Maus

3,00 Stern(e) 2 Bewertungen
Es war einmal eine Maus, die hieß Maus. Maus wohnte in einem kleinen Loch am Fuße des königlichen Mausehügels zusammen mit seinen Eltern und zwei Brüdern. Seine Brüder, die beide älter als er waren und Peter und Paul hießen, gingen jeden Tag hinaus, um zu lernen, wo die besten Nüsse zu finden und wie die besten Löcher zu graben seien. Maus dagegen saß den ganzen Tag in seinem Zimmer und träumte von schönen, großen Vögeln. Denn er wollte so gerne fliegen, wie ein schöner, großer Vogel!
Sein Vater sagte immer zu ihm:
“Du kannst nicht immer nur in deinem Zimmer sitzen und von Vögeln träumen! Du mußt etwas lernen, um überleben zu können, wenn Mama und Papa einmal nicht mehr auf Dich aufpassen werden!”
“Ja, Papa!” antwortete Maus jedes Mal und lehnte sich zurück, um weiter zu träumen.
So ging es dann ein paar Jahre lang, doch am Ende wurde es dem Vater zu viel, und so warf er Maus hinaus:
“Wenn Du nicht auf mich hören willst, dann muß Du eben auf die harte Tour lernen! Hinaus mit Dir! Wenn Du etwas Ordentliches gelernt hast, kannst Du wiederkommen!”
Sagte der Vater und verschwand wieder in dem kleinen Loch am Fuße des königlichen Mausehügels.
Es war nicht unbedingt das beste, gerade zu dieser Zeit aus dem Loch geworfen zu werden, denn das Mausekönigreich hatte es nicht leicht damals. Die Schlange und der Fuchs waren bis dahin nämlich sehr erfolgreich gewesen und hatten viele, viele Mäuse gefressen. Und das war nicht gut!
Um ehrlich zu sein: Es war so schlimm, daß der Mausekönig nicht mehr wußte, was er denn noch tun könnte, um das Überleben des Mausekönigreiches zu sichern. Außerdem war es ja auch klar, daß die Schlange und der Fuchs die tüchtigsten Mäuse zuerst fressen, denn die mutigsten Nußsammler und die mutigsten Lochgräber waren genau die, die an den gefährlichsten Stellen arbeiteten. Und das war auch nicht gut!
Denn: Wer sollte sich mit der Mauseprinzessin verheiraten, wenn all die tüchtigsten Mäuse gefressen wurden - entweder von der Schlange, die sich in die Löcher schlängelte, um die Lochgräber zu erwischen, oder vom Fuchs, der sich im Wald die Nußsammler schnappte?
Der Mausekönig war verzweifelt. Das einzige, was ihm einfiel, das er tun könnte, war das, was er dann auch tat. Er befahl, daß alle Mausemänner im Mausekönigreich, die bis jetzt noch nicht getötet worden waren, vor ihn treten sollten.
“Ich will ehrlich sein,” sagte er zu den Mausemännern. “die Situation ist sehr, sehr ernst, und ich weiß nicht mehr ein noch aus. Deswegen glaube ich, es ist am besten, wenn ich jemanden an meine Seite hole, der mir dabei hilft, dem Mausekönigreich wieder bessere Zeiten zu bescheren! Deswegen sollen sich die unter Euch,die sich versuchen wollen, zeigen, wie tüchtig sie sind. Der Tüchtigste unter Euch soll den halben Mausekönigshügel und meine Tochter zur Frau bekommen...”
Daß er nicht mehr daran glaubte, auch nur eine tüchtige Maus zu finden, sagte er nicht.
Als die beiden Brüder Peter und Paul das hörten, dachten sie sich, daß sie doch ausprobieren könnten, zu was sie imstande waren. Und so ging Peter hinaus, um so viele Nüsse wie möglich zu sammeln und Paul ging hinaus, um das beste Loch zu graben, das er graben konnte.
Maus ging auch hinaus. Aber nicht, um zu zeigen, wie tüchtig er war. Nein, nein, er wußte ja nichts von den Sorgen des Mausekönigs, denn war aus dem Loch geworfen worden, bevor alle Mausemänner vor den König gerufen wurden.
Er ging einfach nur hinaus. Und weil er die ganze Zeit von Vögeln träumte, entschied er sich dafür, den Mausekönigshügel hinaufzuklettern, um dem Himmel näherzukommen. Dem Himmel, wo die schönen, großen Vögel flogen!
Je höher er kam, desto glücklicher wurde, so daß er am Ende hoch in die Luft hüpfte und hüpfte und hüpfte vor lauter Glück!
“Au! Au! Au!” sagte da jemand jedes Mal, wenn er den Boden berührte. “Au! Au! Au!”
Maus hörte auf zu springen, denn er wollte nachschauen, wer da solche Laute von sich gab. Als er bemerkte, daß es die Schlange war, die da nicht still bleiben konnte, erschrak er fürchterlich und versteckte sich, so schnell er konnte, hinter einer Blume mit großen Blättern.
“Hmmmmmpf!” sagte die Schlange zu Maus.
Maus verstand nicht.
“Hmmmmmpf!” sagte die Schlange noch einmal.
Maus verstand immer noch nicht, aber er sah, daß die Schlange die Augen zusammenkniff. Er dachte, daß dies recht seltsam war.
“Hmmmmmpf!” sagte die Schlange ein drittes Mal und da verstand Maus endlich, was los war. Er sah nämlich, daß ein Stückchen Holz in den Fangzähnen der Schlange feststeckte. Da wurde er gleich viel mutiger und überlegte sich, ob er nicht eigentlich sogar helfen sollte. Denn die Schlange sah mit ihren zusammengekniffenen Augen und dem Holzstück im Mund so schwach und so müde aus.
“Ach ja, warum eigentlich nicht?” sagte Maus laut und begann, an dem Holzstück herumzuknabbern, bis es der Schlange aus dem Mund fiel. Nach getaner Arbeit wollte er aber sofort wieder wegelaufen, doch die Schlange sagte:
“Fürchte Dich nicht - wer auch immer Du bist!”
Maus war ein wenig überrascht darüber, daß die Schlange nicht wußte, daß eine Maus geholfen hatte und ging zurück. Doch vertraute er der Schlange nicht ganz, und so fragte er vorsichtig:
“Warum hast Du eigentlich in ein Holzstück gebissen?”
“Ja...das ist mir ein bißchen peinlich...” sagte die Schlange. “...ich dachte, das Ding sei eine Maus...aber das war es nicht...weißt Du...ich habe gestern meine Brille verloren...und deswegen sehe ich nicht mehr so gut.”
“Du hast deine Brille verloren?” fragte Maus verwundert.
“Ja, ich habe meine Brille verloren.” sagte die Schlange.
“Warum brauchst Du eine Brille?” fragte Maus, immer noch verwundert.
“Weil ich die Schlange bin. Und eine Schlange braucht eine Brille! Schlangenaugen sind nämlich nicht die besten, weißt Du?” antwortete die Schlange.
“Nein, das wußte ich nicht!” sagte Maus.
“Aber Dir ist klar, daß Du mir sehr geholfen hast”, sagte die Schlange. “und deswegen darfst Du Dir etwas von mir wünschen!”
Maus überlegte, während er die Schlange genau im Auge behielt. Nach einer Weile hatte er eine Idee und sagte:
“Ich wünsche mir, daß Du keine Mäuse mehr frißt!”
Die Schlange konnte da nur schwer nein sagen und so sagte sie etwas anderes:
“In Ordnung, warum nicht! Ohne meine Brille sieht ja jedes Stück Hoz aus wie eine Maus...”
Und damit ging jeder seines Wegs.
Als Maus ganz oben auf dem königlichen Maushügel angekommen war, atmete er tief durch und sah sich um. Wie schön alles von hier oben aus war! Er begann wieder, von Vögeln zu träumen, und es dauerte nicht lange, bis er mit einem unglaublichen Glücksgefühl im Körper einschlief.
Als er wieder aufwachte, war er mächtig hungrig.
Hm, dachte er, wo kann ich etwas zu essen finden? Oh ja, ich kann ja in den Wald gehen und Nüsse sammeln, wie es meine Brüder auch schon gemacht haben!
Dachte er - und machte er, während einer jener Brüder vor dem Mausekönig stand und sagte:
“Ich bin Peter. Und ich war im Wald, um Nüsse zu sammeln!”
Peter zeigte dem Mausekönig eine nsehr großen Beutel, die randvoll mit den feinsten Nüssen war. Der Mausekönig, der nicht mehr daran geglaubt hatte, daß es noch tüchtige Mäuse in seinem Mausekönigreich gab, war sehr überrascht und freute sich darüber, daß er mit seiner Meinung falsch gelegen hatte. Er sagte zu Peter:
“Ich bin stolz auf Dich! Du bist sehr tüchtig. Setz Dich und warte mit mir ab, ob Du der tüchtigste Mausemann werden wirst!”
Und das, was ein Mausekönig sagt, muß man auch tun! Also setzte sich Peter, und sofort kamen Diener mit Essen und Trinken, so daß er es sich gut gehen lassen konnte, während er mit dem Mausekönig zusammen wartete.
Die Mauseprinzessin aber dachte:
Ach Du meine Güte - ein Nußsammler!!!!!!!!
Maus hatte es inzwischen nicht so gut wie sein Bruder gehabt. Er war in den Wald gekommen und hatte nach Nüssen nicht nur eine kleine Weile lang gesucht. Allerdings konnte er keine Nüsse finden. Deswegen wurde er sauer.
Das kann doch wohl nicht sein, daß ich hier nichts Eßbares finden kann! dachte er. Aber so wirklich lange dachte er nicht an dieses Problem, und sauer blieb er auch nicht länger, denn er hörte etwas, das ihn neugierig machte:
“Uih! Uiiiiiiiiiiiih! Uiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih!” sagte da nämlich jemand.
Er schlich näher heran, denn er wollte nachschauen, wer da solche Laute von sich gab. Und als er den Kopf um den nächsten Baum herum steckte, sah er den Fuchs, der einen anderen Baum benutzte, um sich den Rücken zu kratzen.
“Uiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih!” sagte der Fuchs noch einmal mit einem seeligen Grinsen im Gesicht. Maus mußte lachen! Er mußte so laut lachen, daß der Fuchs ihn hörte, sich umdrehte und sagte:
“Na, kuck mal einer an! Wenn das nicht eine kleine Maus ist, die mich auslacht!”
Maus erschrak fürchterlich und versteckte sich, so schnell er konnte, hinter seinem Baum.
“Ich habe Dich gesehen...und Du kannst mir vertrauen! Ich bin nicht hungrig, ich habe ein anderes Problem!” sagte der Fuchs aufmunternd.
“Was für ein Problem?” fragte Maus von hinter seinem Baum.
“Mein Rücken juckt seit gestern! Schrecklich! Denn ich kann mich nicht selbst am Rücken kratzen. Ich habe die ganze Nacht lang kein Auge zugetan!” antwortete der Fuchs.
Da wurde Maus gleich viel mutiger und überlegte sich, ob er nicht eigentlich sogar helfen sollte. Denn der Fuchs sah so müde und abgespannt aus.
“Ach ja, warum eigentlich nicht!” sagte Maus laut und begann, den Rücken des Fuchses, so kräftig er konnte, zu kratzen, bis es letztendlich nicht mehr juckte. Nach getaner Arbeit wollte er sofort wieder weglaufen, doch der Fuchs sagte:
“Komm schon! Ich habe doch gesagt, daß ich nicht hungrig bin!”
Maus war ein wenig überrascht darüber, daß er nicht gefressen werden sollte und ging zurück. Trotzdem vetraute er dem Fuchs nicht ganz, und so fragte er vorsichtig:
“Warum hat dein Rücken eigentlich so gejuckt?”
“Ja...das ist mir ein bißchen peinlich...” sagte der Fuchs. “...ich dachte, es sei kein Problem, sich in Brennesseln zu wälzen...aber das war es doch...weißt Du...ich hätte das vorraussehen sollen!”
“Warum das denn?” fragte Maus.
“Weil ich der Fuchs bin! Und Füchse sind dafür bekannt, schlau zu sein, weißt Du?” antwortete der Fuchs.
“Nein, das wußte ich nicht!” sagte Maus.
“Aber Dir ist klar, daß Du mir sehr geholfen hast”, sagte der Fuchs. “und deswegen darfst Du Dir etwas von mir wünschen!”
Maus überlegte, während er den Fuchs genau im Auge behielt. Nach einer Weile hatte er eine Idee und sagte:
“Ich wünsche mir, daß Du keine Mäuse mehr frißt!”
Der Fuchs konnte da nur schwer nein sagen und so sagte er etwas anderes:
“In Ordnung, warum nicht! Ich kann genauso gut zum Bauernhof gehen und Hühner stehlen!”
Und damit ging jeder seines Wegs.
Als Maus wieder alleine war, erinnerte sich daran, daß er ja Nüsse suchen wollte und beschloß, es einmal auf dem Baum zu versuchen, hinter dem er sich zuvor versteckt hatte. Der Baum war eine Eiche und deswegen fand er Eicheln. Er aß soviele Eicheln, wie er nur konnte. Am Ende war er so satt, daß er wieder hinunterkletterte und sich zwischen die Wurzeln setzte, um sich ein wenig auszuruhen. Er begann wieder, von Vögeln zu träumen, und es dauerte nicht lange, bis er mit einem unglaublichen Glücksgefühl im Körper einschlief.
Als er wieder aufwachte, konnte er schlicht und ergreifend an nichts mehr anderes denken als ans Fliegen.
Hm, dachte er, wie kriege ich es hin, wie ein Vogel zu fliegen? Oh ja, ich kann ja einen Vogel fragen, ob er mich nicht einmal mitnehmen möchte!
Dachte er - und machte er, während der zweite Bruder vor dem Mausekönig stand und sagte:
“Ich bin Paul. Und ich habe ein Loch gegraben!”
Er zeigte dem Mausekönig ein ausgezeichnetes Loch, das gerade groß genug für eine Maus aber nicht groß genug für die Schlange war. Der Mausekönig, der wirklich nicht gedacht hatte, daß es noch so viele tüchtige Mäuse im Mausekönigreich gab, war ein weiteres Mal sehr überrascht und freute sich darüber, daß er wohl mit seiner Meinung falsch gelegen hatte. Er sagte zu Paul:
“Ich bin stolz auf Dich! Du bist sehr tüchtig. Setz Dich und warte hier mit mir und deinem Bruder ab, ob Du der tüchtigste Mausemann werden wirst!”
Und das, was ein Mausekönig sagt, muß man auch tun! Also setzte sich Paul, und sofort kamen Diener mit Essen und Trinken, so daß er es sich gut gehen lassen konnte, während er mit dem Mausekönig und seinem Bruder zusammen wartete.
Die Mauseprinzessin aber dachte:
Ach Du meine Güte - ein Lochgräber!!!!!!!!
Maus hatte es inzwischen nicht so gut wie seine Brüder gehabt. Er hatte den halben Wald nach einem Vogel, der groß genug war, um ihn zu tragen, durchgekämmt. Doch finden konnte er keinen. Deswegen wurde er sauer.
Das kann ja wohl nicht sein, daß ich keinen Vogel finden kann, der groß genug ist, um mich zu tragen! dachte er. Aber so wirklich lange dachte er nicht an dieses Problem, und sauer blieb er auch nicht länger, denn er hörte etwas, das ihn neugierig machte:
“Tock! Tock! Tock!” machte es da direkt über ihm. Er schaute hinauf, den er wollte wissen, wer da solche Laute von sich gab. Als er sah, daß es ein schöner, großer Vogel war, wurde er richtig aufgeregt und kletterte den Baum hinauf.
“Tock! Tock! Tock!” machte es noch einmal. Aus der Nähe sah Maus, daß da ein prächtiger Buntspecht ein Loch in den Stamm hacken wollte. Aber irgendwie schien genau nicht richtig zu funktionieren, und der Buntspecht sah auch sehr traurig aus.
“Was ist denn?” fragte Maus, der Mitleid mit dem traurigen Vogel hatte.
“Ip mup eim Lop im pem Pamm pappen, pepor meime Pau pupüppommp - ump pap pep mip!” antwortete der Specht. Maus verstand nicht.
“Ip mup eim Lop im pem Pamm pappen, pepor meime Pau pupüppommp - ump pap pep mip!!” sagte der Specht noch einmal. Maus verstand immer noch nicht.
“Ip mup eim Lop im pem Pamm pappen, pepor meime Pau pupüppommp - ump pap pep mip!!!” sagte der Specht ein drittes Mal, und da verstand Maus endlich, was los war. Er bemerkte nämlich, daß der Schnabel des Spechts völlig verbogen war. Er dachte sich, daß dem Vogel geholfen werden müßte. Denn er sah so traurig aus mit seinem verbogenen Schnabel.
Also kletterte Maus wieder hinunter und suchte ein passenden Stein. Dann rief er den Buntspecht zu sich und begann, den Schnabel mit dem Stein wieder zurechtzuhauen. Und als das erledigt war, fragte er:
“Was wolltest Du eigentlich die ganze Zeit sagen?”
Und der Specht antwortete:
“Ich habe gesagt, daß ich ein Loch in den Stamm hacken muß, bevor meine Frau zurückkommt - und das ging nicht!”
“Warum mußt Du denn so etwas machen?” fragte Maus.
“Weil sie ein Loch braucht, in das sie sich setzen und Eier legen kann!” antwortete der Buntspecht.
“Eier?” fragte Maus.
“Aber natürlich!” sagte der Buntspecht. “Meine Frau ich sind Vögel. Und Vögel legen Eier, weißt Du?”
“Nein, das wußte ich nicht!” sagte Maus.
“Aber Dir ist klar, daß Du mir sehr geholfen hast,” sagte der Specht. “und deswegen darfst Du Dir etwas von mir wünschen!”
Dieses Mal mußte Maus nicht überlegen. Denn weil Buntspechte schöne, große Vögel sind, war es klar, was er sich wünschen wollte:
“Ich wünsche mir, daß Du mich mitnimmst, wenn Du das nächste Mal fliegen gehst!”
Der Buntspecht konnte da nur schwer nein sagen und wollte das auch gar nicht. Deswegen sagte er etwas anderes:
“In Ordnung, warum nicht! Wenn Du willst, können wir jetzt eine kleine Runde drehen, denn ich denke, daß es nachher sehr schnell gehen wird, das Loch in den Stamm zu hacken - mit solch einem kerzengeraden Schnabel wie meinem!”
Natürlich wollte Maus. Und damit kletterte er auf den Rücken des Spechtes mit einem unglaublichen Glücksgefühl im Körper.
In der Zwischenzeit hatte sich der Mausekönig dazu entschlossen, zwischen Peter und Paul zu entscheiden, denn alle anderen Mausemänner, die sich versuchten, waren bei weitem nicht so tüchtig wie die beiden.
Aber welche Maus, sollte er wählen? Er wußte keine Antwort auf diese Frage, und deswegen lud er die Mauseprinzessin auf einen Spaziergang im königlichen Mausehügel ein. Er fragte sie:
“Wenn möchtest Du haben?”
“Keinen von beiden!” sagte die Mauseprinzessin.
“Was? Warum nicht?” fragte ein schockierter Mausekönig.
“Weil wir nur wissen, daß die zwei Nüsse sammeln oder eben Löcher graben können! Aber glaubst Du, die können deswegen auch gleich denken?” antwortete die Mauseprinzessin.
“Hm?” fragte der Mausekönig.
“Glaubst Du wirklich, daß Dir einer von denen beim Regieren des Mausekönigreiches helfen kann - und das nur, weil er Nüsse sammeln oder eben Löcher graben kann?” fragte die Mauseprinzessin noch einmal.
Da verstand der Mausekönig, was seine Tochter ihm sagen wollte. Und sie hatte wohl auch recht. Trotzdem sagte er:
“Wir haben keine Wahl!”
Die Mauseprinzessin wurde sehr, sehr traurig, doch sie sah ein, was getan werden mußte:
“Na gut”, sagte sie resignierend. “Dann wird es eben Peter - der Nußsammler!”
Daraufhin wurde die Hochzeit vorbereitet, und der komplette Rest der Mausekönigreiches freute sich darauf, während die unglaublich traurige Mauseprinzessin hinaus in den Wald gehen wollte, um ein wenig alleine zu sein. Am Fuße des königlichen Mausehügels traf sie die Schlange und sagte:
“Wenn Du mich fressen willst - bitte, tu Dir keinen Zwang an!”
“Bist du jemand, den ich fressen kann?” fragte die halbblinde Schlange.
“Ja, ich bin eine Maus. Und Du frißt doch gerne Mäuse, oder?” sagte die Mauseprinzessin.
“Aber ja doch, sehr gerne!” sagte die Schlange. “aber ich habe versprochen, keine Mäuse mehr zu fressen!”
Die Mauseprinzessin wunderte sich sehr, doch ging sie weiter, ohne von der Schlange gefressen zu werden.
Am Waldrand traf sie den Fuchs und sagte:
“Wenn Du mich fressen willst - bitte, tu Dir keinen Zwang an!”
“Tja, das würde ich sehr gerne!” sagte der Fuchs. “Aber ich habe versprochen keine Mäuse mehr zu fressen!”
Da wunderte sich die Mauseprinzessin noch viel mehr und fragte:
“Die Schlange hat dasselbe gesagt! Wem hast Du denn das versprochen?”
“Dem da!” sagte der Fuchs und deutete in den Himmel, wo Maus auf dem Rücken des Buntspechts wieder zurück in den Wald kam.
Die Mauseprinzessin überlegte nicht lange, sondern ging, um Maus zu empfangen, wenn er wieder auf die Erde käme. Sie erzählte, wer sie war und fragte ihn, ob er sie nicht heiraten wolle.
“...denn er hat dafür gesorgt, daß sowohl die Schlange als auch der Fuchs keine Mäuse mehr fressen - und außerdem ist er auf dem Rücken des schönen, großen Buntspechts durch die Luft geflogen!” sagte sie zu ihrem Vater, nachdem sie mit Maus in ihren Mausearmen zurück in den königlichen Mausehügel gekommen war. Als der König das hörte, gab es kein Zweifel daran, daß Maus und nicht Peter den halben königlichen Mausehügel und die Mauseprinzessin zur Frau bekommen sollte. Und damit feierten die beiden Hochzeit, was dem Mausekönigreich wieder bessere Zeiten bescheren sollte, denn es gab nun keinen mehr, der all die tüchtigsten Mäuse fraß.
Und ist der königliche Maushügel heute immer noch da, wo er einmal war, ist er wahrscheinlich immer noch da, wo er einmal war...
 

anemone

Mitglied
hallo Alex,

eine sehr schöne Kindergeschichte hast du dir da ausgedacht,
du erhälst von mir die höchste Punktzahl.

lG
anemone
 
:)

Hi anemone,

Vielen Dank! Würde mich richtig freuen, wenn ich für einmal etwas hinbekommen hætte, das einfach nur schøn ist.
Ich probier das næmlich schon seit einer kleinen Weile... :)

Grüssle
Alex
 



 
Oben Unten