
\"Weiter komme ich nicht\", sagte sie. \"Aber dort fliegt eine Rakete. Vielleicht nimmt sie dich mit. Sie winkte der Rakete und Mathis kletterte von der Wolke auf den Raketensitz.
\"Danke, Schäfchenwolke\", rief Mathis zum Abschied.
\"Viel Glück, Mathis\", antwortete die Wolke und schwebte zu den anderen Wolken herab.

Die Rakete flog bis zum Mond. Dort stieg Mathis ab.
\"Von hier musst du allein weiterkommen. Aber vielleicht bringt dich der Mond zum Regenbogen\", sagte der Pilot.
\"Danke, Pilot\", sagte Mathis zum Abschied.
\"Viel Glück, Mathis\", antwortete der Pilot.
Und die Rakete flog zur Erde zurück.

Mathis schaute sich um. Er war ganz allein auf dem Mond. Kein Haus stand hier, kein Baum wuchs.
\"Was machst du hier, Mathis\", fragte der Mond.
\"Ich möchte auf dem Regenbogen stehen\", sagte Mathis. \"Bringst du mich hin?\"

Der Mond schaute Mathis neugierig an. Dann sagte er:
\"Du hast Glück, Mathis, dort fliege ich gerade vorbei. Halt dich gut an mir fest.\"
Mathis umfasste mit beiden Armen die Mondsichel und los ging die Reise. Bald waren sie am Regenbogen angekommen. Der leuchtete so prächtig in allen Farben, dass Mathis vor Staunen kugelrunde Augen bekam. Er kletterte eilig vom Mond auf den Rücken des Regenbogens.
\"Danke, Mond\", rief Mathis zum Abschied.
\"Viel Glück, Mathis\", sagte der Mond und schwebte leise davon.

So war das also auf dem Regenbogen. Wie schön er aussah, so viele Farben. Und wie sie leuchteten. Mathis konnte sich kaum satt sehen and er Farbenpracht.
So gern hätte er jetzt Mama oder Papa erzählt, wie wunderbar es hier war. Aber die waren jetzt unten auf der Erde. Mathis wusste nicht ob er sich freuen sollte oder traurig sein.
Dann bekam er einen Schreck. „Wie komme ich nach hause zurück?“
Als hätte der Regenbogen seine Gedanken erraten, fragte er:
\"Nun, Mathis, gefällt es dir auf meinem Rücken?\"
\"Hmm, schön ist das schon hier. Aber wenn ich es niemand sagen kann, dann macht es keinen richtigen Spaß\", sagte Mathis etwas traurig. Ich möchte wieder nach hause.\"
\"Nichts ist leichter als das\", sagte da der Regenbogen. \"Du brauchst nur auf meinem Rücken herunter zu rutschen und schon bist du zuhause.\"
Mathis zögerte. Würde er nicht abstürzen? Dann nahm er seinen Mut zusammen.
\"Danke, Regenbogen\", sagte Mathis zum Abschied.
\"Viel Glück, Mathis\", antwortete der Regenbogen.

Mathis setzte sich und rutschte über den ganzen leuchtenden Regenbogen in den Garten zurück. Er kam am Mond vorbei, sah von fern die Rakete und begegnete auch der Schäfchenwolke. Schließlich landete er im Garten vor seiner Schaukel im weichen Gras.
\"Mathis, komm ins Haus. Es gibt Mittagessen\", rief Mama eben von der Küche aus.
 



 
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