Maxis Papa und die Selbständigkeit

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BikeXdream

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Maxis Papa und die Selbständigkeit

Martin Hansen und seine Frau Sandra sitzen mit ihren beiden Kindern Anja und Maximilian beim Abendbrot am Küchentisch.
Der fünfjährige Maximilian, den alle gerne "Maxi" nennen, ist heute Abend wieder einmal richtig bockig. Er springt um seinen Stuhl herum und jammert fürchterlich.
Wie so oft will er einmal dies und dann wieder das.
„Ich will eine Limo haben“, bettelt er, zu seiner Mutter schauend, die es gewohnt ist den Kindern fast alle Wünsche zu erfüllen.
Bei Hansens stehen die Getränkeflaschen gewöhnlich auf einem Sideboard neben dem Küchentisch.
Der kleine Maxi wäre also durchaus in der Lage, sich die Limoflasche selbst an den Tisch zu holen. Einen Becher hat er ohnehin schon vor sich stehen und das aufdrehen von Flaschen und ausschenken beherrscht er doch schon seit langem.
„Eigentlich sind unsere Kinder schon recht selbständig in solchen Kleinigkeiten, doch oft scheinen sie dies wohl zu vergessen“, sagt Martin zu seiner Frau, in der Hoffnung, dass Maximilian sich nicht dauernd bedienen lässt.
Doch Maximilian gibt keine Ruhe. „Iiichhhhh wiiillll eineeee Liiiimmmmoooo“, stößt er, noch immer seine Mutter anflehend, mit hochrotem Kopf hervor. Da platzt Martin der Kragen. Ausdrucksstark und harsch fährt er Maxi an. „Maaaxiiii“, sagt er, „Maxi, du bist jetzt fast sechs Jahre alt, weißt sehr wohl wo die Limo steht. Du musst auch mal lernen Dich selbständig zu versorgen“. Einen sehr ernsten Gesichtsausdruck aufsetzend fügt er hinzu: „Also geh’ bitte und hole Dir die Limo selbst!“ Maxi, der Ernsthaftigkeit seiner Aussage bewusst, geht nun endlich mit noch leicht widerwilliger Mimik zu dem Sideboard und holt sich die Flasche. Während er sich einschenkt und seine Limo endlich genießen kann, fahren alle in nun ruhiger Stimmung mit dem Abendessen fort.
Ein paar Minuten später überkommt Martin der Durst und er sucht umherblickend nach Apfelsaft. Doch leider steht keine Flasche davon auf dem Tisch. Auf dem Sideboard jedoch erblickt Maxis Papa eine Flasche seines Lieblingsgetränkes.
’Die Kinder sollten frühzeitig lernen ein wenig im Haushalt mitzuhelfen’, denkt Martin so vor sich hin und bittet Maximilian dann um einen Gefallen.
„Maxi, hole mir doch bitte mal die Apfelsaftschorle herüber!“
Maximilian schaut verwundert auf, bekommt dann aber einen verschmitzten Gesichtsausdruck und erwidert: „Paaapaaaa, Du hast gesagt ich soll lernen mich selbst zu versorgen. Aber … dann lerne du das aber bitte auch!“
Belustigt und von der kindlichen und klaren Vernunft des Kleinen wieder einmal positiv überrascht, schauen sich Martin und Sandra schmunzelnd in die Augen. In diesem Falle bleibt Martin angesichts der schlagenden Argumente nichts anderes übrig, als sich selbst vom Küchenstuhl zu erheben und sich seinen Apfelsaft zu holen!
„Eigentlich bist Du ja schon richtig selbständig in solchen Kleinigkeiten, doch oft scheinst du dies wohl zu vergessen“, fügt Sandra lachend hinzu, als sich Martin seinen Apfelsaft einschenkt.
 

coxew

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ich würde die geschichte noch viel mehr aus der sicht des kleinen maxi erzählen. also ausmalen, was im kopf des jungen vor sich geht, warum es im vergnügen bereitet, versorgt zu werden. und welche freiheit ihm ensteht, wenn er neues lernt.

wenn man den text liest, bekommt man unweigerlich den eindruck es geht im grunde nur um die erwachsenen. sie sind es,
die das kind formen, bewußt oder/und unbewußt.
irgendwie muss du beim erzählen dem maxi mehr möglichkeiten zum handeln geben.
 

BikeXdream

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Hallo!

Ja, es ist keine reine Kindergeschichte, eher eine Geschichte für Kinder und Erwachsene, eine Geschichte über das Verhältnis von Kindern und Erwachsenen.
Wir haben das selbst so in unserer Familie erlebt.
Ich wollte es, da es so "drollig" war, in eine kurze Geschichte umsetzen.
Es war so geplant, eine Geschichte für "Kinder und Erwachsene" zu schreiben, die Eltern ihren Kindern vorlesen können.
Gerne gestalte ich die Geschichte noch etwas Kinderfreundlicher.
Für weitere Ideen und Verbesserungen bin ich offen.
 



 
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